
(Rom) Der erste Tag der Amazonassynode, gestern, wurde gleich durch mehrere Paukenschläge geprägt. Kardinal Claudio Hummes, der engste Vertraute von Papst Franziskus in Sachen Amazonas-Agenda, forderte – als könne er es nicht erwarten – sofort die Abschaffung des priesterlichen Zölibats. In der Synodenaula mit ihrem handverlesenen Publikum erntete er damit Applaus. Gleichzeitig stellte Kardinal Gerhard Müller in einem umfangreichen Interview mit der italienischen Intellektuellenzeitung Il Foglio einiges klar und übte deutliche Kritik an der Synoden-Agenda.
An der Doppelsynode über die Familie konnte Kardinal Müller in seiner damaligen Funktion als Glaubenspräfekt der heiligen Kirche noch teilnehmen. Das Risiko ging Papst Franziskus für die Amazonassynode mit ihren weit revolutionäreren Zielsetzungen nicht mehr ein. Die personelle Besetzung wurde für die Amazonassynode „verfeinert“.
Kardinal Müller warnte daher gestern „von außen“, daß die Synode zwar für ein klar umrissenes Gebiet abgehalten, in Wirklichkeit aber Rückwirkungen auf die gesamte Weltkirche haben werde. Und er gab zu verstehen, daß das von den Synodenmachern auch so gewollt scheint.
„Den Schrei der Erde hören“
Parallelen und Muster der von Papst Franziskus in der Kirche angefachten „Synodalität“, ein von ihm geprägter Neologismus, sind unverkennbar – bis hinein zur Wortwahl. Kardinal Hummes sagte als Generalrelator der Synode, die Kirche müsse „den Schrei der Erde hören“. Diese Worte rufen eine andere Aussage in Erinnerung, die ebenfalls am Beginn einer Synode getätigt wurde. 2014 war es Papst Franziskus, der am Vorabend zur ersten Familiensynode erklärte, die Kirche müsse „den Schrei des Volkes“ hören. Der Papst sagte es nicht, gemeint war aber der vermeintliche „Schrei“ der wiederverheirateten Geschiedenen und anderer in irregulären Beziehungen lebenden Katholiken, die durch eine angeblich zu „harte“, ja „unmenschliche“ (Kardinal Baldisseri) Sexual- und Ehemoral der Kirche geschunden seien.
Der von Franziskus eingeschlagene Synodenweg führt vom „Schrei des Volkes“ (Familiensyonde) zum „Schrei der Erde“ (Amazonassynode). Weder der eine noch der andere Schrei war bisher allerdings von nüchternen Beobachtern zu vernehmen. Mit solchen Formulierungen einer gekünstelten Dramatisierung wird – und wie es scheint mit Absicht und System – vordringlich dem Zeitgeist sekundiert, der offenbar mit den „Zeichen der Zeit“ verwechselt wird.
Kardinal Hummes erklärte den Synodalen auch, die Amazonas-Indios wollten verheiratete Priester. Tatsächlich ist es aber Hummes, der bekannteste und einst auch formal ranghöchste Kirchenvertreter Brasiliens, der diese Forderung erhebt. Die Stimme der Indios in dieser Sache war bisher bestenfalls rudimentär zu vernehmen. Überhaupt bestehen Zweifel, wie fundiert das Sakramentenverständnis der Urwald-Indios ist, deren Zahl nicht nur sehr gering ist (nicht einmal 0,1 Prozent der Bevölkerungen der betroffenen Staaten), sondern deren Evangelisierung erst jung ist oder überhaupt noch aussteht. Das betrifft im Zusammenhang mit der Amazonassynode in erster Linie das Weihesakrament, das Altarsakrament und das Bußsakrament.
Auf der Amazonassynode lastet der schwere Verdacht. daß der südamerikanische Regenwald und die dortigen Indio-Stämme von modernistischen Kirchenkreisen der „Alten Welt“ mißbraucht werden. Dieser Vorwurf trifft vor allem die Kirchenmächtigen im deutschen Sprachraum.
