„Jesus stand in einem stetigen Dialog mit dem Vater“

Mittwochskatechese von Papst Franziskus

Generalaudienz vom 11. November 2020
Generalaudienz vom 11. November 2020

Lie­be Brü­der und Schwestern,

in der Rei­he der Kate­che­sen über das Gebet wid­men wir uns heu­te einer wich­ti­gen Eigen­schaft für ein frucht­ba­res Beten: der Beharrlichkeit. 

Jesus stand in einem ste­ti­gen Dia­log mit dem Vater. Die Zei­ten des stil­len Gebets waren der Dreh- und Angel­punkt sei­ner Sen­dung auf Erden. In ver­schie­de­nen Gleich­nis­sen kommt der Herr auf die Hart­näckig­keit zu spre­chen, die den Beter Gehör fin­den lässt. In den Gleich­nis­sen vom bit­ten­den Freund (Lk 11,5–8) und von der Wit­we und dem unge­rech­ten Rich­ter (Lk 18,1–8) lässt er Men­schen auf­tre­ten, die wegen der Aus­dau­er ihrer Bit­ten schein­bar Unmög­li­ches errei­chen. Gott weiß, was wir brau­chen, aber war­tet manch­mal zu, damit wir unse­re Bit­ten läu­tern. Unser Glau­be erscheint uns oft schwach, doch das Gebet hilft uns, dass wir nicht ver­zagt und mut­los wer­den. Selbst in der Nacht des Glau­bens beten wir nie allein: Jesus ist uns dann nicht nur Leh­rer des Gebets, er nimmt uns sogar in sein eige­nes Beten auf. Der hei­li­ge Augu­sti­nus hat dies in einem groß­ar­ti­gen Gedan­ken so for­mu­liert: Jesus „betet für uns als unser Prie­ster, er betet in uns als unser Haupt, wir beten zu ihm als unse­rem Gott. Ver­neh­men wir also unse­re Stim­me in ihm und sei­ne Stim­me in uns“ (vgl. KKK 2616).

Einen herz­li­chen Gruß rich­te ich an die Gläu­bi­gen deut­scher Spra­che. Wie in unse­ren zwi­schen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen sind auch in unserm Gebet die Wor­te „Dan­ke“, „Bit­te“, „Ent­schul­di­ge“ wich­tig. So tre­ten wir in einen wah­ren Dia­log mit Gott ein. Wir ent­decken, dass Gott ein mit­füh­len­der Vater ist, der sich immer um uns küm­mert. Er erfül­le euch mit sei­ner Gna­de und schen­ke euch sei­nem Segen.

Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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