
(Rom) Papst Franziskus vollzieht einen weiteren Paradigmenwechsel und spricht sich für die „Homo-Ehe“ aus – Hauptsache man nennt sie nicht Ehe –, was die Anerkennung der Homosexualität voraussetzt. Die entsprechende Aussage findet sich in einem Dokumentarfilm, der gestern in Rom vorgestellt wurde. Es folgte zwar ein beschwichtigendes Rahmennarrativ, der Schritt ist jedoch „fatal“, wie Kardinal Gerhard Müller, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, kommentierte.
Die Aussage betrifft die Seelsorge für Personen, die sich selbst als LGBT betrachten. Die Worte des Papstes wiegen jedoch wie Mühlsteine mit der Absicht, jedenfalls der Wirkung, die biblische und kirchliche Sexuallehre im Meer zu versenken:
„Die homosexuellen Personen haben ein Recht, in der Familie zu sein, sie sind Kinder Gottes, sie haben ein Recht auf eine Familie. Man kann weder jemand aus der Familie ausschließen noch ihnen das Leben unmöglich machen.“
Dann wird Franziskus noch deutlicher:
„Was wir brauchen, ist ein Gesetz für eingetragene Partnerschaften. Sie haben das Recht, gesetzlich abgesichert zu sein. Dafür trete ich ein.“
Der Film „Francesco“ des aus Rußland stammenden US-amerikanisch-israelischen Regisseurs Jewgeni Afinjewski ist einer jener von Franziskus bevorzugten, nicht offiziellen Kanäle, um revolutionärste Richtungswechsel zu verkünden, die er der Kirche verordnet.
Afinjewski, Jude und selbst homosexuell, war bereits in der Vergangenheit durch Produktionen hervorgetreten, mit denen Homosexualität salonfähig gemacht werden soll. Der Vatikan wußte, mit wem er sich einläßt. Die entsprechende explosive Passage im Dokumentarfilm ist kein Zufallsprodukt.
Die Schlagzeilen gingen noch gestern um die Welt. Franziskus als „erster Papst, der gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennt“. Der Jubel in Homo-Kreisen ist groß, auch in homophilen Kirchenkreisen.
Die Beschwichtigungen, die folgten, verschlimmerten die Sache noch. Wer nämlich auf ein Dementi durch den Heiligen Stuhl hoffte, wurde enttäuscht. Präzisiert wurde lediglich, daß Papst Franziskus keine „Homo-Ehe“ gefordert habe, sondern „nur“ eingetragene Partnerschaften für Homosexuelle. Damit wird der Eindruck erweckt, das Kirchenoberhaupt habe nur zu einer zivilen Frage Stellung genommen, nicht aber zu einer kirchlichen, und die „eingetragenen Partnerschaften“ seien etwas ganz anderes als die Ehe. Graduell mag letzteres zwar stimmen, doch die sprachliche und inhaltliche Verwirrung wird nur noch größer, schließlich wurde sie bereits bisher durch die Kirche begünstigt, weil der Wille und der Mut fehlten, sich dem weltlichen Diktat der Homo-Lobby zu widersetzen.
Faktisch bleibt als Unterschied nur die Bezeichnung, was auch als Wortspiel abgetan werden könnte, denn viel mehr ist es nicht mehr. Der Staat führte zunächst, durch Napoleon, die Zivilehe ein, wodurch die Entkoppelung zwischen sakramentaler und zivilrechtlicher Ehe erfolgte. Dabei wurde aber der Begriff „Ehe“ für beide Formen beibehalten, was die Dominanz der weltlichen Staatsmacht erkennen läßt.

Mit dem Auftreten von AIDS in der ersten Hälfte der 80er-Jahre setzte ein massiver Einsatz der Homolobby und ihrer politischen Unterstützer ein, der Homosexualität gesellschaftliche Akzeptanz zu verschaffen. In einem zweiten Schritt wurden Sondergesetze für Homosexuelle erlassen, die sie privilegieren. Das geschah vor allem durch Eingriffe in das Eherecht, weil zahlreiche Staats- und Volksvertreter nach Jahrzehnten der Unterminierung von Ehe und Familie den ursprünglichen Sinn und die Bedeutung des staatlichen Eherechts und der damit verbundenen Sonderstellung und Förderung nicht mehr kennen und auch nicht mehr begreifen.
Je nach kirchlichem Gewicht wurden in den verschiedenen westlichen Staaten unterschiedliche Begriffe erfunden, um die Gleichstellung von Homosexuellen gegenüber Eheleuten umzusetzen. Die Wortwahl ist jedoch nur semantisch, aber nicht meritorisch. Es macht letztlich kaum mehr einen Unterschied, ob die „Homo-Ehe“ nicht Ehe, sondern „eingetragene Partnerschaft“ genannt wird, wenn zugleich festgeschrieben wird, daß sie in allen wesentlichen Aspekten der Ehe gleichgestellt ist. Die Juristen und Moraltheologen mögen an solchen Feinheiten Gefallen finden, für die öffentliche Wahrnehmung spielen sie jedoch keine wirkliche Rolle.
Der wichtigste Unterschied bleibt, daß die Gleichstellung nur die staatliche Gesetzgebung betrifft, während die kirchliche Ehe, die ursprünglich auch Grundlage und Ausgangspunkt der zivilrechtlichen war, den Homosexuellen verschlossen bleibt. Doch selbst dazu arbeiten homophile Kirchenkreise bereits an Aufweichungen, indem sie eine kirchliche „Segnung“ homosexueller Paare ins Spiel bringen und teils sogar schon umsetzen.
Mit dem Dominoeffekt zur Anerkennung der Homosexualität
Papst Franziskus weiß natürlich sehr genau, daß die faktische Anerkennung der Homosexualität, die er mit seiner Aussage im Widerspruch zur kirchlichen Morallehre vollzieht, in einem nächsten Schritt den Druck auf die Kirche noch einmal massiv erhöhen wird. Auch die Gläubigen leben in der Welt und unterliegen somit einer starken weltlichen Beeinflussung, der sich bereits in der jüngsten Vergangenheit Teile der Kirche nicht mehr stellten, keinen Widerstand mehr entgegensetzten, sondern mit Rückzug und Kapitulation beantworteten. Genau diese Kapitulation verordnet Franziskus durch seine „informelle“ Aussage in einem Dokumentarfilm nun der Kirche.
