Kardinal Bertone wollte Bergoglio zum Kommissar des Jesuitenordens machen

Das Buch „Die Jesuiten“


Kardinalstaatssekretär Bertone und Kardinal Bergoglio: Der Kommissar für den Jesuitenorden.
Kardinalstaatssekretär Bertone und Kardinal Bergoglio: Der Kommissar für den Jesuitenorden.

(Madrid) Ein Buch ent­hüllt Merk­wür­di­ges: Tar­cis­io Ber­to­ne, unter Papst Bene­dikt XVI. Kar­di­nal­staats­se­kre­tär, woll­te den Jesui­ten­or­den unter kom­mis­sa­ri­sche Auf­sicht stel­len las­sen. Zum Apo­sto­li­schen Kom­mis­sar des größ­ten Män­ner­or­dens der katho­li­schen Kir­che soll­te der Jesu­it Jor­ge Mario Berg­o­glio, der heu­ti­ge Papst, ernannt werden.

Anzei­ge

Die Ent­hül­lung fin­det sich im Buch „I gesui­ti“ („Die Jesui­ten. Vom Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil bis zu Papst Fran­zis­kus“) des stu­dier­ten Poli­to­lo­gen und Theo­lo­gen Gian­ni La Bel­la. Ab 1983 war La Bel­la Lehr­be­auf­trag­ter am Lehr­stuhl für Zeit­ge­schich­te der Poli­tik­wis­sen­schaft­li­chen Fakul­tät der römi­schen Uni­ver­si­tät La Sapi­en­za und von 1985–1993 Ver­ant­wort­li­cher der Abtei­lung Wirt­schaft und Sozia­les der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Ius­ti­tia et Pax. Ab 1995 lehr­te er Wirt­schafts­ge­schich­te und Geschich­te der Inter­na­tio­na­len Bezie­hun­gen an der römi­schen Uni­ver­si­tät LUISS. Seit 2005 ist er außer­or­dent­li­cher Pro­fes­sor für Zeit­ge­schich­te und Inter­kul­tu­rel­le Media­ti­ons­me­tho­den an der Uni­ver­si­tät Mode­na und Reg­gio Emi­lia.

Sein Buch erschien bereits im Mai 2019, doch erst die am Diens­tag in einer Madri­der Jesui­ten­nie­der­las­sung vor­ge­stell­te spa­ni­sche Aus­ga­be „Los Jesui­tas“ ver­schaff­te einem merk­wür­di­gen Detail grö­ße­re Auf­merk­sam­keit. Wegen des Nie­der­gangs des Jesui­ten­or­dens seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil mach­te der dama­li­ge Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Tar­cis­io Ber­to­ne im Jahr 2007 den Vor­schlag, den Orden unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung zu stel­len und den Jesui­ten und dama­li­gen Erz­bi­schof von Bue­nos Aires, Jor­ge Mario Berg­o­glio, zum Kom­mis­sar zu ernennen.

Der Kontext

Im Jahr 2007 war Ber­to­ne, zuvor Erz­bi­schof von Genua, seit weni­gen Mona­ten Kar­di­nal­staats­se­kre­tär der Kir­che. In die­ses Amt hat­te ihn Papst Bene­dikt XVI. beru­fen. Im Gegen­satz zu sei­nen Vor­gän­gern und auch sei­nem Nach­fol­ger gehör­te er nicht dem Diplo­ma­ti­schen Corps des Hei­li­gen Stuhls an. Er war sozu­sa­gen ein Außen­ste­hen­der. Genau das war einer der Grün­de, wes­halb sich Bene­dikt XVI. für ihn ent­schie­den hat­te. Eine Ent­schei­dung, die für zahl­rei­che Dis­kus­sio­nen sorgte.

Der Jesui­ten­or­den war von sei­nem 28. Gene­ral­obe­ren Pedro Arru­pe, der dem Orden des hei­li­gen Igna­ti­us von Loyo­la seit 1965 vor­stand, in eine schwe­re Kri­se gestürzt wor­den. Der Bas­ke Arru­pe erklär­te den Orden nach den Vor­ga­ben des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils umzu­ge­stal­ten, führ­te ihn aber in eine Alli­anz mit dem Sozia­lis­mus – eine Wei­chen­stel­lung mit weit­rei­chen­den und schwer­wie­gen­den Aus­wir­kun­gen in der Ersten und der Drit­ten Welt. Als Papst Johan­nes Paul II. gewählt wur­de, der, im Gegen­satz zu Arru­pe, den „Rea­len Sozia­lis­mus“ in Polen aus eige­ner Anschau­ung kann­te, zog er die Hand­brem­se, weil der Orden vor dem Zusam­men­bruch stand. Johan­nes Paul II. nütz­te Arru­pes gesund­heit­li­che Pro­ble­me, um ihn zu ent­mach­ten und die Wahl eines Nach­fol­gers von Arru­pes Gna­den zu ver­hin­dern. 1983 wur­de mit Bil­li­gung des Vati­kans Peter Hans Kol­ven­bach zum neu­en Gene­ral­obe­ren gewählt. Arru­pe, um den sich in einem Teil des Ordens eine mythi­sche Ver­eh­rung aus­brei­te­te, ver­starb 1991 in Rom. Eine wirk­li­che Trend­wen­de konn­te durch die zu zag­haf­te vati­ka­ni­sche Inter­ven­ti­on aber nicht erreicht werden. 

2007 hat­te Kol­ven­bach dem Vati­kan sei­nen Rück­tritt ange­kün­digt und berei­te­te die Über­tra­gung sei­ner Voll­mach­ten an einen Nach­fol­ger vor. Das rief Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Ber­to­ne auf den Plan, der eine Chan­ce sah, einen erneu­ten Ver­such zur Erneue­rung des Ordens zu unter­neh­men. Wie schon 1981/​1983, mit­ten in der Aus­ein­an­der­set­zung mit der mar­xi­sti­schen Befrei­ungs­theo­lo­gie, war der Hei­li­ge Stuhl dabei vor allem von der Sor­ge getrie­ben, die Wahl eines zwei­ten Arru­pe zu verhindern. 

Kar­di­nal Ber­to­ne warf die Idee auf, statt der Wahl eines Nach­fol­gers von Kol­ven­bach einen Apo­sto­li­schen Kom­mis­sar ein­zu­set­zen, um den Nie­der­gang des Ordens und sei­ne nega­ti­ven Ein­flüs­se auf die Welt­kir­che zu stoppen. 

Als Kom­mis­sar hat­te Ber­to­ne an den dama­li­gen Erz­bi­schof von Bue­nos Aires, Jor­ge Mario Kar­di­nal Berg­o­glio, gedacht. Das erstaunt und zeigt, wie lan­ge ein­mal zuge­wie­se­ne Eti­ket­tie­run­gen nach­wir­ken kön­nen. Ber­to­ne dach­te an Berg­o­glio, weil die­ser in Rom als „kon­ser­va­tiv“ galt. Die­se Ein­ord­nung hat­te er sich wegen sei­nes ordens­in­ter­nen Kon­flik­tes „erwor­ben“. Ins­ge­samt war sie aber kurz­sich­tig. Rom war offen­sicht­lich nur lücken­haft über den Kon­flikt und sei­ne tat­säch­li­chen Beweg­grün­de infor­miert und zog fal­sche Schlüs­se. Auch die Mög­lich­keit, daß Rom bewußt lücken­haft oder falsch infor­miert wur­de, ist nicht aus­ge­schlos­sen, aber einer Fra­ge, die nicht geklärt ist. Die Tat­sa­che, daß Berg­o­glio in den 80er Jah­ren ordens­in­tern von Mit­brü­dern ins Exil geschickt wor­den war, die in Rom als Arru­pe-Anhän­ger gal­ten, ließ ihn zur inter­es­san­ten Opti­on wer­den und begrün­de­te sei­nen plötz­li­chen Auf­stieg in den 90er Jahren.

