(Rom) Die Homo-Agenda gehört zu den Hauptthemen der heute beginnenden Synodalitätsynode. Nicht offiziell, aber faktisch. Das hat nicht nur der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz so deponiert. Die argentinische Ordensfrau und lupenreine Bergoglianerin Sr. Lucia Caram, die in Katalonien überall anzutreffen ist, wo ein Rauch aufsteigt, enthüllte, um die homophile Haltung des amtierenden Papstes zu unterstreichen, daß Franziskus vor kurzem „einen Schwulen“ zum Leiter eines „wichtigen römischen Dikasteriums“ ernannt habe. Einen Namen nannte sie dabei nicht, doch gab es in diesem Jahr nur zwei Neubesetzungen einer Dikasterienspitze, im vergangenen halben Jahr nur eine. Sie betrifft einen Landsmann von Papst Franziskus und Sr. Lucia Caram, der bereits ein Protegé des derzeitigen Papstes ist, als dieser noch Erzbischof von Buenos Aires war. Diesem Mann verschaffte Jorge Mario Bergoglio/Papst Franziskus eine phantastische, vielmehr unglaubliche Karriere. Wenn diese Information stimmt, und es spricht sehr viel dafür, lieferte Sr. Caram einen der zentralen Schlüssel zum aktuellen Pontifikat.
Der soeben zum Kardinal kreierte Victor Manuel Fernández, genannt „Tucho“, ist der einzige Präfekt eines römischen Dikasteriums, der seit vergangenem April ernannt wurde. Sr. Caram wird es schon wissen. Wir wissen es nicht. Es würde jedenfalls vieles, sehr vieles am derzeitigen Pontifikat erklären, vor allem die bergoglianische Fixiertheit auf das Homo-Thema und die Besessenheit, die kirchliche Morallehre zu unterminieren und jene ohne Unterlaß zu beschimpfen, die an der Glaubens- und Morallehre festhalten. Aus Respekt soll der Gedanke nicht bis in alle möglichen Details weitergedacht werden.
Angebracht ist es aber, die Karriere von Victor Manuel Fernández zu rekapitulieren. Sein Eintrag bei der deutschen Wikipedia, der keineswegs immer zuverlässigen Online-Enzyklopädie, war gestern „verschwunden“. Es kann nur gemutmaßt werden, ob dies in einem Zusammenhang mit der genannten Enthüllung stand. Heute ist der Eintrag wieder sichtbar und enthält nichts davon. Und damit zur Karriere von Tucho Fernández.
Wann genau die erste Begegnung zwischen Jorge Mario Bergoglio und Tucho Fernández stattfand, läßt sich nicht genau sagen. War es schon in Cordoba, der Heimatstadt von Fernández, in die Bergoglio von seinem Jesuitenorden verbannt worden war? Jedenfalls besaß der junge Fernández Ende der 90er Jahre bereits Bergoglios Vertrauen.
- 2007 Spätestens seit der 5. CELAM-Konferenz der südamerikanischen Bischofskonferenzen in Aparecida wird Fernández als Bergoglios Ghostwriter greifbar. Die Zusammenarbeit muß um diese Zeit aber schon konsolidiert gewesen sein, da das Schlußdokument von Aparecida, dessen Redaktion Bergoglio übertragen worden war, für ihn so wichtig ist, daß er es auch als Papst Franziskus wiederholt erwähnte. Er brauchte also einen zuverlässigen Mitarbeiter an seiner Seite, so wie Franziskus nur absolut loyale Personen um sich haben will, auf die er sich verlassen kann.
- 2009 wird Fernández Rektor der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien, wohlgemerkt, gegen den Willen der römischen Bildungskongregation, die ihn für nicht ausreichend qualifiziert hält. Bergoglio als Erzbischof von Buenos Aires, Primas von Argentinien und Kardinal wirft sich so massiv für seinen Schützling in die Waagschale, daß Rom schließlich nachgibt.
- 2013 Kaum zum Papst gewählt, ernennt Franziskus seinen Ziehsohn, den er als Ghostwriter mit nach Rom nimmt, zum Titularerzbischof. Eine Warnung an alle, die seinen Augapfel kritisieren.
- 2014 Tucho Fernández wird von Franziskus zum Mitglied des Päpstlichen Kulturrats ernannt und zum stellvertretenden Vorsitzenden der Kommunikationskommission der ersten Familiensynode. Alle relevanten Schreiben von Franziskus von Laudato si’ bis Fratelli tutti werden von Tucho ausgearbeitet.
- 2015 ist Fernández wiederum Synodale der zweiten Familiensynode, jeweils auf Ernennung durch Franziskus hin.
- 2016 Aus seiner Feder stammt das umstrittene nachsynodale Schreiben Amoris laetitia.
- 2017 Tucho wird Vorsitzender der Kommission Kultur und Glauben der Argentinischen Bischofskonferenz.