Ein revolutionärer Schritt, mit dem er die christliche und die biblische Lehre zur Geschlechtlichkeit, zur Bezogenheit von Mann und Frau, von Ehe und Familie untergräbt, der quasi nebenbei in einem völlig inoffiziellen Moment erfolgt, jedoch weitreichende Auswirkungen haben und die Kirche weiter erschüttern und spalten wird. „Typisch Franziskus“, wie ein Vatikanist gestern anmerkte, als er von der Filmsequenz hörte.
Wenn Franziskus nur an den weltlichen, also zivilrechtlichen Aspekt denken würde, müßte er nicht Stellung beziehen, denn der betrifft ihn nicht, jedenfalls nicht in der von ihm dargestellten Form. Und die Anerkennung der Homosexualität entzieht sich ohnehin seiner Zuständigkeit, da Altes wie Neues Testament sie als sündhaft verurteilen und gelebte Homosexualität sogar unter die „himmelschreienden“ Sünden gezählt wird.
Eine Aufteilung zwischen nicht ausgelebter Homosexualität und ausgelebter Homosexualität erscheint unangemessen und wenig hilfreich, denn eine „nicht ausgelebte Homosexualität“ ist keine Homosexualität. Hier würde sich eine differenziertere Begrifflichkeit empfehlen, denn niemand wird homosexuell oder als Homosexueller geboren. Es sind Interferenzen und Störungen in der Entwicklung und Identitätsausformung, die dazu führen.
Franziskus tut, was keinem Kirchenvertreter laut kirchlicher Lehre zu tun zusteht: Er erkennt die Homosexualität an, ohne dies so direkt zu sagen und tut es wieder einmal durch eine Hintertür. Wer sich um die gesetzliche Anerkennung von homosexuellen Partnerschaften sorgt, muß nicht mehr gefragt werden, ob er Homosexualität anerkennt. Das ist bergoglianische Kommunikationstechnik, Dinge erst gar nicht sagen zu müssen, die dennoch alle verstehen.
Kein Wort verliert Franziskus über die kirchliche Lehre zur Homosexualität. Kein Wort zur verpflichtenden Aufforderung zur Enthaltsamkeit, und erst recht kein Wort zu den guten Möglichkeiten einer Konversionstherapie, wie jene therapeutischen Ansätze genannt werden, die sexuelle Fehlentwicklungen und Identitätsstörungen, die Grundlage homosexueller Neigungen sind, erfolgreich korrigieren können. Anders als von der Homo-Lobby in den 90er-Jahren angekündigt, wurde kein „Homo-Gen“ gefunden. Die Wissenschaft weiß, daß Homosexualität nicht genetisch, sondern kulturell bedingt ist.
Erst recht verliert Franziskus kein Wort zu den unglaublichen und verantwortungslosen Verboten solcher Konversionstherapien, die von Staaten erlassen werden und die Macht und den Einfluß der Homolobby erkennen lassen.
Ist die Haltung von Franziskus aber neu? Hat er selbst einen Paradigmenwechsel vollzogen? Letzteres bestimmt, allerdings ist der Zeitpunkt unklar.
Eine Chronologie der päpstlichen Agenda zur Homosexualität
2010: Gesetz zur „Homo-Ehe“ in Argentinien
Bereits 2010 war die Haltung von Jorge Mario Kardinal Bergoglio ambivalent, als das Parlament in seiner Heimat Argentinien die Legalisierung der „Homo-Ehe“ diskutierte. Als sich Katholiken an ihn als Erzbischof von Buenos Aires und Primas des Landes wandten, um Widerstandsinititiaven gegen die Bestrebungen zu besprechen, schickte er sie wieder nach Hause mit der Aufforderung, untätig zu bleiben. Eine Konfrontation mit der herrschenden Macht, wenn diese politisch links steht, wünschte der Erzbischof nicht und wünscht auch heute der Papst nicht. Das gilt, wie gesagt, nur gegenüber Linksregierungen, weil Franziskus auch eine politische Strategie verfolgt. Massive Angriffe gegen US-Präsident Donald Trump wenige Tage vor den Wahlen, wie sie im Dokumentarfilm auch enthalten sind, sind Teil dieser Strategie.
Daß Kardinal Bergoglio 2010 zugleich und unter Ausschluß der Öffentlichkeit die kontemplativen Frauenklöster Argentiniens ersuchte, gegen den Gesetzentwurf zu beten, steht auf einem anderen Blatt geschrieben, das wohl mehr einer psychologischen Erörterung bedürfen würde.
Wie handelte Jorge Mario Bergoglio als Papst? Dafür gibt es zahlreiche Belege, die ausnahmslos in eine Richtung weisen: Anerkennung der Homosexualität.
Juni 2013: Der Fall Ricca und ein berüchtigter Satz
Im Juni 2013 warnte Franziskus vor einer „Homo-Lobby“ im Vatikan. Das ließ konservative und traditionalistische Gläubige aufhorchen, die zu diesem Zeitpunkt bereits aufgrund anderer Gesten und Aussagen stark irritiert waren. Es war aber bestenfalls ein Beruhigungsplacebo. Die Betonung der päpstlichen Klage lag auf „Lobby“, nicht auf Homosexualität. Ende Juli präzisierte Franziskus in einer fliegenden Pressekonferenz die Aussage. Er möge keine „Lobbys“.
Zur Homosexualität aber sprach er den berühmtesten und berüchtigsten Satz seines Pontifikats aus. Angesprochen auf die gut belegten homosexuellen Skandale eines engen Mitarbeiters, des Prälaten Battista Ricca, sagte er nur lapidar: „Wer bin ich, um zu urteilen?“ Die Stärkung der Gläubigen sieht anders aus, denn die kirchliche Lehre zur Homosexualität kam Franziskus bisher nicht über die Lippen. Damals verwies er, die Sache schnell abtuend, auf den Katechismus der Katholischen Kirche. Inzwischen, sieben Jahre später, gilt nicht einmal das mehr. Der betreffende Prälat, um den es ging, blieb in seinen Ämtern, in die ihn Franziskus befördert hatte.
