
Auf gewohnt pointierte Weise kommentiert Prof. José Arturo Quarracino die jüngste Aufforderung von Papst Franziskus, die Kirche zu entmännlichen. Die Aufforderung löste zahlreiche Reaktionen aller Art aus. Der Vatikanist Marco Tosatti schrieb, daß er das Lachen nicht verkneifen konnte, als er davon hörte, denn „wenn schon, stellt sich das Problem wohl eher umgekehrt“. Hier der Text von Prof. Quarracino, dem Neffen des einstigen Erzbischofs von Buenos Aires und Primas von Argentinien, der in den 90er Jahren Jorge Mario Bergoglios Aufstieg ermöglichte – was sein Neffe sehr bedauert.
„Entmännlichung der Kirche“: der Heilige Stuhl als Bordell der Open Society Foundations von Soros?
Von José Arturo Quarracino*
Vor einigen Tagen überraschte Papst Bergoglio mit einem neuen Kaninchen aus seinem Zylinder, aber mit Worten, die seine konzeptionell-doktrinäre ekklesiologische Verwirrung und seine zunehmend sklavische Unterwerfung unter die feministisch-progressive Agenda der Neuen Weltordnung zeigen, indem er die reiche Geschichte der heiligen Frauen im Leben der katholischen Kirche leugnet.
Am 30. November traf der Bischof von Rom, Pontifex der katholischen Kirche (und ehemaliger Stellvertreter Christi?1), mit Mitgliedern der Internationalen Theologenkommission zusammen, einem Gremium, das zum Dikasterium für die Glaubenslehre gehört.
Bei diesem Treffen improvisierte Don Jorge Mario Bergoglio zusätzlich zu der für den Anlaß vorbereiteten Rede einige Worte, in denen er seine lehrmäßige Verwirrung und seine Ablehnung der eigentlichen Geschichte der Kirche offenbarte; Worte, die die Unterwürfigkeit des Pontifex gegenüber der feministischen Praxis unterstreichen, die vom Soros-Clan gepredigt und subventioniert und über „Nichtregierungs“-Organisationen verbreitet wird, die sich für die Neue Weltordnung und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen/Klaus Schwab (Weltwirtschaftsforum) einsetzen.
In dieser improvisierten Rede sagte Don Jorge Mario Soros-Bergoglio, daß es in der Kommission nur wenige Frauen gebe, nämlich nur fünf, und daß es mehr sein sollten. Und er sagte: „Die Kirche ist Frau. Und wenn wir nicht verstehen, was eine Frau ist, was die Theologie einer Frau ist, werden wir nie verstehen, was die Kirche ist. Eine der großen Sünden, die wir begangen haben, ist die ‚Vermännlichung‘ der Kirche. Und dieses Problem wird nicht auf dem dienstlichen Weg gelöst, das ist etwas anderes. Es wird auf dem mystischen Weg gelöst, auf dem königlichen Weg. Das Denken von Balthasars hat mir so viel Licht gegeben: das petrinische und das marianische Prinzip. Darüber kann man diskutieren, aber die beiden Prinzipien sind da. Das marianische ist wichtiger als das petrinische, denn es gibt die Kirche als Braut, die Kirche als Frau, ohne sich zu vermännlichen.“
Er fährt fort, daß es ihm darum gehe, „Ihnen zu helfen, nachzudenken. Die Kirche als Frau, die Kirche als Braut. Und das ist eine Aufgabe, um die ich Sie bitte. Die Kirche entmännlichen“.2
1. Wenn man diese Worte liest, stellt sich als erstes die Frage, wo und bei wem der derzeitige Bischof von Rom Theologie studiert hat, denn er glaubt offensichtlich, einen großen Beitrag zur „Theologie“ zu leisten, während er in Wirklichkeit Worte für Leute nachplappert, die vom christlichen Glauben keine Ahnung haben, denn jeder mit der christlichen Lehre Vertraute – geschweige denn ein Berufstheologe – hat gelernt, daß die Kirche nicht nur der Leib Christi ist, sondern auch und als solcher die Braut Christi (Eph 5,22–23.25–26; Offb 21,9).
