Kurz nach Franziskus‘ Tod: La Plata denkt über Schließung des Priesterseminars nach

Bergoglianisches Erbe


Der Erzbischof von La Plata, Msgr. Gustavo Oscar Carrara, denkt wenige Monate nach dem Tod von Franziskus wegen des bergoglianischen Chaos darüber nach, sein Priesterseminar zu schließen
Der Erzbischof von La Plata, Msgr. Gustavo Oscar Carrara, denkt wenige Monate nach dem Tod von Franziskus wegen des bergoglianischen Chaos darüber nach, sein Priesterseminar zu schließen

Das Erz­bis­tum La Pla­ta, die nach Bue­nos Aires bedeu­tend­ste Diö­ze­se Argen­ti­ni­ens, hat beweg­te, um nicht zu sagen chao­ti­sche Jah­re hin­ter sich. Ver­ant­wort­lich dafür war einer jener Rache­ak­te, die tra­gi­scher­wei­se ein Cha­rak­te­ri­sti­kum des Pon­ti­fi­kats von Fran­zis­kus dar­stell­ten und mit denen er sei­ne alten und neu­en Gegen­spie­ler nicht nur besie­gen, son­dern auch demü­ti­gen wollte.

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Erz­bi­schof Héc­tor Rubén Aguer, der kon­ser­va­ti­ve Gegen­spie­ler von Jor­ge Mario Berg­o­glio im argen­ti­ni­schen Epi­sko­pat, wur­de von Fran­zis­kus – obwohl bei bester Gesund­heit – mit Voll­endung des 75. Lebens­jah­res sofort eme­ri­tiert. Damit begann das Dilem­ma, das dazu führ­te, daß das Erz­bis­tum La Pla­ta kei­ne sie­ben Jah­re spä­ter nicht einen, son­dern drei eme­ri­tier­te und einen amtie­ren­den Erz­bi­schof zählt. Der direk­te Nach­fol­ger Aguers wur­de Berg­o­gli­os „Lieb­lings­pro­jekt“, der „Por­no­kar­di­nal“ Vic­tor Manu­el „Tucho“ Fernán­dez. In sei­nem Ver­gel­tungs­drang genüg­te es Fran­zis­kus nicht, Aguer durch die sofor­ti­ge Eme­ri­tie­rung per­sön­lich zu demü­ti­gen; es gefiel ihm, einen Aguer inhalt­lich völ­lig ent­ge­gen­ge­setz­ten Nach­fol­ger vor die Nase zu set­zen. Doch auch damit nicht genug: Mit Tucho Fernán­dez trieb Berg­o­glio die demü­ti­gen­de Pro­vo­ka­ti­on auf allen Ebe­nen zum äußer­sten. Nur zwei Bei­spie­le: Aguer ist ein Ver­tei­di­ger von Ehe und Fami­lie und Kon­tra­punkt zur Homo-Agen­da; Fernán­dez „öff­ne­te“ die Diö­ze­se der Homo-Agen­da und wur­de spä­ter in Rom zum Autor des Homo-Doku­ments Fidu­cia Sup­pli­cans. Aguer ist ein Ver­tei­di­ger des über­lie­fer­ten Ritus; Fernán­dez eli­mi­nier­te als eine sei­ner ersten Amts­hand­lun­gen das Motu Pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum in sei­ner Erz­diö­ze­se und setz­te das Motu Pro­prio Tra­di­tio­nis Cus­to­des zwei Jah­re vor­weg um.

La Pla­ta war für Tucho Fernán­dez stets nur ein Zwi­schen­stopp. Nach kaum fünf Jah­ren wur­de er bereits nach Rom abbe­ru­fen, als dort end­lich die Stel­le des Glau­bens­prä­fek­ten frei wur­de, für die Berg­o­gli­os Lieb­lings­pro­jekt bereits 2017 vor­ge­se­hen war. Zur För­de­rung von Fernán­dez’ wei­te­rer Kar­rie­re soll­te jedoch eine Zeit als Diö­ze­san­bi­schof in sei­nen Lebens­lauf auf­ge­nom­men werden.

Als hät­te der Kahl­schlag durch Tucho Fernán­dez nicht genügt, um die Auf­bau­ar­beit von Erz­bi­schof Aguer und die in La Pla­ta vor­han­de­ne Sub­stanz zu demo­lie­ren, kam es noch schlim­mer. Sie­he dazu: Das Was­se­r­apo­sto­lat von La Pla­ta ist ins Was­ser gefal­len. Schließ­lich erfolg­te im Novem­ber 2024 die Ernen­nung des seit­her amtie­ren­den Erz­bi­schofs Gustavo Oscar Car­ra­ra.

„Mon­si­gno­re Car­ra­ra steht vor einer radi­ka­len Ent­schei­dung: Ent­we­der er grün­det das Prie­ster­se­mi­nar von La Pla­ta (103 Jah­re nach sei­ner Grün­dung) neu, mit guter Leh­re und guten Pro­fes­so­ren, oder er führt es end­gül­tig zugrun­de.“ So äußer­te sich einer der weni­gen ver­nünf­ti­gen Bischö­fe, die noch im deso­la­ten argen­ti­ni­schen Epi­sko­pat vor­han­den sind. Und natür­lich, um nicht der Rache des ver­blie­be­nen Berg­o­glia­nis­mus zum Opfer zu fal­len, ver­lang­te er Anony­mi­tät. Auch das ist Teil der in der Kir­che in Argen­ti­ni­en herr­schen­den Situation.