Zugleich hatte Franziskus bei der fliegenden Pressekonferenz eine Falschaussage getätigt. Er behauptete gegenüber den Journalisten, er habe den Fall Ricca überprüft: „Zu Msgr. Ricca haben wir nichts gefunden“. Dreimal wiederholte der Papst diese Aussage. Hubert Hecker schrieb dazu auf Katholisches.info am 22. September 2018:
„War diese Aussage nicht ein Meisterstück jesuitischer Taktik? Der Papst hatte formal nichts Falsches gesagt, aber im Ergebnis die Öffentlichkeit belogen.“
2013: Franziskus zum Homophilen des Jahres gekürt
Die Homo-Lobby jubelte. Papst Franziskus schaffte es auf die Titelseiten mehrere einschlägiger Magazine, die ihn zum „Mann des Jahres“ kürten. Der Heilige Stuhl fand daran nichts zu beanstanden, obwohl die Vereinnahmung eindeutig war. Der homophilste Mensch des Jahres, stellte die Homo-Lobby fest, war Papst Franziskus.
Juni 2014: Keine Audienz für Manif pour tous
Am 24. Juni 2014 empfing Papst Franziskus Ludovine de la Rochère, die Vorsitzende der französischen Bürger- und Familienrechtsbewegung Manif pour tous. die gegen die Legalisierung der „Homo-Ehe“ in Frankreich kämpfte. Obwohl die Bewegung bereits 2012 gegründet und Millionen Menschen mobilisiert hatte, brauchte es viel Nachdruck von mehreren Seiten, bis Franziskus endlich bereit war, die streitbare Katholikin wenigstens zu einer Mini-Begegnung zu treffen. Manif pour tous hätte sich einen Empfang während der heißen Phasen des Konfliktes mit der sozialistischen Regierung gewünscht als Zeichen der Solidarität und der Unterstützung durch den Papst. Franziskus blieb seinem Vorsatz treu: Keine Konfrontation mit einer Linksregierung. Erst als der Kampf entschieden, sprich für die christliche Sache verloren war, lenkte der Heilige Stuhl ein. Selbst da noch mit größer Zurückhaltung: Eine offizielle Audienz oder auch nur eine Privataudienz wurde abgelehnt.
Nur am Rande einer morgendlichen Messe in Santa Marta und gewissermaßen im Vorübergehen sollte das Zusammentreffen erfolgen. Nichts sollte öffentlich als jene Unterstützung ausgelegt werden, die sich Millionen Franzosen vom Papst gewünscht hätten.
Januar 2015: Audienz für Transgender mit Freundin
Was Ludovine de la Rochère verwehrt blieb, wurde einige Monate später großzügig gewährt: ein deutliches Signal, was Franziskus wichtig ist. Am 24. Januar 2015 empfing Franziskus die spanische Transgender Diego Neria Lajarraga, eine Frau, die sich für einen Mann hält, eine Geschlechtsumwandlung durchführen ließ, einen männlichen Vornamen annahm und mit einer anderen Frau zusammenlebt. Die Frau, die sich für einen Mann hält, kam mit ihrer Freundin zur Audienz, mit der sie faktisch in einer lesbischen Beziehung lebt. Der Kontakt war im Herbst 2014 zustandegekommen, nachdem die Transgender dem Papst in einem Brief geklagt hatte, in Gesellschaft und Kirche nicht akzeptiert zu werden. Papst Franziskus griff zum Telefonhörer und rief kurzerhand in Spanien an. Der Empfang wäre grundsätzlich nicht zu beanstanden, da er als pastorale Geste zu verstehen gewesen wäre, doch der Empfang als Paar warf ein ganz anderes Licht, das der Anerkennung, auf die Angelegenheit.
Während die übrigen vatikanischen Medien schwiegen, berichtete die deutsche Sektion von Radio Vatikan über die außerprotokollarische Audienz: „Transgender-Mann von Papst empfangen“, nachdem zuvor bereits die offiziellen katholischen Medienagenturen im deutschsprachigen Raum sich des Themas angenommen hatten.
„Die Begegnung fand vor dem Hintergrund einer von manchen Beobachtern wahrgenommenen Kursänderung des Vatikans zu katholischen Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen (LGBT) statt. LGBT-Lobbyinggruppen betonten wiederholt, dass seit Amtsantritt von Franziskus vor zwei Jahren moderatere Töne aus dem Vatikan im Blick auf die diesbezüglichen Anliegen geäußert würden“, wußte ORF online zu berichten.
Katholisches.info schrieb dazu am 26. Januar 2015:
„Nach der Beförderung eines homosexuellen Priesters zum persönlichen Vertrauten des Papstes, nach der Aussage zur Homosexualität „Wer bin ich, um zu urteilen?“ und nach dem Versuch, in das Synodenpapier über die Familie eine ‚Öffnung‘ gegenüber der Homosexualität einzufügen, geht die Annäherung zwischen Papst Franziskus und dem Mainstream weiter. Dies ist jedenfalls das Signal, wie es von den Medien aufgenommen und weitergegeben wird. Auch den katholischen. Auf der Strecke bleibt die katholische Lehre über die Homosexualität. Sie findet keine Erwähnung.“
September 2015: Päpstlicher Segen für Urteil des Obersten Gerichtshofes zur „Homo-Ehe“
Im Rahmen des Papst-Besuches in den USA wurde von Franziskus am 24. September 2015 in der Apostolischen Nuntiatur in Washington ein ehemaliger Schüler und bekennender Homosexueller mit dessen Homo-Partner empfangen. Der Empfang war eine Medienshow mit einer gezielten, wenn auch nur impliziten Botschaft an die Weltöffentlichkeit. Auch der Zeitpunkt war nicht zufällig gewählt: Drei Monate zuvor hatte der Oberste Gerichtshof der USA mit Mehrheitsvotum die „Homo-Ehe“ legalisiert. Dagegen rührte sich heftiger Widerstand in der Bevölkerung, denn bis dahin hatten sich bereits 32 von 50 US-Staaten durch Verfassungsgesetze und Volksabstimmungen dagegen ausgesprochen. Die christlich und logisch motivierte Willensbekundung des Volkes wurde von der homophilen Elite weggewischt und Papst Franziskus spendete mit seiner Audienz den „Segen“ dazu. Keinen anderen Zweck hatte die Inszenierung in Washington, wo damals noch Barack Obama regierte.
