(Rom) Am vergangenen 6. Februar verbreitete die Päpstliche Akademie der Wissenschaften auf Twitter einen Linkhinweis auf einen Artikel der New York Times. Kommentarlos. Im Artikel wurde Geburtenkontrolle als Lösung vorgeschlagen, um den „Klimawandel“ zu stoppen.
Der NYT-Artikel
Der Twitter-Account Casina Pio IV ist der Twitterzugang von Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo, dem wichtigsten Politikberater von Papst Franziskus. Sanchez Sorondo ist Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, die ihren Sitz in der Casina in den Vatikanischen Gärten haben.
„No Children Because of Climate Change? Some People Are Considering It.”
„Keine Kinder wegen des Klimawandels? Manche Leute ziehen das in Betracht.“
Dieser Artikel wurde von der New York Times am 5. Februar veröffentlicht.
„So einen Text ohne die geringste Erklärung zu veröffentlichen und ohne aufzuzeigen, was die kirchliche Lehre dazu sagt, hilft weder Klarheit zu schaffen noch beseitigt es den Zweifel, ob der Weiterverbreitung der These nicht eine zumindest indirekte Zustimmung durch die Päpstliche Akademie zugrunde liegt“, so Corrispondenza Romana.
„Es handelt sich um eine sehr gefährliche Zweideutigkeit, besonders in einer Zeit, in der mit immer größerem Nachdruck Signale für eine unglaubliche ‚Revision‘ der Enzyklika Humanae vitae wahrzunehmen sind.“
Sollte Sanchez Sorondo das Tweet verschickt haben, was für seine Twitterzugang anzunehmen ist, kann ein „Versehen“ ausgeschlossen werden. Das belegen Polemiken gegen Lebensschützer, die vom Kurienbischof geteilt werden.
Der politische Arm des Papstes und der neuen Kurs im Vatikan
Sanchez Sorondo ist die Personifizierung des neuen politischen Kurses im Vatikan, der die Annäherung der Kirche an die politisch Mächtigen sucht. Allerdings strictissime nur jene, die links der Mitte verortet sind.
Der Argeninier hatte im April 2015 mit seinen Akademien im Vatikan eine Konferenz zum Klimawandel und der nachhaltigen Entwicklung organisiert, die zu einem beispiellosen Auftakt wurde. Mit ihr wurde der Vatikan auf Tuchfühlung mit der Agenda der UNO und des linken Mainstreams gebracht. Der argentinische Politikberater des Papstes öffnete mit dieser Konferenz bekannten Vertretern der Überbevölkerungsdoktrin und der Abtreibungslobby die Türen zum Vatikan, darunter Jeffrey Sachs, UNSDNS-Direktor (UN Sustainable Development Solutions Network).
Die Überbevölkerungsthese, so vernichtend sie durch die Fakten auch widerlegt wurde, wirkt weiter, weil deren Vertreter von Ängsten und Arroganz getrieben faktenresistent sind. Sie suchen nach immer neuen „Begründungen“ für die Bevölkerungseindämmung. Der Klimawandel ist das jüngste dazu mißbrauchte Thema.
Am 18. Mai 2015 veröffentlichte C‑Farm ein Interview mit dem umtriebigen Sanchez Sorondo. Der Sproß der argentinischen Oberschicht sagte damals wörtlich:
„Die Klimakrise verursacht die Armut und die Armut führt zu neuen Formen der Sklaverei und erzwungener Wanderungsbewegungen und zur Droge und das alles kann zur Abtreibung führen.“
Katholisches.info schrieb damals:
„Die Antwort erstaunt in mehrerlei Hinsicht. Unter anderem weil sie ebensogut von einem Marxisten stammen könnte und weil sie einen Kausalzusammenhang konstruiert, der an Unkenntnis und Naivität kaum zu überbieten, jedenfalls für den Kanzler einer Päpstlichen Akademie geradezu erschreckend ist. Letztlich wäre demnach, laut Erzbischof Marcelo Sánchez Sorondo, Abtreibung eine Folge des Klimawandels, und Frauen, die abtreiben lassen, durch den Klimawandel in die Armut gedrückt worden.“
Sanchez Sorondo „übertrifft alles“
Riccardo Cascioli, der Chefredakteur der katholischen Online-Tageszeitung Nuova Bussola Quotidiana kommentierte das Interview mit den Worten:
„Bei allem Respekt: Bei all dem Schwachsinn, den ich in den vergangenen Jahren über den Klimawandel gelesen habe, übertrifft dieser alles, und es wäre eigentlich zum Lachen, wenn es nicht so tragisch wäre“.
