(Rom) Die EU-Wahlen werfen ihre Schatten voraus. Papst Franziskus liebäugelt mit der globalistischen Linken. Für Matteo Salvini, Italiens Innenminister, bleiben die Türen zum Vatikan hingegen verschlossen – solange er seinen Widerstand gegen die Masseneinwanderung nicht aufgibt, also nicht die Abschaffung der Staatsgrenzen und die Preisgabe der Souveränität akzeptiert.
Die Tore des Vatikans stehen nicht nur für gemäßigte Vertreter der Linken offen, sondern auch für Exponenten der radikalen Linken, wie den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras (siehe Der Papst redet wie ein Linker) oder Venezuelas bolivarisch-sozialistischen Diktator Nicolas Maduro. Zahlreich sind die Veranstaltungen, die der politische Arm des Papstes, Kurienbischof Manuel Sanchez Sorondo, mit Linksvertretern organisiert wurden – auch im Vatikan. Seit sechs Jahren sind die Tore des Vatikans für Vertreter rechts der Mitte aber hermetisch verriegelt. Ausnahmen sind lediglich Staatsbesuche und andere diplomatische Verpflichtungen.
Zu spüren bekommt das derzeit Italiens Innenminister Matteo Salvini. Der Vorsitzende der Lega, der er seit 2013 vorsteht, führte diese von einer Regionalpartei zu einer italienweiten, EU-kritischen und anti-globalistischen Partei. Als Innenminister schließt er konsequent die sogenannte „Mittelmeerroute“ der illegalen Einwanderung. Er beschlagnahmt die Schiffe der NGOs, denen er vorwirft, als „ bestelltes Taxi“ nach Europa zu funktionieren und damit die illegale Einwanderung zu fördern. Salvini will ein Europa der Vaterländer, in dem die nationale Souveränität aufrechtbleibt, und die EU nur eine wirtschaftliche, aber keine politische Union ist.
Mit diesen Positionen steht Salvini zwar nicht im Widerspruch zur katholischen Soziallehre, aber im offenen Widerspruch zu den politischen Überzeugungen von Papst Franziskus. Das gilt vor allem für die Migrationspolitik. Franziskus rief auf dem Höhepunkt der „Flüchtlingskrise“ 2015 den Regierungen zu: „Nehmt alle auf, Schlechte wie Gute“. Worte, die vor allem die Bevölkerung irritierten.
Matteo Salvini stellte bisher gar keinen Antrag um Audienz beim Papst. Es hieß zuletzt aber, daß der bekennende Katholik das „Kriegsbeil“ mit dem Papst begraben wolle. Die Bitte um eine Audienz lag also in der Luft. Deshalb ergriff Franziskus präventiv die Initiative.
Er ließ den Innenminister nun wissen, daß er ihn nicht in Audienz empfangen werde, solange er nicht die italienischen Häfen für „Flüchtlinge“ öffne. Der Begriff „Flüchtlinge“ verschleiert seit 2015, daß es sich vor allem um Wirtschaftsmigranten handelt. Als jüngst eine Gruppe von 108 Migranten-Piraten gewaltsam ein Schiff kaperte, lautete das Entschuldigungsnarrativ der Migrationslobbyisten, man müsse solche Gewalt „verstehen“, denn es handle sich um „Flüchtende aus libyschen Konzentrationslagern“. Papst Franziskus nimmt nicht einmal an so grotesken Rechtfertigungen von Rechtsbrüchen Anstoß. Unversöhnlich feindselig steht er aber jenen gegenüber, die den Rechtsstaat und das geltende Gesetz verteidigen.
Mit ihrer Souveränitätspolitik eilt die Lega unterdessen in Italien von Wahlerfolg zu Wahlerfolg, selbst im italienischen Süden, wo man ihr in der Vergangenheit mit Ablehnung begegnete. Matteo SalvinI steht mit Steve Bannon in Kontakt. Noch ist nicht genau zu erkennen, welche Allianzen für die EU-Wahlen geschmiedet werden. Sollte sich Salvini zusammen mit Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban an die Spitze einer EU-kritischen Koalition stellen, wird dieser Gruppe von Demoskopen sogar ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der EVP zugetraut, die Orban soeben wegen Kritik am Globalismus-Ideologen George Soros suspendierte.
Die ungefragte Ausladung Salvinis durch Papst Franziskus gehört bereits zum EU-Wahlkampf zu sehen. Sie ist Teil des Wahlkampfes à la Bergoglio, der sich seit seiner eigenen Wahl zum Papst bereits in zahlreichen Ländern in wichtige Wahlkämpfe einmischte, allerdings bisher damit schweren Schiffbruch erlitt. Von seiner Heimat Argentinien, die er aus welchen Gründen auch immer nicht besucht, über die USA bis nach Italien siegten jeweils die Kandidaten und Parteien, die Franziskus nicht an den Schalthebeln der Macht sehen wollte, was er im Vorfeld auch deutlich zu verstehen gab. Die politische Linke, die in der Vergangenheit bei jeder nur denkbaren Gelegenheit aufheulte und mit empörtem Zorn seinen Vorgängern „Einmischung“ in die inneren Angelegenheiten vorwarf, findet plötzlich nichts mehr daran auszusetzen.
