(Rom) Der seit Ende Oktober amtierende „Schwarze Papst“, der Generalobere des Jesuitenordens, Pater Arturo Sosa SJ, fordert zu einer „Neuinterpretation“ von Jesus auf. „Unglaublich, aber wahr“, so der Vatikanist Sandro Magister über ein erschütterndes Interview des Schweizer Journalisten Giuseppe Rusconi mit General Sosa.
Papst zitiert im umstrittenen VIII. Kapitel von Amoris laetitia kein Jesus-Wort
„Im Achten Kapitel von Amoris laetitia, dem heißesten und kontroversesten, in dem Papst Franziskus der Zweitehe ‚zu öffnen‘ scheint, obwohl der vorherige Ehegatte noch lebt, fehlt jegliches Zitat eines Jesus-Wortes über die Ehe und die Scheidung, die vor allem im 19. Kapitel des Matthäusevangeliums wiedergegeben sind“, so Magister.
„Viele Menschen folgten ihm dorthin und er heilte sie. Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat und daß er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein? Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, daß man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muß, wenn man sich trennen will? Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. Ich sage euch: Wer seine Frau entläßt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.“
Dieses völlige Fehlen eines Zitates der Herrenworte „erstaunt“, so Magister, „wie auch an anderer Stelle das Schweigen von Franziskus zur selben Frage“.
„Warum dieses insistente Schweigen des Papstes zu unmißverständlichen Jesus-Worten?“
Am 4. Oktober 2015, einem Sonntag, wurde die zweite Bischofssynode über die Familie eröffnet. An jenem Tag wurde in allen katholischen Kirchen des lateinischen Ritus weltweit die Parallelstelle aus dem Markusevangelium 10, 2–9 zum Matthäusevangelium (19,2–12) vorgelesen (Erste Rede bei Bischofssynode hält der Heilige Geist – Exklusiv der vollständige Wortlaut). Beim Angelus erwähnte Papst Franziskus diese Stelle des Evangeliums jedoch mit keinem Wort, obwohl es direkt mit der Synode zu tun hatte, über die der Papst ausführlich sprach.
Dasselbe geschah am vergangenen 12. Februar, wieder ein Sonntag, mit einer analogen Stelle aus dem Matthäusevangelium (5,11–12), die an jenem Tag in den Heiligen Messen verkündet wurde. Erneut schwieg sich Papst Franziskus beim Angelus darüber aus. Weder zitierte er die Stelle noch legte er sie aus. Er erwähnte sie einfach nicht.
„Warum dieses insistente Schweigen des Papstes zu so unmißverständlichen Jesus-Worten?“, so Magister.
Neuer Jesuitengeneral will Jesus „neu interpretieren“
„Ein Hinweis findet sich“ so Magister, und zwar in einem Interview des neuen Generaloberen des Jesuitenordens, des Venezolaners Arturo Sosa Absacal, der Papst Franziskus, selbst Jesuit, sehr nahesteht. Das Interview führte der bekannte Tessiner Journalist Giuseppe Rusconi.
Bemerkenswert sind die Reaktionen des Ordensgenerals auf Fragen, mit denen ihn Rusconi in die Enge treibt. Er verschanzt sich hinter der Autorität des Papstes oder nimmt, vom Interviewer an einer Stelle mit dem Rücken zur Wand gestellt, Zuflucht zum Heiligen Geist, womit gewissermaßen alles im nebulösen Nichts entschwindet.
Das Interview ist ein erschütterndes Dokument über den geistigen Zustand eines Teils der obersten Führungsebene in der katholischen Kirche, der derzeit tonangebend scheint.
Die interessantesten Stellen im Wortlaut:
Ein erschütterndes Interview
Rusconi: Kardinal Gerhard Müller, der Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, sagte bezüglich der Ehe, daß die Worte Jesu eindeutig sind, und „keine Macht im Himmel und auf Erden, weder ein Engel noch der Papst, weder ein Konzil noch ein Gesetz der Bischöfe, die Vollmacht hat, sie zu ändern“.
Arturo Sosa: Zunächst müßte man eine schöne Überlegung darüber beginnen, was Jesus wirklich gesagt hat. Zu jener Zeit hatte niemand ein Aufnahmegerät, um die Worte festzuhalten. Was man weiß, ist, daß die Worte Jesus in den Kontext zu stellen sind. Sie sind in einer bestimmten Sprache, in einem bestimmten Umfeld gesagt worden, sie sind an jemand bestimmten gerichtet.
Rusconi: Ja, aber, wenn alle Worte Jesu zu überprüfen und auf ihren historischen Kontext zurückzuführen sind, dann haben sie keinen absoluten Wert.
Arturo Sosa: In den vergangenen hundert Jahren gab es in der Kirche eine große Blüte von Studien, die versuchen, exakt zu verstehen, was Jesus sagen wollte … Das ist nicht Relativismus, aber belegt, daß das Wort relativ ist, das Evangelium ist von Menschen geschrieben, es ist von der Kirche anerkannt, die aus Menschen gemacht ist … Daher ist es wahr, daß niemand das Wort Jesu ändern kann, aber man muß wissen, welches eines ist!
