
Von Ferdinand Boischot
Der nördliche, niederländischsprachige Teil Belgiens, allgemein als Flandern bekannt, war seit der Renaissance und bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil eine der am stärksten katholisch geprägten Gegenden Europas. Das hatte viele, tiefe historische und soziokulturelle Gründe. Inzwischen versinkt dort die Kirche in ihrem Homo-Sumpf.
Die römisch-katholische Kirche in Flandern war sehr traditionsbewußt, ultramontan, missionarisch, tief verankert in der Landbevölkerung, mit glühender Liebe zum Papst in Rom und zum Lehramt, vom Katechismus geprägt, mit starker Devotion zum heiligsten Herzen Jesu und zur Gottesmutter; zugleich aber kritisch gegenüber dem Staat und besonders gegenüber den mächtigen Nachbarn Frankreich, Deutschland und den Niederlanden.
Was Kindesmißbrauch und Sexualverfehlungen betrifft, ist vor dem Zweiten Weltkrieg so gut wie nichts bekannt. Das ist nicht auf Vertuschung zurückzuführen, sondern erklärt sich aus der Situation. Es gab sehr viele Priesterkandidaten, die Seminarien waren rappelvoll, die Kandidaten wurden sorgfältig selektiert, besonders auf ihre Neigungen; in allen frommen Familien war bekannt daß bei den Priesterkandidaten nicht ungern eine frühere Verliebtheit in ein Mädchen/eine Frau gesehen wurde, als wichtiger Hinweis auf eine natürliche heterophile Disposition. Von negativer Bedeutung waren nur Priester, die den geistlichen Stand aufgaben, um zu heiraten, und uneheliche Kinder und Affären – was nicht selten mit öffentlicher Ächtung und Berufsverlust einherging.
Homosexualität war in ganz Westeuropa verpönt und vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg vom Staat streng bestraft.
Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich ein Nachlassen der moralischen Stärke bemerkbar machte, wurden bei homophilen, besonders bei ephebophilen und pädophilen, Vergehen mit Skandalgefahr nordbelgische Täter in die Niederlande in das St.-Willibrordusinstitut in Heiloo gesandt. Dort wurde nach multidisziplinärer Untersuchung die chirurgische Kastration durchgeführt. Die Kosten dieser Eingriffe wurden von den zuständigen belgischen Bistümern getragen.
Diese Vorgehensweise war in den rosa Milieus sehr gut bekannt und gefürchtet und bis um das Jahr 2000 mit viel persönlichen Ressentiments und Emotionen beladen. Zusammen mit der Strafverschärfung für Homosexualität und homosexuelle Übergriffe auf Minderjährige, die überall in Westeuropa um 1962 stattfand, bildete das den drohenden Hintergrund für das Verheimlichen und Vertuschen von homophilen und besonders pädophilen Neigungen.
Dann kamen das Zweite Vatikanische Konzil und die westliche soziokulturelle Revolution.
Innerhalb weniger Jahre traten viele Priester und Ordensleute aus und heirateten. Ihre frühere Berufung und ihr Amt wurden total verschwiegen. Die Priesterseminare und Ordensnoviziate entleerten sich schlagartig.
Die Qualität der Kandidaten spielte seitdem keine Rolle mehr. Eine Selektion fand nur noch insoweit statt, daß die Einhaltung des „Zölibats“ nur mehr damit gleichgesetzt wurde, „nicht mit einer Frau verheiratet“ zu sein, und die Seminare alsbald zu homophilen Gemeinschaften degenerierten. Das war kein altes Phänomen, sondern eine direkte Konsequenz der Entwicklung in den 60er Jahren.
Die Emanzipierung der Homophilen in Flandern fand zum großen Teil im katholisch-kirchlichen Raum statt
1965 startete der 32jährige Priester Wilfried Lammens eine besondere Aktion für Homophile. Im Bistum Gent inkardiniert, vom dortigen konservativen Bischof Léonce Albert Van Peteghem aber nicht wohlgelitten, arbeitete er wenige Kilometer weiter im Bistum Antwerpen als, wie es damals moderne Mode war, „Arbeiterpriester“ (er hatte eine Teilanstellung als Bürokraft bei einer lokalen Darlehenssparkasse aus dem christlichen Umfeld).