Das Mißverständnis

Was im Rom von Johan­nes Paul II. nicht beach­tet wur­de oder nicht aus­rei­chend bekannt war: Berg­o­glio war 1974/​1975 selbst Mit­glied der berühmt-berüch­tig­ten 32. Gene­ral­kon­gre­ga­ti­on des Jesui­ten­or­dens, auf der der Orden von Arru­pe poli­tisch auf den Sozia­lis­mus und kirch­lich auf den Moder­nis­mus aus­ge­rich­tet wur­de. Berg­o­glio gehör­te zu den Pro­te­gés Arru­pes. Der Kon­flikt mit sei­nen Mit­brü­dern inner­halb der Argen­ti­ni­schen Ordens­pro­vinz lag auf einer ganz ande­ren Ebe­ne und hat­te nicht zuletzt mit Berg­o­gli­os Cha­rak­ter zu tun.

In Rom ver­kann­te man die Lage und woll­te in dem ordens­in­tern kalt­ge­stell­ten und in die Pro­vinz abge­scho­be­nen Jesui­ten ein brauch­ba­res ordens­in­ter­nes Gegen­ge­wicht erken­nen. Kol­ven­bachs nega­ti­ve Stel­lung­nah­me zu einer mög­li­chen Bischofs­er­nen­nung Berg­o­gli­os scheint die­se römi­schen Hoff­nun­gen noch beflü­gelt zu haben. Die Exi­stenz die­ser Stel­lung­nah­me ist gesi­chert, sie selbst aber seit der Wahl von Papst Fran­zis­kus aus den Archi­ven verschwunden.

Liest man die Etap­pen des inner­kirch­li­chen Auf­stiegs Berg­o­gli­os scheint ihm fata­ler­wei­se ein gro­ßes Miß­ver­ständ­nis zugrun­de­zu­lie­gen. Das fin­det sei­ne Bestä­ti­gung in einem wei­te­ren Detail jenes ver­such­ten Manö­vers von Kar­di­nal Ber­to­ne. Durch des­sen Ein­fluß auf Bene­dikt XVI. sei es nicht die­ser Papst gewe­sen, der 2007 den Vor­schlag sei­nes Kar­di­nal­staats­se­kre­tärs ver­warf. Es sei Berg­o­glio selbst gewe­sen, der sich wei­ger­te, als päpst­li­cher Kom­mis­sar an die Spit­ze sei­nes Ordens zu treten. 

Zudem: Als Kol­ven­bach von Ber­to­ne über des­sen Vor­schlag unter­rich­tet wur­de, sei er„ratlos und irri­tiert“. Er bat Papst Bene­dikt XVI. drin­gend um eine Audi­enz und ver­si­cher­te die­sem, daß ein vom Vati­kan dem Orden auf­er­leg­ter Kom­mis­sar von den Jesui­ten „nicht gedul­det“ wer­den wür­de. Damit war die Opti­on Berg­o­glio und über­haupt der Vor­schlag eines Kom­mis­sars vom Tisch. 2008 wur­de der Spa­ni­er Adol­fo Nico­las zum 30. Jesui­ten­ge­ne­ral gewählt.

Seit 2016 wird der Jesui­ten­or­den von Gene­ral Arturo Sosa Abas­cal gelei­tet, der zwar kein zwei­ter Arru­pe ist, aber des­sen Alli­anz von Chri­sten­tum und Sozia­lis­mus so ernst nahm, daß er sie theo­re­tisch unter­mau­er­te und in den 80er Jah­ren dem kom­mu­ni­sti­schen Dik­ta­tor Fidel Castro zuju­bel­te. Seit sei­ner Wahl zum Gene­ral des Jesui­ten­or­dens im Herbst 2016 fiel er durch irri­tie­ren­de bis skan­da­lö­se Aus­sa­gen auf, die ihm eine Anzei­ge wegen Häre­sie bei der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ein­brach­te. Dort bleibt sie frei­lich in der Schub­la­de lie­gen, schließ­lich wur­de Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler kurz nach Ein­brin­gung der Anzei­ge als Glau­bens­prä­fekt ent­las­sen. Seit­her sind sowohl der Papst als auch der der­zei­ti­ge Glau­bens­prä­fekt Jesuiten.

Wäh­rend­des­sen betreibt Gene­ral Sosa, wie­der­um mit vati­ka­ni­scher Unter­stüt­zung, die Selig­spre­chung sei­nes Vor­gän­gers Pedro Arru­pe, den Papst Fran­zis­kus im Novem­ber 2019 als „Pro­phet“ bezeich­ne­te und im Novem­ber 2014 als „Vor­bild“ emp­fahl. Der offi­zi­el­le Selig­spre­chungs­pro­zeß wur­de vom Orden im Juli 2018 eröff­net, vom Vati­kan im Febru­ar 2019. Damit soll auch Arru­pes Traum von der Alli­anz zwi­schen Chri­sten­tum und Sozia­lis­mus zu den Altä­ren erho­ben werden.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Info­Va­ti­ca­na

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12 Kommentare

  1. Sagen­haft, seit dem Kon­zil gab es kei­nen Papst ohne Mar­xis­mus­hin­ter­gund mehr.
    Wie sich die Zei­ten ändern, da wun­dert einen nichts mehr.

    • Papst Bene­dikt XVI. eben­falls mit Mar­xis­mus­hin­ter­grund? Und auch Johan­nes Paul II., der nach all­ge­mei­ner Auf­fas­sung maß­geb­li­chen Ein­fluss auf die Implo­si­on der kom­mu­ni­sti­schen (mar­xi­sti­schen) Regimes in Mit­tel- und Ost­eu­ro­pa hatte?

      • Die Reli­gi­ons­frei­heit führt zum Laii­zis­mus. Der Lai­zis­mus wie­der­um zum Marxismus. 

        Ich habe das erst ver­stan­den, als ich Lefeb­v­re zu lesen begann.

        Lei­der war auch Johan­nes Paul II. ein Moder­nist, zwar ein from­mer, aber doch ein die Trag­wei­te des Lai­zis­mus nicht erken­nen­der. Bezo­gen auf sei­nen star­ken Glau­ben, sein Beför­dern des Cha­ris­ma­tis­mus, glaub­te er an ein neu­es Pfing­sten, das die Men­schen dazu befä­hi­gen wür­de, die Wahr­heit aus frei­en Stücken zu wählen.

        Lei­der war sei­ne Ein­schät­zung nicht umfas­send und ging an der Rea­li­tät vor­bei. Ins­ge­samt hat er auch mit sei­nen Assi­si-Tref­fen der Frei­mau­re­rei und damit der Eine-Welt-Reli­gi­on mehr gedient, als ihm das bewusst war.