„Mit nur vier Semi­na­ri­sten – ein ver­erb­tes, ver­gif­te­tes Erbe von ‚Tru­cho‘ Fernán­dez, der mit dem Ziel kam, das Werk von Erz­bi­schof Héc­tor Rubén Aguer zu zer­stö­ren – ist das Semi­nar unhalt­bar. Und zudem“, so der Prä­lat wei­ter, „mit sei­nem düste­ren und mit­tel­mä­ßi­gen Rek­tor und sei­nem Kum­pa­nen, einem aus­ge­wie­se­nen Pro­gres­si­sten, ist nur noch wei­te­res Unglück zu erwarten.“

Der unge­nannt blei­ben wol­len­de Prä­lat ver­wen­de­te das Wort­spiel „Tru­cho“ statt „Tucho“ Fernán­dez. Tucho ist der Spitz­na­me von Vic­tor Manu­el Fernán­dez. „Tru­cho“ aber bedeu­tet im Spa­ni­schen „falsch, unecht, mies, schlecht, billig“.

Er sag­te auch, daß, „um sei­ne ‚syn­oda­len Metho­den‘ zu ret­ten, Erz­bi­schof Car­ra­ra mit eini­gen Mit­glie­dern des Kle­rus – größ­ten­teils pro­gres­si­ven – ‚Kon­sul­ta­tio­nen‘ begann, um zu sehen, wen er als neu­en Rek­tor ernen­nen könn­te. Aber wenn er sich für jeman­den ent­schei­det, der nur das glei­che oder noch Schlim­me­res bie­tet, wird er ledig­lich dazu bei­tra­gen, daß das Semi­nar wei­ter zer­fällt und die Beru­fun­gen in ande­re, recht­gläu­bi­ge­re Diö­ze­sen abwan­dern. Es scheint, daß ein mit­tel­mä­ßi­ger jun­ger, pro­gres­si­ver Prie­ster, der in Rom stu­diert hat, der­zeit die besten Aus­sich­ten hat; jemand, der im Kle­rus nicht viel Wider­stand her­vor­ru­fen wür­de. Aber auch er wäre, leicht abseh­bar, kei­nes­wegs ein Magnet für Beru­fun­gen. Soll­te Car­ra­ra sich für die­sen Weg ent­schei­den, hat das Semi­nar sei­ne Tage gezählt. Und das gro­ße Gebäu­de in der Stra­ße 24 – ein gan­zer Häu­ser­block – wür­de an die Katho­li­sche Uni­ver­si­tät von La Pla­ta ver­mie­tet; oder es wür­de in ein Immo­bi­li­en­pro­jekt umge­wan­delt von der Art, für die Weih­bi­schof Alber­to Ger­mán Bocha­tey eine gute Hand hat“ – ein Mit­bru­der von Papst Leo XIV. im Augu­sti­ner­or­den. Doch sind Immo­bi­li­en­ge­schäf­te, mögen sie auch lukra­tiv sein, nicht der Sinn und Zweck einer Diö­ze­se und schon gar nicht soll­ten sie das Schick­sal eines Prie­ster­se­mi­nars sein.

Und wird „Tru­cho“ Fernán­dez auch über den kom­men­den Sep­tem­ber hin­aus von Leo XIV. als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on gehal­ten? Das wäre ein Zei­chen dafür, daß der Ein­fluß der Berg­o­glia­ner noch mehr als stark wäre, denn Tucho Fernán­dez war Berg­o­gli­os Lieb­lings­pro­jekt, stellt aber für die berg­o­glia­ni­sche Frak­ti­on kei­ne con­di­tio sine qua non dar.

Jüngst frag­te schon der aus Gali­ci­en stam­men­de Blog­ger, Histo­ri­ker, Wirt­schafts­jour­na­list und Publi­zist Fran­cis­co Fernán­dez de la Cigo­ña, ob Leo XIV. Fernán­dez wei­ter­hin mit der Posi­ti­on eines Glau­bens­prä­fek­ten „beloh­nen“ wird, „oder war­tet auf ihn so etwas wie eine Nun­tia­tur im Iran, wie es dem Frei­mau­rer Bug­nini wider­fah­ren ist?“ Sie­he dazu auch: Frei­mau­re­rei im Vat­kan – ein über­zeu­gen­des Zeug­nis.

Der Laza­rist Anni­ba­le Bug­nini war maß­geb­li­cher Archi­tekt der radi­ka­len Lit­ur­gie­re­form von 1969, die zur Ein­füh­rung des Novus Ordo Mis­sae führ­te. Der Vati­kan demen­tier­te zwar 1976 in einem Arti­kel im Osser­va­to­re Roma­no die Initia­ti­on Bug­ninis als Frei­mau­rer, schob ihn aber als Apo­sto­li­schen Nun­ti­us in den Iran ab.

Fakt ist, daß ein intak­tes Prie­ster­se­mi­nar in einer intak­ten Diö­ze­se durch die berg­o­glia­ni­schen Ein­grif­fe inner­halb von sie­ben Jah­ren rui­niert wurde.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wiki­com­mons

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