(Rom) Am Samstag wurde vom Heiligen Stuhl die Liste der Synodalen der Amazonassynode veröffentlicht – eine Woche vor Synodenbeginn. Der Synode werden 185 Synodalen angehören in der bisher stärksten „bergoglianischen“ Zusammensetzung.
Den Vorsitz führt Papst Franzikus vertreten durch drei Delegierte: Kardinal Baltazar Enrique Porra Cardozo, Erzbischof von Merida und Apostolischer Administrator von Caracas in Venezuela, Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno SJ, Erzbischof von Huancayo (Peru), stv. Vorsitzender von REPAM und Kardinal Joao Braz de Aviz, Präfekt der Ordenskongregation.
Generalrelator ist Kardinal Claudio Hummes OFM, emeritierter Erzbischof von Sao Paulo und emeritierter Präfekt der Kleruskongregation, was in der Auflistung des Vatikans allerdings nicht erwähnt wird. Erwähnt wird, daß er Vorsitzender der Amazonaskommission der Brasilianischen Bischofskonferenz und Vorsitzender von REPAM ist.
Sondersekretäre sind der Jesuit und ernannte Kardinal Michael Czerny SJ, Untersekretär der Sektion Migranten und Flüchtlinge des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, und Msgr. David Martinez de Aguirre Guinea OP, Apostolischer Vikar von Puerto Maldonado in Peru, das Papst Franziskus im Januar 2018 besuchte.
Kurioserweise sind auch die Antillen, Inseln in der Karibik, mit vier Synodalen vertreten.
Brasilien stellt mit 58 Synodalen den Löwenanteil.
Papst Franziskus machte stärker als bisher von seinem Recht Gebrauch, persönlich Synodalen zu ernennen. Bei der ersten Familiensynode (2014) machten die von Franziskus Ernannten 10 Prozent der Synodalen aus, bei der zweiten Familiensynode (2015) und bei der Jugendsynode (2018) waren es jeweils rund 16 Prozent, bei der Amazonassynode sind es fast 20 Prozent.
Zu den von Franziskus ernannten Synodalen gehört Kardinal Christoph Schönborn OP, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz. Schönborn wird sogar an erster Stelle angeführt. Österreichs Bischöfe haben im vergangenen Sommer angekündigt, die Ergebnisse der Amazonassynode in Österreich (sic) umsetzen zu wollen.
Gefolgt wird er von einem der engsten Papst-Vertrauten, Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga SDB, Erzbischof von Tegucigalpa, Koordinator des auf sechs Mitglieder geschrumpften C9-Kardinalsrates und seit Weihnachten 2017 unter schwerer Kritik, der er sich im Sommer 2018 mit dem Rücktritt seines Weihbischofs Pineda erfolgreich erwehrte.
Neben Kardinal Schönborn fällt an 6. Stelle Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und ebenfalls C9-Mitglied auf. Zwei „andere Territorien“ für die Einführung von verheirateten Priestern?
Der deutsche Sprachraum ist privilegiert. Andere Bischofskonferenzen können nicht ihre Vorsitzenden entsenden.
Zu nennen sind der Erzbischof von Port Moresby auf Papua-Neuguinea und Erzbischof Fridolin Ambongo Besungu OFM Cap. Erzbischof von Kinshasa im Kongo und ernannter Kardinal. Noch zwei „andere Territorien“ für verheiratete Priester?
Besonders auffällig ist die Dichte bekannter Bergoglianer wie Bischof Semeraro von Albano, Bischof McElroy von San Diego, Erzbischof Santoro von Taranto, Kurienerzbischof Paglia oder Kurienbischof Sanchez Sorondo, der politische Arm des Papstes. Mit Antonio Spadaro (Civiltà Cattolica), Mauricio Garcia Duran (Flüchtlingsdienst der Jesuiten) und Giacomo Costa (Vize-Präsident der Stiftung Carlo Maria Martini) wurden von Franziskus gleich drei Jesuiten ernannt. Auch unter den 15 Ordensvertretern finden sich zwei Jesuiten.
Zu den Synodalen gehört erwartungsgemäß der emeritierter österreichischen Missionsbischof Erwin Kräutler, der eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung der Amazonassynode spielte.
Unter den Experten stechen Personen wie Joaquim Alberto Andrade Silva (Brasilien) und Paulo Suess heraus.
Zu den Sondergeladenen gehören der ehemalige UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, der „Klima-Papst“ Hans Joachim Schellnhuber und der Ökonom Jeffrey Sachs.
Erhellend ist auch die exklusive Einladung an die die Direktoren von Misereor und Adveniat, zwei deutsche Hilfswerke, die am Amazonas als Geldgeber einer bestimmten Agenda tätig sind. Es wurde keine Einladung für vergleichbare Hilfswerke anderer Ortskirchen ausgesprochen.
Erwähnenswert, wenn auch in keinem direkten Zusammenhang, ist der Umstand, daß 22 der 33 von Papst Franziskus ernannten Synodalen durch homophile Positionen aufgefallen sind, darunter die Kardinäle Schönborn, Marx und Maradiaga sowie die Bischöfe Paglia, McElroy, Semeraro, Bertello, Macin, Sanchez Sorondo et al.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)
Die Liste liest sich wie das Who-is-Who des Abbruchs!