Der „synodale Weg“ in der Bundesrepublik Deutschland wurde bereits abgesteckt und ausgerufen. Auf der „deutschen Synode“ sollen Laien und Kleriker gleiches Stimmrecht haben und der politische Parlamentarismus auf die Kirche übertragen werden. Vor allem sollen die Synodenergebnisse „verbindlich“ sein. Der Souverän in der Kirche wäre nicht mehr Christus, sondern mehr oder weniger zufällig zustandekommende Mehrheiten.
„Es ist ein Erdbeben, das seit seiner Ankündigung sogar Papst Franziskus in Unruhe versetzt hat“, so der Vatikanist Sandro Magister.
Wird Franziskus die Geister nicht mehr los, die er rief?
Es besteht kein Zweifel, daß das argentinische Pontifikat in Wirklichkeit ein „deutsches“ Pontifikat ist. Franziskus selbst gab das zu verstehen, als er nur wenige Tage nach seiner Wahl, beim ersten Angelus seiner Amtszeit, tat, was kein Papst vor ihm getan hatte: Er lobte einen Kardinal, den Deutschen Walter Kasper, und gab damit bekannt, daß hinter ihm ein Spiritus rector steht.
Im vergangenen Juni schrieb Franziskus den deutschen Bischöfen einen offenen Brief, um sie zu besänftigen und auf den Boden der kirchlichen Einheit zurückzuholen. Als dies wenig fruchtete, ließ er im September Kardinal Marc Ouellet, den Präfekten der Bischofskongregation, mit einem weiteren Brief deutlicher formulieren. Ouellet, ein letztes Überbleibsel der Ära von Benedikt XVI., ermahnte die deutschen Bischöfe, daß die von ihnen angekündigte Synode ohne jede Rechtsgültigkeit wäre.
Kardinal Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, reagierte – offenbar ein deutsches Grundübel – im Stile Martin Luthers. Man gehe den Weg weiter. Anders ausgedrückt: Rom hat uns nicht vorzuschreiben, was wir in Deutschland machen. Der Papst ließ Marx nach Rom kommen. Der Inhalt der Begegnung wurde nicht bekannt. Anschließend war von einem „konstruktiven Gespräch“ die Rede. Was immer das auch heißen mag.
Marx darf als Privilegierter, im Gegensatz zu den meisten Vorsitzenden der rund um den Globus existierenden Bischofskonferenzen, persönlich an der Amazonassynode teilnehmen. Wer Gewicht hat, hat eben Gewicht. Für Kardinal Rainer Maria Woelki, dem Erzbischof von Köln, liegt hingegen der Geruch eines Schismas über Deutschland. Das gab es schon zweimal: minimal im 19. Jahrhundert, fatal im 16. Jahrhundert.
Kardinal Ouellets Buch für das zölibatäre Priestertum
Ende September wurde Kardinal Ouellet jüngstes Buch „Freunde des Bräutigams“ in italienischer Ausgabe veröffentlicht. Das Buch ist eine Verteidigungsschrift für das zölibatäre Priestertum. Der Frankokanadier legte im Zusammenhang mit der Buchvorstellung nahe, daß nicht nur er gegen den deutschen Angriff auf den priesterlichen Zölibat sei, sondern auch jemand „über mir“, was als Anspielung auf Papst Franziskus gedeutet wurde.
Kardinal Ouellet ist als Präfekt einer römischen Kongregation wie auch Kardinal Robert Sarah von Amts wegen Synodale der Amazonassynode. Ihre Wortmeldungen werden mit Spannung erwartet. Nach dem gestrigen Applaus der Synodalen für Hummes Angriff gegen den Zölibat, könnten sie zu ziemlich einsamen Rufern in der Wüste werden.