Das Ganze lief semi-offiziell als PBLO, Pastoraal voor Mensen in Bijzondere Levensomstandigheden (Pastoral für Menschen in besonderen Lebensumständen). Es fanden häusliche „Eucharistie“-Feiern in einem Wohnzimmer statt, für viele Gäste, „und hinterher war in den andern Zimmern dann Platz und Zeit für Vergnügen und Plaisir“ (sic). Der Bischof von Antwerpen Jules-Victor Daem zitierte Lammens zum Appell, damit nicht zuviel Aufsehen erregt wurde, ließ ihn aber weiter agieren.
1970 wurde eine solche „Eucharistiefeier“ dann auch noch vom belgischen staatlichen Fernsehen BRT ausgestrahlt.
In den für Flandern damals politisch und ökonomisch schwierigen Jahren wurde das in der breiten Öffentlichkeit eher als Paradiesvogelaktion betrachtet, der kaum Beachtung geschenkt wurde. Die große und tiefe Verbindung mit der christdemokratischen Partei (Ministerin DeBacker) und der modernistischen Agenda (Verhütungspille, Recht auf Abtreibung, modernistische Liturgie mit Esoterik und Religionsvermischungen mit Humanismus usw.) war da schon vorhanden.
1966 entstand nördlich von Antwerpen, in der Heide der Kempen (Turnhout), eine zweite Aktion mit homophiler Grundlage: Diese „engagierten Laien“ warben im lokalen Kirchenblatt ‚t Kerkklokje (Das Kirchenglöcklein), wobei zunächst erst schwierig Versammlungsräume in der Gastronomie gefunden werden mußten. Ab der dritten Versammlung wurde dann das kommunale „Jugendhaus“ zur Verfügung gestellt (christdemokratischer Vizebürgermeister und Kulturreferent), wobei hier aktenmäßig die aktiven Homophilen direkt bei den Jugendlichen ab zwölf Jahren saßen.
Die ganze Aktion wurde dann von Wehrdienstverweigerern mit Zivildienstauftrag getragen.
Im Bistum Brügge herrschte unter Bischof Emiel-Jozef De Smedt die westflämische Omertà mit Schweigepflicht nach außen. 1979 wurde dort ein Büchlein „Als Mann und Frau schuf er sie / Ethische Orientierungen in der Sexualerziehung“ publiziert, mit sehr viel Raum für Homophilie.
Das Autorenkollektiv aus dem Umkreis des Priesterseminars von Brügge agierte größtenteils bis weit in der Ära Vangheluwe hinein an vorderster Stelle und war äußerst eng mit dem Kapitel der St.-Salvator-Kathedrale verbunden.
Im Erzbistum Mechelen-Brüssel (Kardinal Suenens) war das Priesterseminar durch das Mandement von 1966 politisch leergefegt. An der Universität Löwen dozierte Godfried Danneels und für Jugendkatechese Jef Bulckens (später Herausgeber des pädophilen Schulbuchs Roeach3).
1972–1974 wurden in Belgien vor dem Gesetz Homosexuelle mit Heterosexuellen komplett gleichgestellt.
Casus in fine velocior
Mitte der 70er Jahre liefen die „christlichen“ Homos aus diesen Aktionen bei den Demonstrationen der Abtreibungsbefürworterinnen mit; ebenfalls für Pädophilie – Verbrüderung mit der sozialistischen Homo-Organisation „Rooie vlinder“ (Roter Schmetterling) mit dem Theaterstück „Snoepje“ (Bonbon).
1984 wurde dann von Danneels das Spätberufenenseminar CPRL in Antwerpen gegründet, mit großen Gebäuden und viel Infrastruktur. Es sollte sich innerhalb kürzester Zeit zum „heißesten“ Homotreff für den Antwerpener Raum entwickeln.
1985 wird Roger Vangheluwe Bischof von Brügge. Das Priesterseminar dort entgleist vollkommen in Richtung Homosex. 1999 verpflichtet der 31jährige (!) Regens Carmino B. die Seminaristen, sich nur noch zwei an zwei an den Händen haltend, hüpfend durch den Kreuzgang zu bewegen…
Das Priesterseminar von Gent (Bischof Arthur Luysterman, der sich 1995 in der Abstimmung über Roeach3 der Stimme enthielt), dort war Jozef De Kesel alias „Deckesel“ Professor (heute Erzbischof von Mecheln-Brüssel und Kardinal), wird in den 90er Jahren geschlossen. Das Seminar von Hasselt ebenfalls.