        Er war kein Mar­xist, aber hat dem Mar­xis­mus zugearbeitet. 

        Dazu gehört das Anklin­gen der Aller­lö­sungs­lee­re in fast allen sei­ner Enzykliken.

        Dann den­ke man an das Küs­sen der Korans.

        Und er hat säm­li­che Libe­ra­li­sten, die im Sin­ne des Kon­zils­sprechs stets unein­deu­tig waren, wie zum Bei­spiel Kas­per, Leh­mann, Zolit­sch … in höch­ste Posi­tio­nen geho­ben. Wenn ein Kon­ser­va­ti­ver ernannt wur­de, wur­de gleich­zei­tig ein Libe­ra­ler ernannt. Das war stets gän­gi­ge Pra­xis bei ihm und Teil sei­nes Kirche-Welt-Verständnisses.

        Schluss­end­lich hat er 1988 die Bischö­fe der Pius­bru­der­schaft exkom­mu­ni­ziert und denen die­sel­be Stra­fe auf­er­legt, die die Pius­bru­der­schaft besuchen.

        Zum Glück hat Bene­dikt XVI. die­sen gro­ßen Irr­tum spä­ter korrigiert.

        Die Pius­bru­der­schaft zählt heu­te 650 Prie­ster. Soll­te es zum Schis­ma kom­men, wird die Bru­der­schaft noch inter­es­sant wer­den; beson­ders dann, wenn die Petrus­brü­der mit Rom mit­zie­hen und nicht mit der Tradition.

        Selbst Ratz­in­ger war Moder­nist, da er aus dem Kon­zi die fal­schen Schlüs­se zog. Für ihn war der Kon­zils­geist des II. Vati­ka­nums die Grund­la­ge für alles, er sprach von einem gesun­den Geist des Kon­zils und glaub­te, der Geist des­sel­ben sei ver­ra­ten worden.

        Erz­bi­schof Lefeb­v­re ver­sucht ihm in sei­nem Buch „Sie haben ihn ent­thront“ nach­zu­wei­sen, dass es kei­nen gesun­den Kon­zils­geist gab, son­dern der Geist des Kon­zils in sich schon die fal­schen Wer­te der Revo­lu­ti­on beher­berg­te (Frei­heit, Gleich­heit, Brü­der­lich­keit als Legi­ti­ma­ti­on für den Staats­lai­zis­mus, die freie Gewis­sens­ent­schei­dung, die Reli­gi­ons­frei­heit, die Öku­me­ne – ohne Rück­keh­r­ö­ku­me­ne zu sein und die ver­pro­te­sta­ti­sier­te Liturgie).

        Ich glau­be Ratz­in­ger ist dies spä­ter zumin­dest in Ansät­zen auf­ge­gan­gen, selbst wenn er heu­te in sei­ner Argu­men­ta­ti­on immer noch das Kon­zil und des ‚gesun­den‘ Kon­zils­geist zu stüt­zen sucht.

        In Aus­ein­an­der­set­zung mit den Annah­men Ratz­in­gers schreibt Lefeb­v­re in sei­nem erwähn­ten Buch, S. 232:

        „Ich bin gern bereit, äuße­re Grün­de der Kri­se in Betracht zu zie­hen, nament­lich eine libe­ra­le und genuss­süch­ti­ge Men­ta­li­tät [was dem Ansatz Ratz­in­gers und Johan­nes Pauls II. entspricht],die sich in der Gesell­schaft, selbst in der christ­li­chen aus­ge­brei­tet hat, aber da ist es eben: …“

        Und nun kommt der Ansatz Lefeb­v­res für den Ungeist des Kon­zils, wie ich fin­de, über­aus tref­fend anhand eines Bil­des aus der Natur beschrieben:

        „Was hat das II. Vati­ka­num getan, um sich ihr ent­ge­gen­zu­stel­len? Nichts! Oder viel­mehr: Vati­ka­num II hat nur noch in die­se Rich­tung gedrängt! Ich brin­ge einen Ver­gleich: Was wür­den Sie den­ken, wenn ange­sichts einer dro­hen­den Spring­flut die hol­län­di­sche Regie­rung eines Tages beschlös­se, die Dei­che zu öff­nen, um den Anprall der Was­ser­mas­sen zu ver­mei­den? und sich nach­her, nach der voll­stän­di­gen Über­schwem­mung ihres Lan­des, so ent­schul­dig­te: ‚Wir kön­nen nichs dafür, das war die Springflut!‘? 

        Und nun die Schluss­fol­ge­rung aus die­sem unmög­li­chen, ja fal­schen Weg:

        „Genau das aber hat das Kon­zil gemacht: Es hat dem Welt­geist sämt­li­che tra­di­tio­nel­le Bar­rie­ren geöff­net, indem es die Öff­nung zur Welt erklär­te durch die Reli­gi­ons­frei­heit, durch die Pasto­ral­kon­sti­tu­ti­on über die Kir­che in der Welt von heu­te (Gau­di­um et spes, die bei­de ech­ter [zer­stö­re­ri­scher] Kon­zils­geist sind …“

        Was ist gesche­hen? Der Welt­geist und alle Häre­si­en sind in die Kir­che ein­ge­drun­gen. Die Mit­te des Stuh­les Petri wur­de besetzt; und nun wird nur noch das aus­ge­sandt, was die Welt ein­ge­speist hat: näm­lich der Geist der Revolution.

        Wäre die Kir­che mit dem Geist der Tra­di­ti­on in die Welt gegan­gen, wie sie es immer gemacht hat, näm­lich mit ver­stärk­ter Mis­si­on, wäre tat­säch­lich ein neu­es Pfin­ge­sten ange­bro­chen. Wir hat­ten es ja zu Beginn des Kon­zils mit einem Über­schwang und einem unge­kann­ten, fast über­geb­li­chen Mut zu tun, der sich aus den sich aus den mas­sen­haft ein­set­zen­den Kon­ver­si­ons­be­we­gun­gen z.B. aus der angli­ka­ni­schen Kir­che ergab.

        Selbst in den USA und in Süd­ame­ri­ka war das Pfing­sten der Tra­di­ti­on ja schon da. Und was erfand das Lehr­amt in Rom nun: einen Wahr­heits­klon. Die Kon­ver­sio­nen wur­den voll­stä­nig unter­lau­fen, Mis­si­on gera­de­zu unmög­lich gemacht, wie es Lefeb­v­re als Ordens­obe­rer der Väter vom Hei­li­gen Geist sel­ber fest­stell­te, als man ihn ent­mach­te­te und an sei­ner Statt ein Räte­gre­mi­um setzte.

        Rom ver­ord­ne­te sodann allen ver­blie­be­nen katho­li­schen Staa­ten, den Katho­li­zis­mus als Staats­re­li­gi­on aus der Ver­fas­sung zu neh­men. In der Fol­ge öff­ne­te man die Gren­zen für die cha­ris­ma­ti­schen und frei­kirch­li­chen Sek­ten, die in kür­ze­ster Zeit 30 bis 40 Mil­lio­nen Men­schen durch den fal­schen Geist des Cha­ris­ma­tis­mus in den Glau­bens­ab­fall trieben.

        Das gan­ze Desa­ster ist also Hausgemacht.

