Das Dreieck Soros-Bonino-Bergoglio

Eine unheilige Verbindung


Das unheilige Dreieck: George Soros, Emma Bonino und Papst Franziskus
Das unheilige Dreieck: George Soros, Emma Bonino und Papst Franziskus

Sel­ten, aber doch flackert im öffent­li­chen Raum eine selt­sa­me Drei­ecks­ver­bin­dung auf, die Geor­ge Sor­os, Emma Boni­no und Papst Fran­zis­kus betrifft. Dani­lo Quin­to, ein Insi­der, nahm die­ses Drei­eck unter die Lupe. 

Anzei­ge

Dani­lo Quin­to war als Schatz­mei­ster ein füh­ren­der Ver­tre­ter der kir­chen­feind­li­chen Radi­ka­len Par­tei der ehe­ma­li­gen EU-Kom­mis­sa­rin Emma Boni­no und des 2016 ver­stor­be­nen Mar­co Pan­nella. Die Radi­ka­le Par­tei wur­de 1955 unter ande­rem vom Papst-Freund Euge­nio Scal­fa­ri wie­der­ge­grün­det. Dabei wur­de aus­drück­lich an die alte Radi­ka­le Par­tei von 1877 ange­knüpft, die in dem gegen die Kir­che geein­ten Ita­li­en der poli­ti­sche Arm des frei­mau­re­ri­schen Groß­ori­ents von Ita­li­en war. Wo immer nur mög­lich, wur­de die Kir­che von den Radi­ka­len ange­grif­fen (Schei­dung, Abtrei­bung, Gebur­ten­kon­trol­le, Eutha­na­sie, Dro­gen­li­be­ra­li­sie­rung, Mas­sen­ein­wan­de­rung) – bis zur Wahl von Papst Fran­zis­kus. Die Nähe, die Fran­zis­kus mit sini­stren Gestal­ten wie Scal­fa­ri, Pan­nella und Boni­no ver­band und ver­bin­det, ist irri­tie­rend.
Nach­dem sich Dani­lo Quin­to bekehrt hat­te, rech­ne­te er mit den Radi­ka­len in sei­nem Buch „Vom Knecht Pan­nellas zum frei­en Kind Got­tes“ ab. Seit­her ist er einer Flut von Angrif­fen, Ver­leum­dun­gen und sozia­ler Äch­tung aus­ge­setzt. Der katho­li­sche Jour­na­list blieb auch in der Kir­che nicht unbe­hel­ligt. Er arbei­te­te für die Pres­se­agen­tur SIR der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz. Sei­ne Arti­kel wur­den von der Unter­neh­mens­füh­rung nur unter Pseud­onym ver­öf­fent­licht, um die Radi­ka­len „nicht zu pro­vo­zie­ren“. Als Dani­lo Quin­to Kri­tik am Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus wegen des­sen Homo-Agen­da äußer­te, wur­de er 2015 von der Pres­se­agen­tur der Bischö­fe ent­las­sen. Hier sei­ne Analyse.

Das Dreieck Soros-Bonino-Bergoglio

Von Dani­lo Quinto

In sei­nen besten Jah­ren sang Rena­to Zero „Das Drei­eck, nein, das habe ich nicht berück­sich­tigt“. Die Anspie­lung in dem Lied ist sexu­el­ler Art, doch paßt sie auch zu einem poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Drei­eck, das hin­ter den – in vie­ler­lei Hin­sicht unvor­stell­ba­ren – Nach­rich­ten unse­rer Tage steht. Die erste Sei­te die­ses Drei­ecks ist Geor­ge Sor­os, die zwei­te die Sym­bio­se aus Emma Boni­no und Mar­co Pan­nella und die drit­te ist die Kir­che von Papst Franziskus.

Eine gewag­te Behaup­tung? Schau­en wir sie uns an.

Aus den ver­trau­li­chen Doku­men­ten sei­ner Open Socie­ty Foun­da­ti­on, die gehackt und vor kur­zem ver­öf­fent­licht wur­den, geht her­vor, daß Sor­os in den ver­gan­ge­nen Jah­ren Orga­ni­sa­tio­nen auf der gan­zen Welt finan­zier­te, die The­men sei­ner Agen­da zum Zweck haben: Kam­pa­gnen für die Mas­sen­ein­wan­de­rung, gegen Isla­mo­pho­bie und Frem­den­feind­lich­keit, für Homo-Rech­te, für die Dro­gen­li­be­ra­li­sie­rung und für die Abtrei­bung und die Gebur­ten­kon­trol­le.

Die Sor­os-Agen­da ist in ihrer gan­zen Brei­te seit min­de­stens 30 Jah­ren die Agen­da der Radi­ka­len Par­tei.

Emma Boni­no (links) mit der Kampf­pa­ro­le gegen die Kir­che unter Bene­dikt XVI.

Ich begeg­ne­te Ary­eh Nei­er, dem Vor­sit­zen­den von Geor­ge Sor­os‘ Open Socie­ty Insti­tu­te, 1994 in New York bei einem Tref­fen mit Emma Boni­no. Es wur­den Ver­ein­ba­run­gen für die fol­gen­den Jah­re getrof­fen, die sich mit der Ernen­nung Boni­nos zur EU-Kom­mis­sa­rin verdichteten.