„Man stellt nicht in Zweifel, man unterscheidet …“
Rusconi: Steht auch die Aussage von Matthäus 19,2–6 zur Diskussion: „Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen“?
Arturo Sosa: Ich identifiziere mich mit dem, was Papst Franziskus sagt. Man stellt nicht in Zweifel, man unterscheidet…
Rusconi: Aber die Unterscheidung ist eine Wertung, ist eine Wahl zwischen verschiedenen Optionen. Gibt es keine Pflicht mehr, einer einzigen Interpretation zu folgen?
Arturo Sosa: Nein, die Pflicht gibt es immer, aber den Ergebnissen der Unterscheidung zu folgen.
„Ich bezweifle nicht das Wort Jesu, aber das Wort Jesu wie wir es interpretiert haben“
Rusconi: Aber die Letztentscheidung gründet sich dann auf ein Urteil zu verschiedenen Hypothesen. Ziehen Sie also auch die Hypothese in Betracht, daß der Satz „Der Mensch darf nicht trennen …“ nicht exakt das ist, was er scheint? Kurzum, bezweifeln Sie das Wort Jesu?
Arturo Sosa: Nicht das Wort Jesu, aber das Wort Jesu wie wir es interpretiert haben. Die Unterscheidung wählt nicht unter verschiedenen Hypothesen, sondern ist bereit, auf den Heiligen Geist zu hören, der – wie Jesus verheißen hat – uns hilft, die Zeichen der Gegenwart Gottes in der Geschichte der Menschen zu verstehen.
Rusconi: Aber wie soll man unterscheiden?
Arturo Sosa: Papst Franziskus unterscheidet, indem er dem Heiligen Ignatius folgt wie die ganze Gesellschaft Jesu: Der Heilige Ignatius sagte, es ist notwendig, den Willen Gottes zu suchen und zu finden. Das ist keine Suche zum Spaß. Die Unterscheidung führt zu einer Entscheidung: Man hat nicht nur zu bewerten, sondern zu entscheiden.
„Der Vorrang des persönlichen Gewissens“
Rusconi: Und wer hat zu entscheiden?
Arturo Sosa: Die Kirche hat immer den Vorrang des persönlichen Gewissens bekräftigt.
Rusconi: Dann schauen wir einmal, ob ich das richtig verstanden habe: Wenn also das Gewissen, nach einer Unterscheidung des Falles, mir sagt, daß ich zur Kommunion gehen kann, auch wenn die Norm es nicht vorsieht …
Arturo Sosa: Die Kirche hat sich in den Jahrhunderten entwickelt, sie ist kein Block aus Stahlbeton. Sie ist entstanden, hat gelernt, hat sich verändert. Deshalb macht man die ökumenischen Konzile, um zu versuchen, die Entwicklungen der Glaubenslehre zu fokussieren. Doktrin ist ein Wort, das ich nicht besonders mag, es vermittelt den Eindruck einer Härte von Steinen. Die menschliche Wirklichkeit hat viel mehr Schattierungen, sie ist nie weiß oder schwarz, sie befindet sich in einer ständigen Entwicklung.
Rusconi: Mir scheint, zu verstehen, daß es für Sie einen Vorrang der Praxis der Unterscheidung gegenüber der Lehre gibt.
Arturo Sosa: Ja, aber die Lehre ist Teil der Unterscheidung. Eine wahre Unterscheidung kann nicht von der Lehre absehen.
Rusconi: Sie kann aber zu anderen Schlußfolgerungen gelangen als die Lehre.
Arturo Sosa: Das ja, weil die Lehre die Unterscheidung nicht ersetzt und auch nicht den Heiligen Geist.
Zu Arturo Sosa siehe auch:
- „Schwarzer Papst“ mit „marxistischer“ Vergangenheit – Jesuiten haben neuen Ordensgeneral
- Die marxistische Vermittlung des christlichen Glaubens – Von Arturo Sosa Abascal (1978), dem neuen Jesuitengeneral
- Amoris laetitia: Neuer Jesuitengeneral nimmt zu „Zweifeln“ der vier Kardinäle Stellung
Erstveröffentlichung des Interviews: 18. Februar im Giornale del Popolo von Lugano (Auszüge) und bei Rossoporpora (vollständig).
Text/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: gesuiti.it/vatican.va (Screenshots)
Wer die Worte Jesu Christi nicht akzeptiert, wie sie in den Evangelien festgehalten sind, ist ein Apostat und nicht mehr Glied der Kirche.
Die historisch-kritischen Methode zerstört offenbar noch nicht genug, jetzt kommt die Unterscheidung mit einer anderen Schlußfolgerung.
Das scheint schier unglaublich, was dieser P. Sosa im Interview von sich gegeben hat. Sich selbst widersprechender Relativismus vom Feinsten ist das.