Akzentuiert wurde das noch durch eine zweite Begegnung, mit der die gesamte Absicht fast noch durchkreuzt wurde. Die US-Bischöfe, die in ihrer Mehrheit anders dachten, vermittelten mit Hilfe des damaligen Apostolischen Nuntius in den USA, Msgr. Carlo Maria Viganò, eine Audienz für Kim Davis, eine County-Beamtin aus dem Staat Kentucky, die verhaftet worden war, weil sie sich als Christin auch nach dem höchstrichterlichen Urteil geweigert hatte, an „Homo-Ehen“ mitzuwirken. Davis war in den USA zu einem Symbol des Widerstandes und der Verteidigung der natürlichen Familie geworden. Vor allem ein Symbol für die Verteidigung der Gewissensfreiheit.
Der Papst traf sich tatsächlich mit Kim Davis, aber nur wenige Minuten, während er sich für seinen homosexuellen ehemaligen Schüler und dessen Homo-Partner viel Zeit nahm. Von der Begegnung mit dem Homo-Paar gab es eine Flut von Bildern, die der Presse zur Verfügung gestellt wurden. Von der Begegnung mit Davis kein einziges. Franziskus sollte später erklären, von der Begegnung mit Davis nicht informiert worden zu sein, denn er hätte eine solche „nicht gewollt“.
Als das Treffen mit Davis öffentlich bekannt wurde, dementierte der Vatikan wahrheitswidrig. Erst als die Fakten nicht mehr geleugnet werden konnten, wurde das Zusammentreffen eingeräumt. Zugleich ging der Heilige Stuhl aber auf Distanz zu ihr. Der Papst war „wütend“, wie Kardinalstaatssekretär Parolin dem Nuntius in Washington mitteilte, der zum Sündenbock gemacht und zum Rapport nach Rom zitiert wurde. Nuntius Viganò habe den Papst „reingelegt“, um dessen Pläne zu sabotieren, hieß es im empörten päpstlichen Umfeld. Der Nuntius verwies auf die Führung der Amerikanischen Bischofskonferenz, die an ihn herangetreten war und verteidigte sich, indem er offenlegte, daß die Begegnung zwar kurzfristig zustande kam, was jedoch bei Papstbesuchen laufend geschehe, von ihm aber der ordentliche Weg beschritten und die entsprechenden Mitarbeiter des Papstes informiert und um Erlaubnis gefragt wurden. Das wahrheitswidrige Verhalten des päpstlichen Umfeldes und die erkennbare Agenda des Papstes selbst dürfte das Verhältnis zu Nuntius Viganò weiter erschüttert haben. Als Sündenbock für die fast durchkreuzte Homo-Agenda wurde er kurz darauf pensioniert.
Erzbischof Viganò wußte zu diesem Zeitpunkt natürlich, was die Öffentlichkeit noch nicht wußte, daß Franziskus nichts gegen den damals noch mächtigen US-amerikanischen Kardinal Theodore McCarrick unternommen hatte, dessen homosexuelles Doppelleben erst im Juli 2018 aufflog.
Januar 2016: Papst läßt Family Day im Regen stehen
Gleich wie Manif pour tous in Frankreich erging es dem Family Day in Italien. Am 30. Januar 2016 mobilisierte eine katholische Initiatorin, wie in Frankreich handelte es sich dabei um eine traditionsverbundene Katholikin, zwei Millionen Menschen zum Family Day, die in Rom gegen die Legalisierung der „Homo-Ehe“ und die Einführung der Gender-Ideologie an den Schulen demonstrierten. Papst Franziskus ignorierte das Ereignis. Es gab keinen Empfang für die Organisatoren, keine Unterstützung, keine Geste des Wohlwollens.
Sein Vertrauter in der Italienischen Bischofskonferenz, Msgr. Nunzio Galantino, handelte währenddessen unter Ausschluß der Öffentlichkeit mit der damaligen Linksregierung im Hinterzimmer einen „Kompromiß“ aus. Dieser „Kompromiß“ entspricht genau dem, was Papst Franziskus nun im Dokumentarfilm „Francesco“ vertritt. Die Kirche akzeptiert die Gleichstellung homosexueller Beziehungen mit der Ehe, doch sie darf nicht „Ehe“ genannt werden. Die ganze Angelegenheit wird auf einen Etikettenschwindel reduziert. Siehe dazu auch: Der Family Day und der europäische Kulturkampf.
Msgr. Galantino wurde inzwischen von Franziskus zum Präfekten der Apostolischen Güterverwaltung APSA befördert. Dort ist einer seiner ranghöchsten Offizialen Bischof Zanchetta aus Argentinien.
April 2016: Amoris laetitia und die „irregulären Verbindungen“
Am 8. April 2016 ließ Papst Franziskus durch Kardinal Christoph Schönborn das nachsynodale Schreiben Amoris laetitia vorstellen. Das Augenmerk richtete sich seither auf die in einer Fußnote versteckte Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten. Kaum beachtet wurde bis heute, daß Amoris laetitia mit dem Verweis auf Personen in „irregulären Verbindungen“ auch homosexuelle Beziehungen umfaßt. Die auf Amoris laetitia folgenden, nicht minder umstrittenen „Richtlinien“ einzelner Bischofskonferenzen, darunter auch der Deutschen Bischofskonferenz, gehen zwar nicht auf homosexuelle Verbindungen ein, doch der Boden ist bereitet.
März 2017: Audienz für Luxemburgs Premier samt „Ehemann“
Am 24. März 2017 empfing Franziskus Luxemburgs liberalen Ministerpräsidenten Xavier Bettel samt dessen „Ehemann“ im Vatikan. Dabei handelte es sich um einen Staatsbesuch, weshalb vielleicht andere protokollarische Gepflogenheiten geltend gemacht werden könnten, doch dem ist nicht so.