2. Er führt weiter aus: „Eine der großen Sünden, die wir begangen haben, ist die ‚Vermännlichung‘ der Kirche“. Wer hat diese Sünde begangen: die Jesuiten, seine Freunde unter den Kardinälen, die Serienschänder, die er schützte? Wer? Es wäre ein großer Beitrag gewesen, wenn er gesagt hätte, auf wen er sich bezieht, denn wenn es etwas gibt, was die Kirche Christi, die katholische Kirche, getan hat, dann war es, ihr weibliches Wesen hervorzuheben und zu betonen, indem sie von Anfang an die Gestalt und die Rolle der allerseligsten Jungfrau Maria verehrte, an die sich heute Millionen von Männern auf der ganzen Welt in der Öffentlichkeit und auf ihren Knien betend wenden. Aber es scheint, daß der gute Franziskus sich dieser Realität nicht bewußt ist.
Der kirchliche Heiligenkalender enthält aber auch eine große Zahl von Frauen, die zu Heiligen erklärt wurden und auf den Altären verehrt werden und deren Leben große Werke der Evangelisierung und der Gründung von Orden inspirierte: die heilige Agatha, die heilige Angela von Foligno, die heilige Anna, die heilige Bibiana, die heilige Brigitta von Irland, die heilige Katharina von Alexandrien, die heilige Katharina von Siena, die heilige Katharina von Schweden, die heilige Katharina Labouré, die heilige Cäcilia von Rom, die heilige Klara von Assisi, die heilige Edith Stein, die heilige Helena von Konstantinopel, die heilige Scholastika von Nursia, die heilige Gemma Galgani, die heilige Hildegard von Bingen, die heilige Agnes, die heilige Elisabeth von Ungarn, die heilige Elisabeth von Portugal, die heilige Johanna von Orléans, die heilige Lucia von Syrakus, die heilige Maria Magdalena, die heilige Margareta von Schottland, die heilige Maria Goretti, die heilige Maria Magdalena von den Pazzi, die heilige Monika, die heiligen Felicitas und Perpetua, die heiligen Rita von Cascia, die heilige Rose von Lima, die heilige Teresa von Avila, die heilige Teresa von Jesus Jornet Ibars, die heilige Teresa von den Anden, die heilige Teresa von Portugal, die heilige Teresa vom Kinde Jesu und vom Heiligen Antlitz, die heilige Teresa von Kalkutta, die heilige Catherine McAuley, die heilige Joan Jugan, die heilige Juliana von Norwich, die heilige Mathilde von Magdeburg, die heilige Concepción Cabrera, die heilige María Guadalupe García Zavala, die selige María Inés Teresa Arias vom Allerheiligsten Sakrament, u. v. m.
Aber nicht nur die Geschichte der Kirche zeigt die kraftvolle, evangelische und missionarische Präsenz von Frauen im Leben der Kirche, sondern auch die gegenwärtige Realität zeigt deutlich, daß Frauen in der Kirche, die, wie der Katechismus der Katholischen Kirche sie definiert, als „die gesamte Gemeinschaft der Gläubigen, […] sie ist das Volk, das Gott in der ganzen Welt versammelt“ 3, vital präsent sind und nicht die päpstliche römische Bürokratie. Auf jeden Fall ist es sehr wahrscheinlich, daß es im Vatikan nicht viele Frauen gibt und daß es eine starke männliche Präsenz gibt, aber das ist im nicht bürokratischen Teil der Weltkirche nicht der Fall.
Es ist erstaunlich, daß Jorge Mario Bergoglio in seinen Worten eine sehr klerikale Vision der Kirche erkennen läßt, eine Vision, die er so sehr verabscheut, die sich aber bei dem oben erwähnten Treffen in ihrer ganzen Pracht zeigte, denn die Kirche, auf die er sich bezieht, ist die bürokratische Kirche, nicht die streitende Kirche extra Vaticanum oder die triumphierende Kirche im Himmel.