„Das ja, weil die Lehre die Unterscheidung nicht ersetzt und auch nicht den Heiligen Geist.“
Die Lehre ist aus dem Heiligen Geist heraus entstanden und beinhaltet bereits eindeutig alle Unterscheidungen, die es gibt. Daran ist nichts mehr ausbaubar, es gibt doch in der Ehepastoral bereits die Josefsehe. Und selbst diese erinnert einen spontan an den Ausspruch Jesu Christi „nur wegen eurer Hartherzigkeit hat er(Mose) euch dieses Gebot gegeben.“ Darüber hinaus kann man nicht.
Kommunion für im Ehebruch lebende rechtfertigt er damit, dass sich die katholische Kirche mit der Zeit entwickelt habe. Welch fadenscheinige, hohle Argumentation, die in Wahrheit gar keine ist. Und vom Heiligen Geist kann er seine Äußerungen wirklich nicht haben, da diese den 10 Geboten widersprechen.
Hoffentlich werden wenigsten in Hinkunft die Einsetzungsworte nicht verdreht, weil…„Jesus und die Jünger kein Aufnahmegerät bei sich hatten..“
Laut dem Jesuitengeneral können wir dann auch die genauen Worte Jesu bei der Einsetzung des Heiligen Meßopfers nicht wissen. Bedrückend genug, daß dieser Mann mit seinen verdrehten Ansichten nicht alleine unter seinesgleichen ist.
Danach kann bei den drohenden liturgischen Veränderungen der Ökumene zuliebe, den lieben Mitchristen anderer Konfessionen zuliebe das anstößige
das ist mein Leib
…das ist mein Blutrein durch
Unterscheidung‚ getilgt werden.Oremus
Welch ungeheuerlichen Antworten eines Wolfs im Schafspelz! Vielleicht hat Sosa selbst den heiligen Ignatius falsch interpretiert – der hatte ja damals schließlich auch noch kein Aufnahmegerät…
Es geht nicht um „bewerten“ und „entscheiden“ oder sieht so gottgewolltes Priestertum aus? Einem Priester muß es ausschließlich und immer wieder um das persönliche Beten, um die Zwiesprache mit Gott gehen. Ein großer Heiliger (Don Bosco?) sagte hinsichtlich der Heiligkeit: „Ich ? Ich muß mich jeden Tag aufs Neue bekehren!“
Ein Hirte sollte das wissen und mit gutem Beispiel vorangehen.
Was die angebliche Interpretation der Worte Jesu betrifft:
So sa(ge) ich: dieser Jesuit möge bitte unbedingt beten, sich vor Gott hinknien und dann lesen a) die Bibel b) mehrere Heiligenbiografien großer Heiliger, Märtyrer, Päpste und Kirchenlehrer c) die Botschaften der Muttergottes von LaSalette, d) den Katechismus e) die Prophezeiungen der seligen Anna Katharina Emmerick, f) die Beschreibungen der Visionen von A.K. Emmerich über das Leben Jesu, g) die Bücher von Maria Valtorta mit lebendigen Jesus-Beschreibungen,h) das blaue Buch von Don Gobbi und das Tagebuch der heiligen Sr. Faustina.
Als Anhängerin des traditionellen katholischen Glaubens sagt mir mein „autonomes Gewissen“, dass das der richtige Weg zu Gott ist.
Sosa möge sich das segensreiche unablässige Beten, (Litaneien, Novenen, Verheißungsgebete) Rosenkranzbeten und Beichtehören des heiligen Pfarrers von Ars und von Pater Pio zum persönlichen Vorbild nehmen, damit er nicht mehr länger Zeit für unnötiges Geschwätz und für wirre Interpretationen des Heiligen hat.
Mein autonomes Gewissen sagt mir, dass das der richtige Weg zu Gott ist.
So wie jeder Mensch eine eigene Persönlichkeit, so hat auch jeder Mensch seine eigene Beziehung und Spiritualität zu Gott. Es geht hier nicht um irgendetwas machen, wie dieses Gebet beten, dieses Buch lesen oder jenes tun. Das erste Ziel ist es den Willen zu etwas zu ändern und nicht das tun oder nicht zu tun. Deshalb ist jenes das geschrieben haben nicht schlecht, aber auch nicht einfach. Es scheint als müsse man alles nach der Reihe befolgen, das hier steht. Gerade der Mensch hat Gott nach seinem Weg zu fragen. Ich persönlich habe auch nicht das blaue Buch von Don Gobbi oder das Tagebuch der Faustyna gelesen, heißt es dann dass meinen Weg noch nicht gefunden hat? Ich kenne selbst Menschen die all das vl kennen und tun. Aber sie sind weitweg von dem, was Gott für sie möchte, weil sie sich und ihren Charakter nicht ändern möchten. Es geht hier nicht um Heilige zu kopieren od. nachzumachen sondern um sich zu bereichern, und als ein gewisses Vorbild zu haben.
Es ist dagegen gar nichts zu sagen, dass Sie das blaue Buch von Don Gobbi oder das Tagebuch der Faustyna noch nicht gelesen haben, aber es kann den Glauben festigen. Auf der anderen Seite können Aussagen eines Hirten oder Ordensgenerals, in diesem Falle eines Ordensbruders des Papstes, wenn man nicht im Glauben gefestigt ist, krass das Gegenteil bewirken. Und da muss man einfach gegen solche Falschaussagen aktiv werden und Glaubenszeugen und deren Glaubenszeugnisse dem entgegensetzen. Und beten. Und hoffen. Und lieben.