Bis zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI. wurden selbst Staats- und Regierungschefs nur dann mit Begleitung empfangen, wenn es sich um den sakramental angetrauten Ehegatten handelte. Irreguläre Partnerschaften wurden protokollarisch nicht akzeptiert, weshalb nicht nur Witwer manchmal von einer Tochter begleitet wurden. Die Begleitung, mit der der empfangene Gast nicht in einer regulären Verbindung lebte, mußte in einem gesonderten Raum warten, wurde zwar vom Papst auch begrüßt, aber jede Geste, die eine Anerkennung der irregulären Verbindung gutheißen könnte, wurde vermieden. Deshalb gab es auch keine offiziellen gemeinsamen Fotos. Diese von den Vorgängern von Franziskus mit Bedacht gewählte Form, der pastoralen Sorge gegenüber der Einzelperson zu entsprechen, ohne den Irrtum zu begünstigen, wurde vom derzeitigen Kirchenoberhaupt sorglos und offenbar gezielt aufgegeben.
Franziskus beendete diese Praxis nicht nur für wilde „Ehen“ oder wiederverheiratete Geschiedene in zweiter Ehe, sondern, wie das Beispiel Bettels zeigt, auch für Homosexuelle – samt offiziellem Bildmaterial, sodaß es auch alle sehen können. Der dadurch erweckte Eindruck, der Papst heiße nicht eine Einzelperson willkommen, sondern akzeptiere auch Irrtum, Fehlverhalten und Sünde, ist nicht von der Hand zu weisen und Santa Marta wohlbekannt.
August 2018: Der McCarrick-Skandal
Nuntius Viganò hatte Papst Franziskus im Juni 2013 detailliert über die Perversionen des mächtigen US-Kardinals Theodore McCarrick informiert. Zu diesen gehörten, wie seit 2018 bekannt wurde, der homosexuelle Mißbrauch Minderjähriger und die homosexuelle Korrumpierung seiner eigenen Seminaristen. Papst Franziskus behauptete, als McCarrick aufgeflogen war, von allem nichts gewußt zu haben. Dem widerspricht Erzbischof Viganò seither entschieden und bezichtigt den Papst, die Unwahrheit zu sagen.
Bis zum heutigen Tag legte der Heilige Stuhl den bereits für Herbst 2018 angekündigten Bericht über McCarrick nicht vor.
McCarrick hatte unter Franziskus, von dessen Wahl 2013 bis zum Auffliegen des Skandals, maßgeblichen Einfluß auf Bischofsernennungen in den USA und auch manche Karriereschübe im Vatikan. Die meisten Bischöfe der progressiven Gruppe im US-Episkopat, die Franziskus nahesteht, sind eng mit McCarrick verbunden. Etliche von ihnen wurden auf McCarricks Empfehlung hin zu Bischöfen ernannt. Zu den Wesensmerkmalen dieser Gruppe gehört ihre homophile Haltung. Sie arbeiten nicht daran, sich pastoral um die Befreiung von Menschen von der Sündenlast der Homosexualität zu kümmern, sondern für die schrittweise Anerkennung der Homosexualität.
Insgesamt ist der Umgang von Franziskus mit ihm nahestehenden hochrangigen Kirchenvertretern, die sich der Sünde der Homosexualität und auch des sexuellen Mißbrauchs schuldig gemacht haben, von Vertuschung geprägt. Neben dem Fall McCarrick wurden noch weitere Fälle international bekannt, so der Fall Barros in Chile, der Fall Wuerl in den USA, der Fall Zanchetta in Argentinien, der Fall Pineda in Honduras. Überall zeigte sich das gleiche Muster. Decken und Vertuschen solange es möglich ist. Erst wenn das päpstliche Image selbst in Mitleidenschaft zu geraten droht, erfolgen Schritte. Die Homosexualität wird dabei aber nicht thematisiert.

Der Heilige Stuhl – wie übrigens auch die Deutsche Bischofskonferenz – schaffte es, den sexuellen Mißbrauchsskandal, der das ganze Pontifikat überschattet, und obwohl es in 80 Prozent aller Fälle um homosexuellen Mißbrauch geht, abzuhandeln, ohne das Thema Homosexualität anzusprechen. Entsprechend fruchtlos, ja unbrauchbar war der Anti-Mißbrauchsgipfel, den der Vatikan im Februar 2019 durchführte. Unbrauchbar, weil unehrlich, da das Hauptproblem vertuscht wurde. Die behauptete „Nulltoleranz“, ein Begriff, den Franziskus von seinem Vorgänger Benedikt XVI. übernahm, der allerdings in der Sache ganz anders, nämlich konsequent, reagierte, existiert unter Franziskus nur auf dem Papier.
August 2018: Homosexualisierung des Weltfamilientreffens
Als gerade der McCarrick-Skandal enthüllt worden war, fand Ende August 2018 in Dublin das Weltfamilientreffen statt. Diese Treffen gehen auf Papst Johannes Paul II. und sein Apostolisches Schreiben Familiaris consortio von 1981 zurück und wurden von ihm mit der Absicht ins Leben gerufen, Ehe und Familie zu stärken. Zum ersten Weltfamilientreffen wurde 1994 nach Rom geladen. Seither finden sie im Abstand von drei Jahren statt.
So wie Franziskus Familiaris consortio im Zusammenhang mit den Familiensynoden 2014/2015 und seinem Apostolischen Schreiben Amoris laetitia unterminierte, untergrub er 2018 erstmals auch das Weltfamilientreffen. Die bedeutendste kirchliche Veranstaltung zur Stärkung von Ehe und Familie wurde auf Anweisung aus dem Vatikan für die Homosexualität geöffnet.
Die unvollständige Darstellung zeigt, daß die Aussage von Franziskus in dem gestern vorgestellten Dokumentarfilm kein „Ausrutscher“ war. Es gibt noch einen weiteren bezeichnenden Beleg dafür, daß es sich um Absicht handelt, ja sogar um die Umsetzung einer angekündigten Agenda.
März 2019: LGBT-Gruppe bei Franziskus
Am 6. März traf sich Papst Franziskus mit einer Gruppe des LGBT+ Catholics Westminster Pastoral Council. Den Abschluß ihrer Rom-Wallfahrt bildete die Generalaudienz auf dem Petersplatz. Es fehlte in Rom nicht an einer bevorzugten Behandlung. Bei der Generalaudienz am Petersplatz erhielt die Homo-Gruppe „privilegierte Plätze“. Am Ende der Generalaudienz wurde sie zu einer „Begegnung mit Papst Franziskus eingeladen“.
