Was macht Papst Franziskus bei Emma Bonino?

Der Papst der falschen Signale


Papst Franziskus gestern bei Emma Bonino zu Hause
Papst Franziskus gestern bei Emma Bonino zu Hause

Papst Fran­zis­kus besuch­te gestern Emma Boni­no in ihrem Haus. Boni­no hat­te 2015 bekannt­ge­ge­ben, an Lun­gen­krebs erkrankt zu sein. Im ver­gan­ge­nen Jahr teil­te sie mit, völ­lig davon gene­sen zu sein. Nun befand sich die 76jährige für eini­ge Tage im Kran­ken­haus, anschlie­ßend in einer Pfle­ge­ein­rich­tung und wur­de am 30. Okto­ber nach Hau­se ent­las­sen. Es gehört zu den Wer­ken der Barm­her­zig­keit, Kran­ke zu besu­chen. Doch damit ist das Kapi­tel nur höchst unge­nü­gend umschrie­ben. Die Bedeu­tung der päpst­li­chen Geste ist kei­nes­wegs so posi­tiv, wie es scheint.

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Emma Boni­no ver­ach­tet, knapp gesagt, alles was gläu­bi­gen Katho­li­ken hei­lig ist. Die radi­ka­le Abtrei­bungs­be­für­wor­te­rin ist in Ita­li­en die Figur schlecht­hin für den Kampf, unschul­di­ge unge­bo­re­ne Kin­der töten zu dür­fen. Sie selbst bezich­tig­te sich in den 70er Jah­ren stolz, als Abtrei­bung noch ille­gal war, eigen­hän­dig mehr als 10.000 Kin­der getö­tet zu haben. Das mag eine ihrer unzäh­li­gen maß­lo­sen pro­pa­gan­di­sti­schen Über­trei­bun­gen gewe­sen sein, macht die Sache des­halb aber kei­nen Deut bes­ser. Tat­sa­che ist, daß sie eine Mas­sen­ab­trei­be­rin ist.

Emma Boni­no bei einer Abtrei­bung. Das Bild ver­brei­te­te sie selbst, um die Abtrei­bungs­le­ga­li­sie­rung zu propagieren

Emma Boni­no war immer erklärt kir­chen­fern, ja, kir­chen­feind­lich. Sie war es nicht nur in ihrer per­sön­li­chen Gesin­nung, son­dern in ihrem gan­zen jahr­zehn­te­lan­gen öffent­li­chen Akti­vis­mus. Ihre Paro­le „No Vati­can, No Tali­ban“ am Beginn des 21. Jahr­hun­derts, bringt es auf den Punkt. Sie rich­te­te sich gegen das Pon­ti­fi­kat von Johan­nes Paul II., ins­be­son­de­re aber gegen Bene­dikt XVI. Doch die pro­gres­si­ven Kir­chen­krei­se roll­ten ihr immer brei­te­re rote Tep­pi­che aus und war­fen sich ihr zu Füßen. Im Pon­ti­fi­kat von Fran­zis­kus konn­te sie unge­niert sogar in Kir­chen auf­tre­ten und „pre­di­gen“.

Emma Boni­no ist die ita­lie­ni­sche Sym­bol­fi­gur des ita­lie­ni­schen Femi­nis­mus und der glo­ba­li­sti­schen Agen­da. Es ist kein Zufall, daß sie sich nie mar­xi­sti­schen oder sozia­li­sti­schen Par­tei­en anschloß, son­dern statt­des­sen der radi­kal­li­be­ra­len Radi­ka­len Par­tei von Mar­co Pan­nella und Euge­nio Scal­fa­ri, schließ­lich stamm­te man aus wohl­si­tu­ier­ten bür­ger­li­chen Fami­li­en ohne jeden Hang zum Pro­le­ta­ri­at. Gesinnt war man aber athe­istisch, kir­chen­feind­lich, gegen die Fami­lie, für Abtrei­bung, für Mas­sen­mi­gra­ti­on, für „Homo-Rech­te“, für das Kli­manar­ra­tiv, für Eutha­na­sie, für Dro­gen­frei­ga­be, für die Auf­lö­sung der natio­na­len Sou­ve­rä­ni­tä­ten zugun­sten der EU, die sich in „Ver­ei­nig­te Staa­ten von Euro­pa“ umbe­nen­nen soll usw. Die gesam­te glo­ba­li­sti­sche Agen­da fand in Boni­no ihr Sprachrohr. 