Ja das kann es, natürlich. Aber es wird hier einfach in den Raum geworfen als eine Liste, die es zu befolgen gilt. Wenn Sie mich fragen, würde ich solchen Leuten (Jesuiten) eher empfehlen die Nachfolge Christi von Thomas Kempen oder Der geistliche Kampf zu lesen, um, wie ich Athanasius Schneider zitieren darf, nicht der Welt zu gefallen sondern Gott. Den das was sie machen hat nichts mit Gottliebe oder Nachfolge Christi zutun. Eher von Selbstverwirklichung. Dort wo das Sündenbewusstsein aufhört, kommt es zum Pelagianismus, dort wo man sich selbst erlösen möchte. Deshalb ist es umso mehr unverständlicher wieso Franziskus gerade die wiederverheiratet geschiedenen, die es nicht mit der Lehre der Kirche auf sich haben, aber unbedingt zur Hl. Kommunion möchten, als Pelagianer zu bezeichnen. Nun gut, in dem Pontifikat steht ja alles am Kopf.
@ Josef P.
Danke für Ihre wunderbare komprimierte Zusammenfassung und die Erinnerung daran, dass wir stets in Glaube, Hoffnung, Gebet und Liebe verbleiben müssen.
@ Petrus Magnus:
Gebet war, ist und bleibt der Schlüssel zu Gott.
Nein, es geht nicht unbedingt um die genaue Einhaltung einer von mir aufgezählten Reihenfolge – es geht um den Inhalt. Es braucht für einen guten katholischen Glauben und für sämtliche Werke und Taten der Gottes- und Nächstenliebe kaum mehr als den persönlichen Willen, das Knien vor Gott, das Gebet, die Bibel und die Sakramente. Wieviele Gläubige oder auch Hirten verlieren sich dagegen in irgendwelchen Diskussionen, Synoden, Konferenzen, Lehrschreiben, Irrlehren oder verschanzen sich hinter irgendwelchen Personen, Positionen, dem zeitgeistigen 2. vat. Konzil oder gar hinter säkularen Zitaten, anstatt nach Gott und seinem Willen zu fragen? Selbstverständlich müssen Sie – zum Heil Ihrer Seele – nicht zwingend alle von mir vorgeschlagenen Bücher lesen. Meine Aufzählung erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch darauf der einzig richtige Weg zu Gott zu sein. Was ich geschrieben habe, ist als Denkanstoß und als Hilfe – nicht als „Belehrung“ gedacht. Sie können meiner Aufzählung unschwer entnehmen, wie wunderbar und reichhaltig unser katholischer Glaube ist. Der göttlichen Wahrheit kann man sich nicht mehr entziehen, sobald man durch die Gnade Gottes im Heiligen Geist geführt wird. Die Heiligen sind unsere Freunde bei Gott. Wir sollen und müssen sie nachahmen, denn unsere himmlischen Fürsprecher können uns nur dann helfen, wenn wir sie ausdrücklich darum bitten. Wir dürfen und sollen Gott sogar um diese oder jene Gnade, wie er sie einstmals dem Heiligen XY auf Erden gewährte, bitten. Gott gewährt zum Heil der Seelen Gnaden, falls wir ihn flehentlich darum bitten und genau dieses Bitten haben auch die Heiligen zeitlebens immer wieder praktiziert oder „kopiert“, siehe „bittet und es wird euch gegeben, suchet und ihr werdet finden, klopfet an und es wird euch aufgetan“.….Gnaden fallen nicht einfach so – wie Regen oder Schnee – vom Himmel. Ohne Kreuz keine Gnaden ‑ohne Gnaden kein Kreuz! Jede andere Position ist ökumenischer oder protestantischer Natur, wovon ich mich ausdrücklich distanziere. Ich bin und bleibe katholisch – nichts weiter.
Sehr geehrte Regina,
was verstehen Sie unter einem autonomen Gewissen? Danke für eine Antwort!