1984 wird im Parochieblad (damals 340.000 Abonnenten) in fetten Buchstaben Werbung gemacht für die gerade errichtete Arbeitsgruppe zur Förderung der Interessen der Pädophilen in der Kirche. Verantwortlich war der Priester Jef Barzin, der später unter Bischof Johan Bonny Dechant in Antwerpen werden sollte.
Die Bischöfe und ihre Untergebenen in den Priesterseminaren haben alles gewußt – und alles verschwiegen.
Die geeigneten und guten flämischen Priesterkandidaten gingen ins Ausland: in die Niederlande (’s Hertogenbosch) und nach Frankreich (bis nach Fontgombault).
Der laute Skandal um Roeach3, die verrückte Geschichte um den Bischofsring von Danneels, die vielen AIDS-Toten und Skandale um das CPRL, die wirre paradiesvogelartige theatralische Selbstdarstellung von vielen „neuen Priestern“ zeigten der Öffentlichkeit, daß die nordbelgische Kirche ganz in Homophilie versunken war.
Ironie der Sache
Kardinal Danneels selbst war es, der die Homophilie im Klerus ganz groß an die Öffentlichkeit brachte:
Der Priester Rudy Borremans, Absolvent des CPRL, wurde zum Pfarrer in Flämisch-Brabant ernannt und lebte als erster Priester ungeniert öffentlich homosexuell mit seinem Liebhaber im Pfarrhaus zusammen. So etwas kam bei den völlig entwurzelten Gemeindemitgliedern und den Mainstream-Medien natürlich gut an und wurde breit publiziert.
Danneels tobte, aber der Homo-Priester blieb stur. Danneels verhängte Strafen, worauf sich ein alter Freund des Priesters, selbst Ex-Seminarist des CPRL und aktiver Homosexueller, zu Wort meldete und Danneels völlige Heuchelei vorwarf. Nun wurden die Interna des CPRL und das dort herrschende Homo-Milieu öffentlich bekannt.
Auf Befehl des damaligen Glaubenspräfekten Joseph Kardinal Ratzinger, der auf die Mißstände aufmerksam gemacht wurde, schritt die römische Glaubenskongregation ein: Das CPRL wurde 1999 geschlossen und das pädophile Buch Roeach3 wurde aus dem Verkehr gezogen.
Der Regens des CPRL M. Gesquiere wurde von seinem Bischof im Bistum Brügge (Kortrijk) untergebracht.
Parallel explodierte eine gewaltige Reihe von Pädophilieskandalen.
Besondere Aufmerksamkeit fand der Fall des französischsprachigen pädophilen Priesters Roger Borremans. Er hatte sich an vielen Meßdienerbuben und Chorknaben vergangen. Roger Borremans war gerade in Brüssel speziell für seine musikalischen Leistungen bekannt. Sein Kinderchor hatte 1993 bei der Beerdigung von König Balduin gesungen. In der allgemeinen Aufregung in der Bevölkerung und durch die Unsitte der belgischen Presse, den Vornamen verkürzt wiederzugeben, kam es zu einer traurigen Verwechslung: Der homosexuelle R(udy) Borremans bekam mit der Post eine Gewehrpatrone zugeschickt, die für den homo-pädophilen R(oger) Borremans bestimmt war.
Durch sein Gemurkse und seine Hypokrisie hatte Danneels tatsächlich einen homo-aktiven Priester in Lebensgefahr gebracht.
Ab 2000 degeneriert der Klerus dann ganz. Der Klerikerstand ist fast komplett homophil.
Es finden immer wieder kleinere Aktionen zur Förderung einer allgemeinen Akzeptanz der Homosexualität statt, besonders auch an der Abteilung Theologie/Religionswissenschaften der Universität Löwen.
Die nicht enden wollende Serie von Sexskandalen, Kindesmißbrauch und dann der Fall Vangheluwe brechen der modernistischen Kirche in Flandern das Genick.
Februar 2011 begeht der Dechant von Kortrijk, der modernistischen und homophilen Hochburg im Bistum Brügge, Marc Gesquiere, Selbstmord. Bischof Jozef De Kesel konferiert coram publico mehrmals sehr lange mit der Kriminalpolizei, und alles blieb unklar.