Martin Pendergast, ein bekannter Homo-Aktivist, konnte einem strahlenden Papst Franziskus die Gruppe vorstellen. Die Gruppe sucht nicht einen Weg, die kirchliche Lehre zur Homosexualität persönlich anzunehmen, sondern einen Weg, die Kirche zur Anerkennung der Homosexualität zu bringen.

Dezember 2019: „Grünes Licht“ für kirchliche Homo-Wende
Am 16. Dezember 2019, dem Tag seines 83. Geburtstages, „hat Papst Franziskus die zweite Wende für die katholische Doktrin gestartet“. Das war Ende des vorigen Jahres zwei Tage bei Yahoo News zu lesen. Katholisches.info schrieb damals:
„Mit dem nahenden Neujahr nehmen sich viele Menschen gute Vorsätze. Auch Regierungen und Parteien kündigen Ziele an, die sie im neuen Jahr umsetzen wollen. Der Vorsatz von Papst Franziskus für 2020 lautet, das Verhältnis der katholischen Kirche zur Homosexualität zu ‚normalisieren‘.“
So direkt hatte es Franziskus zwar nicht gesagt. So war es aber von Yahoo News verstanden und wiedergegeben worden. Bedenken, den Papst vielleicht mißverstanden zu haben, bestanden offenbar keine. Die Sache verdient jedoch Aufmerksamkeit.
Laut Yahoo News erteilte Papst Franziskus am Tag seines 83. Geburtstages grünes Licht zu einer 180-Grad-Wende der Kirche, was das kirchliche Urteil über „homosexuelle Verbindungen“ betrifft. Wiens Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn hatte dazu die „theologische“ Begründung geliefert, als er bei der Familiensynode 2014 eine „Theorie der Gradualität“ vorlegte. Demnach gebe es in der Morallehre nicht mehr gute und schlechte, reguläre und irreguläre Verbindungen, sondern nur mehr graduell unterschiedlich gut entfaltete Verbindungen zwischen zwei Menschen. Das „Ideal“ werde in vielen Verbindungen zwar erst in unvollständigem Maße verwirklicht, sei aber grundsätzlich gut.
Unter Ausschluß der Öffentlichkeit hatte Papst Franziskus bei der Päpstlichen Bibelkommission eine „komplexe Studie“ (Yahoo News) in Auftrag gegeben, die im Dezember 2019 im Vatikanverlag unter dem Titel „Was ist der Mensch?“ veröffentlicht wurde. Der päpstliche Auftrag an die Kommission lautete, eine „anthropologische Überprüfung der Bibel“ vorzunehmen. Die Studie „liefert eine systematische, anthropologische Lesart der Bibel“, sagte der Jesuit Pietro Bovati, einer ihrer Autoren, am 16. Dezember zu VaticanNews.
Das Ergebnis der Studie war laut Yahoo News:
„In der Substanz, daß die Kirche mehr Aufmerksamkeit gegenüber den Beziehungen zwischen Personen desselben Geschlechts haben muß. […] In der westlichen Kultur wurden Stimmen des Widerspruchs hörbar bezüglich des anthropologischen Zugangs der [Heiligen] Schrift. Wir wissen, daß verschiedene biblische Aussagen […] mit der fortschreitenden Etablierung der Natur- und Geisteswissenschaften allmählich für überholt gehalten wurden.“
Und noch deutlicher:
„Ein neues und angemessenes Verständnis der menschlichen Person setzt der ausschließlichen Förderung der heterosexuellen Verbindung einen radikalen Vorbehalt entgegen zugunsten einer analogen Akzeptanz der Homosexualität und der homosexuellen Verbindungen […] als legitimen und würdigen Ausdruck des Menschseins.“
„Es wird manchmal argumentiert, daß die Bibel wenig oder gar nichts über diese Art von erotischer Beziehung sagt, die daher nicht zu verurteilen ist, auch weil sie oftmals unangemessen mit anderem abnormem Sexualverhalten verwechselt wird.“
Eine Anspielung auf die Pädophilie. Auf diese folgt der „Schlüssel“ zur Anpassung der kirchlichen Lehre an den Zeitgeist: Die Studie empfiehlt eine „intelligente Interpretation“ der Heiligen Schrift:
„Die exegetische Untersuchung der Texte des Alten und Neuen Testaments hat Elemente zutage gefördert, die bei der Bewertung der Homosexualität in ihren ethischen Implikationen berücksichtigt werden müssen. Bestimmte Formulierungen von Bibelautoren, wie die Disziplinarrichtlinien von Levitikus, erfordern eine intelligente Interpretation, die die Werte bewahrt, die der heilige Text zu fördern beabsichtigt, indem die wortwörtliche Wiederholung dessen vermieden wird, was auch kulturelle Züge jener Zeit trägt. Es wird eine pastorale Aufmerksamkeit gefordert sein, besonders gegenüber den Einzelpersonen, um jenen Dienst des Guten zu leisten, den die Kirche in ihrer Mission für die Menschen zu übernehmen hat.“
Katholisches.info schrieb dazu am 19. Dezember 2019:
„Die Päpstliche Bibelkommission machte sich damit keine neuen, wissenschaftlichen Erkenntnisse zu eigen, wenngleich sie diesen Eindruck erweckt, sondern übernahm die Argumentation, die in kirchlichen 68er-Kreisen bereits seit Jahrzehnten zu hören ist. Diese Argumentation ist Ausdruck der Sexuellen Revolution, die durch die Erfindung der Anti-Baby-Pille in den 60er Jahren zum Ausbruch kam.“
Man könnte es auch unter Verweis auf die WHO sagen, die Homosexualität bis 1992 im ICD-Katalog als Krankheit führte, dann aber einfach löschte, obwohl keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vorlagen, die einen solchen Schritt rechtfertigen würden. Die Streichung erfolgte nicht aufgrund von objektiven Fakten, sondern weil sich das subjektive Urteil in den tonangebenden Kreisen geändert hatte.