@Tuor-Earendil
Ein autonomes Gewissen bezeichnet die selbstständige Prüfung und Entscheidung des Einzelnen angesichts von Fehlern oder Sünden. Da seitens der Amtskirche de facto kaum mehr über Sünden gepredigt wird, deshalb kaum mehr Schuldbewusstsein welches zur Beichte führt, geweckt wird, wird die Sünde und damit auch die Absolution der Sünden in der Beichte als solche überflüssig. Der Priester ist zwar Seelsorger, aber er darf sich aufgrund seines eigenen autonomen, – also selbstständigen Gewissens – im Grunde genommen hinsichtlich der Führung seiner Schafe selbst „überflüssig“ – zur Nebensache – machen. In der Folge bedeutet dies: Auch die heiligen Sakramente verkümmern damit zur Nebensache oder zur Willkür. Sie verlieren ihre Berechtigung. Dies sind alles weitere Schritte in Richtung: „Die Kirche schafft erst Gott und damit sich selbst ab“. Ein autonomes Gewissen im Sinne der selbstverliebten Feinde Gottes ist ein Gewissen, welches über Gott steht und als gleichwertiger Gottesersatz gilt. Nicht Gott, sondern mein Gewissen sagt mir: Tue dieses oder jenes oder lasse dieses oder jenes. Das Gewissen ist mein Gott. Weil der Mensch alles mit seinem Gewissen und nicht mehr mit Gott regelt, ist Gott ‑ebenso wie der Priester – überflüssig. Es ist eine Art „Selbsterlösung“, die durch ein autonomes Gewissen – ähnlich dem Ökumenismus – praktiziert wird. Ich habe diesen Begriff benutzt, um mit ihm Sachverhalte ironisch oder gar sarkastisch überspitzt, darzustellen.
Man braucht sich die einfache Regel zu merken: An die erste Stelle tritt mein eigenes Gewissen, an zweiter oder noch späterer Stelle „taucht irgendwann Gott auf“.….und die Beichte wird vollkommen überflüssig. Das unangenehme Wort „Sünde“ braucht deshalb niemand mehr in den Mund zu nehmen – dafür hat man ja das „autonome Gewissen“.
Sorry, für die „ellenlange Erklärung“. Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage verständlich beantworten.
Die Kirche braucht wieder einen Lorenzo Ganganelli vulgo Papst Clemens XIV., der mit diesem Orden aufräumt.
Ungehört und unerhört, was dieser Jesuit zu sagen „wagt“. Gottesfurcht, eine der Gaben des Heiligen Geistes, kennt man bei den Jesuiten nicht mehr oder weist diese willentlich ab. Wie kommt ein Jesuitenpater in die luftige Höhe der Erhabenheit und Deutungshoheit über Gottes Wort? Mir scheint, da hat wieder einer den Hochgeschwindigkeitsaufzug „Geistiger Stolz“ betreten. Das Gedränge dort hoch oben im Turmzimmer und auf der Plattform „Herr über das Wort Gottes“ nimmt zu.
„Zunächst müßte man eine schöne Überlegung darüber beginnen, was Jesus wirklich gesagt hat. “ Wirklich?
Das hatten wir doch schon… „Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“ (Gen. 3,1)
Pater Sosa beruft sich auf den Heiligen Geist als auf eine „Unterscheidungshilfe“, aber der Heilige Geist kann nie etwas eingeben, was im Widerspruch zur überlieferten Lehre der Kirche steht. Wenn dieser „Heiliger Geist“ einem eine andere Interpretation der Worte Jesu in der Heiligen Schrift eingibt, als die Kirche uns lehrt, dann ist das kein Heiliger Geist, sondern ein böser Geist.
Armer Arturo Sosa! Wenn Sie erst jetzt anfangen wollen, „eine schöne Überlegung darüber beginnen, was Jesus wirklich gesagt hat“, sind sie reichlich spät dran. Was Sie fordern, ist längst geschehen und zeigt, dass auch Ihnen als jesuitischen Theologen in höchster Ordensfunktion die Bibelkenntnisse fehlen, die in heutiger Zeit eigentlich für jeden katholischen Laien unentbehrlich sind.
Sie sagen: „Zu jener Zeit hatte niemand ein Aufnahmegerät, um die Worte festzuhalten. Was man weiß, ist, daß die Worte Jesus in den Kontext zu stellen sind. Sie sind in einer bestimmten Sprache, in einem bestimmten Umfeld gesagt worden, sie sind an jemand bestimmten gerichtet“.
Was Sie zum angeblich fehlenden „Aufnahmegerät“ sagen, ist schlichtweg falsch und was Sie sonst bemerken, sind Binsenwahrheiten aus dem Studienbereich „Einleitungswissenschaften für Erstsemester“. Da lernt man (zumindest in der österreichischen Stiftshochschule in Heiligenkreuz), dass die zwölf Apostel, die Familie Jesu, und nicht zuletzt Paulus in Jesus von Nazareth den Sohn des allmächtigen Gottvaters erkannt, an ihn geglaubt und von seinem Leben und seiner Lehre sicheres Zeugnis abgelegt haben, so dass diese Botschaft über fast zwei Jahrtausende hinweg trotz aller modernistischen Verfälschungsversuche bis in die Gegenwart reicht.
Vor allem die Apostel Petrus Barjona, Johannes Zebedäus und der Herrenbruder Jakobus sind die Garanten für diese unverfälschte Wiedergabe der Frohen Botschaft ihres Herrn Jesu Christus, der seine Lehre, wie bei Juden üblich, erst einmal im Gedächtnis seiner Schüler, also in wechselseitig jederzeit kontrollierbaren „Aufnahmegeräten“ gesichert hat.
