Weltjugendtag 2023 – und das Problem mit den Kosten

Weltjugendtag im Land Mariens


Anfang August wird in Lissabon der Weltjugendtag (WJT) 2023 stattfinden. Die Ausgaben werden jedoch immer größer.
Anfang August wird in Lissabon der Weltjugendtag (WJT) 2023 stattfinden. Die Ausgaben werden jedoch immer größer.

(Lis­sa­bon) Die Kir­che in Por­tu­gal wird das Pro­jekt für den Haupt­al­tar des Welt­ju­gend­tages (WJT), der im August in Lis­sa­bon statt­fin­den wird, über­ar­bei­ten, nach­dem bekannt wur­de, daß es mehr als 5 Mil­lio­nen Euro kosten wird.

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Vom 1. bis 6. August wird in Lis­sa­bon der XXXVII. Welt­ju­gend­tag 2023 statt­fin­den, der unter dem Mot­to steht: „Maria stand auf und mach­te sich eilig auf den Weg“ (Lk 1,39). Zum zwei­ten Mal über­haupt, und das hin­ter­ein­an­der, wur­de ein maria­ni­sches Mot­to gewählt. Der Bezug in Por­tu­gal ist dabei das gro­ße Mari­en­hei­lig­tum von Fati­ma. Das erste maria­ni­sche Mot­to hat­te der XXXIV. Welt­ju­gend­tag 2019 in Pana­ma. Die WJT-Zäh­lung ist durch­ge­hend, obwohl inter­na­tio­na­le Welt­ju­gend­ta­ge nur alle zwei bis drei Jah­re statt­fin­den, wer­den die in den Zwi­schen­jah­ren auf diö­ze­saner Ebe­ne durch­ge­führ­ten Jugend­ta­ge mitgezählt. 

Papst Fran­zis­kus hat­te im Sep­tem­ber 2022 die Jugend zur Teil­nah­me ein­ge­la­den und im fol­gen­den Monat bekannt­ge­ge­ben, per­sön­lich zu die­sem Ereig­nis nach Por­tu­gal zu reisen.

Ursprüng­lich soll­te der Welt­ju­gend­tag bereits im Som­mer 2022 statt­fin­den, wur­de dann aber auf­grund der Coro­na-Pseu­do­pan­de­mie verschoben.

Der Vor­sit­zen­de der Stif­tung WJT Lis­sa­bon 2023, Msgr. Amé­ri­co Manu­el Alves Agui­ar, der Weih­bi­schof des Patri­ar­chats von Lis­sa­bon ist, erklär­te gestern auf einer Pres­se­kon­fe­renz, daß man bereit sei, wenn mög­lich, das Pro­jekt „neu zu for­mu­lie­ren“, um die Kosten zu senken.

Msgr. Agui­ar sag­te bei die­ser Gele­gen­heit auch, daß ihn die Kosten „schmer­zen“, von denen er aus der Pres­se erfah­ren habe.

Der Bau des Haupt­al­tars für die Fei­er­lich­kei­ten wird (ohne MwSt.) mehr als 5 Mil­lio­nen Euro kosten. Das ist fast das Dop­pel­te des geplan­ten Betrags, wie die­se Woche bekannt­ge­ge­ben wur­de. Allein die Büh­ne wird 4,24 Mil­lio­nen ver­schlin­gen. Eine wei­te­re Mil­li­on wer­den die übri­gen Struk­tu­ren um die Büh­ne her­um kosten.

Die Anfor­de­run­gen an das Bau­werk sei­en ähn­lich wie bei frü­he­ren Welt­ju­gend­ta­gen, sag­te Msgr. Agui­ar. Es wer­de fast drei Stock­wer­ke hoch sein, um eine wei­te Sicht­bar­keit zu ermög­li­chen. Zudem könn­te es auch für künf­ti­ge Nut­zun­gen zur Ver­fü­gung ste­hen. Dazu gibt es bis­her aber noch kei­ne kon­kre­ten Projekte.

„Es han­delt sich um eine Instal­la­ti­on, die es in unse­rem Land noch nie gege­ben hat“, beton­te der Weih­bi­schof des Patri­ar­chats von Lis­sa­bon, der die Kon­tro­ver­se bedau­er­te und ver­si­cher­te, daß man „kei­nen Cent ver­schwen­den“ werde. 