Sandro Magister verweist auf einen Bericht im Osservatore Romano vom 26. September. Am Tag zuvor hatte Franziskus acht junge Katecheten aus Nordthailand empfangen. Die „bis dahin ihre Dörfer am Rand der Ränder nie verlassen hatten“, so die Zeitung des Papstes. Obwohl nur selten ein Priester ihre Ortschaften erreicht und die Messe zelebriert, war von ihnen keine Bitte oder gar Forderung zu hören, man solle verheiratete Priester weihen. „Das Himmelreich gehört den Kleinen“, sagte ihnen ein „tiefbewegter“ Papst, so der Osservatore Romano.
Was läßt daraus auf die Haltung von Franziskus schließen? Einmal mehr nur: Nichts Genaues weiß man nicht. Ein ziemlich fataler, ja gefährlicher Zustand für die Kirche Jesu Christi.
„Sie sind überzeugt, daß Christus nichts von ihrer gelehrten Bildung hatte“
Kardinal Müller wirft den von Kardinal Marx angeführten deutschen Rebellen im Bischofsamt vor, die Kirche neu gründen zu wollen. Nicht ohne Sarkasmus sagte der ehemalige Glaubenspräfekt im Interview von Matteo Matzuzzi:
„Sie denken, daß Christus nur ein Mensch war, der vor 2000 Jahren gelebt hat, sie sind der Meinung, daß er kein moderner Mensch war, und sie sind überzeugt, daß er nichts von ihrer gelehrten Bildung hatte. Sie denken daher, daß es nötig sei, diese Lücken zu schließen, und daß diese Aufgabe ihnen zukomme.“
Müller zitierte als Beleg Kardinal Marx, der in einer Predigt die rhetorische Frage gestellt hatte: „Wenn Christus heute hier wäre, würde er dasselbe sagen wie vor 2000 Jahren?“

Der von Franziskus entlassene, da unbequem gewordene Glaubenspräfekt hält dem entgegen, daß Christus nicht einfach nur eine historische Gestalt „wie Cäsar ist“.
„Jesus Christus ist der Auferstandene, der durch seinen Stellvertreter, den geweihten Priester, die Messe zelebriert. Er ist das Subjekt der Kirche und Sein Wort bleibt und gilt in Ewigkeit. Christus ist die Fülle der Offenbarung, weshalb es keine andere Offenbarung geben wird. Wir haben sie mehr und besser kennenzulernen, aber wir können sie mit Sicherheit nicht ändern. Christus ist unübertrefflich und unveränderlich. Das scheint in gewissen Breiten heute nicht ganz klar zu sein.“
Kardinal Müller ließ im Interview keinen Zweifel, daß sich dieser Irrtum auch im Instrumentum laboris der Amazonassynode findet, „einem Dokument, das nicht von der Offenbarung, vom fleischgewordenen Wort, von der Erlösung, vom Kreuz, von der Auferstehung und vom ewigen Leben spricht“, sondern die vorchristlichen Naturreligionen der Indio-Völker zum „Ort“ der Göttlichen Offenbarung macht.
Benedikt XVI. warnte vor der Utopie der Indio-Theologie
Die V. Generalkonferenz des Episkopats von Lateinamerika und der Karibik in Aparecida im Frühjahr 2007 gilt als Schlüsselereignis im Episkopat von Jorge Mario Bergoglio, damals Erzbischof von Buenos Aires. Er war der verantwortliche Redakteur des Schlußdokuments. Papst Benedikt XVI. war damals in den brasilianischen Wallfahrtsort gereist, um die lateinamerikanischen Bischöfe zu warnen. In seiner Ansprache am 13. Mai 2007 sagte er.
„Die Utopie, den präkolumbischen Religionen durch die Trennung von Christus und von der Gesamtkirche wieder Leben zu geben, wäre kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt. Sie wäre in Wirklichkeit eine Rückentwicklung zu einer in der Vergangenheit verankerten geschichtlichen Periode.“
Die sogenannte Indio-Theologie, vor der Benedikt XVI. warnte, sucht mehr als zwölf Jahre später mit der Amazonassynode die Revanche – samt einer drohenden Katastrophe für die Kirche.