September 2020: Papst mit Homo-T-Shirt
Die Corona-bedingte Selbstisolierung dürfte die im Dezember 2019 angekündigte Umsetzung der kirchlichen „Homo-Wende“ verzögert haben. Mit Ende September haben die päpstlichen Aktivitäten jedoch wieder Fahrt aufgenommen. Ausgenommen sind hingegen weiterhin liturgische Zeremonien. So setzt jeder seine Schwerpunkte, auch Franziskus.
Am 16. September 2020 traf sich Franziskus, nicht zufällig, sondern vorbereitet, am Rande der Generalaudienz mit Vertretern des Vereins Tenda di Gionata. Dabei handelt es sich um eine Initiative von „Eltern homo- und transsexueller Töchter und Söhne“. Franziskus erklärte, daß die Kirche „sie liebt, wie sie sind“. Die Initiative schenkte dem Papst daraufhin ein T‑Shirt mit den Farben der Homo-Bewegung und dem Bibelzitat „In der Liebe gibt es keine Furcht“ (1. Joh 4,18). Der Verein „La Tenda di Gionata“, auch „Progetto Gionata“ oder nur „Gionata“ genannt, geht auf den bereits verstorbenen Priester David Esposito zurück. Das Grundproblem dieser und ähnlicher Gründungen besteht darin, daß sie das Spannungsfeld zwischen Homosexualität und kirchlicher Lehre zwar erkennen, aber nicht auf die eigene Bekehrung hinarbeiten, wozu jeder Christ aufgerufen ist. Ihr Ziel ist es, daß sich die Kirche ändern soll.
Papst Franziskus weiß, daß mit seiner „Öffnung“ gegenüber gleichgeschlechtlichen Partnerschaften die Anerkennung der Homosexualität insgesamt auf der Tagesordnung steht. Unter seinem Pontifikat drängte es homophile Kirchenvertreter immer deutlicher ihre Zielsetzungen auszusprechen und anzustreben. Ebenso drängt es homosexuelle Priester vermehrt an die Öffentlichkeit.
Die Anerkennung der Homosexualität im Dokumentarfilm „Francesco“ ist die Umsetzung des zum 83. Geburtstag von Franziskus angekündigten Paradigmenwechsels. Der französische Soziologe Frédéric Martel, Autor des Homo-Pamphlets „Sodoma“, hatte bereits für den 5. April 2019 eine „historische Rede“ von Franziskus zur Homosexualität angekündigt, dann aber wieder relativiert. Martel berief sich dabei auf einen argentinischen Landsmann und persönlichen Freund des Papstes, den ehemaligen Höchstrichter und homosexuellen Linksintellektuellen Raul Eugenio Zaffaroni. Der indirekte Weg über den Dokumentarfilm entspricht aber sicher mehr der „Methode Franziskus“ als eine Rede. Die Rede sei „gestrichen“ worden, so Martel, weil der Papst unter Dauerbeobachtung seiner innerkirchlichen Kritiker stehe.
Der 5. April 2019 wurde dennoch zu einem „historischen“ Tag. Erstmals wurde offiziell die Delegation eines Homo-Verbandes im Vatikan empfangen. Zu einer Begegnung mit dem Papst kam es letztlich nicht, dafür aber mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Ein „Dammbruch“, wie die Homo-Vertreter jubelten.

Kardinal Gerhard Müller bezeichnete heute die päpstlichen Aussagen als „fatal“. Die Berufsverteidiger von Papst Franziskus befinden sich wieder einmal in einer mißlichen Lage wie Guido Horst heute mittag auf Radio Horeb. So mancher kommt aus dem Stottern nicht mehr heraus, weil die Quadratur des Kreises verteidigt werden soll. Da hilft auch nicht der Hinweis von Horst, der Papst habe sich in dem Dokumentarfilm „ganz klar als Privatperson geäußert“. Eine solche Privatperson gibt es gar nicht. Das Interview wurde mit Franziskus dem Papst geführt. Der Dokumentarfilm heißt auch nicht „Bergoglio“, sondern „Francesco“.
Die Gläubigen sind laut Lehre der Kirche nun aufgefordert, zur Homosexualität das Gegenteil dessen zu glauben, was Papst Franziskus direkt oder implizit lehrt. Dieser Spagat dürfte in der Kirchengeschichte beispiellos sein.
Das Vorgehen von Franziskus birgt soviel Sprengstoff, die Kirche, wie wir sie kennen, in die Luft zu sprengen. Der Vatikanist Marco Tosatti stellt die Frage in den Raum: „Bereitet Franziskus ein Schisma vor?“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va/MiL/InfoVaticana/InfoCatolica (Screenshot)
Ist unser Papst ein vom Sozialismus ramponierter Ideologe? Sein Denken und Handeln sprechen dafür.
Papst Franziskus legte den Titel Nachfolger der Apostelfürsten und Stellvertreter Christi zu sein ab. Das Schisma ist damit vollzogen. Sowohl in der Lehre, wie aktuell in dieser Äußerung deutlich, und eben auch formell. Die wahre Kirche ist entweder woanders – Aber wo? – oder nicht mehr existent.
Können Sie mir eine Quelle nennen, aus der diese Ablegungen ersichtlich sind?
Mit seiner gleichsam offiziösen „Verlautbarung“ über die Homosexualität hat Papst Franziskus einen wichtigen Punkt seiner Agenda abgearbeitet. Diesen Bruch mit der kath. Lehre hat er mit strategischem Weitblick schon gleich zu Anfang seines Pontifikates vorbereitet mit seiner Äußerung „Wer bin ich…“. Die Gläubigen sind, wie Sie schreiben, zwar aufgefordert zur Homosexualität das Gegenteil dessen zu glauben, was der Papst lehrt, werden sich aber in der Mehrzahl zumindest in Europa und in Nordamerika nicht an der „neuen Lehre“ stören, sondern die Missachtung der kath. Lehre begrüßen, wie uns der Synodale Weg zeigt, den die besagten Katholiken überwiegend gutheißen. Interessant wird sein, wie die Orthodoxen Kirchen diesen Paradigmenwechsel Roms sehen und ob sich „Dubia Bischöfe und Kardinäle“ gegen den Papst in Stellung bringen, und wenn ja, dann ist zu erwarten, dass sie mit aller päpstlichen Macht kaltgestellt werden. Die römische Kirche scheint den ihr prophezeiten Zustand der „Afterkirche“ durch Selbstzerstörung erreicht zu haben. Wenn man bedenkt, dass das westliche Europa innerhalb von drei Generationen den Glauben verloren hat – Polen scheint denselben Weg etwas später zu gehen – Russland, Georgien etc. hingegen trotz des Kommunismus den Glauben bewahrt haben, ist es nicht abwegig die Zukunft des Christentums dort zu sehen.