Noch zu Lebzeiten hat er nach Rainer Riesner („Jesusu als Lehrer“) für die Bewahrung seiner Worte durch gebundene Sprachelemente, die erst bei der Rückübersetzung aus dem Griechischen ins Aramäische, der Sprache Jesu, sichtbar werden, sowie durch mnemotechnische Übungen und öffentliches Predigttraining Sorge getragen. Sicherlich hat man sich auch schon Notizen gemacht, wie jene, die in der sog. Bergpredigt gesammelt vorliegen, doch an ein endgültiges Aufschreiben war erst nach der vollendeten Mission Jesu zu denken.
Fortsetzung zu „Armer Arturo Sosa“!
Gepredigt werden musste ohnehin frei, denn das gesprochene Wort zählte mehr, als das geschriebene, so dass es wichtiger erschien, Jesu Lehrsätze mitzulernen, sich einzuprägen, seine Auslegungen und Predigten zu verinnerlichen und abzuwarten, was noch kommt, bevor man verfrüht mit dem Verschriftlichen beginnen konnte. Die Apostel Jesu waren im Gegensatz zu den heutigen Relativierern seiner Worte jung. Im Freien. wo sie unter der Autorität Jesus vornehmlich wirkten, waren vorerst Auftreten, aktuelles Wissen und Rhetorik gefragt. Endgültig Aufgeschriebenes brauchte man nicht. Solange Jesus lebte und lehrte – auch in den Synagogen – und immer verfügbar schien, wurde von ihm auch von den Juden nichts Schriftliches verlangt. Das änderte sich nach Tod und Auferstehung, als man sich im Jüngerkreis des Gesamtgeschehens immer bewusster wurde und Fragen zu beantworten hatte. Da durfte nichts Falsches gesehen und gesagt werden, da ging es um die Wahrheit, „dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinen Namen“ (Joh 20,30f.). Darum hatten sich die apostolischen und familiären Zeugen, allen voran die drei Säulen Petrus, Johannes Zebedäus und der Herrenbruder Jakobus, zusammen mit Matthäus, Thomas, Markus und Lukas mit ihren vernetzten „Aufnahmegeräten“ zu kümmern, und niemand sonst. Anderes anzunehmen, wäre selbst am heutigen „Unsinnigen Donnerstag“ absurd.
Darum bleibt Goethes Leseerfahrung auch heute noch gültig, die er Eckermann im letzten Gespräch elf Tage vor seinen Tod 1832 notieren hat lassen: „Ich halte die Evangelien alle vier für durchaus echt; denn es ist in ihnen der Abglanz einer Hoheit wirksam, die von der Person Christi ausging und die so göttlicher Art ist, wie nur je auf Erden das Göttliche erschienen ist. Fragt man mich, ob es in meiner Natur sei, ihm anbetende Ehrfurcht zu erweisen, so sage ich: Durchaus! Ich beuge mich vor ihm als der göttlichen Offenbarung des höchsten Prinzips der Sittlichkeit“
Der neue Jesuitengeneral Sosa will Jesus neu interpretieren“? Und das Wort Glaubenslehre mag er nicht besonders? Da ist wohl eine weitere Fortbildung speziell für ihn notwendig! Wie schauten also die sog. “Aufnahmegeräte“der Jünger aus?
Die Apostel waren im Todesjahr Jesu nicht viel älter als 20 Jahre und hätten noch eine natürliche Lebenserwartung von über 50 Jahren vor sich gehabt, wenn man sie nicht umgebracht hätte. Es ist vielfach versucht worden, sie als ungebildete Fischer hinzustellen, ihr Lebensende zu verschleiern und sie möglichst früh sterben zu lassen, wie den Zebedäussohn Johannes zusammen mit seinem Bruder Jakobus (+44), um sie als Zeugen für das Zeugnis Jesu auszuschalten.
Da fragt man sich: Warum wohl wären nach der Tradition der Kirche alle apostolischen Zeugen bis auf Johannes Zebedäus eines frühen, gewaltsamen Todes gestorben, wenn sie für Ihn nicht öffentlich Zeugnis abgelegt hätten? Petrus, Andreas, Jakobus Alphäus, Philippus, Simon Zelotes und Bartholomäus sind gekreuzigt worden, Judas Thaddäus wurde von Pfeilen durchbohrt, der Herrenbruder Jakobus wurde gesteinigt, Thomas vom Speer durchstoßen und Jakobus Zebedäus, Matthäus und Paulus wurden durch das Schwert hingerichtet (vgl. Josh McDowell, He walked among us, 1993/Jesus von Nazareth, 1995, S. 225). Warum verfolgte sie der Hass von Heiden und Juden, wenn sie in deren Augen nichts Anstößiges gepredigt und schriftlich hinterlassen hätten? Ihr Schicksal widerspricht damit jeder Vorstellung von einer späten, nichtapostolischen Datierung der neutestamentlichen Schriften, deren Verfasser man ja für die gleichen Veröffentlichungen kaum hätte laufen lassen!