Benedikt XVI. sagte damals auch:
„Ihre Weisheit brachte die Urvölker glücklicherweise dazu, eine Synthese zwischen ihren Kulturen und dem christlichen Glauben zu bilden, den ihnen die Missionare anboten. Daraus wurde die reiche und tiefe Volksfrömmigkeit geboren, in der die Seele der lateinamerikanischen Völker zum Vorschein kommt.“
Daraus erklärt sich, weshalb die Indio-Theologie, aber auch die marxistische Befreiungstheologie, die durch ihren Haß auf die ab 1492 erfolgte Kolonialisierung durch die europäischen Christen, so schwerwiegende Folgen für die Kirche in Lateinamerika hat, besonders in Brasilien, aber auch in anderen Staaten. Weil die brasilianischen Bischöfe und Priester in Scharen der marxistischen Lesart der Geschichte folgten und die „Synthese“, von der Benedikt XVI. spricht, kappten, ist eine der dramatischen Folgen einen millionenfacher, anhaltender Exodus der „tiefen Volksfrömmigkeit“ von der katholischen Kirche zu evangelikalen und pfingstlerischen Freikirchen.
Benedikt XVI. wurde damals, so Sandro Magister, von „den Theoretikern eines neuen Verständnisses der Offenbarung Gottes“ mit Kritik überhäuft. Dieses „neue Verständnis“ sei in den „indigenen Völkern“ zu suchen und zu finden, weshalb sie gar nicht zu bekehren seien.
„Im Amazonas begegnet man vor allem Deutschen“
Ein brasilianischer Rechtsphilosoph meinte am vergangenen Samstag am Rande einer Tagung in Rom, daß man auf dem Amazonas-Weg „nicht Indios, sondern ständig Deutschen begegnet“.
Es verwundert daher nicht, daß einer der verbissensten Verfechter der Indio-Theologie ein deutscher Theologe ist, Paulo Suess, der 1938 als Paul Günther Süss in Köln geboren wurde. Nachdem er in Brüssel, Münster, Löwen und München Theologie studiert hatte, wurde er 1964 für das Bistum Augsburg zum Priester geweiht. Im Alter von 28 Jahren ging er 1966 nach Brasilien, von wo er nur kurzzeitig von 1974–1976 zurückkehrte, um am Internationalen Pastoralinstitut in Brüssel und Löwen sein Studium fortzusetzen und in Münster bei Johann Baptist Metz über den „Volkskatholizismus in Brasilien“ zu promovieren. Als einer der führenden Exponenten der Befreiungstheologie wurde er 1979 Generalsekretär des Indigenistischen Missionsrates (CIMI) der Brasilianischen Bischofskonferenz. Die theologischen Fakultäten von zwei deutschen Universitäten, Bamberg und Frankfurt am Main, verliehen ihm die Ehrendoktorwürde.

Suess übte entscheidenden Einfluß auf den österreichischen Missionsbischof Erwin Kräutler aus, der lautstark die Priesterweihe für verheiratete Männer und Frauen verficht. Obwohl seine Positionen bekannt waren, übertrug ihm Papst Franziskus an der Seite von Kardinal Hummes die Vorbereitung der Amazonassynode. Kräutler war es, der im Mai 2014 in einem Zeitungsinterview erstmals zu verstehen gab, daß Franziskus grünes Licht für „neue Wege“ für das Priestertum gegeben hatte. Mit Benedikt XVI. habe man darüber nicht reden können, so der Missionar vom Kostbaren Blut (CPPS). Benedikt XVI. habe ihm 2012 auf seine Klage über einen Priestermangel im Amazonas empfohlen, um Priesterberufungen zu beten. „Da mache ich nicht mit“, lautete die barsche Absage Kräutlers.