        Und zwar des­halb, weil Paul VI. ein libe­ra­ler Geist war und selbst Ron­cal­li im Ein­fluss­be­reich der Frei­mau­re­rei stand.

        Die Frei­maue­rer hat­ten das geschafft, wor­an sie 100 Jah­re gear­bei­tet hat­ten: einen Papst an der Spit­ze zu instal­lie­ren, der in sofern ihr Mann war, als dass er die libe­ra­len und moder­ni­sti­schen Strö­mun­gen begünstigte.

        Die lin­ke Pres­se, die Frei­mau­re­rer jubelte.

        Und sie tun es auf­grund der Ver­schwom­men­heit und Unklar­heit des in Berg­o­glio per­so­ni­fi­zier­ten Kon­zils­gei­stes noch heute.

        Heu­te ist der Tag der Bekeh­rung des Apo­stels Pau­lus (25.01.). In der Apo­stel­ge­schich­te heißt es, dass Pau­lus die Augen des Gei­stes durch Hana­ni­as geöff­net bekommt.

        „Da war aber ein got­tes­fürch­ti­ger Mann, der sich an das Gesetz hielt …“

        Das „Da aber“ zeigt an, das da nicht vie­le Juden waren, die sich noch an die Tra­di­ti­on des Gest­zes hiel­ten, da sie den Geist und das Wort Jesus Chri­stus wirk­lich angenim­men hat­ten; sein Wort also wirk­lich ste­hend unter dem Geist Got­tes lebend und nicht abwi­chen von der Leben spen­den­den Tra­di­ti­on, die allein alles neu macht in Christus.

        Erz­bi­schof Lefeb­v­re war eben­fall ein sol­cher Mann; einer von den ganz weni­gen Beken­ner in einer Zeit der Ver­füh­rung durch einen Ungeist, der sich als Engel des Lich­tes tarnt.

        Den Ungeist erkennt man an der Schwach­heit unse­rer Kir­che, die nichts ode bei­nah nichts einer Kul­tur des Todes ent­ge­gen­zu­set­zen hat, außer das genau falsche:

        sich noch wei­ter den Ungei­ster zu öff­nen, um auch noch die letz­ten Gläu­bi­gen in die Irre und den Abfall zu bringen.

        Die deut­sche Bischofs­kon­fe­renz mit der Absicht der grund­le­gen­den Kor­rek­tur der katho­li­schen Sit­ten­leh­re toppt in die­sem unse­li­gen Pro­zess des apo­sta­ti­schen Nie­der­gangs natür­lich alles. 

        Schluss­fol­ge­rung: Wir sind im Neu­hei­den­tum ange­langt und der Teu­fel tri­um­phiert – und der Name Got­tes wird ver­un­ehrt und missbraucht.

        • Wer­ter Alfons!
          Ihre unent­weg­te und jedes Mal äußerst aus­führ­li­che und lei­den­schaft­li­che Ver­tei­di­gung der Pius­brü­der in Ehren. Aber m.E. ver­stei­gen Sie sich dabei zu Behaup­tun­gen, die bei halb­wegs objek­ti­ver Betrach­tung nie­mand mehr nach­voll­zie­hen kann. Zum Bei­spiel: Selbst Ratz­in­ger und Johan­nes Paul II. waren Moder­ni­sten? Und nament­lich eine libe­ra­le und genuss­süch­ti­ge Men­ta­li­tät hat dem Ansatz von Ratz­in­ger und Johan­nes Paul II. entsprochen?
          Viel­leicht den­ken Sie ein­mal dar­über nach, ob Sie mit die­sen und ähn­li­chen Äuße­run­gen den Pius­brü­dern nicht doch mehr scha­den als nutzen.

          • „Und nament­lich eine libe­ra­le und genuss­süch­ti­ge Men­ta­li­tät hat dem Ansatz von Ratz­in­ger und Johan­nes Paul II. entsprochen?“

            Nein, natür­lich nicht. Aber sie haben die Frei­heit der Wähl­bar­leit und Erkenn­bar­keit des Men­schen, die dar­in bestün­de, die wirk­li­che Fei­heit sehen und auch wäh­len zu kön­nen, sowie Ord­nun­gen und Ver­ei­ni­gun­gen auf­zu­su­chen, in einer gott­ver­ges­se­nen Welt tau­sen­der­lei Zwän­ge ein­fach zu hoch ein­ge­schätzt. Die Men­schen kön­nen nicht mehr frei wäh­len und sich auch nicht frei ent­schei­den, wenn die katho­li­sche Reli­gi­on kaum mehr Lebens­be­rei­che der All­tags­welt abdeckt (Lai­zis­mus).

            Das war ja gera­de das Ziel der Frei­mau­rer. Sie jubel­ten, als der Staats­lai­zis­mus durch war.

            Die völ­lig freie Wahl zu las­sen und die katho­li­sche Reli­gi­on als eine neben vie­len ande­ren gleich­wer­ti­gen dar­zu­stel­len, wie es im Reli­gi­ons­un­ter­richt geschieht, heißt, nicht von ihr durch­drun­gen zu sein. 

            Auf fami­liä­rer Ebe­ne ist es dann so, als wol­le man Kin­dern die Tau­fe und die christ­li­che Erzie­hung mit der Begrün­dung vor­ent­hal­ten, sie wür­den ein­mal sel­ber völ­lig frei wäh­len können.
            Das Ver­pass­te wird nie wie­der nach­ge­holt wer­den können.

            Man lese in die­sem Zudam­men­hang ein­mal „Der Weg zur Ret­tung – Eine Anlei­tung“ von Theo­phan dem Klausner.

            Dar­in schil­dert Theo­phan, Eltern, Erzie­her und Leh­rer müs­sen voll­kom­men recht­schaf­fe­ne und hei­li­ge Men­schen sein, um den Glau­ben an ihre Kin­der wei­ter geben zu kön­nen. Was ein­mal ver­lo­ren gegan­gen ist in Kind­heit und Jugend, kann kaum noch nach­ge­holt wer­den. Haben es Kin­der und Jugend­li­che aber geschafft sich durch die Stür­me der Jugend­zeit rein zu erhal­ten, da ihnen das kla­re Ziel ihres Daseins und Kämp­fens auf­ge­zeigt wird, wird ihr Leben spä­ter gläm­zend verlaufen.
            Obwohl es Aus­nah­men von der Regel durch die Gna­de Got­tes gibt, kann man sagen: Wenn die Erzie­hung frei ist, ist das beste für den Men­schen im Leben verloren. 

            Der Mensch wählt ja die Gewohn­hei­ten und lei­der auch die schlech­ten, weil er zwar das Fal­sche sieht, aber durch die Gewohn­heit nicht mehr frei wäh­len und ent­schei­den kann.

            Also bemüht er den Pro­te­stan­tis­mus, das Chri­sten­tum light, dass den Men­schen sei­ner Ver­ant­wor­tung enthebt.

            Zudem glau­be ich nicht, dass die Mehr­heit der regel­mä­ßi­gen Kir­chen­be­su­cher noch kon­ser­va­tiv sind. Ich glau­be, dass die Kon­ser­va­ti­ven in zuneh­men­dem Maße gezielt die Tra­di­ti­on wählen.

