(Rom) Am 13. März 2017, 15 Uhr wurde im Petersdom in Rom mit päpstlicher Zustimmung die erste akatholische, also nicht katholische Liturgie zelebriert. Von „falschem Kultus“ an an einem geweihten Ort sprachen die Kritiker. Wegen der anglikanischen Vesper betete eine Gruppe von Katholiken vor dem Petersdom einen Sühnerosenkranz. Anwesend war im Petersdom Kurienerzbischof Arthur Roche, der Sekretär der Gottesdienstkongregation, der im historischen und symbolischen Zentrum der römischen Katholizität auch die Predigt hielt.
Franziskus: viele Ökumene-Baustellen ohne konkrete Erfolge
Das Ereignis fügt sich in das Klima einer umstrittenen und zweifelhaften ökumenischen „Versöhnung“, die Papst Franziskus mit Nachdruck anstrebt. Dabei vermittelt er den Eindruck, ein Getriebener zu sein, dem die Zeit davonläuft. Evangelikale, Lutheraner, Waldenser (Calvinisten) und Anglikaner: die Baustellen, die Papst Franziskus auftut, sind zahlreich. Konkrete Erfolge seiner Ökumenestrategie blieben bisher allerdings aus.
Zuletzt hatte Papst Leo XIII. in der Enzyklika Apostolicae curae die Ungültigkeit der Weihen anglikanischer Bischöfe bekräftigt. Jede Annäherung auf liturgischer Ebene ist daher mit großen Fragezeichen behaftet.
Franziskus konterkariert damit im Bereich der Ökumene das Werk seines direkten Vorgängers, Benedikt XVI. Benedikt schuf 2009 mit der Apostolischen Konstitution Anglicanorum coetibus die Voraussetzungen, eine Heimkehr der Anglikaner in die katholische Kirche zu ermöglichen, die durch den Verrat der Kirche von England oder der Episkopalianer in den USA am christlichen Erbe heimatlos gemacht wurden.
Franziskus und die Welche-Konfession-ist-nicht-wichtig-Ökumene
2011/2012 entstanden drei solcher Personalordinariate für Großbritannien, die USA und Australien. Seither kamen aber keine weiteren Gründungen hinzu. Ein zentraler Grund dafür ist im Rücktritt von Benedikt XVI. und in der Wahl von Papst Franziskus zu suchen. Indem Franziskus jene Anglikaner samt ihrer Liturgie in den Petersdom einlädt, die gläubige Menschen heimatlos gemacht haben, führt er das Wirken Benedikts XVI. ad absurdum. Er muß die in die Einheit mit Rom zurückgekehrten Anglikaner vor den Kopf stoßen und Anglikaner, die diesen Schritt zurück nach Rom noch nicht gesetzt haben, davor abschrecken.
Kurz vor Benedikts Amtsverzicht war 2012 sogar von einer mit Anglicanorum coetibus vergleichbaren Initiative für die Lutheraner die Rede, die in die Einheit mit Rom zurückkehren möchten. Die Anregung hatte gerade die 500-Jahrfeiern im Gedenken an Martin Luthers „Reformation“ von 1517 im Blick. Mit dem Amtsverzicht Benedikts XVI. kamen solche Überlegungen über ein embryonales Stadium nicht hinaus. Franziskus zeigte kein Interesse daran. Er äußerte sich zwar nicht explizit zu den als „Rückkehrökumene“ beschimpften Bestrebungen, ließ aber seinerzeit wissen, was er von den Personalordinariaten für die Anglikaner halte, nämlich gar nichts.
Mehrfach äußerte er in seinem Pontifikat, daß es „nicht wichtig“ sei, welcher Konfession, ja sogar welcher Religion man angehöre. Hauptsache man halte Frieden und pflege den Dialog. Relativisten könnten es nicht „besser“ formulieren.
Wenn die Gläubigen, als „Pelagianer“ beschimpft, draußen vor der Kirche beten
Verschiedene katholische Initiativen riefen im Zusammenhang mit der ersten nichtkatholischen Liturgie im Petersdom zu Sühneandachten, zu Buße und Wiedergutmachung auf. Die Priesterbruderschaft St. Pius X. zelebrierte an allen Meßorten in Italien Sühnemessen und hielt Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten.
Eine Gruppe von Gläubigen betete vor dem Petersdom einen Sühnerosenkranz während im Petersdom die anglikanische Vesper stattfand, aufmerksam beobachtet von Polizei und Presse. Auf Nachfrage erklärten die gläubigen Katholiken, daß der Papst an einem geweihten Kultort einen „falschen Kult“ erlaubt habe. Die Teilnahme an einem von der Kirche nicht anerkannten Kultus ist für Katholiken eine schwere Sünde. Die Genehmigung durch die zuständigen Autoritäten der katholischen Kirche mache daraus „ein noch größeres Ärgernis“.
