Nach der Absage für Patriarch Kyrill ist auch die Libanon-Reise hinfällig

Papst Franziskus wird wegen des Ukrainekonflikts nicht in den Nahen Osten reisen


Papst Franziskus küßt die Fahne des Libanon. Die für Juni beabsichtigte Reise wird aber nicht stattfinden.
Papst Franziskus küßt die Fahne des Libanon. Die für Juni beabsichtigte Reise wird aber nicht stattfinden.

(Bei­rut) Die Apo­sto­li­sche Rei­se in den Liba­non wird ver­scho­ben. Dies gab der liba­ne­si­sche Tou­ris­mus­mi­ni­ster Walid Nas­sar bekannt und erklär­te, „inner­halb der näch­sten zwei Tage“ mit einer offi­zi­el­len Erklä­rung des Vati­kans zu rech­nen. Papst Fran­zis­kus hat­te ver­gan­ge­ne Woche in einem Inter­view ein Tref­fen mit dem Mos­kau­er Patri­ar­chen Kyrill I. abge­sagt. Damit wur­de auch die Liba­non-Rei­se hinfällig.

Anzei­ge

Katho​li​sches​.info berich­te­te Anfang April, daß Fran­zis­kus im Juni den Liba­non besu­chen wol­le, weil dort die zwei­te Begeg­nung mit dem rus­sisch-ortho­do­xen Patri­ar­chen von Mos­kau geplant ist. Die erste Begeg­nung hat­te im Febru­ar 2016 auf Kuba statt­ge­fun­den. Obwohl die Rei­se mit der liba­ne­si­schen Regie­rung bereits für den 12./13. Juni fest­ge­legt war, fehl­te die offi­zi­el­le Bestä­ti­gung durch den Hei­li­gen Stuhl. Der Grund dafür ist ist der Ukrainekonflikt.

Am 3. Mai gab Fran­zis­kus im Inter­view mit dem Cor­rie­re del­la Sera noch vor der Bestä­ti­gung eine Absa­ge bekannt. Er äußer­te Unver­ständ­nis für die Hal­tung Kyrills:

„Der Patri­arch kann nicht Putins Meß­die­ner wer­den. Ich hat­te am 14. Juni ein Tref­fen mit ihm in Jeru­sa­lem ver­ein­bart. Es wäre unser zwei­tes per­sön­li­ches Tref­fen gewe­sen, das nichts mit dem Krieg zu tun hat­te. Aber jetzt stimmt sogar er zu.“

Die heu­te bekannt­ge­wor­de­ne „Ver­schie­bung“ der Liba­non-Rei­se bestä­tigt, daß der Besuch des ein­zi­gen christ­li­chen Lan­des im Nahen Osten pri­mär einem Tref­fen mit Patri­arch Kyrill galt. Da die­se Mög­lich­keit weg­ge­fal­len ist, ist für Fran­zis­kus auch die Rei­se hinfällig.

Offi­zi­ell wer­den als Grund die Knie-Pro­ble­me des Pap­stes genannt, wie auch der berg­o­glia­ni­sche Vati­kan-Kor­re­spon­dent von Reu­ters, Phil­ip Pul­lel­la, verbreitete.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!