„Sie hatten alles gemeinsam“

Mittwochskatechese von Papst Franziskus


Generalaudienz vom 21. August 2019
Generalaudienz vom 21. August 2019

Lie­be Brü­der und Schwe­stern, in der Rei­he der Kate­che­sen über die Apo­stel­ge­schich­te rich­ten wir heu­te unse­ren Blick auf das Leben der ersten Gemein­de in Jeru­sa­lem. Die christ­li­che Gemein­schaft ging aus der Aus­gie­ßung des Hei­li­gen Gei­stes her­vor und wuchs dank der gegen­sei­ti­gen Soli­da­ri­tät und des geschwi­ster­li­chen Tei­lens: »Sie hat­ten alles gemein­sam« (Apg 4,32).

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Die Erfah­rung die­ser Gemein­schaft – der koi­n­onía – ist vor allem Teil­ha­be am Leib und Blut Chri­sti. Sie zeich­net sich durch eine enge­re Wei­se der Bezie­hung zu Chri­stus und unter­ein­an­der aus und fin­det auch Aus­druck in der gemein­sa­men Nut­zung der Güter. Das Ziel, die Pla­ge der Armut fern­zu­hal­ten, war und ist seit jeher ein Grund­an­lie­gen der Kir­che. Die Apo­stel baten immer wie­der die Jün­ger, bei aller Mis­si­ons­tä­tig­keit auch an die Armen zu den­ken (vgl. Gal 2,10). Lei­der war die­se Hal­tung selbst bei den ersten Chri­sten nicht selbst­ver­ständ­lich, wie das Bei­spiel von Hana­ni­as und Saphi­ra zeigt. Als sie ihr Gut ver­kauf­ten, um den Erlös den Apo­steln zur Ver­fü­gung zu stel­len, hiel­ten sie einen Teil für sich zurück. Ihre Geste war nicht auf­rich­tig. Damit hat­ten sie »nicht Men­schen belo­gen, son­dern Gott«, wie Petrus sag­te (Apg 5,4), und bezahl­ten ihren Betrug mit dem Tod. Nur mit unge­teil­ten Her­zen kön­nen wir den Wil­len Got­tes erfül­len und dem Wohl sei­nes Vol­kes dienen.

Einen herz­li­chen Gruß rich­te ich an die Pil­ger und Besu­cher deut­scher Spra­che. Der Herr ist bereit, sei­nen Geist des Lebens über uns aus­zu­gie­ßen, wenn wir ehr­lich dar­um bemüht sind, dem Näch­sten zu die­nen. Ich wün­sche euch einen fro­hen und ange­neh­men Auf­ent­halt in der Ewi­gen Stadt. Der Herr seg­ne euch und eure Familien!

Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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