Nein! Es wäre naiv zu glauben, die Jünger Jesu, vor allem Petrus und Johannes hätten in der langen Zeit zwischen 30 und 65 als Verantwortliche das Zeugnis über die Erfahrungen ihres dreijährigen Lebens mit Jesus, seiner Lehre, seines Todes und seiner Auferstehung nicht selbst geleistet, sondern unwissenden, späteren Generationen überlassen hätten, die keine Zeugen gewesen wären und damit kein Zeugnis über Jesus hätten abgeben können. Das haben konfessionell befangene Bibelforscher behauptet, denen es über die Spätdatierung darauf ankam, aus konfessionellen Gründen die Worte Jesu über die Heilsnotwendigkeit von guten Werken entwerten zu können. Daher hat man auch gesagt, die führenden Apostel seien dumme, ungebildete Fischer und niemals in der Lage gewesen, Jesu Worte niederzuschreiben. Aber Jesu Jünger waren weder einfach, noch dumm, noch schreibunkundig, noch weltunerfahren, noch arm (vgl. C.P.Thiede, Kaiser)
Die Apostel des engeren Kreises um Jesus waren Söhne von mittelständischen Unternehmern im galiläischen Fischereigewerbe, Männer davidscher Herkunft mit babylonischem Exilbewusstsein und entsprechenden Traditionen, mit Priestern in der Verwandtschaft und Beziehungen zum Haus des Hohenpriesters – alles schriftbewusste Juden mit der im Synagogenmilieu Galiläas bereits ausgebildeten jüdischen „Grundbildung“, die im Lesen, Schreiben, Memorieren und Auslegen von Bibeltexten die Qualität unserer Elementarbildung haushoch überragte. In diesem für Knaben schon in der babylonischen Diaspora entwickelten Schulunterricht führt Auswendiglernen und Abschreiben zu einer absolut zuverlässigen Textüberlieferung über lange Zeiträume. Das zeigt die sichere Texttradition von alttestamentlichen Texten aus Qumran verglichen mit den entsprechenden mittelalterlichen Abschriften. Diese Überlieferungssicherheit muss erst recht für die kurze mündliche Tradierungssphase der Worte und Taten Jesu von höchstens 12 Jahren zwischen Kreuzigung und der Petruspredigt des Jahres 42/43 in Rom angenommen werden.
Wer sich eine Vorstellung von der theologischen Grundbildung der Apostel wie jedes ganz normalen galiläischen Juden zur Zeit Jesus bis zu seinem 18. Lebensjahr machen will,sollte sich dessen Jahreslehrpläne an Hand eines hebräischen Alten Testamentes vor Augen führen. Dabei war für die aramäisch sprechenden Buben Hebräisch eine Fremdsprache, die hebräische Schrift eine Konsonantenschrift, wobei die Laute erst aus dem Satzzusammenhang erschlossen werden mussten, bis sich Konsonanten und Vokale zu einem sinnvollen Wort formen ließen. Schon sehr früh hatte der Vater die Grundelemente der religiösen Bildung an seinem Sohn weiterzugeben, um diesen zu befähigen, aktiv am Synagogengottesdienst teilzunehmen. Sobald der Knabe sprechen konnte, unterrichtete ihn erst der Vater, dann der Synagogenlehrer in Hebräisch und lehrte ihn die Tora. Mit zehn Jahren konnte das Kind die Tora auswendig, mit zwölf Jahren die Tradition (Mischna) in ihrer einfachen Form, ab zwölf Jahren hatte er die Gesetze und Gebote zu beachten, ab fünfzehn erfolgte die Ausbildung im Talmud, der höheren Traditionslehre für die Auslegung. Auswendiglernen durch ständiges lautes Lesen, pausenloses Wiederholen des Gelernten und dessen Anwendung in Streitgesprächen aus einem geschulten Gedächtnis heraus, Schlagfertigkeit und sprachlicher Schliff auf der Grundlage genauester Kenntnisse der biblischen Texte und ihrer mündlichen Auslegungsvarianten waren die Elemente der religiösen Erziehung, wie sie auch Jesus und seine Jünger im Elternhaus und in der Synagoge erfahren hatten.
So viel zum Interview General Sosas, den von ihm angemahnten Kommunikationszusammenhängen der Botschaft Jesu und deren textliche Sicherung, die von jenen Exegeten, die an der Frühdatierung festgehalten haben,genau erforscht worden sind, auch von Jesuiten, die sich noch nicht dem Irrtum hingegeben hatten, die römisch-katholische Kirche habe gerade auf sie gewartet, um sich in eine andere Kirche umformen zu lassen, die den Notwendigkeiten veränderter Lebensverhältnisse entsprechen und dafür auch, wenn nötig, entgegenstehende Worte Jesu auf dem Altar des Zeitgeistes opfern müsse. Aber nicht nur von Jesu Worten,auch von einem Kirchenpersonal, das nach wie vor an Seinen Worten festhält, trennt man sich gerne.
Hier sei an die Vernichtungsfeldzüge gegen die familienpolitisch engagierten Bischöfe Mixa und Tebartz-van Elst unter Beteiligung der deutschen Sektion des Jesuitenordens und des jesuitisch besetzten Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz erinnert. Dabei ging es nie um Inhalte, wie schon Schlagzeilen wie „Protzbischof“ oder „Prügelbischof“ beweisen, sondern allein um persönliche Unterstellungen und deren Skandalisierung zum Zwecke der Vernichtung der beiden Persönlichkeiten, die wegen ihres traditionellen Kirchenverständnisses Objekte einer grenzenlosen öffentlichen Herabsetzung geworden sind.
