Das Synodalpräsidium legt einen Beschlusstext mit Faktenverleugnung und Lügen zu homosexuellen Klerikern vor

Der Synodale Weg zum BRUCH mit Bibel, Tradition und Lehramt (17)


Beim Synodalen Weg gibt man sich blind, weil man ideologischen Vorgaben folgt.
Beim Synodalen Weg gibt man sich blind, weil man ideologischen Vorgaben folgt.

Ein Gast­bei­trag von Hubert Hecker

Anzei­ge

Das Syn­odal­prä­si­di­um hat emp­feh­lend einen Hand­lungs­text vor­ge­legt, nach dem die Situa­ti­on homo­se­xu­el­ler Kle­ri­ker „nor­ma­li­siert“ wer­den soll. Homo­se­xua­li­tät soll­te im All­ge­mei­nen als Norm­va­ri­an­te der Schöp­fung ange­se­hen und bei zöli­ba­t­ä­ren Prie­stern im Beson­de­ren mit wert­schät­zen­der Akzep­tanz begeg­net werden.

80 Prozent der sexuellen Übergriffe an minderjährigen Jungen …

Tat­säch­lich haben homo­se­xu­el­le Geist­li­che kei­nen guten Ruf. Das ist dar­in begrün­det, dass sie in signi­fi­kant höhe­rem Maße in sexu­el­lem Miss­brauch an Kin­dern und Jugend­li­che ver­strickt sind: Die MHG-Stu­die hat auf­ge­deckt, dass 80 Pro­zent der Über­grif­fe an min­der­jäh­ri­gen Jun­gen began­gen wur­den, davon der über­wäl­ti­gen­de Anteil an Puber­tie­ren­den und Her­an­wach­sen­den. Die­se Tat­sa­chen machen die The­se von der Risi­ko-Grup­pe der homo­se­xu­el­len Kle­ri­ker evi­dent. Das Mün­che­ner WSW-Miss­brauchs-Gut­ach­ten von 2022 bestä­tigt die­sen Zusam­men­hang. Dort heißt es auf Sei­te 424:

„In einer nam­haf­ten Zahl der uns zur Über­prü­fung vor­ge­leg­ten Unter­la­gen haben sich Anhalts­punk­te und Bele­ge für eine aus­ge­präg­te Homo­se­xua­li­tät von Prie­stern ergeben.“

Neben den abso­lu­ten Zah­len sind Ver­gleichs­da­ten aus­sa­ge­kräf­tig. Im Teil­pro­jekt 3 der MHG-Stu­die auf S. 153 konn­te bei einem Straf­ak­ten­ver­gleich von Miss­brauchs­hand­lun­gen sei­tens kirch­li­cher und nicht-kirch­li­cher Täter 19,1 Pro­zent der über­grif­fi­gen Geist­li­chen als homo­se­xu­ell iden­ti­fi­ziert wer­den, in der säku­la­ren Ver­gleichs­grup­pe war es mit 6,4 Pro­zent nur ein Drit­tel. Da bei der Mehr­zahl der Straf­ak­ten kei­ne sexu­el­le Ori­en­tie­rung ange­ge­ben war, müss­te die wirk­li­che Zahl der homo­se­xu­el­len Beschul­dig­ten aus der Kir­che deut­lich nach oben kor­ri­giert wer­den, viel­leicht um das Doppelte.

Rea­li­täts­nä­her dürf­ten die Ver­gleichs­er­geb­nis­se im 2. MHG-Teil­pro­jekt sein: In der Grup­pe der beschul­dig­ten Kle­ri­ker bezeich­ne­ten sich 72 Pro­zent als homo­se­xu­ell ori­en­tiert, in der Ver­gleichs­grup­pe nicht-beschul­dig­ter Geist­li­cher nur 12 Prozent.

… von homosexuellen Klerikern begangen

Schließ­lich ist für eine qua­li­fi­zier­te Aus­sa­ge die Quo­te der homo­se­xu­el­len Prie­ster an der Gesamt­zahl der Geist­li­chen wesent­lich. Die seriö­sen Schät­zun­gen bewe­gen sich um 20 Pro­zent. Wenn die­ser Grup­pe von 20 Pro­zent homo­se­xu­el­ler Kle­ri­ker 70 bis 80 Pro­zent der Miss­brauchs­op­fer zuzu­rech­nen sind, bedeu­tet das eine viel­fach höhe­re Quo­te homo­se­xu­el­ler Miss­brauchs­tä­ter als bei hete­ro­se­xu­el­len Geistlichen.