Dieser Papst verleitet dazu, die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche zu verlassen!
Wären da nicht Menschen, die eins mit dem Heiligen Geist widerstehen!
Gott sei Dank für Vigano, Müller et al.
F.P.
Bei Kardinal Müller bin ich mir da nicht mehr so sicher.
„.…das war zwar eine Privatmeinung des Papstes, aber die Worte sind ungeheuer fatal“.
So in etwa war sein Kommentar.
Also, wenn das die Privatmeinung eines Papstes ist, dann ist das ebenso fatal, denn so ein
Papst kann doch (im besten Fall) nur noch wiederwillig für die unverfälschte kirchliche Lehre
zur Homosexualität eintreten.
Dann gibt es in christlichen Foren noch zuhauf Kommentare, dergestalt:
„Aufatmen, denn er war ja nur für die Zivilunion (sprich für eine eingetragene Partnerschaft)
und nicht für die staatliche Homoehe“.
Teilweise wird ganz offen kommentiert, daß er ja „nur“ für eine eingetragene Lebenspartnerschaft
unter Homosexuellen ist. Die armen Homosexuellen bräuchten halt auch eine Rechtssicherheit und eine „Familie“.
Teilweise wird hier fabuliert, dass da nur die Herkunftsfamilien gemeint sein können.
Nun ja, das kann man schon meinen wenn man geflissentlich das Wort „Zivilunion“ „überliest“.
Und zur angeblichen Rechtsunsicherheit unter Homosexuellen kann man nur sagen: „Was ist mit den ganzen Singles
und dergleichen – alle die alleine leben?“ Jeder kann doch jede X‑beliebige Person als Erbe oder
als Vormund + etc. etc. einsetzen!“
Die meisten Konservativen vergessen nur allzuschnell, dass zuerst die eingetragene Lebenspartnerschaft
gekommen ist, mit dem Hinweis „die dürfen ja keine Kinder adoptieren“.
Wie es ein paar Jahre später gekommen ist, wissen wir inzwischen.
Noch ein paar Jahre später kam dann die Homoehe, praktischerweise gleich als „Ehe für alle“.
Was das letztlich bedeutet, werden wir noch früh genug erfahren.
Und es wird auf diesem Gebiet (vorerst) erst enden, wenn die sakramentale Ehe für gleichgeschlechtliche
kommt. Das Wort „vorerst“ bezieht sich auf den Teufel, der erst Ruhe gibt, wenn im Gegenzug die
Ehe für Heterosexuelle kirchlicherseits sanktioniert wird. Der Teufel dreht eben alles um.
Wie das gehen soll? Ich weiß es nicht, aber der Teufel weiß es – wetten.
Vielleicht mag dies unglaublich klingen, aber ich darf daran erinnern, dass in England die Todesstrafe
für Schwerverbrecher in den sechziger Jahren abgeschafft wurde. Fast zeitgleich wurde dort die
Abtreibung erlaubt. Wie gesagt, der Teufel dreht alles um.
Das höchste Opfer ist für ihn das Menschenopfer und das muß weitergehen.
Natürlich weiß das auch Kardinal Müller, aber ich vermute, dass er sich (noch) nicht gegen den
Papst auflehnen möchte. Dann doch lieber alles schönreden.
Egal was Kardinal Müller so sagt, fest steht, das er ein eingefleischter Verfechter des Konzils ist.
Er gehört zu den sog. Konservativen, was aber nur heisst, das er dagegen ist das alle machen dürfen was sie wollen, weil sonst die hierarchische Ordnung fällt. Auf keinen Fall aber weil er die immerwährende Lehre der Kirche verteidigen will.
Ich darf dazu folgendes beitragen:
https://www.kathnews.de/eine-aussage-des-papstes-sorgt-wieder-einmal-fuer-unruhe.
Ihren Beitrag habe ich gelesen.
Dazu fällt mir nur folgendes ein: „Und alles wird gut“!!
Alle Versuche, Bergoglios Aussagen zu rechtfertigen, sind, wie Kardinal Müller gesagt hat, Haarspalterei. es lässt sich nicht mehr leugnen, dass Bergoglio längst offen häretisch geworden ist. Ich kenne die Argumente gegen den Sedisvakantismus, unter anderem jenes, dass die Häresien nicht bloß materieller, sondern auch formeller Natur sein müssen. Dass der Bruch mit der kirchlichen Lehre nicht unbeabsichtigt sein kann, legt nicht zuletzt die hier vorliegende Zusammenstellung klar und deutlich zutage. Es ist wahrlich Zeit für den glaubenstreu gebliebenen Teil des Klerus, für entschiedene Klarstellung zu sorgen.
Die Dinge die Franziskus tut sind nicht neu, sie wurden alle beim sog. Konzil beschlossen.
Was mich wirklich erschüttert ist der Zustand des Klerus.
Niemand steht auf und sagt Finito keiner wechselt zur Bruderschaft St pius x.
Nein diese werden auch noch als Schismatiker beschimpft.
Das Ende der Kirche ist auch das Ende der Welt.
Ob wir das wollen?
Die Brüder von Herrn Bergoglio, die seiner Meinung nach an denselben Gott glauben wie er und mit welchen er das Brüderlichkeits-Abkommen in AbuDhabi unterzeichnete, werden auch in Europa bald bereit stehen. Sie hassen westliche Dekadenz und sind von schwulen Ideen keine Fans.
Die Scharia wird uns dann von dem ganzen Genderquatsch befreien und für gleichgeschlechtliche Umtriebe gibt‚s dann Steinigung
und Peitschenhiebe.
Der Allmächtige schickt den Islam nach Europa als Geißel für diese geistig und moralisch verkommene Gesellschaft.