3. Wie er ausdrücklich erklärt, ist Bergoglios Kirchenverständnis eine klare und auf schizophrene Weise radikalfeministische Vision: Für ihn ist die Kirche „wie eine Ehefrau, wie eine Frau“, aber „ohne männlich zu werden“. Aber der elementarste gesunde Menschenverstand weiß, daß eine Frau, um eine Ehefrau zu sein, einen männlichen Partner braucht, sie kann nicht ohne einen Mann eine Ehefrau sein. Die Kirche lehrte immer die Komplementarität von Frau und Mann. Auffallend ist auch, daß er in seinem Frauenbild die Mutterschaft ausklammert und mit keinem Wort erwähnt, genau wie der vom Soros-Clan geförderte Radikalfeminismus, der ebenfalls die Ablehnung des Männlichen wie eine Fahne in den Wind hält.
4. Grotesk und bedauerlich ist jedoch seine abschließende Aufforderung, „die Kirche zu entmännlichen“, denn diese Aufgabe wurde praktisch schon seit Beginn seines Pontifikats erfüllt, indem er „dekonstruierte männliche“ Figuren verteidigt, fördert und befördert wie Monsignore Battista Ricca, den ehemaligen Sexualstraftäter Kardinal Theodore McCarrick, den ehemaligen honduranischen Weihbischof und Serienmißbraucher Juan José Pineda Fasquelle, den Vergewaltiger-Priester Mauro Inzoli (2012 von Benedikt XVI. ausgeschlossen und 2014 von Franziskus rehabilitiert, 2017 endgültig ausgeschlossen), den homosexuellen Jesuitenpriester James Martin, den homo-affektiven Kardinal Victor „Tucho“ Fernández, den Seminaristenschänder Bischof Gustavo Oscar Zanchetta (von Franziskus in den Vatikan ins Exil geholt und geschützt, bis es unmöglich wurde), Kardinal Edgar Robinson Peña Parra, die US-amerikanischen homosexuellen Kardinäle Joseph William Tobin und Blase Joseph Cupich, den luxemburgischen homosexuellen Kardinal Jean-Claude Hollerich, den Dominikanermönch Timothy Peter Joseph Radcliffe, die VIP-Behandlung der Trans-Prostituierten von Torvaianica und so weiter…
Die Absetzung von Joseph Edward Strickland als Bischof von Tyler (Texas/USA) und der hysterische Angriff auf Kardinal Raymond Burke in den vergangenen Tagen stehen im Einklang mit der vom Bischof von Rom vorangetriebenen „Entmännlichung“ der Kirche, weil es sich um Prälaten handelt, die ihre männlichen Attribute fest im Griff haben.
Bergoglios „Barmherzige Kirche“ – und vielleicht auch der Pontifex selbst – stört sich an Männern und will offenbar nur pseudo-virile Karikaturen und servil-obskure Gestalten.
*José Arturo Quarracino, emeritierter Professor der Philosophie an der Universidad del Salvador in Buenos Aires.
Bild: LifeSiteNews
1 „Theologische Barbarei“ – Die nächste Demontage des Papsttums durch Franziskus
2 https://www.vatican.va/content/francesco/it/events/event.dir.html/content/vaticanevents/it/2023/11/30/cti.html
3 KKK, 752
Die Forderung nach einer „Entmännlichung“ der Kirche ist schon deshalb abstrus, da seit dem 19.Jahrhundert es galt, daß der Mann hinaus müsse ins feindliche Leben, wohingegen die Frau ihren Lebenskreis in den drei Ks hätte: Kinder, Küche und Kirche.Die Berufswelt. die Welt der Politik und der Freizeitgestaltung gestaltete sich dabei als eigengesetzlich, nur Daheim in der Familie lebte man noch christlich. Der Mann zog sozusagen seine Religion wie seine Hausschuhe aus, verließ er das Haus. Nur in der Familie wurde dann der Glaube noch gelebt und das ging einher mit einer Verhausfraulichung des Glaubens. Die christliche Religion entmännlichte sich so.