Es gibt also gute Grün­de für die kir­chen­recht­li­che Fest­le­gung, die von Papst Bene­dikt und erst vor drei Jah­ren von Papst Fran­zis­kus bestä­tigt wur­de: „Im geweih­ten Leben und im prie­ster­li­chen Leben hat eine sol­che Form der (homo­se­xu­el­len) Affek­ti­vi­tät kei­nen Platz. Daher kann die Kir­che jene nicht für das Prie­ster­se­mi­nar und zu den hei­li­gen Wei­hen zulas­sen, die Homo­se­xua­li­tät prak­ti­zie­ren, tief­sit­zen­de homo­se­xu­el­le Ten­den­zen haben oder die soge­nann­te ‚Gay-Kul­tur‘ unterstützen.“

Seit dem Kon­zil ist auf die­se Regel in man­chen Bis­tü­mern nicht mehr geach­tet wor­den. Papst Bene­dikt em. erin­nert in sei­nem letz­ten Buch dar­an: „In meh­re­ren Prie­ster­se­mi­na­ren wur­den Homo­se­xu­el­len-Clubs gebil­det, die mehr oder weni­ger offen agier­ten.“ Als Fol­ge davon wir­ken heu­te bis zu zwan­zig Pro­zent gleich­ge­schlecht­lich ori­en­tier­ter Kle­ri­ker in der Kir­che – viel­fach unbe­an­stan­det, aber eben doch als Risiko-Gruppe.

Frei­lich sind die homo­se­xu­el­len Miss­brauch­sta­ten qua­li­ta­tiv zu dif­fe­ren­zie­ren nach der Schwe­re und ande­ren Kri­te­ri­en: Knapp die Hälf­te der Beschul­dig­ten ver­griff sich an einem Betrof­fe­nen, 41 Pro­zent an zwei bis zehn Opfern; zehn Pro­zent waren Seri­en­tä­ter wie der Mün­che­ner Geist­li­che Peter H., der 23 her­an­wach­sen­de Jun­gen missbrauchte.

Somit bleibt es bei der empi­risch fun­dier­ten Evi­denz-Aus­sa­ge: Die Grup­pe der homo­se­xu­el­len Kle­ri­ker ist als Risi­ko­fak­tor für das Vor­kom­men von sexu­el­lem Miss­brauch in der Kir­che einzuschätzen.

Die Homo-Lob­by in und außer­halb der Kir­che kämpft seit Jah­ren mit unlau­te­ren Metho­den dafür, die­se offen­sicht­li­chen Tat­be­stän­de zu ver­wi­schen, zu ver­tu­schen und zu ver­leug­nen. Auch die füh­ren­den DBK-Bischö­fe Marx, Bode und Bät­zing sowie der Jesui­ten­pa­ter Mer­tes betei­lig­ten sich mög­li­cher­wei­se dar­an, homo­se­xu­el­len Kle­ri­kern so genann­te Per­sil­schei­ne bezüg­lich Miss­brauchs­ver­strickung aus­zu­stel­len. Dafür haben sie drei Argu­men­ta­ti­ons­pfa­de ausgeheckt:

Erstens: Schuldverlagerung von den Missbrauchstätern auf das kirchliche System

Nach dem Mot­to: „Das (kirch­li­che) System ist schuld“ (an den Taten der über­grif­fi­gen Geist­li­chen) haben die DBK-Bischö­fe eine insti­tu­tio­nel­le Schuld oder syste­mi­sche Ursa­chen für Miss­brauch erfun­den. Dem­nach wären die ein­zel­nen Miss­brauchs­tä­ter nicht selbst schul­dig oder nur nach­ran­gig ver­ant­wort­lich für ihre pädo­kri­mi­nel­len Taten, son­dern die kirch­li­chen Struk­tu­ren hät­ten die Taten erst ermög­licht und begün­stigt oder gar die Täter ver­lei­tet und ver­führt. Die Bischö­fe Marx, Bode und Bät­zing haben die angeb­lich insti­tu­tio­nel­le Schuld der Kir­che zum Begrün­dungs­mär­chen des Syn­oda­len Wegs gemacht.

