Jeffrey Sachs von Papst Franziskus befördert

Neomalthusianer und Schlüsselfigur in der Umsetzung der politischen Agenda der UNO bis 2030


Jeffrey Sachs und Marcelo Sanchez Sorondo
Jeffrey Sachs und Marcelo Sanchez Sorondo bei einer Sitzung der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften

(Rom) Jef­frey Sachs, Direk­tor des UN Sus­tainable Deve­lo­p­ment Solu­ti­ons Net­work und Neo­mal­thu­sia­ner, ist von Papst Fran­zis­kus zum ordent­li­chen Mit­glied der Päpst­li­chen Aka­de­mie der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten beför­dert worden.

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Sachs, einer der ein­fluß­reich­sten Ver­fech­ter des Anti-Nata­lis­mus, also einer Bevöl­ke­rungs­re­du­zie­rung (durch Ver­hü­tung, Abtrei­bung, Eutha­na­sie, Ste­ri­li­sa­ti­on, Homo­se­xua­li­sie­rung), wur­de 2015 im Zuge der Ver­öf­fent­li­chung der Öko-Enzy­kli­ka Lau­da­to si’ von Papst Fran­zis­kus in den Vati­kan ein­ge­las­sen. Er ist eine zen­tra­le Figur in der Gleich­schal­tung der päpst­li­chen Agen­da mit jener der UNO. Bereits vor mehr als sechs Jah­ren wur­de der ehe­ma­li­ge Chef­öko­nom des UNO-Gene­ral­se­kre­tärs zum koop­tier­ten Mit­glied der Päpst­li­chen Aka­de­mie der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten.

2012 wur­de unter der Schirm­herr­schaft des UNO-Gene­ral­se­kre­tärs, damals Ban Ki-moon, das UN-Netz­werk zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung (UNSDSN) mit Sitz in New York errich­tet. Ihr unter­ste­hen zwölf Arbeits­grup­pen, dar­un­ter Good Gover­nan­ce, Voll­stän­di­ge Dekar­bo­ni­sie­rung, Glo­bal Gover­nan­ce, Gen­der, Bevöl­ke­rungs­dy­na­mik. Hin­ter jedem Begriff steht eine prä­zi­se Inten­ti­on: Glo­bal Gover­nan­ce meint die Durch­set­zung einer Welt­ein­heits­re­gie­rung, Bevöl­ke­rungs­dy­na­mik meint Bevöl­ke­rungs­de­zi­mie­rung. Zum Direk­tor wur­de Jef­frey Sachs ernannt, der zugleich Direk­tor des Earth Insti­tu­te an der Colum­bia Uni­ver­si­ty in New York ist. Able­ger des UNSDSN gibt es in so gut wie allen Län­dern. SDSN Ger­ma­ny ist beim Deut­schen Insti­tut für Ent­wick­lungs­po­li­tik in Bonn ange­sie­delt, das zu 75 Pro­zent aus dem Bun­des­haus­halt und einem Vier­tel aus dem Lan­des­haus­halt von Nord­rhein-West­fa­len finan­ziert wird. Die Mit­glie­der bzw. Part­ner von SDSN Ger­ma­ny rei­chen von der Ber­tels­mann-Stif­tung über das Pots­dam-Insti­tut für Kli­ma­fol­gen­for­schung bis zur Hein­rich-Böll-Stif­tung, der Par­tei­stif­tung der Grü­nen. Finan­ziert wird die UNSDSN auch mit groß­zü­gi­gen Spen­den von Phar­ma- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kon­zer­nen wie Bri­tish Tele­com, Veri­zon, Erics­son, Gla­xo Smith Kli­ne und Novartis.