„Jesus ist Mensch geworden und nicht ein Eiskristall“
Kardinal Müller widersprach im gestrigen Interview dem ganzen Amazonas-Narrativ von einem Sakramenten-Notstand der Urwald-Indios:
„Es gibt weder ein Recht auf das Sakrament noch kann es ein solches geben. Wir sind Geschöpfe Gottes, und ein Geschöpf kann gegenüber seinem Schöpfer kein Recht einfordern. Das Leben und die Gnade sind ein Geschenk. Ein Mann hat das Recht, zu heiraten, aber er kann nicht verlangen, daß ihn eine bestimmte Frau heiratet, indem er ein besonderes Recht geltend macht. Jesus hat frei unter allen seinen Jüngern zwölf ausgewählt und damit Seine Göttliche Autorität gezeigt. Er hat jene erwählt, die Er wollte. Es ist Gott, der erwählt. Niemand darf das Heiligtum betreten, ohne gerufen zu sein.“
In der Kirche seien derzeit aber viele andere Stimmen zu hören:
„Einmal mehr überwiegt die säkularisierte Mentalität: Man denkt wie die Menschen und nicht wie Gott.“
Das zölibatäre Priestertum, so Müller, könne man „nur im Kontext der eschatologischen Mission Mesu verstehen, der einen neuen Mensch geschaffen hat.“
„Es war eine neue Schöpfung. Mit den Kategorien des Säkularismus kann man die Unauflöslichkeit der Ehe nicht begreifen, ebensowenig den Zölibat oder die Keuschheit in den religiösen Orden. Mit diesen Kategorien kann man auch nicht die Probleme lösen, die ihren Ursprung ausschließlich in der Glaubenskrise haben. Es geht nicht darum, mehr Leute für die Sakramentenverwaltung zu rekrutieren. Es ist eine spirituelle und theologische Vorbereitung notwendig, ein Eintreten in die Spiritualität der Apostel, indem den laizistischen Agenturen kein Gehör geschenkt wird, die zu vielen Dingen viele Ratschläge geben aus Gründen, die in völligem Widerspruch mit dem Auftrag der Kirche stehen. Es braucht Spiritualität nicht Verweltlichung.“
Diese Verweltlichung in der Kirche macht Kardinal Müller auch in der Art aus, wie sie sich der Öko-Ideologie anbiedert:
„Die Kirche gehört Jesus Christus und hat das Evangelium zu verkünden und Hoffnung auf das ewige Leben zu schenken. Sie kann sich nicht zum Protagonisten irgendeiner Ideologie machen, weder der Gender-Theorie noch des Öko-Neuheidentums. Es ist gefährlich, wenn das geschieht.“
„Jesus hat Sein Leben für das Heil der Menschen gegeben, nicht des Planeten“
Der Kardinal kritisierte deshalb, daß im Instrumentum laboris von der „Mutter Erde“ die Rede ist.