Die DBK-Bischö­fe kom­men mit der neo-mar­xi­sti­schen Schuld­ver­la­ge­rung vom Täter-Fehl­ver­hal­ten auf kirch­li­che Ver­hält­nis­se den Ent­schul­di­gungs­be­stre­bun­gen der Homo-Lob­by und den homo­se­xu­el­len Miss­brauchs­tä­tern ent­ge­gen. Laut MHG-Stu­die „fan­den sich häu­fig bei den Beschul­dig­ten Ten­den­zen, eige­ne Ver­ant­wor­tung und Schuld zu exter­na­li­sie­ren“, also nach außen abzu­schie­ben auf die Kir­che (S. 8). „Ver­gleichs­wei­se vie­le Beschul­dig­te gaben der kirch­li­chen Insti­tu­ti­on eine Mit­schuld“ sowohl an ihren eige­nen Miss­brauch­sta­ten wie auch an den nach ihrer Mei­nung zu har­ten Stra­fen für ihre Ver­ge­hen, die sie selbst baga­tel­li­sier­ten (S. 117).

Zweitens: Missbrauchsverleitung durch Häufung männlicher Ministranten und Internatsschüler!?

Eine beson­ders fre­che Form von Fak­ten­ver­leug­nung hat das Syn­odal­prä­si­di­um in dem oben erwähn­ten Forums-Beschluss­pa­pier vor­ge­legt. Den empi­risch fun­dier­ten Befund, dass 80 Pro­zent der Miss­brauch­sta­ten von Tätern der Risi­ko­grup­pe homo­se­xu­el­le Kle­ri­ker began­gen wird, bezeich­net der Text als „Gip­fel der viel­fäl­ti­gen For­men von Diskriminierung“.

Noch drei­ster ist die syn­oda­le Erklä­rung für den hohen Anteil von Jun­gen als Miss­brauchs­op­fer: „Dabei ist die Häu­fung männ­li­cher Betrof­fe­ner sexua­li­sier­ter Gewalt schon durch den erhöh­ten Kon­takt katho­li­scher Prie­ster mit männ­li­chen Min­der­jäh­ri­gen in frü­her rein männ­li­cher Mini­stran­ten­ar­beit und katho­li­schen Inter­na­ten hin­rei­chend erklär­bar.“

Mit die­sen For­mu­lie­run­gen beru­fen sich die Autoren auf eine Pas­sa­ge in der MHG-Stu­die auf Sei­te 11. In Wirk­lich­keit kom­men die MHG-For­scher zu einer gegen­tei­li­gen Ein­schät­zung: „Dies allein (haupt­säch­lich Jun­gen als Mini­stran­ten und Inter­nats­schü­ler) kann jedoch das deut­li­che Über­wie­gen männ­li­cher Betrof­fe­ner nicht erklä­ren.“

Die­sen Satz aus der Zusam­men­fas­sung der MHG-Stu­die haben die Text­au­to­ren mit Sicher­heit gele­sen und er dürf­te auch dem syn­oda­len Co-Prä­si­den­ten Bischof Bät­zing bekannt sein. Wer aber im Wis­sen um eine Tat­sa­chen­aus­sa­ge das Gegen­teil behaup­tet, ist kein Irren­der, son­dern ein Lüg­ner. Dem Ple­num wur­de vom Prä­si­di­um die Zustim­mung zu die­sen Falsch­aus­sa­gen emp­foh­len, Ände­rungs­an­trä­ge waren nur kos­me­ti­scher Art.

Somit ergibt sich das Urteil: Das Synodalpräsidium hat einen Lügentext vorgelegt.

Erschreckend ist die inhalt­li­che Aus­sa­ge der abge­seg­ne­ten Vor­la­ge: Allein die schie­re Quan­ti­tät von Jun­gen als Mess­die­ner und Inter­nats­schü­ler wird dafür ver­ant­wort­lich gemacht, dass es zu einer „Häu­fung“ von männ­li­chen Miss­brauchs­op­fern gekom­men sei. Damit wären letzt­lich die Jun­gen selbst schuld gewe­sen, weil sie ein­fach so vie­le waren und dadurch die (ephe­b­o­phi­len) Kle­ri­ker zum Miss­brauch reiz­ten. Unglaub­lich, die­se zyni­sche Schuld­ver­la­ge­rung von den homo­se­xu­el­len Tätern auf die Viel­zahl der Opfer.

Drittens: Sexueller Missbrauch hat nichts mit sexuellem Begehren zu tun!?