Die poli­ti­sche UNO-Agen­da, die bis 2030 umge­setzt wer­den soll, wofür nicht zuletzt Jef­frey Sachs zustän­dig ist

Seit 2015 steht eine Fra­ge im Raum: Was tut ein Neo­mal­thu­sia­ner im Vati­kan? Sachs ist nicht der ein­zi­ge, der seit­her offe­ne Tore in Rom fand. Die Ant­wort dar­auf gab der Mann, der Sachs in den Kir­chen­staat hol­te, Kuri­en­bi­schof Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­do, poli­ti­scher Arm von Papst Fran­zis­kus und Kanz­ler der Päpst­li­chen Aka­de­mie der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten. Sanchez Sor­on­do mein­te im ver­gan­ge­nen Febru­ar, von der Pres­se­agen­tur CNA dar­auf ange­spro­chen: Was er vor 2012 gesagt habe, gel­te nicht mehr, „jetzt hat er [Sachs] sich ver­än­dert“. Aus dem Mund eines Man­nes, der selbst nicht über jeden Zwei­fel erha­ben ist, klingt das aller­dings nicht unbe­dingt glaub­wür­dig. Zu den „Blü­ten“ von Sanchez Sor­on­do gehö­ren Behaup­tun­gen wie:

Sachs scheint sich im Vati­kan jeden­falls wohl­zu­füh­len. Er wur­de von Papst Fran­zis­kus vom koop­tier­ten zum ordent­li­chen Mit­glied beför­dert. Das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt mel­de­te dazu gestern:

„Der Hei­li­ge Vater hat Pro­fes­sor Jef­frey David Sachs, Direk­tor des Zen­trums für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung an der Colum­bia Uni­ver­si­ty in New York (USA), zum ordent­li­chen Mit­glied der Päpst­li­chen Aka­de­mie der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten ernannt.“

Es wird nur die Stel­lung Sachs’ an der Colum­bia Uni­ver­si­ty erwähnt, nicht aber sei­ne weit ein­fluß­rei­che­re Stel­lung bei der Umset­zung der poli­ti­schen UNO-Agen­da. Dazu gehört die Absicht, Abtrei­bung bis in den letz­ten Win­kel der Erde zu tra­gen, wie es auch US-Prä­si­dent Joe Biden in sei­nem Regie­rungs­pro­gramm formulierte.

Sachs ist seit 2015 zu einem „Stamm­gast“ der Päpst­li­chen Aka­de­mie der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten und ande­rer vati­ka­ni­scher Ver­an­stal­tun­gen gewor­den. 2019/​2020 nahm er trotz Coro­na zumin­dest an sechs Tagun­gen teil, die vom Hei­li­gen Stuhl aus­ge­rich­tet wur­den. Die The­men­brei­te reich­te von Wirt­schaft über Gesund­heit bis zu Ethik und Bil­dung. Das Gewicht, das er in San­ta Mar­ta hat, zeig­te sich, als er von Papst Fran­zis­kus 2019 zum Teil­neh­mer an der Ama­zo­nas­syn­ode ernannt wur­de, wo er die Trom­mel für die Kli­ma-Agen­da rüh­ren konnte.

Zudem trifft die Behaup­tung von Msgr. Sanchez Sor­on­do zu Sachs gar nicht zu. Er ist wei­ter­hin Anti-Nata­list und wie­der­hol­te im Okto­ber 2019 gegen­über Reu­ters, also zu der Zeit, als die Ama­zo­nas­syn­ode tag­te, daß die Gebur­ten­ra­te zu sen­ken sei, was dadurch gesche­hen sol­le, „Mäd­chen aus­zu­bil­den“ und „Frau­en ins Berufs­le­ben“ zu brin­gen. „Das gilt für jedes Land, für jede Reli­gi­on“, so der Mann, der eine zen­tra­le Figur hin­ter den 17 Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals, die laut UNO bis 2030 glo­bal umge­setzt wer­den sol­len. Die Akti­ons­pa­let­te der Anti-Nata­li­sten beschränkt sich aller­dings nicht nur auf die von Sachs genann­ten Punk­te. Sie ist aus­ge­spro­chen viel­fäl­tig, mani­pu­la­tiv und grausam.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Youtube/​Wikicommons (Screen­shots)

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