„Das ist ein heidnischer Begriff. Die Erde wurde von Gott geschaffen, und unsere Mutter im Glauben ist die Kirche. Wir sind durch den Glauben, die Hoffnung und die Liebe gerechtfertigt, nicht durch den Umwelt-Aktivismus. Die Bewahrung der Schöpfung ist wichtig, denn wird Leben in einem von Gott gewollten Garten. Das ist aber nicht der entscheidende Punkt. Für uns ist Gott wichtiger. Jesus hat Sein Leben für das Heil der Menschen gegeben, nicht des Planeten.“
In diesem Sinn kritisierte der Kardinal, daß nicht nur die Mainstream-Medien, sondern auch der Osservatore Romano am 25. Juli 2019 die abstruse „Todesanzeige“ für den isländischen Gletscher Okjökull veröffentlichte und schrieb, daß für dessen „Tod“ „wir alle verantwortlich sind“. Müller hält dem entgegen:
„Jesus ist Mensch geworden und nicht ein Eiskristall.“

„Gewiß, die Kirche kann ihren Beitrag leisten mit einer guten Ethik, mit der Soziallehre und mit dem Lehramt, indem sie die anthropologischen Prinzipien in Erinnerung ruft. Die erste Mission der Kirche ist aber Christus, den Sohn Gottes, zu verkünden. Jesus hat dem Petrus nicht gesagt, sich um die Regierung des Römischen Reiches zu kümmern oder mit dem Kaiser in einen Dialog zu treten. Er blieb zu diesem vielmehr auf sichere Distanz. Petrus war kein Freund des Herodes oder des Pilatus, sondern hat das Martyrium erlitten. Die Zusammenarbeit mit einer rechtmäßigen Regierung ist richtig, aber ohne zu vergessen, daß der Auftrag des Petrus und seiner Nachfolger darin besteht, alle Gläubigen im Glauben in Christus zu einen, der nicht aufgetragen hat, sich um die Wasserqualität des Jordans oder die Vegetation in Galiläa zu kümmern.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanNews/Il Foglio/MiL/Osservatore Romano (Screenshots)
Dank an katholisches.info für die aktuelle Lagebeschreibung zur „Amazonas-Synode“. Offenbar ist wenigstens beim Papst und seinem spiritus rector Kardinal Walter Kasper ein bisserl Nachdenklichkeit eingetreten. Das flehentliche Rosenkranzgebet vieler in der katholischen Welt kann doch nicht unerhört bleiben, zumal zwei bekennende Marienverehrer (hoffentlich auch echte?) die wichtigsten Subjekte des Gebetssturms sind.
In obigem Lagebericht wird auch dem früheren Glaubenspräfekten Kardinal Müller gebührend Platz eingeräumt. Der Mann hat doch Recht. Wäre es nicht höchste Zeit, den Kampf Müller versus FSSPX endgültig zu beenden und fortan mit den immer zahlreicher werdenden Mahnern und offenen Gegnern dieser zwiespältigen Synode gemeinsam ins Feld zu ziehen? Der FSSPX-Gründer Erzbischof Marcel Lefebvre war ja auch mal Konzilsvater und hatte seinerzeit die meisten der Beschlüsse mitgetragen, wenigstens anfangs – oder sehe ich das falsch?
1.) Schrei des Volkes, Schrei der Erde … Wann endlich hört Papst Bergoglio SJ den Schrei jener Katholiken, die nicht wollen, dass ihre heilige Kirche nach und nach zu einer profanen Umweltschutz- und Migrations-NGO mutiert?!
2.) „Zauberlehrling“ Papst Bergoglio SJ: Es ist sehr zu bezweifeln, ob er die Geister, die er rief, überhaupt wieder los werden will. Wenn doch, wird es ihm kaum gelingen, weil er hauptsächlich deutsche „Geister“ gerufen hat und diese sich nicht so leicht „austreiben“ lassen. Begegnet man doch sogar am Amazonas v.a. Deutschen (bzw. deren „Ungeist“).
Die Kirche von unten, an der seit dem Konzil gearbeitet wird, ist nun ganz offiziell inthronisiert.
Es geht nur noch um die Zeitpunkte der Neuerungen, gar nicht mehr um die Veränderungen selbst.
Die Kirche von Menschen für Menschen, in der die Arbeit das höchste Ziel des Menschen ist, die illegale Neue Messe, die den Protestantismus in den Kirchen zementiert hat und noch viel mehr an Ungeheuerlichkeiten lassen den Zerstörungsprozess der Kirche in einer Geschwindigkeit voranschreiten, die atemberaubend ist.
Die handelnden Personen sind austauschbar, das dumme undifferenzierte Geplapper auch. Franziskus ist der „passende“ Adept, die Irrlehren und Häresien festzuschreiben und als Gipfel der Blasphemie noch als Willen des hl. Geistes zu betiteln.
Man fasst sich nur noch an den Kopf!
Klare Worte, die ich mit diesen Begründungen auch einfach verstehen kann.