Direkt im Anschluss an die­se Pas­sa­ge wird eine wei­te­re Exkul­pie­rung homo­se­xu­el­ler Miss­brauchs­tä­ter aus dem Hut der MHG-Stu­die gezau­bert: Die MHG-For­scher hät­ten näm­lich auf­ge­zeigt, „dass es der Mehr­zahl über­grif­fi­ger Prie­ster nicht um die Erfül­lung sexu­el­ler Bedürf­nis­se ging, son­dern um das Aus­le­ben von Macht durch sexua­li­sier­te Demütigungen.“

Hier wie oben ver­mei­den die Autoren einen Hin­weis auf die Beleg­stel­le und Sei­ten­zahl. Denn wenn ein Leser auf den Sei­ten 105f nach­schau­te, wür­de er nichts von den Behaup­tun­gen fin­den (Aus­le­ben von Macht statt Erfül­lung sexu­el­ler Bedürf­nis­se). Im Gegen­teil resü­miert die MHG-Studie:

Nur eine klei­ne Min­der­heit von 14 Pro­zent der beschul­dig­ten Prie­ster zeig­te nar­ziss­ti­sches Ver­hal­ten, indem sie durch­set­zungs­stark und domi­nant ihre Amts­au­tori­tät benutz­ten zur Her­stel­lung von Tat­ge­le­gen­hei­ten wie auch zur Ver­tu­schung. Wie­der­um tischen die Syn­odal­au­toren eine Lüge auf, in die­sem Fall bezüg­lich der quan­ti­ta­ti­ven Aus­sa­ge der MHG-Studie.

Inhalt­lich kann man zwar die Aus­nut­zung der Amts­au­tori­tät im wei­te­ren Sin­ne als Macht­miss­brauch wie bei der Syn­odal­the­se anse­hen. Gleich­wohl ist die Aus­sa­ge der MHG-For­scher eine ganz ande­re: Sie stu­fen die Macht­nut­zung nicht als Ziel der Hand­lung ein (wie der Syn­od­al­text behaup­tet), son­dern als Mit­tel der Täter für die nar­ziss­ti­sche Befrie­di­gung ihrer sexu­el­len Bedürf­nis­se (eben­falls im Gegen­satz zum Synodal-Text).

Das empi­ri­sche Ergeb­nis der MHG-For­scher wol­len die mei­sten Syn­oda­len schlicht nicht wahr­ha­ben: Bei Miss­brauch wird Macht und Gewalt genutzt, um sich sexu­ell zu befrie­di­gen. Dem­nach ist Sexua­li­tät Trieb­kraft und Ziel der Miss­brauch­sta­ten. Die­se dunk­le Sei­te des Sexu­el­len möch­ten Bischö­fe und Syn­oda­le voll­stän­dig aus­blen­den. Das ver­su­chen sie mit der inzwi­schen poli­tisch kor­rek­ten Bezeich­nung der ‚sexua­li­sier­ten Gewalt‘. Bei dem Wort­kon­strukt unter­stellt man gene­rell, dass sexu­el­le Über­grif­fe Macht und Herr­schaft über ande­re zum Ziel habe. Dabei wäre dann sexu­el­le Bedürf­nis­be­frie­di­gung nur ein nach­ge­ord­ne­tes Mittel.

Das Ziel die­ser syn­oda­len Begriffs- und Denk­vor­schrif­ten ist es, Sexua­li­tät im All­ge­mei­nen von allen Schat­ten­sei­ten frei zu hal­ten als aus­schließ­lich „posi­ti­ven Wert“ (Bischof Die­ser), im Beson­de­ren die Homo­se­xua­li­tät von Kle­ri­kern als Trieb­kraft für sexu­el­len Miss­brauch reinzuwaschen.

Ein schwuler Kleriker wird Serientäter

Der Prie­ster Peter H., dem Miss­brauch an 23 Jun­gen nach­ge­wie­sen ist, hat­te wäh­rend sei­nes Theo­lo­gie­stu­di­ums in den 70er Jah­ren „regel­mä­ßig homo­se­xu­el­le Kon­tak­te auf Bahn­hofs­toi­let­ten gesucht“, so der FAZ-Bericht vom 15. 9. 2018. Er gehör­te also zu den homo­se­xu­el­len Prie­ster­amts­kan­di­da­ten, die nach (dama­li­ger und heu­ti­ger) kirch­li­cher Vor­schrift nicht hät­ten geweiht wer­den dürfen.