„Niemand scheint mehr die Kirche zu verteidigen, außer eine kleine Herde, die draußen vor der Kirche Sühne leistet für das, was in der Kirche geschieht“, so Chiesa e postconcilio. „Diese treuen Streiter für Christus, die draußen den Rosenkranz beteten, werden von der heutigen Kirchenleitung drinnen als Feinde der Kirche gesehen, als ‚Pelagianer‘ und ‚Strenge‘, die den Dialog der Barmherzigkeit stören.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Intuajustitia (Screenshots)
Genau diesen letzten Satz halte ich für wichtig, und erschütternd. Denn dieser Umstand/Zustand ist lebensbedrohlich für die Kirche.
Nun, dann kann ja wohl nach dieser symbolhaften Geste des Egalitismus des von der DBK (Deutschen Bischofskonferenz) anerkannten Papstes am Jahrestag seines Regierungsantrittes, auch gegenüber dem deutschen Staat aus der Kirche Ausgetretenen, diesen fürderhin die Türen nicht mehr verschliessen …
Es wäre schön, wenn die deutschen Steuergelder in Folge dermaßen versiegen, daß Rom durch diese nicht mehr korrumpiert werden kann.
Allerdings erscheint mir der Preis für diesen positiven Effekt dennoch zu hoch. Doch Gottes Wege sind unergründlich.
„Es wäre schön, wenn die deutschen Steuergelder in Folge dermaßen versiegen, dass Rom durch diese nicht mehr korrumpiert werden kann“.
Das fehlende Geld würde einfach durch die wahren Herrscher unseres Geldsystems (welche mit der Freimaurerei eng verwoben sind) für diesen Zweck neu geschaffen werden !
Glauben Sie mir, am Geld fehlts für gewisse Bedürfnisse sicher nicht.
Rom verliert rasant schnell den Glauben, verliert sich „hoffnungslos“ im Relativismus und verrät Geist und Seele. „Wie lang noch, Herr, wie lange noch, bis du wiederkommst und diesem Gräuel an hl. Stätte ein Ende bereitest? Geht es bis ganz unten, bis die wahre Kath. Kirche – zur Unkenntlichkeit entstellt, entblösst, verhöhnt, verspottet und als gefährlich taxiert und kriminalisiert – im ‚Strassengraben‘ als schädlichen Müll von gestern entsorgt wird?“- Ja, der Knecht ist nicht grösser als der Meister, Du läuterst jeden und prüfst seinen Glauben, seine Treue und seine Liebe zur Wahrheit, jeden Christen und besonders die Priester und Bischöfe. Schenke Du uns die benötigte Kraft, diesen unglaublichen, erschreckenden Niedergang von Kirche, Gesellschaft, Kultur, Ethik etc. mit Gleichmut und Vertrauen auf dein hl. Wort und deinen biblischen Verheissungen zu ertragen und zu erdulden und als Opfergabe auf deinen Altar zu legen. „Jesus, geh Du mit uns diesen beschwerlichen Weg nach Kalvaria. Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun, und schenke ihnen die übergrosse Gnade, ihr unrechtes Tun einzusehen und sich zu ändern, solange noch Zeit ist.“
Die Karavane des Bergoglio zieht scheinbar unaufhörlich weiter mit dem Ziel eines Kryptoprotestantismus unter Verlust alles Katholischen.
Ich halte die Argumentation und das Verhalten der Gruppe, die einen Sühnerosenkranz vor dem Petersdom gebetet hat, für unangebracht und extremistisch. Ich habe von meinem Religionslehrer Dr. Groër gelernt, dass man in einem nichtkatholischen Gottesdienst sitzenbleiben soll, wenn die anderen stehen und auch sonst nicht mitbeten soll, aber dass die Teilnahme eine schwere Sünde ist, hat uns selbst Groër nicht gelehrt. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass das von Groër als richtig geforderte Verhalten ausgesprochen unhöflich ist und dass man selbstverständlich in einem nichtkatholischen Gottesdienst aufsteht, wenn die andere aufstehen. Und warum sollte ich nicht bei den Gebeten, die gemeinsam sind, mitbeten. Durch das Ökumenismusdekret des Vat II ist auch der ökumenische Gottesdienst eine Selbstverständlichkeit geworden.
Die anglikanische Vesper ist erstens keine Eucharistiefeier gewesen und sie war offensichtlich von beiden Seiten gemeinsam vorbereitet, sonst hätte Erzbischof Roche nicht die Predigt gehalten.
Mit solch harten Aussagen („falscher Kult“!) sind in den vergangenen Jahrhunderten Religionskriege begonnen worden. Man wehre den Anfängen!