Es folg­ten die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung ihrer Initia­ti­ve für den Inter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­hof und gegen die weib­li­che Geni­tal­ver­stüm­me­lung durch Sor­os, Kon­fe­ren­zen in der gan­zen Welt, ins­be­son­de­re in ara­bi­schen und mus­li­mi­schen Län­dern, Dar­le­hen für die Wahl­kämp­fe der Liste Pan­nella, Vor­wor­te des radi­ka­len Füh­rers zu Sor­os-Büchern, Sor­os’ Mit­glied­schaft in der Radi­ka­len Par­tei, der Aus­tausch und die Abstim­mung von Posi­tio­nen zum Ara­bi­schen Früh­ling, zur Tür­kei, zu den soge­nann­ten Demo­kra­ti­sie­rungs­pro­zes­sen in der ara­bi­schen Welt, zur Rol­le der EU, des Euro, zur Grie­chen­land-Kri­se, die Auf­nah­me von Emma Boni­no in den Vor­stand des Demo­cra­cy Coali­ti­on Pro­ject, einer Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on, die vom Open Socie­ty Insti­tu­te aus­geht und nach eige­nen Anga­ben auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne „For­schung und För­de­rung von Demo­kra­tie und Men­schen­rech­ten“ betreibt und das alles natür­lich in direk­tem Kon­takt mit dem System der UNO; die Aus­zeich­nun­gen, die Emma Boni­no aus den Hän­den von Sor­os erhielt, vom Open Socie­ty Pri­ze 2004 in Buda­pest und jenem 2015 im Rah­men einer Gala in New York von der Inter­na­tio­nal Cri­sis Group, einer ande­ren von Sor­os vor zwan­zig Jah­ren gegrün­de­ten Orga­ni­sa­ti­on, die sich mit inter­na­tio­na­len Kon­flik­ten beschäf­tigt. Um sie zu steu­ern, ça va sans dire

Die ersten bei­den Sei­ten des Drei­ecks sind damit umris­sen. Wir kom­men nun zur dritten.

Die­se wird durch die Bezie­hun­gen (= Geld­spen­den) – doku­men­tiert durch die gehack­ten E‑Mails der Open Socie­ty Foun­da­ti­on – zwi­schen Sor­os und ame­ri­ka­ni­schen katho­li­schen Orga­ni­sa­tio­nen skiz­ziert, die mit dem Ziel erfolg­ten, die Prio­ri­tä­ten der ame­ri­ka­ni­schen katho­li­schen Kir­che von der Ver­tei­di­gung des Lebens­rechts und der Fami­lie zu Fra­gen der sozia­len Gerech­tig­keit zu ver­la­gern. Dazu gehö­ren Geld­ge­schen­ke, die vor Papst Berg­o­gli­os USA-Besuch im Sep­tem­ber 2015 erfolg­ten. Die ein­fluß­rei­che Unter­stüt­zung mach­te es zudem mög­lich, daß erst­mals in der Geschich­te ein Papst vor dem Par­la­ment der USA spre­chen konnte. 

In sei­ner Anspra­che erklär­te Papst Fran­zis­kus, daß kei­ne Reli­gi­on gegen For­men der indi­vi­du­el­len Täu­schung oder des ideo­lo­gi­schen Extre­mis­mus gefeit sei, und sprach vom Gemein­wohl, der Soli­da­ri­tät, dem Wohl­erge­hen, der Brü­der­lich­keit, dem Glück, der Gerech­tig­keit, dem Frie­den, den Rech­ten der Per­so­nen und – eben – der sozia­len Gerech­tig­keit, übte aber mit kei­nem Wort Kri­tik an Abtrei­bung, Gebur­ten­kon­trol­le, Eutha­na­sie, Homo­se­xua­li­tät oder Dro­gen. Das heißt, die Anspra­che des Pap­stes berühr­te kei­nes der The­men, die das Waf­fen­ar­se­nal der Pro­gres­si­ven ausmachen.

Jef­frey Sachs und die Agen­da 2030

Weni­ge Tage vor dem Beginn des USA-Besuchs mach­te Ric­car­do Cascio­li, der Chef­re­dak­teur der Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na, auf die guten Bezie­hun­gen zwi­schen Kar­di­nal Oscar Rodri­guez Mara­dia­ga, einem der eng­sten Ver­trau­ten und wich­tig­sten Bera­ter von Papst Fran­zis­kus, und einer der von Sor­os finan­zier­ten katho­li­schen Orga­ni­sa­tio­nen auf­merk­sam. Zugleich hob er den Fall von Jef­frey Sachs her­vor, dem Haus­öko­no­men des UNO-Gene­ral­se­kre­tärs und dama­li­gen Direk­tor des Earth Insti­tu­te, der an der Enzy­kli­ka Lau­da­to si’ mit­ge­ar­bei­tet hat­te. Er wies auch dar­auf hin, daß des­sen uner­klär­li­che All­ge­gen­wart in den Mona­ten zuvor von den wich­tig­sten inter­na­tio­na­len Lebens­rechts- und Fami­li­en­or­ga­ni­sa­tio­nen kri­ti­siert wor­den war, weil Sachs als gro­ßer Befür­wor­ter der Gebur­ten­kon­troll­po­li­tik bekannt ist, er aber vom Kanz­ler der Päpst­li­chen Aka­de­mie der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten, dem argen­ti­ni­schen Bischof und poli­ti­schen Arm des Pap­stes Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­do, ver­tei­digt wur­de, der auch die Ernen­nung von Sachs zum Mit­glied die­ser päpst­li­chen Aka­de­mie durch Fran­zis­kus geför­dert hat­te. Cascio­li schrieb damals:

„Was viel­leicht nicht erwähnt wur­de, ist, daß Sachs auch als Sor­os-Anhän­ger bekannt ist (bei­de sind Juden ost­eu­ro­päi­scher Abstam­mung), der sich seit meh­re­ren Jahr­zehn­ten mit der Kon­zep­ti­on und Ver­brei­tung von Wirt­schafts­theo­rien zur Unter­stüt­zung der von Sor­os ange­streb­ten Open Socie­ty beschäftigt.“

Sachs war UN-Son­der­be­ra­ter zur Umset­zung der Mill­en­ni­ums-Zie­le, der Vor­läu­fer der heu­ti­gen Nach­hal­tig­keits­zie­le (Agen­da 2030). Die Umset­zung der Agen­da 2030 über­wacht Sachs als Direk­tor des UN Sus­tainable Deve­lo­p­ment Solu­ti­ons Net­work.

Es gibt also einen Plan – arti­ku­liert durch eine Ideo­lo­gie, durch finan­zi­el­le Mit­tel und durch zur Ver­fü­gung gestell­te Per­so­nen –, um die Leh­re der einen, hei­li­gen, katho­li­schen und apo­sto­li­schen Kir­che zu unter­gra­ben, in eine Kri­se zu brin­gen und zu stürzen.

So schlie­ßen sich die drei Sei­ten des Drei­ecks, und es wer­den Fra­gen gestellt und Ant­wor­ten gege­ben, die in den ver­gan­ge­nen drei­ein­halb Jah­ren bereits deut­lich wur­den und immer kla­rer werden.

Was bedeu­te­te der Satz, den der ehe­ma­li­ge Vor­sit­zen­de des Päpst­li­chen Fami­li­en­rats, Msgr. Vin­cen­zo Paglia, jetzt zum Vor­sit­zen­den der Päpst­li­chen Aka­de­mie für das Leben und Groß­kanz­ler des Päpst­li­ches Theo­lo­gi­sches Insti­tut Johan­nes Paul II. für Ehe- und Fami­li­en­wis­sen­schaf­ten beför­dert (die bei­de de fac­to unter sei­ne kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt und radi­kal umge­baut wur­den), zu Mar­co Pan­nella kurz vor des­sen Tod sag­te: „Mar­co, hal­te durch, wir alle brau­chen dich“? Oder Berg­o­gli­os Tele­fo­na­te mit Pan­nella und Boni­no, einer reue­lo­sen Abtrei­bungs­ver­fech­te­rin, die sogar zu einem Tref­fen mit 6.000 Kin­dern in der Sala Ner­vi in den Vati­kan ein­ge­la­den wur­de? Oder Berg­o­gli­os über­schweng­li­ches Lob, mit dem er Boni­no, als sie am ande­ren Ende der Welt von Geor­ge Sor­os aus­ge­zeich­net wur­de, als eine „ganz Gro­ße“ bezeich­ne­te? Oder der Satz des dama­li­gen Vati­kan­spre­chers Pater Feder­i­co Lom­bar­di SJ nach Pan­nellas Tod: „Wir wer­den uns mit sei­nem mensch­li­chen und geist­li­chen Erbe aus­ein­an­der­set­zen müs­sen“? Und schließ­lich: Was bedeu­te­ten die wie­der­hol­ten – und anschei­nend unver­ständ­li­chen – gegen­sei­ti­gen Wert­schät­zungs­be­kun­dun­gen zwi­schen Fran­zis­kus und Pan­nella? Dazu gehört auch das Lob von Geor­ge Sor­os für Fran­zis­kus.

Mar­co Pan­nella, der Pro­to­typ des zyni­schen und radi­ka­len Kirchenfeindes

Mit dem Pon­ti­fi­kat von Berg­o­glio ist das Spiel, das die Radi­ka­len eini­ge Jahr­zehn­te lang für die Besteue­rung kirch­li­chen Eigen­tums gespielt hat­ten und das 2005 sogar zu einer Beschwer­de beim Euro­päi­schen Par­la­ment geführt hat­te, abge­schlos­sen. War­um soll­te es wie­der­eröff­net wer­den? Jetzt gibt es ja das Drei­eck, und die­ses Drei­eck scheint sehr gut zu funktionieren.

Übersetzung/​Einleitung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wikicommons/Vatican.va/Radio Spa­da (Screen­shots)


Sie­he zum Ein­fluß von Geor­ge Sor­os auf die öffent­li­che Meinung:

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