50 Millionen Abtreibungen im Jahr sind ein nie dagewesenes Blutbad, so Cascioli. Die Menschheit kennt nichts Vergleichbares. Und Richtung Sanchez Sorondo: „Es ist ein Blutbad, das einige – darunter auch Ihr Freund Sachs – als ein zentrales Menschenrecht behaupten“, während der politische Arm des Papstes dieses unglaubliche Blutbad sogar als eine „direkte Folge des Klimawandels“ verharmlose und faktisch entschuldige.
Sachs und Sanchez Sorondo verbindet tatsächlich eine Freundschaft, wie die häufigen Tweets des Kurienbischofs zu Sachs zeigen. Der jüngste Tweet gratulierte Sachs gestern zur Verleihung einer Ehrendoktorwürde durch die Universität Brescia.
Sanchez Sorondo sagte in dem Interview auch, daß er wegen des Entwurfes für die UNO-Ziele der nachhaltigen Entwicklung in einem „intensiven Dialog“ mit Jeffrey Sachs und UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon stehe. Die „Ziele“ wurden im September 2015 als UNO-Ziele für den Zeitraum 2015–2030 beschlossen.
In dem Dokument findet sich kein direkter Hinweis auf Abtreibung und Bevölkerungskontrolle. Indirekte hingegen schon, etwa die Worte „Sexualplanung“, „reproduktive Gesundheit“ und „reproduktive Rechte“. Im Vatikan weiß man, was die linke Mainstream-Agenda unter diesen Begriffen versteht. Dennoch machte der Heilige Stuhl gute Miene zum bösen Spiel. Papst Franziskus hielt sogar die Festrede im UNO-Glaspalast und erteilte des UN-Goals seinen Segen, ohne ein kritisches Wort zur Abtreibungsagenda hinter der wohlklingenden Wortfassade zu verlieren.
Schleichende Zustimmung des Vatikans zur Politik der Geburtenkontrolle
Sanchez Sorondo, woran nur am Rande erinnert werden soll, weil es derzeit besondere Aktualität hat, lobte damals auch zwei Länder, zwei kommunistische Diktaturen, Nordkorea und Kuba, weil sie das „beste ökologische Gleichgewicht“ hätten. Wer hören kann, der höre.
Cascioli schloß seinen Kommentar zum Sanchez Sorondo-Interview mit den Worten:
„Seit ich das Interview gelesen habe, hege ich den schrecklichen Verdacht, daß diese schleichende Zustimmung des Vatikans zu einer Politik der Geburtenkontrolle gar nicht so unbewußt stattfindet“.
Und „gar nicht so unbewußt“ wurde auch der Artikel der New York Times von Casina Pio IV auf Twitter weiterverbreitet.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: NYT/Twitter (Screenshots)
Ich glaube Jesus Christus und nicht irgendeinem Bischof oder Papst, schon gar nicht, wenn diese an den erfundenen „menschengemachten Klimawandel“ glauben. Es gibt viel mehr antichristliche UNO-Mitarbeiter im Vatikan als man glaubt; der Homo-Lobbyismus ist dagegen nur ein kleines Problem.
Ein kleines Problem ?
Na wenn über 80% der Missbrauchsfälle männliche Kinder und Jugendliche betreffen ist das doch kein „kleines Problem“
Man fragt sich wirklich, ob die Kirche lebensmüde geworden ist? Die christliche Kirche im Westen scheint wirklich den Verstand verloren zu haben. Einerseits gegen die kinderreichen christlichen Familien eingestellt, andererseits kein Wiederspruch, wenn Erdogan für den Geburtendschihad wirbt zusätzlich zu den Mio muslimischen Einwanderern jährlich, versteht sich. Da ist man dann auch für den großzügigen Familiennachzug. Konkret gefragt: will die Kirche des Westens dezidiert Selbstmord begehen? Reichen die jetzigen Bistums- und Kirchenauflösungen noch immer nicht..?
Das gleiche frag ich mich auch.So viele namhafte Wissenschaftler haben schon erklärt, dass ein von Menschen gemachter Klimawandel vollkommener Blödsinn ist. Klimawandel gibt es so lange die Erde besteht. Sagt einer das aber zu laut, ist seine Karriere beendet. Papst Franziskus legt in der Hinsicht eine richtige Hysterie an den Tag. Seine Aufgabe wäre es den Glauben zu bewahren. Ober gibt es inzwischen ein 11. Gebot: den Klimaschutz?
Es ist sehr bedenklich und äußerst unredlich Rev. Robert Malthus irgendwie mit Abtreibungen und jenen, die Abtreibung offensiv propagieren, in Verbindung zu bringen. Rev. Malthus hat zeitlebens Abtreibung und Kontrazeption dezidiert und vehement abgelehnt! Im vollständigen Gegensatz zu heutigen mainstream-Klerikern. Egal ob anglikanisch oder römisch.