            Ob ich den Pius­brü­dern mit mei­nen eif­ri­gen und Raum ein­neh­men­den Kom­men­ta­ren mehr scha­de als nut­ze, weiß ich nicht. Ich habe die­sel­ben erst drei­mal besucht und bin auch in kei­ner Gemeinde.

            Ich spre­che also nicht für die Pius­brü­der, sehe aber wohl, dass man sie als Demo­kra­tie­fein­de und Befür­wor­ter eines Got­tes­staa­tes hin­zu­stel­len ver­sucht, wenn man Lefeb­v­re nicht dahin­ge­hend begrei­en möch­te, dass die Frei­heit – mit den Wor­ten von P.J.P. II – eben kei­ne Frei­heit auf Belie­big­keit (Frei­brief) meint, son­dern die Frei­heit, die erst durch den geleb­ten Glau­ben kommt. Der Frei­heits­be­griff wur­de durch die Frei­mau­rer gera­de­zu per­ver­tiert. Nun heißt es, man müs­se von der Reli­gi­on, die zur Frei­heit führt, abse­hen, dür­fe sie nicht vor­set­zen oder gar vor­schei­ben, um die Frei­heit der Wahl gegen die Reli­gi­on (und damit gegen die Mit­tel der Errettung)zu nicht zu miss­ach­ten. Das II. Vati­ka­num stellt die Per­son des Men­schen über jede Ver­ein­nah­mung, was in der Pra­xis zu einem Indif­fe­ren­tis­mus gegen­über der Wahr­heit und zu einer Ober­ho­heit des Gewis­sens füh­ren muss. 

            In der Pra­xis sieht das so aus: alle Wei­chen, alle Signa­le und Stra­pen­schil­der wer­den auf Abgrund gestellt, und nun sagt man, man dür­fe nicht mit Nach­druck vor dem Abgrund warnen. 

            Wenn wir von Frei­heit spre­chen, mei­nen wir mög­li­cher­wei­se einer­seits die Frei­heit der Wahl, die auch dar­in besteht, das Fal­sche wäh­len zu kön­nen; und ande­rer­seits die Frei­heit, die die wah­re Reli­gi­on erst bringt: näm­lich die Ret­tung des Men­schen und sei­ner Seele.

            Wenn es wirk­lich um das ewi­ge Heil geht, darf es im Grun­de gar kei­ne Frei­heit der Wahl, zumin­dest nicht in dem Maße, wie wir sie heu­te im Namen der Frei­heit vor­fin­den, geben; son­dern es muss allen­hal­ben und aller­or­ten, eben auch im und durch den Staat, die Reli­gi­on der Frei­heit beför­dert werden.

            Man kann noch so oft vor der Ver­derb­lich­keit des Inter­nets für Jugend­li­che war­nen, noch so viel vor schlech­ter Musik, Dro­gen, Frei­zü­gig­keit in der Mode und der Lebens­füh­rung (Frei­heit ohne Trau­schein zusam­men­zu­le­ben, Frei­heit, sich homo­se­xu­ell zu verei­ra­ten und damit ein fal­sches Bei­spiel zu geben), wenn dies Wege in der indif­fe­ren­ten Gesell­schaft gera­de­zu im Minu­ten­takt bewor­ben wer­den und der Zugang völ­lig frei ist.

            Das alles ist, wie es frü­her hieß, ein Ärger­nis geben. Der moder­ne Staat gibt heu­te ein Ärger­nis. Er ani­miert gera­de­zu zur Sün­de und ver­kauf das Leben ohne Gren­zen und Gebo­te als gro­ße Freiheit.

            Ja, die Sün­de ist bunt angestrichen.

            Schlie­ßich wirft man den Pius­brü­dern vor, den kon­fes­si­ons­ge­bun­de­nen Staat gäbe es ja schon im Islam. Die Rede ist dann von einem Got­tes­statt oder der Umma. Ich den­ke jedoch, dass der Islam in kei­ner Wei­se mit dem Chri­sten­tum ver­gleich­bar ist.

            Lefeb­v­re sprach von Tole­ranz gegen­über Anders­gläu­bi­gen oder Athe­isten, aber nur in sofern die Ableh­nung Got­tes durch den indi­vi­dul­len Ent­scheid nicht ver­mie­den wer­den kann. Also Tole­ranz im Sin­ne von Ertra­gen und nicht im Sin­ne des Beför­derns, nach­dem die Reli­gi­on sich also kom­plett aus den Ange­le­gen­hei­ten des Staa­tes zurück­zu­zie­hen habe.

            Mul­ti­kul­ti, wie wir es heu­te erle­ben, geht indi­rekt auf das II. Vati­ka­num zurück, da dort der Lai­zis­mus des Staa­tes von der Kir­che abge­seg­net wurde.

            Alles in allem bin ich davon über­zeugt, dass es in reli­giö­sen Din­gen kei­ne voll­kom­men freie Wahl geben kann. Die Frei­heit der Wahl ist ein Kind der Moder­ne. Sie ent­steht ja erst aus der Vor­aus­set­zung, alle Reli­gio­nen sei­en irgend­wie gleich­gül­tig, gleich – gül­tig. Und ob der, der meint, er habe sich aus frei­en Stücken für den Glau­ben ent­schie­den, am Ende eher in die Lie­be kommt als der, der durch Gesell­schaft und Erzie­hung ange­lei­tet wur­de, wage ich zu bezweifeln. 

            Es geht ja bei der reli­giö­sen Erie­hung dar­um, den Men­schen dazu anzu­lei­te, sich mit­tels einer Ord­nung und Dis­zi­plin, von den eige­nen Lei­den­schaf­ten zu befreien.

            Sicher kann ohne Frei­heit kei­ne Lie­be sein, aber noch weni­ger ohne Ord­nung. Denn was jun­ge Men­schen oft frei wäh­len (z.B. di Frei­heit von den Gebo­ten), wür­den sie immer aus mit dem Her­zen und aus Lie­be gewählt bezeich­nen. Sie wäh­len zwar, was ihnen lieb ist, aber dar­um doch noch lan­ge nicht die Liebe.

            Die Lie­be Got­tes erschließt sich dem in sei­ner gan­zen Glück­se­lig­keit und Fül­le, der dazu ange­lei­tet wor­den ist, die Gebo­te zu erfül­len, so dass ein Kanal geschaf­fen wird, durch den die Gna­de und Lie­be Got­tes flie­ßen kann.

            Die Frei­heit kommt nicht nur durch die freie Wahl; viel­mehr ergibt sie sich auf dem christ­li­chen Wege erst durch die Erfah­rung, dass das geleb­te Wort Frei­heit bringt. Und die vol­le Frei­heit offen­bart Gott dem, der die Gebo­te „voll der Gna­de“, also voll­stän­dig annimmt; und das meist, weil hier meist schon sei­ne Eltern den Weg gegeb­net haben (sie­he Maria).

            Heu­te müs­sen die Men­schen hin­ge­gen erst durch die tau­send Brü­che und Sün­den gehen (sol­len), bis sie die Wahr­heit ergreifen?

            Johan­nes Paul II. und auch Bene­dikt waren von dem Frei­heits­be­griff des Moder­nis­mus stark beein­flusst, Johan­nes Paul II. sicher auch durch den unmit­tel­bar erleb­ten Tota­li­ta­ris­mus des kom­mu­ni­sti­schen Systems. Somit war er ein Kind sei­ner Zeit, wes­halb er die Demo­kra­tie zwar für nicht per­fekt, aber doch für das beste aller Frei­heit ermög­li­chen­den Systeme/​Staatsformen hielt.

