Ehemaliger Seminarist wird Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben

Neuernennung am Dikasterium für Laien, Familie und Leben


Gleison De Paula Souza als Seminarist und Mitglied der Don-Orione-Kongregation 2014 bei Papst Franziskus in Santa Marta.
Gleison De Paula Souza als Seminarist und Mitglied der Don-Orione-Kongregation 2014 bei Papst Franziskus in Santa Marta.

(Rom) Ver­ei­ni­gun­gen von Prie­stern, die die Kir­che ver­las­sen und gehei­ra­tet haben, bit­ten seit meh­re­ren Jahr­zehn­ten um eine Art „Amne­stie“, um ihr Prie­ster­tum wie­der­auf­neh­men zu kön­nen – aller­dings ohne ihren neu­en Lebens­stand auf­zu­ge­ben. Eine gestern erfolg­te vati­ka­ni­sche Per­so­nal­ent­schei­dung könn­te sie freuen.

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Papst Fran­zis­kus ernann­te einen ehe­ma­li­gen bra­si­lia­ni­schen Ordens­an­ge­hö­ri­gen und Semi­na­ri­sten zum Sekre­tär des Dik­aste­ri­ums für Lai­en, Fami­lie und Leben.

Gestern berich­te­te das Tages­bul­le­tin des Vati­kans die jüng­ste Entscheidung:

„Der Hei­li­ge Vater hat den hoch­löb­li­chen Dok­tor Glei­son De Pau­la Sou­za, Pro­fes­sor für katho­li­sche Reli­gi­on am Staat­li­chen Real- und Spra­chen­gym­na­si­um ‚A. Vallo­ne‘ in Gala­ti­na (Ita­li­en), zum Sekre­tär des Dik­aste­ri­ums für die Lai­en, die Fami­lie und das Leben ernannt.“

Im zugleich ver­öf­fent­lich­ten Lebens­lauf heißt es:

„Dr. De Pau­la Sou­za, gebo­ren am 14. Mai 1984 im Staat Minas Gerais (Bra­si­li­en), hat das Bak­ka­lau­re­at­s­stu­di­um in Theo­lo­gie an der Päpst­li­chen Sale­sian­er­uni­ver­si­tät in Rom (Ita­li­en) absol­viert und 2019 ein Magi­ster­stu­di­um an der Gei­stes­wis­sen­schaft­li­chen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät von Salen­to (Ita­li­en) abge­schlos­sen. Von 2005 bis 2016 war er Mit­glied der Kon­gre­ga­ti­on des Klei­nen Werks der Gött­li­chen Vor­se­hung. Der­zeit unter­rich­tet er katho­li­sche Reli­gi­on am Real- und Spra­chen­gym­na­si­um ‚A. Vallo­ne‘ in Gala­ti­na. Er ist ver­hei­ra­tet und Vater von zwei Töchtern.“

2014 hat­te De Pau­la Sou­za von sich reden gemacht, als er als Semi­na­rist in der Kon­gre­ga­ti­on von Don Orio­ne (Kon­gre­ga­ti­on des Klei­nen Wer­kes der Gött­li­chen Vor­se­hung) in der ersten Per­son erzähl­te, wie er über einen Freund, der die Gele­gen­heit hat­te, bei Fran­zis­kus zur Beich­te zu gehen, einen Brief an Fran­zis­kus geschickt hat­te und dann einen Tele­fon­an­ruf vom Papst erhielt, der ihn dar­auf­hin nach San­ta Mar­ta ein­lud. Was genau für Fran­zis­kus den Aus­schlag gab, den jun­gen Ordens­an­ge­hö­ri­gen ein­zu­la­den, ist nicht bekannt.

Glei­son De Pau­la Sou­za folgt P. Alex­and­re Awi Mel­lo nach, eben­falls ein Bra­si­lia­ner, der vor kur­zem zum Gene­ral­obe­ren der Schön­statt-Prie­ster gewählt wur­de. In Rom heißt es, De Pau­la Sou­z­as Cur­ri­cu­lum wei­se kei­ne Beson­der­hei­ten auf, die ihn für das Amt vor vie­len ande­ren qua­li­fi­zie­ren würden.

Obwohl die Ernen­nung von Lai­en in vati­ka­ni­sche Lei­tungs­po­si­tio­nen schon seit Jah­ren im Gan­ge ist, wur­de die­se Ten­denz in die­sem Jahr mit der Ver­öf­fent­li­chung der neu­en Apo­sto­li­schen Kon­sti­tu­ti­on Præ­di­ca­te Evan­ge­li­um formalisiert.

Bleibt zu hof­fen, daß unter dem neu­en Sekre­tär das Dik­aste­ri­um für Lai­en, Fami­lie und Leben aus sei­nem Schlaf erwacht und nicht nur durch För­de­rung der Homo­se­xua­li­sie­rung auf­fäl­lig wird.


In Ita­li­en erwirbt jeder Absol­vent des seit der zwei­fel­haf­ten Bolo­gna-Reform drei­stu­fi­gen Hoch­schul­stu­di­ums ein Dok­to­rat. Die Unter­schei­dung, ob es sich dabei um den aka­de­mi­schen Grad eines Bachelor‑, Master- oder Dok­to­rats­stu­di­ums (Bak­ka­lau­reus, Magi­ster, Dok­tor) han­delt, erschließt sich nur aus genaue­ren Anga­ben in einem Lebenslauf.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vida e Fami­lia (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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