- 2018 Papst Franziskus ernennt Fernández zum Erzbischof von La Plata, dem zweitbedeutendsten Bischofssitz Argentiniens. Eine seiner ersten Maßnahmen ist die Aussetzung des Motu proprio Summorum Pontificum in seiner Diözese.
2023 wird zur Krönung seiner Karriere:
- Februar: Papst Franziskus ernennt Fernández zum Mitglied des Dikasterium für Kultur und Bildung.
- Juli: Papst Franziskus ernennt ihn zum Präfekten des Glaubensdikasteriums (vormals Glaubenskongregation) und Vorsitzenden der Internationalen Theologenkommission.
- September: Papst Franziskus kreiert Fernández am Tag seines Amtsantritts als neuer Glaubenspräfekt zum Kardinal.
Schon früh zeigte sich, daß Franziskus bevorzugt Personen zu seinen engsten Mitarbeitern macht und befördert, die persönliche, sündhafte Geheimnisse mit sich tragen. Dazu gehören in erstaunlicher Konzentration Homosexuelle. Seine Homo-Agenda zeigt sich aus einem ganz neuen Blickwinkel: Sie läßt sich direkt am Aufstieg seines Ziehsohnes nachzeichnen.
Mit diesem teilt Franziskus seit 2013 noch ein Detail. In jenem Jahr ernannte er „Tucho“ zum Erzbischof. Seit seiner Bischofsweihe am 15. Juni 2013 trägt Fernández zum Zeichen seiner Würde ein Brustkreuz, das identisch ist mit jenem von Papst Franziskus. Dieses Brustkreuz, mit dem Franziskus am 13. März 2013 als neugewählter Papst auf die Mittelloggia des Petersdoms trat, sorgte für zahlreiche Polemiken, auf die an dieser Stelle nicht eingegangen werden soll. Tatsache ist, daß er es trägt, seit er am 27. Juni 1992 zum Bischof geweiht wurde. Bemerkenswerter ist, daß sein Protegé eine exakte Kopie davon trägt. Zeichen einer sehr engen Verbundenheit.
Jesuit und Homo-Aktivist James Martin und die Synode
Da fehlt im Reigen nur noch der Jesuit und Homo-Aktivist James Martin. Auch er gehört zu den von Papst Franziskus Geförderten. Auch er wurde von Franziskus zum Synodalen der Synodalitätssynode ernannt. Am 2. Oktober veröffentlichte die Zeitung El Periodico ein Interview mit dem Jesuiten mit der bezeichnenden Überschrift:
„Es gibt viele Priester, die schwul und zölibatär sind. Es ist wichtig, das zu sagen.“
Ist es das?
Pater James Martin verfolgt mit seiner Aussage dasselbe Ziel, das auch Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, verfolgt. Durch viele Angriffe soll der Schutzwall um die kirchliche Morallehre zum Einsturz gebracht werden. Homosexuelle sollen zu Priestern geweiht werden dürfen, forderte Bätzing. Sie seien ja alle ganz brav, sekundiert James Martin. Das soll nun kein Sarkasmus sein oder jene treffen, die tatsächlich ihre Neigungen als Last tragen und treu sind. (Man darf aber nicht vergessen, daß über etwas gesprochen wird, was es laut ihren eigenen Bestimmungen in der Kirche gar nicht geben sollte.) Die obige Ironie will zum Ausdruck bringen, daß die Realität von den Homo-Aktivisten absichtlich ausgeblendet wird. Aus diesem Grund wird auch die bedrückende Hauptursache des sexuellen Mißbrauchsskandals, daß es sich bei mindestens 80 Prozent aller Mißbrauchsfälle durch Kleriker um homosexuellen Mißbrauch handelt, ausgeblendet. Sie wird von James Martin ausgeblendet, von Bischof Bätzing und ebenso von Papst Franziskus. Das läßt ihr Vorgehen in der Sache wenig vertrauenserweckend erscheinen.
Die Realität ist, daß sie im Sinne des Zeitgeistes oder/und eigener homosexueller Verstrickungen die Homosexualität anerkennen und ihr Ausleben möglich machen wollen. Der Rest ist durchschaubare Taktik. Das ganze Pontifikat von Papst Franziskus besteht aus einer Unzahl von Gesten, mit denen er die Homosexualität in der Kirche salonfähig zu machen versucht. Schauen wir uns also das Interview des Jesuiten James Martin an. Man beachte, wie Martin der Homosexualisierung der Gesellschaft das Wort redet und die Kirche dazu degradiert, die Entwicklungen in der Welt annehmen zu sollen.
El Periodico: Glauben Sie, daß es innerhalb der Kirche mehr Interesse für die LGBTI-Gemeinschaft gibt, als man denkt?