Als jun­ger Kaplan im Bis­tum Essen ent­deck­te er dann sei­ne sexu­el­le ‚Lie­be zu Jun­gen‘. Er küm­mer­te sich ins­be­son­de­re um (puber­tie­ren­de) Jun­gen und Jugend­li­che der Unter­schicht und aus schwie­ri­gen fami­liä­ren Ver­hält­nis­sen – idea­le Opfer für sei­ne sexu­el­len Über­grif­fe an sechs Jugend­li­chen. Nach sei­ner ersten Ver­ur­tei­lung muss­te er sich einer psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Grup­pen­the­ra­pie in Mün­chen „zur emo­tio­na­len Nach­rei­fung“ sei­ner dia­gno­sti­zier­ten „unrei­fen Sexua­li­tät“ unter­zie­hen. Nach Abbruch der The­ra­pie ver­ging sich der „viel­sei­tig ein­setz­ba­re Prie­ster“ in der ihm zuge­wie­se­nen Seel­sor­ge­stel­le erneut an meh­re­ren männ­li­chen Jugend­li­chen, eben­falls nach der Ver­set­zung an eine zwei­te Stel­le. Doch selbst nach dem zwei­ten Straf­ur­teil auf Bewäh­rung wur­de der „homo­se­xu­ell-ephe­b­o­phi­le“ Täter bald wie­der in der Gemein­de­ar­beit ein­ge­setzt. Er war dort „wegen sei­nes kom­mu­ni­ka­ti­ven und locke­ren Umgangs mit Kin­dern und Jugend­li­chen äußerst beliebt und ger­ne gese­hen, auch in vie­len Fami­li­en“. Kir­chen­vor­stand und der zustän­di­ge Weih­bi­schof waren zufrie­den mit der erfolg­rei­chen Arbeit des Pfar­rers. Dass der Prie­ster H. dabei wie­der fünf Jun­gen miss­braucht hat­te, wur­de von ihnen als Kol­la­te­ral­scha­den sei­ner exzel­len­ten Jugend­ar­beit bedauert.

Die kirchlichen Selbsttäuschungen über homosexuelle Kleriker

Die kirch­li­chen Auf­sichts­per­so­nen zu dem homo­se­xu­el­len Miss­brauchs­kle­ri­ker woll­ten nicht erken­nen, dass die moder­ne Jugend­ar­beit des Prie­sters H. ins­be­son­de­re der Anbah­nung von pädo­se­xu­el­len Kon­tak­ten dien­te. Die zustän­di­gen Weih­bi­schö­fe, Gene­ral­vi­ka­re und Bischö­fe lie­ßen sich von dem ephe­b­o­phi­len Seri­en­tä­ter täu­schen, weil sie sich fahr­läs­sig unter fünf Selbst­täu­schun­gen bezüg­lich der Homo­se­xua­li­tät gestellt hatten:

• Die Marx‘sche The­se vom Kle­ri­ka­lis­mus als wesent­li­che ‚syste­mi­sche Ursa­che‘ für Miss­brauch in der Kir­che behin­dert das Erken­nen von moder­nen Ver­hal­tens- und Pastor­al­me­tho­den zur Anbah­nung von homo­se­xu­el­len Missbrauchskontakten.

• Dass Kir­chen­ver­ant­wort­li­che die Täter­schaft von homo­se­xu­el­len Kle­ri­kern rund­weg bestrei­ten, macht sie blind für durch­grei­fen­de Auf­klä­rung und kon­se­quen­te Bestrafung.

• Die Leug­nung der evi­denz­ba­sier­ten Erkennt­nis­se, dass homo­se­xu­el­le Kle­ri­ker unter einer erhöh­ten Anfäl­lig­keit für Miss­brauch ste­hen, för­dert die Ver­tu­schungs­ten­den­zen der Kir­chen­lei­tung, wie oben gezeigt.

• Die nai­ve Annah­me, dass Seri­en­tä­ter mit tief­sit­zen­den homo­se­xu­ell-ephe­b­o­phi­len Nei­gun­gen durch ein paar psy­cho­lo­gi­sche Grup­pen­sit­zun­gen von ihrer angeb­lich „unrei­fen Sexua­li­tät“ the­ra­piert wer­den könn­ten, führ­te zu den fata­len Serien-Versetzungen.

• Wenn homo­se­xu­el­le Miss­brauch­sta­ten nicht mehr zu leug­nen sind, fol­gen Bischö­fe und Syn­oda­ler Weg dem Nar­ra­tiv der Homo-Lob­by: Die Schuld homo­se­xu­el­ler Täter soll als „kirch­li­che Schuld“ auf das System Kir­che über­tra­gen wer­den (que​er​.de vom 4. 10. 2018).