  2. Das Pro­blem der Welt­kir­che besteht dar­in, dass offen­bar kei­ner den ande­ren so rich­tig kennt.

    Im Arti­kel heißt es, Berg­o­glio galt als kon­ser­va­tiv. Offen­sicht­lich war ihm der Pero­nis­mus schon damals zutiefst zu eigen.

    Berg­o­glio hat kein Pro­blem damit, in einer kon­ser­va­ti­ven Gesell­schaft kon­ser­va­tiv zu sein, in einer kom­mu­ni­sti­schen kom­mu­ni­stisch und in einer libe­ral-pro­gres­si­ven liberal-progressiv.

    Das ist das gan­ze Geheim­nis um sei­ne Per­son: sich immer dort­hin zu wen­den, wo das Schiff­chen die mei­ste Fahrt auf­nimmt oder das Fähn­lein am gün­stig­sten im Wind hängt.

    Bei allem, was man zu Berg­o­gli­os links-rechts Schwän­kern sagen kann: den Glau­ben der ihm anver­trau­ten Brü­der hat er sich zu kei­ner Zeit nach­hal­tig gestärkt.

    Im Grun­de tut er mir leid. Auch wenn mich eigent­lich die Eupho­rie um sei­ne Per­son für ihn per­sön­lich freu­en müss­te. Doch wie könn­te man sich freu­en, wenn sich jemand selbst und ande­re hin­ters Licht führt. 

    Berg­o­glio ist schwer zu fas­sen. Für vie­le war, wie ich andern­orts gele­sen habe, der Ver­rat an der Unter­grund­kir­che Chi­nas der Point of no return, an dem auch bei ihnen der Gro­schen um die ver­derb­li­che Kir­chen­po­li­tik Berg­o­gli­os end­lich gefal­len ist. 

    An die­ser Stel­le sein noch ein­mal auf das State­ments von Aci­es ord­nina­ta, der syn­oda­le Weg sei in sei­nen ver­derb­li­chen Fol­gen ein wei­te­rer, und zwar see­li­scher ‚Holo­caust‘. Es ging hier unter den Kom­men­ta­to­ren dar­um, ob man den Begriff, der für die Ein­zig­ar­tikeit des jüdi­schen Holo­caust ste­he, auf eine inner­kirch­li­che ‚Debat­te‘ bezie­hen dürfe.

    Ich glau­be, Weih­bi­schof Andre­as Laun hat dar­auf in einem sehr pro­fun­den Bei­trag auf kath​.net die pas­sen­de Ant­wort gege­ben. Er sieht durch­aus Par­al­le­len. Denn die Aus­ma­ße des welt­wei­ten ver­tusch­ten und beschö­nig­ten syste­mi­schen Mor­dens, das sich seit 1973 durch fast alle Län­der der Erde zieht, ist in sei­ner Unge­heu­er­lich­keit mit nichts ande­rem Ver­gleich­bar, berührt jene trau­ma­ti­sche Sprach­lo­sig­keit eines gan­zen kol­lek­ti­ven Welt­be­wusst­seins. Im Grun­de toppt es sogar noch die sin­gla­re Unge­heu­er­lich­keit, die an den Juden began­gen wur­de. Denn sie macht weder Halt vor der Ras­se, noch vor der Schutz­be­dürf­tig­keit, noch vor der Reli­gi­on. Der Abtrei­bungs­mord zieht sich mit nichts ande­rem ver­gleich­bar durch die zivi­li­sier­te Welt als Ganzes.

    Dar­um rela­ti­viert sie den Ver­such des Juden­ge­no­zid auch nicht, weist aber ähn­li­che und ver­gleich­bar Muster des Ver­schwei­gens, Ver­tu­schens, Fehl­lei­tens auf: der Embryo wird zum Feind des Lebens erklärt.

    Und was hat nun der syn­oda­le Weg einer DBK damit zu tun? Und was hat erst Recht Papst Fran­zis­kus damit zu tun? 

    Fran­zis­kus hat bis­her die fal­schen Signa­le gesetzt, vie­le vie­le klei­ne, die den Geg­nern der katho­li­schen Sexu­al­ethik und damit der Lebens­feund­lich­keit (und der syste­mi­schen Abtrei­bung) nichts Ent­schei­den­des in den Weg gestellt hat. Alle, die es mit der Sexu­al­leh­re und dem Naturr­recht nicht so genau neh­men, ren­nen bei Papst Fran­zis­kus offe­ne Türen ein.

    Das Wan­ken und Schwin­den eben die­ser Sexiual­leh­re in den Köp­fen des deut­schen Epi­sko­pats, die Anglei­chung, ja Anbie­de­rung an die moder­ne Zivil­ge­sell­schaft der 68er, hier reprä­sen­tiert durch das ZdK, beför­dert indi­rekt das Wei­ter­wal­zen der Mord­ma­schi­ne Kinds­tö­tung im Mutterleib.

    Prä­si­dent Trump müss­te im Grun­de von Papst Fran­zis­kus der rote Tep­pich aus­ge­leht wer­den. Trump setzt kon­ser­va­ti­ve Rich­ter ein, die mit aller Kraft die Abtrei­bung bekämp­fen. Er maschiert bei den Kund­ge­bun­gen und Mär­schen für das Leben mit und setzt sich ein für den Lebensschutz.

    Doch Papst Fran­zis­kus setzt auch hier die fal­schen Wei­chen. Er hofiert gera­de­zu fana­ti­sche Abtrei­bungs­lob­by­isten wie die Oba­mas, Cli­nons, Boni­nos. Er ver­leiht Orden – wenn auch nur aus Unacht­sam­keit – an Frau­en­recht­le­rin­nen. Und Lakai­en wie Marx und sei­ne Ban­de hecheln wie süf­fen­de Erfül­lungs­ge­hil­fen, die nichts lie­ber tun, als den näch­sten Kno­chen zu brin­gen, hin­ter den ein­deu­tig zwei­deu­ti­gen Signa­len des chi­na­ver­lieb­ten Pero­ni­sten Berg­o­glio hinterher.

    Die Stä­be sind gefal­len. Das Schis­ma wird sei­nen Lauf nehmen.

    Denn ent­we­der man schütz das Leben oder man schützt es nicht. Das 6. Gebot erweist sich immer mehr als der neur­al­gi­schen Punkt des Glau­bens über­haupt. Es zeigt, wer Kind die­ser Welt ist, und wer den Kin­dern des Lich­tes zuzu­rech­nen ist.

    Für mich spielt schon lan­ge kei­ne Rol­le mehr, was die­ser Papst sagt und nicht sagt. 

    Denn auf mich sel­ber kommt es an. Nicht auf den Papst in Rom oder auf eine Hand voll Bischö­fe in Ful­da, Ingol­stadt oder München.

    Got­tes­dienst wird zuhau­se im all­täg­li­chen Lebens­voll­zug, in der Treue zu Got­tes Wort, 7 x 24 Stun­den die Woche, gefei­ert und vor allem gelebt. 

    Der Christ kennt kei­ne Aus­nah­me von der ‚Aus­nah­me“:

    der unge­teil­ten Nachfolge.