James Martin SJ: Menschen, die an dem Arbeitsdokument [dem Text, der die während der Synode zu behandelnden Themen festlegt] beteiligt waren, haben mir gesagt, daß die Hälfte der Diözesen auf der ganzen Welt die Notwendigkeit einer größeren Annahme und Inklusion von LGBTI-Personen erwähnt haben. Dies ist nicht auf den Westen beschränkt, sondern in der ganzen Welt verbreitet. Es ist aber auch nicht überraschend. Je mehr Menschen sich in der LGBTI-Gemeinschaft identifizieren, desto mehr Familien, Pfarreien und Diözesen sind davon betroffen. Es besteht daher ein natürliches und wachsendes Interesse daran, zu verstehen, wie die LGBTI-Gemeinschaft seelsorgerisch betreut werden kann.
El Periodico: Auf der Synode werden Sie möglicherweise neben sehr konservativen Katholiken sitzen, von denen einige sehr hohen Ranges sind und Ihre Positionen ablehnen. Ist Ihr Ziel nicht eine unmögliche Mission?
James Martin SJ: Mein Ziel ist es, auf den Heiligen Geist zu hören, und ich denke, das sollte auch das Ziel der Synode sein.
El Periodico: Wird es während des Treffens zu Spannungen kommen?
James Martin SJ: Das ist wahrscheinlich unvermeidlich, aber wir sollten keine Angst vor Spannungen haben. Die erste Synode in der Geschichte der Kirche war das Konzil von Jerusalem, das um 50 nach Christus stattfand. Damals gab es viele Spannungen, aber der Heilige Geist konnte trotzdem wirken.
El Periodico: Welche Öffnungen halten Sie für möglich?
James Martin SJ: Um ehrlich zu sein, weiß ich wirklich nicht, was ich erwarten soll. Ich denke, bei diesem ersten Treffen [das nächste findet im nächsten Jahr statt] werden wir uns darauf konzentrieren, wie wir miteinander reden und einander zuhören können.
El Periodico: Manche sagen, Homosexualität sei in der Kirche allgegenwärtig, von den Priesterseminaren bis zur Spitze des Vatikans. Ist das der Fall?
James Martin SJ: Es gibt sicherlich viele keusche und zölibatäre homosexuelle Priester in der Kirche. Es ist wichtig, dies zu sagen. Ich betone jedoch, daß es wichtig ist, darauf hinzuweisen, daß diese Priester genauso wie ihre heterosexuellen Kollegen ein keusches und zölibatäres Leben führen und ihr Leben dem Dienst in der Kirche widmen. Dies war wahrscheinlich schon immer der Fall.
Wie viele Priester homosexuell sind, läßt sich aufgrund des Stigmas, das dieses Thema noch immer umgibt, nicht feststellen. Viele haben im stillen gelitten, weil sie verspottet wurden, auch während sie in der Kirche dienten. Diese Priester haben Messen gefeiert, Kinder getauft, Eheschließungen vollzogen, Kranke im Krankenhaus besucht und Angehörige beerdigt.
El Periodico: Einige der konservativsten Positionen in der katholischen Kirche kommen vom amerikanischen Klerus. Warum ist das so?
James Martin SJ: Das ist eine gute Frage. Vielleicht sind einige Leute verwirrt. Was ich wirklich beunruhigend finde, ist, daß in den Vereinigten Staaten einige der gleichen Leute, die während der Pontifikate von Johannes Paul II. und Benedikt argumentierten, daß ein Papst niemals kritisiert werden sollte, dies nun unter Franziskus täglich tun.
El Periodico: Wie sehen Sie den Streit zwischen der deutschen und der amerikanischen Kirche?
James Martin SJ: Ich sehe es nicht als Kampf. Beide Kirchen gehen auf die Bedürfnisse ihrer Gemeindemitglieder ein. Es ist wahr, daß einige Anführer der deutschen Kirche in manchen Aspekten einen fortschrittlicheren Ansatz verfolgen mögen, aber grundsätzlich gibt es keinen Unterschied. Schließlich beten wir sonntags alle das gleiche Glaubensbekenntnis.
Soweit das Interview von P. James Martin.
Fakt ist, daß die Kirche heute in eine Synode geht, in der die Homo-Aktivisten eine sehr starke Position haben. Sie sitzen in großer Zahl als Synodalen mitten im Geschehen, das sie beeinflussen und lenken können. Ermöglicht wurde das durch Papst Franziskus: direkt durch die persönlich von ihm ernannten Synodalen wie P. James Martin, indirekt durch seine mehr als zehnjährige Personalpolitik und den damit verbundenen Umbau der Römischen Kurie, des Kardinalskollegiums und des weltweiten Episkopats. Anfangs mußte Victor Manuel Fernández von Franziskus ad personam zum Synodalen ernannt werden. Heute sitzt er als Glaubenspräfekt von Amts wegen in der Synodenversammlung.
Text/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Religion Confidencial/Wikicommons (Screenshots)