Die Klerikalismusthese als Ablenkung vom homosexuellen Missbrauchskomplex

Es war auf der Früh­jahrs­ta­gung 2019, als die DBK-Bischö­fe sich selbst und der Öffent­lich­keit vor­mach­ten, sexu­el­ler Miss­brauch wür­de haupt­säch­lich von kle­ri­ka­li­stisch ein­ge­stell­ten Geist­li­chen began­gen. Die­ses aus der Luft gegrif­fe­ne Kon­strukt war Teil einer per­fi­den Stra­te­gie, von der offen­sicht­li­chen Tat­sa­che der mehr­heit­lich homo­se­xu­el­len und pro­gres­si­ven Miss­brauchs­tä­ter abzu­len­ken, um sie den tra­di­ti­ons­ori­en­tier­ten hete­ro­se­xu­el­len Prie­stern in die Schu­he zu schieben.

Inzwi­schen kommt an vie­len Ein­zel­fäl­len die Wahr­heit ans Licht, die schon die MHG-Stu­di­en sta­ti­stisch eru­iert hatten.

Von wei­te­ren Bei­spie­len homo­se­xu­ell-ephe­b­o­phi­ler Kle­ri­ker, die pro­gres­si­ve pasto­ra­le Jugend­ar­beit zur Anbah­nung und Voll­streckung von Miss­brauch an männ­li­chen Kin­dern und Jugend­li­chen nutz­ten, berich­te­te Die Tages­post vom 3. 11. 2022:

• Win­fried Pilz, 1966 im Erz­bis­tum Köln zum Prie­ster geweiht, war der Pro­to­typ eines Jugend­seel­sor­gers der nach­kon­zi­liä­ren Prie­ster­ge­ne­ra­ti­on. Die nahm damals „Abschied von Hoch­wür­den“ – so ein Best­sel­ler­ti­tel von 1969 –, indem sie sich „dezi­diert von einem sakral über­höh­ten Prie­ster­bild abgrenz­te“. Die jun­gen Prie­ster woll­ten ins­be­son­de­re den (puber­tie­ren­den) Jugend­li­chen „auf Augen­hö­he begeg­nen, sich ihnen als zuge­wandt und nah­bar prä­sen­tie­ren“. Pilz wur­de Diö­ze­san­ju­gend­seel­sor­ger im Erz­bis­tum Köln und ent­wickel­te als Rek­tor der Jugend­bil­dungs­stät­te Haus Alten­berg inno­va­ti­ve Kon­zep­te kirch­li­cher Jugend­ar­beit. Ein Unter­su­chungs­be­richt legt nahe, dass es Pilz gera­de dadurch gelang, „jun­ge Män­ner emo­tio­nal und exi­sten­zi­ell von sich abhän­gig zu machen, um sie dann sexu­ell zu missbrauchen“.

• Der Pfar­rer Ue. aus Gum­mers­bach wur­de zu zwölf Jah­ren Haft ver­ur­teilt wegen sexu­el­len Miss­brauchs in 110 Fäl­len, began­gen an neun Min­der­jäh­ri­gen. In dem links­li­be­ra­len Zei­tungs­be­richt heißt es, er sei in sei­ner Gemein­de beson­ders des­halb beliebt gewe­sen, weil er „fri­schen Wind gebracht und einen auf­ge­schlos­se­nen Ein­druck gemacht“ habe, „anders als die ver­staub­ten katho­li­schen Kir­chen­män­ner, die man so kennt“.

• Gegen den Pfar­rer F. lagen meh­re­re Vor­wür­fe von sexu­el­len Über­grif­fen auf Kin­der und Jugend­li­che vor. Er wur­de eini­ge Zeit unter Auf­la­gen in der Seel­sor­ge ein­ge­setzt und dann in den end­gül­ti­gen Ruhe­stand ver­setzt. Er recht­fer­tig­te sich in Anspra­chen und Büchern damit, dass er wegen Lap­pa­li­en von einer reak­tio­nä­ren Bischofs­lei­tung mit Schi­ka­nen drang­sa­liert wor­den sei – allein wegen sei­ner pro­gres­si­ven Anschau­un­gen, in denen er u. a. die Päp­ste Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. als reak­tio­när darstellte.