  3. @Jan: Wer­ter Jan, was mei­nen Sie mit Ihrer Rede von „dem Kon­zil“? Das Apo­stel­kon­zil? Oder doch das Nicae­num? Oder gar heh­re Triden­ti­num? Begriff­li­che Prä­zi­si­on tut not. 

    Der „Mar­xis­mus­hin­ter­grund“ des hl. Johan­nes Paul II. bestand jeden­falls in kon­kre­ter Erfah­rung mar­xi­stisch moti­vier­ter Unter­drückung von Glau­be und Kir­che und in ent­spre­chen­der Kri­tik der mar­xi­sti­schen Irrtümer. 

    Der „Mar­xis­mus­hin­ter­grund“ SH Papst Bene­dikt XVI. bestand und besteht eben­falls in pro­fun­der Kri­tik der mar­xi­sti­schen Irr­tü­mer, z. B. der kol­lek­ti­vi­sti­schen und damit das Indi­vi­du­um zer­stö­ren­den Men­schen­bil­des und in Kri­tik des nicht sel­ten auf­tre­ten­den mar­xi­sti­schen Staatsterrors.

  4. Lie­ber Alfons, vie­len Dak für die Klar­heit Ihrer Wor­te. Auch wenn ich die Ana­ly­se genau so sehe, hab ich zur Fest­stel­lung eines Schis­mas mei­ne Zwei­fel. Ich erken­ne, wie Sie, zwei Kir­chen, eine wel­che an der Leh­re Jesu Chri­sti fest­hält und eine, wel­che glaubt die Glau­bens­in­hal­te frei defi­nie­ren zu kön­nen. Dies betrifft die gan­ze Leh­re. Wenn wir nun ein Schis­ma zwi­schen bei­den Posi­tio­nen defi­nie­ren, müs­sen wir, u.a. Sie und ich, sehr schnell erken­nen, dass wir kei­ne Mehr­heit haben und als Min­der­heit negli­ga­bel sind.
    Auch, wenn wir glau­ben die Wahr­heit zu ver­tre­ten, wird man uns fra­gen, wen ver­tre­tet ihr denn. Da wir kei­ne Mehr­heit ver­tre­ten, wird man uns auch die Wahr­heit abspre­chen und uns ent­las­sen. Also muß die Ant­wort eine ande­re sein. Wir müs­sen die Wahr­heit ein­for­dern, ohne auch nur über ein Ver­las­sen der Kir­che nach­zu­den­ken. Aber jeder per­sön­lich muss sich fra­gen, ob er an einen Got­tes­dienst teil­nimmt, in wel­chen Chri­stus ver­ra­ten wird. Aus kon­kre­tem Anlass, kann ich an einem Got­tes­dienst teil­neh­men, der z.B. Maria 2.0 ver­kün­det? Zusam­men­ge­fasst: Wir soll­ten nicht den juri­sti­schen Bruch pro­vo­zie­ren, son­dern mit unsern Füssen dafür sor­gen, dass die Ver­rä­ter erken­nen müs­sen, dass sie kei­ne Mehr­heit haben. Denn die Mehr­zahl der regel­mä­ßi­gen Kir­chen­be­su­cher sind eher kon­ser­va­tiv und wenn sie weg­bre­chen, wird es kri­tisch auch für die „Moder­ni­sten“.

  5. Schau­en Sie, wer­ter Jan, in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land schwö­ren die Bischö­fe vor Über­nah­me ihrer Diö­ze­se den Treu­eid auf den Reichs­statt­hal­ter gemäß Arti­kel 16 des Reichs­kon­kor­dat von 1933. Kar­di­nal Woel­ki hat dies bereits zwei­mal voll­zo­gen, ein­mal vor der Über­nah­me der Diö­ze­se Ber­lin, das ande­re mal bei der Über­nah­me der Diö­ze­se Köln
    https://​you​tu​.be/​1​_​G​r​Y​s​t​z​QfA

    Arti­kel 16 des Reichs­kon­kor­dat von 1933 , Unter­schrift Adolf Hit­ler lautet:

    “Bevor die Bischö­fe von ihrer Diö­ze­se Besitz ergrei­fen, lei­sten sie in die Hand des Reichs­statt­hal­ters in dem zustän­di­gen Lan­de oder dem Reichs­prä­si­den­ten einen Treu­eid nach fol­gen­der Formel:(weiteres sie­he Inter­net Arti­kel 16 Reichs­kon­kor­dat von 1934).

    Die “Reichs­statt­hal­ter“, in des­sen Hand die Bischö­fe in Deutsch­land den Treu­eid lei­sten, bevor sie von ihrer Diö­ze­se Besitz ergrei­fen, sind heu­te unter ande­rem die Ver­tre­ter der Abtrei­bungs­lob­by und der LGBT-Lob­by in Ber­lin, Nord­rhein-West­fa­len und in den ande­ren Bundesländern.

    Die kom­mu­ni­sti­schen Macht­ha­ber und Mar­xi­sten der DDR haben einen der­ar­ti­gen Treu­eid von den katho­li­schen Bischö­fen nicht abver­langt, muss man den
    DDR Macht­ha­bern lobend nachrufen.

    In einem Arti­kel DIE WELT vom 30.3.18 “Staat und Reli­gi­on: Wann hört die Kir­che end­lich auf, sich zu ver­zwer­gen?“ ist die Praxis,das die Bischö­fe vor Über­nah­me ihrer Diö­ze­se den Treu­eid gem. Arti­kel 16 des Reichs­kon­kor­dat von 1933 abzu­le­gen haben, pro­fund kri­ti­siert wor­den. Der Arti­kel ist in jeder Hin­sicht empfehlenswert:

    “Mit Verlaub,wieso soll­te eine Kir­che jeder denk­ba­ren Regie­rung ihre Ach­tung ver­spre­chen, und das auf Vorschuss…und war­um soll ein welt­li­cher Regie­rungs­chef sei­nen Segen zu den Per­so­na­li­en einer Welt­kir­che geben…vergleichbare ritua­li­sier­te Bück­lin­ge kennt kei­ne zwei­te Reli­gi­ons­ge­mein­schaft in Deutschland…doch die deut­schen Bischö­fe mögen den Bück­ling offen­bar nicht missen…oder geht es ihnen um die Tas­se Kaffee,die sie bei die­ser Gele­gen­heit mit dem Regie­rungs­chef trin­ken dürfen..“

    Der Arti­kel in DIE WELT stellt zutref­fend fest, das ledig­lich die Katho­li­sche Kir­che in Deutsch­land den Bück­ling des Treu­eids auf den Staat macht, und sich dabei auch regel­mä­ßig öffent­lich vor­füh­ren lässt,und das eben auch noch,wie sei­ner­zeit in Ber­lin, von einem pro­mi­nen­ten Ver­tre­ter der LGBT-Lobby.
    Kei­ne ande­re Reli­gi­ons­ge­mein­schaft in Deutsch­land lei­stet einen der­ar­ti­gen Treueid.