Emma Boni­no, links mit Mikro­phon, pro­pa­gier­te gegen Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. die Paro­le „No Vati­can, No Tali­ban“. Die Gleich­set­zung der katho­li­schen Kir­che mit den afgha­ni­schen Tali­ban, um die Kir­che (nicht die Tali­ban) zu bekämpfen 

Da paßt es, daß Geor­ge Sor­os, nach­weis­lich seit den frü­hen 90er Jah­ren, zu Boni­nos „Freun­den“ und Spon­so­ren zählt. Immer­hin gelang es den Seil­schaf­ten im Hin­ter­grund, die mis­an­thro­pi­sche „Men­schen­freun­din“, obwohl die Radi­ka­le Par­tei immer bei ein, zwei Pro­zen­ten her­um­kreb­ste, 1995 als EU-Kom­mis­sa­rin zu instal­lie­ren. Sor­os zeich­ne­te sie per­sön­lich in New York mit dem Preis für eine „offe­ne Gesell­schaft“ sei­ner Open Socie­ty Foun­da­ti­ons aus. Boni­no gehört schließ­lich zu den Grün­dungs­mit­glie­dern von Sor­os’ Euro­pean Coun­cil on For­eign Rela­ti­ons (ECFR), des­sen Ko-Vor­sit­zen­de sie ist.

Frei­mau­rer-Groß­mei­ster Gustavo Raf­fi mit Bonino

Boni­no ist bestens und viel­schich­tig ver­netzt, so gehört sie unter ande­rem auch der Bill and Melin­da Gates Foun­da­ti­on und eben­so der IKEA Foun­da­ti­on an. Zum frei­mau­re­ri­schen Groß­ori­ent von Ita­li­en, der sich 2013 erfreut zeig­te über die Wahl von Papst Fran­zis­kus, pflegt sie engen Kon­takt. Zu ihren zahl­rei­chen Aus­zeich­nu­gen gehört auch der „Rain­bow Pri­ze“ der Homo-Lob­by für ihre Unter­stüt­zung der Homo-Agen­da. Ihr Pri­vat­le­ben hüll­te sie stets in Schwei­gen. Ihr radi­ka­ler Femi­nis­mus, ihre Abtrei­bun­gen, ihre Homo-Agen­da und die zeit­wei­se Annah­me von zwei Pfle­ge­kin­dern, bei­des Mäd­chen, lie­fert eini­ges an Indi­zi­en. Eige­ne Kin­der woll­te sie nie und die bei­den Mäd­chen gab sie dann auch wie­der weg. Die ihr wohl­ge­sinn­ten Medi­en erzähl­ten dazu natür­lich aller­lei beschö­ni­gen­de, gar rühr­se­li­ge Geschichtchen.

Papst Fran­zis­kus begann gleich nach sei­ner Wahl ein Tech­tel­mech­tel mit die­ser glo­ba­li­stisch-frei­mau­re­ri­schen Cli­que, indem er im Juni 2013 ein erstes auf­fäl­li­ges Lob in Rich­tung Boni­no sand­te, die damals gera­de ita­lie­ni­sche Außen­mi­ni­ste­rin war. 2015 klin­gel­te bei Boni­no das Tele­fon. Fran­zis­kus mach­te ihr die fern­münd­li­che Auf­war­tung. Er „ermu­tig­te“ sie „durch­zu­hal­ten, wei­ter­zu­ma­chen“. Für die Leicht­gläu­bi­gen begrün­de­te man dies nach­träg­lich mit Boni­nos Krebs­er­kran­kung, die sie wie so vie­les in ihrem Leben demon­stra­tiv und stets mit dem Hang zur Über­trei­bung vor sich her­trug. Die päpst­li­che Auf­mun­te­rung ließ sich jedoch auch ganz anders lesen, näm­lich als Durch­hal­te­pa­ro­le für ihren poli­ti­schen Kampf. Cor­ri­spon­den­za Roma­na kom­men­tier­te damals: „Ein fal­sches Wort, eine unbe­dach­te Erklä­rung oder ein nicht ange­mes­sen über­leg­ter Zuspruch des Pap­stes kann nicht abseh­ba­ren Scha­den anrich­ten“. Doch Fran­zis­kus scheint sich mit sol­chen „Klei­nig­kei­ten“ nicht aufzuhalten.

Emma Boni­no mit ihrem „Paten“ Geor­ge Sor­os, des­sen Ko-Vor­sit­zen­de sie im ECFR ist

Schließ­lich wur­de Emma Boni­no von Fran­zis­kus im Febru­ar 2016 eine „ganz Gro­ße“ genannt, wobei er sie in einen Zusam­men­hang mit Gestal­ten wie Kon­rad Ade­nau­er und Robert Schu­man brach­te. Das argen­ti­ni­sche Kir­chen­ober­haupt geht spar­sam mit die­ser ver­ba­len Aus­zeich­nung um, dafür aber immer gezielt und ein­sei­tig. Fran­zis­kus schuf par­al­lel zum kano­ni­schen Hei­li­gen­him­mel ein poli­ti­sches Pan­the­on. In die­ses nahm er bis­her nach­weis­lich fünf Per­so­nen auf, und die haben es in sich:

  • Mar­co Pan­nella, radi­kal­li­be­ra­ler Kir­chen­geg­ner, Lebens­feind, Frei­mau­rer, Homo­se­xu­el­ler, Politiker
  • Euge­nio Scal­fa­ri, radi­kal­li­be­ra­ler Kir­chen­feind, Frei­mau­rer, Jour­na­list, Poli­ti­ker, Lebensfeind
  • Gior­gio Napo­li­ta­no, Kom­mu­nist, Frei­mau­rer, Poli­ti­ker, Staats­prä­si­dent, Lebensfeind
  • Emma Boni­no, radi­kal­li­be­ra­le Kir­chen­fein­din, Lebens­fein­din, füh­ren­de Sor­os-Adep­tin, Politikerin

Zu nen­nen wäre noch der jüngst ver­stor­be­ne perua­ni­sche Domi­ni­ka­ner Gustavo Gut­iérrez, der Namens­ge­ber der „Befrei­ungs­theo­lo­gie“. Auch ihn nann­te Fran­zis­kus einen „Gro­ßen“. Gut­iérrez fällt jedoch etwas aus dem Rah­men, aller­dings nicht ganz, denn die mar­xi­sti­sche Befrei­ungs­theo­lo­gie erfreu­te die ande­ren Genann­ten aus poli­ti­schen Grün­den sogar sehr und wur­de von ihnen gefördert.

Das päpst­li­che Pan­the­on ist ein aus­sa­ge­star­kes Bekennt­nis zu einer kir­chen­fer­nen Welt. Such­te Fran­zis­kus den Kon­takt, um die von ihm Aus­ge­zeich­ne­ten zu bekeh­ren? Hat einer Gott oder Jesus Chri­stus bekannt? Sei­nen Irr­tü­mern und Ver­bre­chen abge­schwo­ren? Es bleibt natür­lich zu wün­schen, daß die Bekeh­rung vor ihrem Tod erfolg­te, bekannt wur­de davon aller­dings nichts. Alle drei, Pan­nella, Scal­fa­ri, Napo­li­ta­no, lehn­ten aus­drück­lich ein kirch­li­ches Begräb­nis ab. Sie wur­den viel­mehr mit aller­lei kir­chen­frem­den Riten und „Lit­ur­gien“ verabschiedet.

Dien­te Fran­zis­kus’ Ein­satz über­haupt dem Reich Got­tes und sei­ner Kir­che? Erteil­te er nicht viel­mehr vor den Augen der Öffent­lich­keit der kir­chen­feind­li­che Agen­da der Betei­lig­ten sei­nen Segen?

Alle Genann­ten sind bereits gestor­ben, mit Aus­nah­me von Boni­no. Das erklärt, war­um Fran­zis­kus an ihr Kran­ken­bett eil­te. Sie scheint die letz­te die­ser dunk­len, von Fran­zis­kus erko­re­nen „Bru­der­schaft“, deren Adep­ten die Welt zum Schlech­te­ren ver­än­dert haben.

Das Ver­hal­ten von Fran­zis­kus erscheint aus­sa­ge­kräf­tig. Die Empö­rung unter Ita­li­ens gläu­bi­gen Katho­li­ken ist groß. Das Kir­chen­ober­haupt setzt unge­rührt sei­nen Kurs fort, sich die Gläu­bi­gen zu entfremden. 

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Youtube/​Wikicommons/​MiL (Screen­shots)

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2 Kommentare

  1. „Sage mir, wer der Dei­ne Freun­de sind, und ich sage Dir, wer Du bist!“
    Mehr kann man hier­zu eigent­lich nicht sagen.
    Hät­te Johan­nes Paul II. die­se Frau besucht? Wohl kaum.
    Die Fra­ge ist nur: War­um nicht? Ach ja: Johan­nes Paul war ein hei­li­ger Papst und kein poli­ti­scher – und er war schon gar kein Linker!
    Eigent­lich wun­dert es mich, dass Fran­zis­kus die­se Frau noch nicht in die Päpst­li­che Aka­de­mie „für das Leben“ beru­fen und zum „Kar­di­nal“ gemacht hat – aber ich rech­ne jeden Tag damit, dass das pas­siert. Und das ist durch­aus kein Scherz. Lei­der nicht!

  2. Papst Johan­nes Paul II. nann­te Boni­no doch eine „stre­ga“, ein Hexe…
    Sie gab übri­gens bekannt, das der Papst ihr einen Rosen­strauß und „cioc­co­la­ti­ni“ brach­te… Er sei von einer immensen Menschlichkeit…

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