• Ein Prie­ster aus dem Bis­tum Lim­burg ist seit 2010 als Miss­brauchs­tä­ter akten­kun­dig. Trotz­dem bekam er in Köln einen Lehr­auf­trag an der Katho­li­schen Fach­hoch­schu­le NRW und wur­de Aus­hilfs­geist­li­cher in einer Köl­ner Innen­stadt­pfar­rei. Dort „erfreu­te er sich wegen sei­ner auf­ge­schlos­se­nen, elo­quen­ten Art und mit­rei­ßen­den Pre­dig­ten gro­ßer Beliebt­heit“. Die­ser Prie­ster stell­te sich als Flucht­op­fer dar, als wenn er vor dem als auto­ri­tär ange­se­he­nen Lim­bur­ger Bischof Tebartz-van Elst geflo­hen wäre.

Die Selbst­täu­schung und Falsch-Ori­en­tie­rung von DBK und Syn­oda­lem Weg durch Aus­blen­dung der homo­se­xu­el­len Miss­brauchs­tä­ter mit ihren pro­gres­si­ven Pastor­al­me­tho­den führt auch zu Fehl­lei­tung der Prä­ven­ti­ons­be­mü­hun­gen in den Bis­tü­mern. Das Bis­tum Lim­burg hat seit Herbst 2019 ins­ge­samt 60 ver­schie­de­ne Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men auf den Weg gebracht, eini­ge sinn­vol­le, aber vie­le sind nur Moder­ni­sie­rungs­pro­jek­te in Pasto­ral und Leh­re im Sin­ne des Syn­oda­len Wegs. Eine Maß­nah­me, die sich auf die Miss­brauchs­prä­ven­ti­on bei homo­se­xu­el­len Kle­ri­kern bezieht, ins­be­son­de­re bei der Aus­übung von pro­gres­si­ver Jugend­pa­sto­ral, fin­det sich nicht darunter.

Doch auf­grund der Ergeb­nis­se der MHG-Stu­die sowie der oben auf­ge­führ­ten Bei­spie­le wäre es eine zwin­gend not­wen­di­ge Prä­ven­ti­ons­maß­nah­me, die Risi­ko­grup­pe von homo­se­xu­el­len Kle­ri­kern, die für bis zu 80 Pro­zent der Miss­brauchs­fäl­le ver­ant­wort­lich ist, unter erhöh­te Beob­ach­tung zu stel­len. Der syn­oda­le Hand­lungs­text macht aber das Gegen­teil, indem er die homo­se­xu­el­len Täter als Opfer kirch­li­cher Dis­kri­mi­nie­rung bedau­ert. Die­se Metho­de der Täter-Opfer-Umkehr betrie­ben vie­le Täter schon bei der Befra­gung im MHG-Teil­pro­jekt 2 und ist oben als Stra­te­gie der Homo-Lob­by beschrie­ben wor­den, alle Täter­schuld auf die Kir­che abzuschieben.

Schließ­lich gehört es zur län­ger­fri­sti­gen Prä­ven­ti­on, kon­se­quen­ter als bis­her schwu­le Kan­di­da­ten vom Prie­ster­amt fern­zu­hal­ten. Das wich­tig­ste Instru­ment dazu ist die oben erwähn­te und erst kürz­lich von Papst Fran­zis­kus bestä­tig­te kir­chen­recht­li­che Fest­le­gung: „Im geweih­ten Leben und im prie­ster­li­chen Leben hat eine sol­che Form der (homo­se­xu­el­len) Affek­ti­vi­tät kei­nen Platz. Daher kann die Kir­che jene nicht für das Prie­ster­se­mi­nar und zu den hei­li­gen Wei­hen zulas­sen, die Homo­se­xua­li­tät prak­ti­zie­ren, tief­sit­zen­de homo­se­xu­el­le Ten­den­zen haben oder die soge­nann­te ‚Gay-Kul­tur‘ unterstützen.“

Wenn die bischöf­lich Ver­ant­wort­li­chen den schwu­len Mün­che­ner Seri­en­tä­ter H. schon als Prie­ster­amts­kan­di­da­ten abge­wie­sen hät­ten, wären 23 Jun­gen und Jugend­li­che vor sexu­el­lem Miss­brauch bewahrt geblie­ben. Der Schrei der betrof­fe­nen Opfer soll­te für die Bischö­fe ein Weck­ruf sein, die kir­chen­recht­li­che Ratio Fun­da­men­ta­lis Insti­tu­tio­nis Sacer­do­ta­lis strikt anzuwenden.