Das aktu­el­le Pro­jekt der Altar­büh­ne in Lissabon

Msgr. Agui­ar, Prie­ster des Bis­tums Por­to, war 2019 von Papst Fran­zis­kus zum Weih­bi­schof von Lis­sa­bon ernannt und in sei­ner Hei­mat­stadt zum Bischof geweiht worden.

Der Bür­ger­mei­ster von Lis­sa­bon, Car­los Moe­das vom christ­de­mo­kra­ti­schen PSD, sag­te, daß er sein Bestes tun wer­de, um das Pro­jekt zu ver­bes­sern und zu über­ar­bei­ten, erin­ner­te aber dar­an, daß es nur noch 186 Tage bis zum Beginn des Welt­ju­gend­tags sind, und appel­lier­te, die Büh­ne als „Inve­sti­ti­on“ zu sehen.

Das Gesamt­bud­get, das die Kir­che für das Groß­ereig­nis in die Hand nimmt, steht noch nicht fest, da die Gesamt­zahl der Teil­neh­mer noch nicht bekannt ist. Die Stadt­ver­wal­tung von Lis­sa­bon erwar­tet 1,5 Mil­lio­nen Men­schen. Der sozi­al­de­mo­kra­tisch regier­te Staat hat eine Kosten­be­tei­li­gung von 36,5 Mil­lio­nen ange­kün­digt, und die Stadt Lis­sa­bon wird wei­te­re 35 Mil­lio­nen beisteuern.

Der Vor­sit­zen­de der Stif­tung WJT Lis­sa­bon 2023 sag­te gestern, daß die Aus­ga­ben bereits die gigan­ti­sche Sum­me von 80 Mil­lio­nen Euro über­schrit­ten haben.

Der por­tu­gie­si­sche Staats­prä­si­dent Mar­ce­lo Rebe­lo de Sou­sa (PSD) beton­te am Don­ners­tag, die Fei­er­lich­kei­ten soll­ten der „ein­fa­chen“, „armen“ und „nicht tri­um­pha­li­sti­schen“ Visi­on fol­gen, die Papst Fran­zis­kus vertritt.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: VaticanNews/​MiL (Screen­shots)

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1 Kommentar

  1. Ich bin entsetzt.
    Angeb­lich soll das Pro­jekt 5 Mil­lio­nen kosten.
    Sind die wahn­sin­nig gewor­den. Tritt dort ein Super­star aus Ame­ri­ka auf oder kommt ein gott­ähn­li­cher Prä­si­dent eines Lan­des zu Besuch?

    Nein, es soll nur ein Welt­ju­gend­tag sein.
    Statt den Jugend­li­chen den wah­ren, unver­fälsch­ten ‚kath­loi­schen Glau­ben näher zu brin­gen, zeigt man den Jugend­li­chen eine Ver­schwen­dung ohne Mass und Ziel. Nach dem Mot­to: nicht kleckern son­dern glot­zen. Wir, die euro­päi­sche, west­li­che Welt kön­nen es uns leisten.

    Und wäh­rend man sich sehr teu­er seblst beweih­räu­chert, ster­ben in Afri­ka, Süd­ame­ri­ka usw Kin­der, Alte an Hun­ger , weil sie sich für 1€ kein Essen kau­fen kön­nen. Oder ster­ben weil für 5–8 € kei­ne Medi­ka­men­te zu haben sind.
    Hier offen­bart sich eine dekan­te, wohl­stands­ver­wahr­lo­ste, anti­christ­li­cher Hal­tung der west­li­chen Kirche.

    Wo ist die Nächstenliebe?
    Wird nicht in der Amts­kir­che nicht dau­ernd vom Men­schen, der dem Men­schen hilft usw gequatscht?
    Wehe, wehe man sagt etwas gegen LBQT in der Kir­che, da wird man fast gestei­nigt, weil, es sind ja Men­schen , die man zur Kom­mu­ni­on zulas­sen muss!

    Aber für Arme, Kran­ke in ande­ren Tei­len der Welt, da hat man kein Wort dafür. Sind das kei­ne Men­schen, denen man bei­ste­hen muss aus christ­li­cher Nächstenliebe?

    Aber für 5 Mil­lio­nen ein Bau dahin­set­zen und nach paar Tagen, was geschieht dann mit dem 5 Mil­lio­nen Bau?
    Wird das aus Kir­chen­steu­ern bezahlt?

    Wir leben wahr­lich in Welt und Kir­che die nicht mehr die Jesu Chri­sti ist.

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