Nachdem z.B. bekannt geworden war, dass der Papst Bischof Mixa Anfang Juli 2010 anzuhören gedachte, sagte der ehemalige Redaktionsleiter von Radio Vatikan, der Jesuit Pater Eberhard von Gemmingen am 17. Juni im Mainzer „ZDF-Morgenmagazin“ in Anspielung einen Krankenhausaufenthalt Mixas: „Bischof Mixa müsste zur Wirklichkeit zurückfinden. Er ist auch ein kranker Mann, und deswegen ist es eigentlich blöde, wenn man so viel Lärm um ihn macht… er hat einen Wirklichkeitsverlust. .… Er muss weg“ (MM, 18.6., S.16)!
Bischof Tebartz-van Elst musste wegen ganzer 32 Millionen Baukosten für eine architektonisch gelungene und hochwertige Renovierung von 12 Objekten am Limburger Domberg unter tätiger Mitwirkung von Jesuiten aus St.Georgen/Frankfurt weichen! Und die jesuitische „Personalpolitik“ geht weiter!Fritz Fischer lässt grüßen!
Erstaunlich bleibt: Pater Sosa spricht zweimal nicht vom Konzilsgeist, sondern tatsächlich vom Heiigen Geist Gottes. Also scheint er zu wissen, dass es beide Geister – den Heiligen Geist Gottes und den Unheiligen willkürlichen Zeitgeist – gibt.
Werte Stella maris: Seien Sie unbesorgt: Niemals widerspricht Gottes Heiliger Geist seiner eigenen Kirche, denn Gott, der Ewige, der Treue und der Allmächtige widerspricht sich ‑gottseidank – nie.
Die Worte Gottes und die Gebote Gottes sollen neu interpretiert warden??? Selbstgerechtigkeit aber keine Gottesfurcht. Kyrie eleison
Ich meine, dass der Jesuitengeneral richtig argumentiert. Es ist nicht alles schwarz-weiß und auch die Kirche ist nicht absolut zu sehen. Man muss doch nur einen Blick in die Kirchengeschichte werfen, um zu sehen, wie es immer schon einander widerstreitende Doktrinen gegeben hat. Jesu Worte müssen immer neu überdacht und in die jeweilige Zeit übersetzt werden. Wer das nicht wahrhaben will, verkennt die Wirklichkeit – auch die Wirklichkeit der Kirche.
Werter Herr @ Aquinasi!
Sie täuschen sich gewaltig, wenn Sie meinen, dass der Jesuitengeneral richtig argumentiert. Er liegt völlig falsch!
Die Wirklichkeit der Welt ist nicht die Wirklichkeit des Reiches Gottes, sonst wäre sein Reich von dieser Welt. Das ist es aber nach Jesu Wort nicht, was für jeden Menschen erkennbar ist.
Die grundsätzliche Veränderbarkeit der sog. Wirklichkeit erlaubt es jedem Menschen, sie nach seinen menschlichen Bedürfnissen, die auch ausgesprochen sündhaft sein können, zu gestalten. Sündhafte Bedürfnisse verlieren nichts an Schwere, wenn sie von Massen an Menschen in gleicher sündhaften Weise befriedigt werden.
Jesu Worte gehören als geoffenbarte Wahrheit Gottes dem Himmelreich an, das eben nicht von dieser Welt ist. Sie werden bis heute aus Liebe zu den Menschen in menschlicher Sprache in diese irdische Wirklichkeit hinein gesprochen, um die Menschen zu befähigen, durch die Erkenntnis der göttlichen Wahrheit in der von bösen Mächten und Gewalten geprägten weltlichen Wirklichkeit den Weg zu Gott zu finden. Es gibt nur diesen einen Weg zum Heil, den Jesus gewiesen hat: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; keiner kommt zum Vater, außer durch mich“ (Joh 14,6). Dieser Weg der absoluten Treue zur Wahrheit der Worte Jesu führt zwangsläufig zu den vom Geist Gottes inspirierten Zeugnis der Augen- und Ohrenzeugen Jesu hin, das nicht durch Verweis auf weltliche Wirklichkeiten relativierbar ist! Wer nämlich sein Leben an den menschlichen Wirklichkeiten orientiert und nicht an der von Jesus Christus geoffenbarten Wahrheit über den Willen seines göttlichen Vaters, wird den Weg ins Himmelreich verfehlen. Das aus Barmherzigkeit zuzulassen und es gar dem durch Eigeninteressen geleiteten Gewissen des Einzelnen zu überlassen, kann nicht Aufgabe der Kirche sein. Denn dieser relativierte Weg ist nicht der Weg der Wahrheit „über die Geschichte Gottes mit dem Menschen“(Ulrich Wilckens), sondern der breite Weg ins Verderben.