Nebenbei bemerkt: die Enzyklika über die Ungültigkeit der Weihen der Anglikaner ist nicht unfehlbar. Ich und viele ander Katholiken, mit denen ich darüber gesprochen habe, halten sie für eine Fehlentscheidung.
Es gibt nur eine wahre Lehre. Und die ist in der einen (wahren – und nicht verfälschten) katholischen, apostolischen Kirche zu finden..
Alles andere Geschwurbel von Ökumene ist Nonsens.
Es kann natürlich eine Ökumene geben, wenn alle Andersgläubigen sich zum einen wahren Gott (mit samt seinen Geboten, Sakramenten und Lehren) bekehren!
Alles Andere ist nicht möglich – einschließlich Luther.und somit auch die gesamte evangelische Kirche. Also: Back to the roots!
Lieber „Religionskriege“ als die Verunehrung Gottes!
Ihr weichgespülten Humanisten, denen das irdische Leben Maß Allens ist, wie wollt ihr der ewigen Hölle entgehen?
Im Vatikan und vor allem im Petersdom hat es nur katholische Feiern zu geben. Wozu soll alles andere überhaupt gut sein?
@MisterX, das finde ich auch. Die koennen doch in ihren eigenen Häusern beten.
Es geht in der Tat um etwas Neues, um eine neue Interpretation. Bisher war der Petersdom das Zentrum des Katholizismus, von Katholiken erbaut als Dokumentation für den katholischen Ritus mit seiner tiefen Symbolik. Er war und ist im wahrsten Sinne des Wortes das steinerne Dokument unseres Glaubens. Hier fanden unsere zentralen Gottesdienste mit dem Bekenntnis dieses Glaubens statt. Von hier gaben die Stellvertreter Christi den ihnen anvertrauten Gläubigen den Segen sowohl urbi et orbi. Dass heute dieser Ort einem den Katholiken fremden und das Katholische ablehnenden Ritus übergeben wird. einer Konfession, der die Gestaltung des Raumes mit all den großartigen Bildern fremd ist und die sogar die Verehrung des uns Heiligen ablehnt, bedarf eines intensiven Nachdenkens. Wir verlieren mehr, als wir gewinnen. Ich fürchte, dass dies auch so gewollt ist. Es ist etwas vollkommen anderes, ob ich eine Dorfkirche den Prothestanten oder Anglikanern für einen Ihrer Gottesdienste in der Diaspora überlasse oder ohne Not den Petersdom als steinernen Zentrum des weltweiten katholischen Bekenntnisses.
Sollte es uns weiter verwundern, wenn es heisst, dass Rom den Glauben verlieren werde? Einer der wichtigsten Gradmesser ist und bleibt (gerade auch im privaten Umfeld), ob ein Mensch die Überzeugung hat, dass es eine absolute Wahrheit gibt, die ausschliesslich von Gott und seinem Sohn Jesus Christus kommen kann, oder nicht. Wenn nicht, dann ist man offen und empfänglich für den Relativismus, der in der Tat alle Bereiche des Lebens weichspült, alles gleichmacht, alle Unterschiede – gerade im Bereich von Gut und Böse – ausradiert durch eine geschickt-perfide Umdeutung von Begriffen bzw. durch Verschleierung der wahren Absichten, indem man vordergründig hehre Absichten verfolgt, die sofort für den Weltmenschen einsichtig sind; dass dabei das Glaubesgut unterminiert wird, wird (bewusst) verschwiegen. Das Beste, der rechtmässige und unverfälschte Glauben, wird ersetzt durch das weltlich Gute: Bekämpfung der Armut, soziale Ungerechtigkeit, ökologisches Bewusstsein. Ich kann mir nicht helfen: Je länger dieses Pontifikat dauert, desto mehr sehe ich viele biblische Worte und Aussagen Jesu im Zusammenhang mit der jetzigen Situation der Kirche und dem Papst. Bestätigungen kann man in den sehr zahlreichen ausserbiblichen Offenbarungen finden, wenn man will;seien sie nun kirchlich anerkannt oder (noch) nicht. Für die Kritiker und den Dislikers unter den Lesern sage ich nur: Lest die Bibel, lest den KKK 672 und 675. Da steht es geschrieben, schwarz auf weiss. Siehe Mt 13,13 und Mk 8,18.
Nur den wahren römisch-katholischen Kult in unseren Sakralräumen, nichts anderes.
Wenn ich feststelle, dass ich aus Versehen in einen heidnischen Kult geraten bin, verlassen ich diesen unauffällig sofort. Ich verlasse auch eine katholische Kirche, wenn mir am Sonntag Vormittag zur Zeit der Hl. Messe irgendetwas ohne gültig geweihten katholischen Priester angeboten wird sofort, denn ich will mitbeten in dem gegenwärtig gesetzten Opfer Jesu Christi.
Vormittag irgendetwas ohne gültig geweihten katholischen Priester angeboten wird sofort.