Auch in die­sem Punkt küm­mert sich der syn­oda­le Hand­lungs­text weni­ger um das Leid der Miss­brauchs­op­fer als um die ver­meint­li­chen Rech­te von schwu­len Kan­di­da­ten für das Prie­ster­amt. Die Mehr­heit der Syn­oda­len setzt die deut­schen Bischö­fe sogar unter Zug­zwang, sich auf welt­kirch­li­cher Ebe­ne für den Zugang zur Prie­ster­wei­he von prak­ti­zie­ren­den Homo­se­xu­el­len oder Mit­läu­fern der Pri­de-Para­den einzusetzen.

Der syn­oda­le Hand­lungs­text zur unein­ge­schränk­ten Akzep­tanz von Homo-Kle­ri­kern dient der Ver­tu­schung des ephe­b­o­phi­len Miss­brauchs­kom­ple­xes‘. Nach der Metho­de der Täter-Opfer-Umkehr wer­den homo­se­xu­el­le Geist­li­che aus­schließ­lich als Opfer einer angeb­li­chen Dis­kri­mi­nie­rungs­po­li­tik der Kir­che bejam­mert. Mit die­sem Ablen­kungs­ma­nö­ver ver­sucht man, die not­wen­di­gen Prä­ven­ti­ons­auf­ga­ben der Kir­che zu unterlaufen.

Die auf­ge­zeig­ten Bei­spie­le von schwu­len Seri­en­tä­tern sowie die durch­sich­ti­gen Lügen, Ver­dre­hun­gen, Falsch­be­haup­tun­gen und fehl­ge­lei­te­ten For­de­run­gen der syn­oda­len Text­vor­la­ge soll­ten den Bischö­fen die Augen öff­nen, um bei der zwei­ten Lesung im März 2023 gegen den ver­que­ren Syn­od­al­text zu stimmen.

Bild: Wikicommons/​MiL



Bis­her in der Rei­he „Der Syn­oda­le Weg zum BRUCH mit Bibel, Tra­di­ti­on und Lehr­amt“ erschienen:

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1 Kommentar

  1. Hubert Heckers vor­ste­hen­der Bei­trag ist fun­diert, schlüs­sig und not­wen­dig. Wenn das sog. Syn­odal­prä­si­di­um emp­feh­lend einen Hand­lungs­text vor­legt, wonach die Situa­ti­on homo­se­xu­el­ler Kle­ri­ker „nor­ma­li­siert“ wer­den soll, müss­te vor einer Beschluss­fas­sung unbe­dingt auch Heckers Bei­trag in die Dis­kus­si­on mit ein­be­zo­gen wer­den, und zwar grund­sätz­lich und gründ­lich. Aber gibt es dafür eigent­lich auch nur ein ein­zi­ges stich­hal­ti­ges Gegen­ar­gu­ment sei­tens des syn­oda­len Irr­wegs? Auch ohne Dis­kus­si­on offen­bart sich auf Anhieb die Ver­lo­gen­heit der Frank­fur­ter Ver­an­stal­tungs­se­rie. Ihr unrühm­li­ches Ende in ein paar Wochen ist ziem­lich sicher. Bät­zing, Bode, Marx und Co. wer­den die Ver­lie­rer sein – Gott sei Dank –, auch wenn sie danach kaum Ruhe geben werden.

    Wenn Homo­se­xua­li­tät im All­ge­mei­nen und prak­ti­zier­te Homo­se­xua­li­tät im Beson­de­ren als Norm­va­ri­an­te der Schöp­fung ange­se­hen und bei zöli­ba­t­ä­ren Prie­stern auch noch mit wert­schät­zen­der Akzep­tanz begeg­net wer­den soll, müss­te vor­ab erst ein­mal die bibli­sche Schöp­fungs­ord­nung für null und nich­tig erklärt wer­den, die schlicht und ein­fach lau­tet: Als Mann und Frau schuf er den Men­schen. Und alle ein­schlä­gi­gen Aus­sa­gen des Völ­ker­apo­stels Pau­lus, wie sie vor allem in sei­nen Pasto­ral­b­rie­fen zu fin­den sind, müss­ten gestri­chen wer­den. All das LGBTIQ+-Geschwurbel ist unbi­blisch, glau­bens­fern und eines Prie­sters abso­lut unwür­dig. Schämt euch und hört end­lich auf damit.

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