    Woel­ki hat sei­ner­zeit in Ber­lin unmit­tel­bar vor dem Papst­be­such am 22.9.11 dann einen noch tie­fe­ren Bück­ling gemacht. Der Les­ben- und Schwu­len­ver­band hat­te vor dem Papst­be­such mit ande­ren lin­ken Grup­pie­run­gen zu Demon­stra­tio­nen gegen den Papst auf­ge­ru­fen. Woel­ki hat die Ver­tre­ter des Les­ben- und Schwu­len­ver­ban­des unmit­tel­bar vor dem Papst­be­such im Ordi­na­ri­at des Erz­bis­tums Ber­lin empfangen.
    Der Vor­gän­ger von Kar­di­nal Woel­ki, Kar­di­nal Ster­zyn­ski, hat auf “Gesprächs­an­ge­bo­te“ des Les­ben- und Schwu­len­ver­ban­des, der ten­den­zi­ell Links ist, nie reagiert. (Tages­spie­gel vom 16.9.2011, Katho­li­sche Kir­che unter­schied­lich aber friedlich)

    Auf You­Tube sind zahl­rei­che Pre­dig­ten des 1987 ermor­de­ten Prie­sters Hans Milch ver­füg­bar. Hans Milch, der 1979 bereits von Bischof Kempf wegen sei­ner kri­ti­schen Pre­dig­ten sus­pen­diert wur­de, hat erstaun­li­che Weit­sich­tig­keit bewiesen,
    Emp­feh­lens­wert sind die auf You­Tube abruf­ba­ren Pre­dig­ten von Hans Milch

    *Der dro­hen­de Unter­gang Europas

    *Anspra­che gegen den kol­lek­ti­ven Menschheitsfortschritt

    *Zeit­ver­göt­zung, Fortschrittsbetrug

    *Das II. Vati­ka­ni­sche Konzil

    *Wir und Rom

    *Das Wesen des Antichrist

    Ach ja, Papst Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. haben wäh­rend ihres Pon­ti­fi­kats mehr­mals ihre Hei­mat besucht. Fran­zis­kus ist seit dem­nächst dem­nächst 7 Jah­ren Papst und war wäh­rend sei­nes Pon­ti­fi­kats bereits in Bra­si­li­en, Isra­el, Tür­kei, Para­gu­ay, in Aser­bai­dschan, Arme­ni­en, Bangladesch,Marokko, in Alba­ni­en und sogar in der Zen­tral­afri­ka­ni­schen Repu­blik, aber nie­mals hat er sei­ne argen­ti­ni­sche Hei­mat besucht. Vati­can­News hat am 13.11.19 gemel­det: “Auch 2020 kei­ne Papst­rei­se nach Argentinien!“
    War­um hat Papst Fran­zis­kus sei­ne Hei­mat wäh­rend sei­nes Pon­ti­fi­kats noch nicht besucht? Mög­li­cher­wei­se hat die TAZ im Arti­kel zutref­fen­des analysiert
    TAZ vom 17.1.2018 “Kom­men­tar, der Papst in Süd­ame­ri­ka. Angst vor Argentinien!“

  6. @ Alex­an­der Rudolph. Zur Fest­stel­lung, dass Fran­zis­kus noch nicht in sei­nem Hei­mat­land Argen­ti­en war, gestat­ten Sie mie einen Hinweis:
    Fran­zis­kus ist nach wie vor Argentinier.Vor eini­gen Jah­ren ging durch die Pres­se, dass sein argen­ti­ni­scher Ausweis/​ Pass ver­län­gert wur­de. Ob er einen vati­ka­ni­schen Pass besitzt erschien danach frag­lich. Dies könn­te jedoch im Gegen­zug zur Fol­ge haben, dass er in Argen­ti­ni­en kei­ne diplo­ma­ti­sche Immu­ni­tät geniest. Dies wäre ein Grund um sein Hei­mat­land zu meiden.

  7. Der Autor des bespro­che­nen Buchs stammt aus dem Umfeld von La Sapi­en­za (Jesui­ten­uni­ver­si­tät bei Rom) und von links­ori­en­tier­ten Jesuiten.
    Kard. Tar­cis­io Ber­to­ne stammt wohl nicht aus der Diplo­ma­tie; bei vie­len Pro­ble­men und Auf­ga­ben han­del­te er nicht sehr klug, nicht wei­se und nicht sel­ten sehr dumm.
    Pater­Ge­ne­ral Peter Kol­ven­bach SI, Nach­fol­ger von Päpst­li­chen Dele­ga­ten Pater Pao­lo Dez­za SI, hat den damals total zer­krü­meln­den Jesui­ten­or­den behut­sam zusam­men­ge­hal­ten über 26 Jahren.
    Kei­ne gerin­ge Lei­stung für einen ire­ni­schen Menschen.
    Jor­ge Berg­o­glio SI wur­de 1978 sei­nes Postens als Pro­vinz­obe­rer der Jesui­ten­pro­vinz Argen­ti­na ent­ho­ben, und wohl wegen gewal­ti­gen Pro­ble­men mit sei­ner Ordensführung.
    Von bestimm­ten jün­ge­ren Mit­brü­dern ange­him­melt, wur­de er zugleich äusserst kri­tisch gese­hen von vie­len ande­ren Jesuiten.
    Wie es aus­sieht, lagen hoch­gra­di­ge psych­ia­tri­sche Defi­zi­te bei Berg­o­glio vor.
    Berg­o­glio wur­de in die Pro­vinz geschickt (für ein Groß­stadt­mensch wie er die schlimm­ste Stra­fe), dar­über­hin­aus ver­se­hen mit dem Zusatz, daß er nie mehr in einem Haus der Jesui­ten ver­keh­ren dürfte.
    Das Ver­hält­nis von Berg­o­glio zu sei­nem Orden geriet damit für die näch­ste 34 Jah­ren auf den Nullpunkt.
    1985 hat Pater­Ge­ne­ral Kol­ven­bach dem Vati­kan (und dabei Papst Johann Paul 22 direkt) mit­ge­teilt, daß Berg­o­glio im jeden Fall nicht zu Bischof geweiht wer­den dürf­te auf­grund schwer­sten Defekten.
    2005 deto­nier­te der Skan­dal um Juan Car­los Mac­ca­ro­ne (1940–2015), frü­her Weih­bi­schof in Bue­nos Aires und spä­ter Bischof in Sant­ia­go del Este­ro (Argent.), wobei eine Video­auf­nah­me des­sen Homo­se­xest­bat­te­men­ten in der Sakri­stei der Kathe­dra­le von Bue­nos Aires (mit einem 23-jäh­ri­gen männ­li­chen Pro­sti­tu­ier­ten ali­as inzwi­schen umge­tauft zu „sei­nem Fah­rer“) an meh­re­ren Zei­tun­gen ange­bo­ten wurde.
    Papst Bene­dikt XVI hat dann in der schnell­sten Hand­lung in der Geschich­te sofort Mac­ca­ro­na ent­fernt und in ein Alten­heim verbannt.
    Die inten­si­ve und bei­der­seits stüt­zen­de Ver­bin­dung zwi­schen Mac­ca­ro­ne und Berg­o­glio war damals schon sehr gut bekannt.
    Inso­weit zeigt die hier kol­por­tier­te Geschich­te um Kard. Ber­to­ne über­haupt kei­nen Lor­beer für Berg­o­glio, son­dern zual­ler­erst das unwissende/​dumme/​gefährlich nach­läs­si­ge Ver­hal­ten von Kard. Tar­cis­io Bertone.

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