Anfang April 2011 wurde in der Presse dann ausführlich über Gesquieres Leitung und Handeln am CPRL in Antwerpen berichtet. Dazu wurde auch seine Mitgliedschaft in einem einschlägigen Klub sowie Fotos usw. veröffentlicht.
Ein Jahr später sagte sein Nachfolger in Kortrijk den Gedenkgottesdienst auf Bitten der Familie ab.
In der Karwoche 2014 wurde ein „vielversprechender“ Seminarist des Priesterseminars Brügge (V. O.) mit einer Kontaktanzeige auf dem Homo-Kontaktportal gayromeo.be unter der Bezeichnung (nicht lachen!) „Extra anti-fake“ entdeckt. Der Seminarist wurde entlassen; der hoffnungslos verbrannte, da mitwissende Regens Koen Van Houtte wurde als Weihbischof von Kardinal De Kesel nach Mecheln-Brüssel wegbefördert, die Priesterseminare von Brügge und Lille (Frankreich) wurden geschlossen.
Tabula rasa
Zum Ende wird es nur noch lächerlich.
2016 berichtete eine liberale Mainstream-Zeitung tatsächlich über eine Schlägerei mit einem Priester in Gent: Der homophile Betroffene war von Bischof Lucas Van Looy für ein Jahr in ein Kloster nach Frankreich gesandt worden, um über seine Zukunft nachzudenken. Wieder zurück in Gent saß er sofort in einer Hotelbar und suchte, stark alkoholisiert, einen Homo-Gespielen. Ein älterer holländischer Herr wies ihn empört auf sein unpriesterliches Verhalten hin, worauf sich eine Schlägerei entwickelte, die vom Holländer gewonnen wurde. Die Genter Polizei sperrte den betrunkenen Priester für zwei Tage in den Arrest…
Das eigentlich Frappierende an dieser kuriosen Geschichte ist weder das Verhalten des Homo-Priesters noch die moralische Haltung des Holländers, sondern die durch Erfahrung gestärkte, sofort richtige Situationseinschätzung durch die Polizei.
Das Bistum Gent unter Bischof Lucas van Looy, selbst mit starkem Alkoholkonsum und (deshalb?) von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt, reagierte erst nach 48 Stunden…
Weihnachten 2015 preschte der Bischof von Antwerpen Johan Bonny vor mit einem Interview, adäquat mit Schwarzweißfotos im Winternebel illustriert, um homosexuelle Verbindungen kirchlich abzusegnen. Das war aber wohl der falsche Moment, sowohl für Belgien als auch für den Vatikan. Effekt: null.
September 2022 haben die „flämischen“ Bischöfe dann eine Segnungsliturgie veröffentlicht.
Weltweit gab es sehr starke und sehr fundierte Kritik.
Papst Franziskus hingegen hat bis jetzt dazu geschwiegen…
Auf ihrer Internetseite verkündeten die „flämischen“ Bischöfe typisch großsprachig, daß „die Bischöfe ihren Hals ausgestreckt hatten“.
Das ist erbärmlich falsch.
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, d. h., seit 57 Jahren, murksen und fummeln die nordbelgischen Bischöfe mit Homophilie und Homosexualität bei ihrem Klerus und ihren Laienkräften herum.
Fast alles wurde von außen aufgedeckt, und kleinste Details publiziert. Die kirchlichen Hierarchen sagen zu ihrer Vergangenheit gar nichts mehr. 57 Jahren lang haben diese Bischöfe geschwiegen, vertuscht, stillschweigend toleriert, feige und ängstlich gezittert bei der „Operation Kelch“ (Razzien in kirchlichen Einrichtungen im Jahr 2010 wegen des Vorwurfs des sexuellen Kindesmißbrauchs).
Und jetzt, wo der Mainstream auf woke und LGBTQ fixiert ist, die Priesterseminare leer sind, die modernistische Kirche zu Staub zerfällt und in Rom Papst Franziskus sich am laufenden Band mit Homophilen umgibt und Homosexuelle weltweit hofiert, wollen diese Feiglinge nach 57 Jahren plötzlich mutig sein und schreiben es noch selbst auf ihrer eigenen Homepage.
Das ist idiotische Hybris.
Quos deus perdere vult, prius dementat.
Wen Gott verderben will, den verblendet er zuvor.
Bild: Wikicommons