Seine Präferenz gilt der politischen Linken, sogar mit bevorzugter Sympathie für die radikale Linke. Hillary Clinton wäre ihm im Weißen Haus lieber gewesen als Donald Trump, sein Kandidat aber war der linksaußen stehende US-Senator Bernie Sanders.
Papst Franziskus reiste wenige Monate nach seiner Wahl, im Sommer 2013, auf die Insel Lampedusa, die bis dahin außerhalb Italiens nur wenigen bekannt war. Er war es, der die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Massenmigration und auf die Mittelmeerroute lenkte. Nicht um die Illegalität zu kritisieren und legale Wege aufzuzeigen, sondern um den Rechtsstaat anzuklagen und den Migranten per definitionem über Recht und Gesetz zu stellen. Gleiches wiederholte er später mit dem Besuch der Insel Lesbos für die Balkanroute und des mexikanischen Ciudad Juarez für die Mittelamerikaroute. Die vielfach wiederholte Botschaft ist eindeutig: Jeder habe aus welchem Grund auch immer ein Recht auf Migration und müsse, wohin er auch wolle, bedingungslose Aufnahme finden. Die von Franziskus umgebaute Italienische Bischofskonferenz folgt dem Papst gehorsam, ebenso viele Priester, und scheinen aus tagespolitischen Gründen bereit, sich sogar mit jener Partei, der Lega, anzulegen, die derzeit von den praktizierenden Katholiken Italiens mit Abstand die am meisten gewählte Partei ist. Franziskus steht ohne Bedenken in einer Reihe mit aus katholischer Sicht zweifelhaften Gestalten wie Hillary Clinton, George Soros, Michelle Bachelet und den beschürzten Brüdern.
Seine Haltung fördert nicht nur die schrankenlose Massenmigration, die schnell zur Völkerwanderung anschwellen kann, sondern untergräbt die staatliche Souveränität und führt zur Auflösung der Grenzen. Das sind die erklärten Ziele der vaterlandslosen Globalisten, wie George Soros einer ist.
Die Fronten sind klar gezogen. Was erstaunt, ist der Vorrang, den Papst Franziskus der Politik einräumt auch auf die Gefahr hin, aus politischen Gründen den Bruch mit einem beträchtlichen Teil der katholischen Gläubigen zu riskieren. Es wurde bereits die Meinung geäußert, es habe in der Kirchengeschichte noch keinen so politischen Papst gegeben. Die Renaissance-Päpste um das Jahr 1500 hätten nur auf der Ebene der mittelitalienischen Kleinstaaten als Politiker agiert, ansonsten aber als Päpste und Oberhaupt der Christenheit. Franziskus handle auf globaler Ebene als Politiker. Wo handelt er dann aber als Kirchenoberhaupt?
Der Papst aus Argentinien, der keine Problem hatte, sich mit Fidel und Raul Castro, mit Nicolas Maduro, mit dem Cocalero Evo Morales und mit dem ehemaligen KPÖ-Chef zu treffen, hält eine Begegnung mit Italiens amtierenden Innenminister Matteo Salvini für unzumutbar und offensichtlich moralisch so verwerflich, daß sie unter Sünde zu meiden sei.
Der Papst der Gesten will auch damit eine Geste setzen. Er will die Welt in Gute und Böse einteilen, allerdings in einer ganz neuen Moralordnung, wobei Salvini für Franziskus mit Donald Trump und Brasiliens Staatspräsident Jair Bolsonaro zur „Achse des Bösen“ gehört. Die Positionierung kommt jeweils einer Wahlempfehlung gleich. Auch der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt. Papst Franziskus ist keine Marionette von Einflüsterern. Er entscheidet selbst.
Die Lega gewann am vergangenen Sonntag die siebte Wahl in Folge. Sie eilt von einem Wahlsieg zum anderen. Am Sonntag, als sie die süditalienische Region Basilikata eroberte, die seit ihrer Gründung ununterbrochen linksregiert wurde, schrieb Salvini auf Twitter:
„7:0 für uns, und nun holen wir uns Europa zurück“.
Diese Kampfansage für die EU-Wahlen wird noch mehrere Reaktionen nach sich ziehen. Die Reaktion von Papst Franziskus ist inzwischen bekannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana
Siehe auch:
- Roberto de Mattei: „Das Projekt des Papstes scheint eine ethnische Ersetzung der europäischen Völker zu sein“
- Marcello Pera: „Franziskus verwechselt Befreiung mit Erlösung“
- Marcello Pera, der Freund Benedikts XVI., über Papst Franziskus und die Migrationspolitik: „Er haßt den Westen und will ihn zerstören“
- Peter Sutherland der Migrationsberater des Papstes
Der Papst hat leicht reden, er selber nimmt ja so gut wie keine Flüchtlinge im Vatikan auf. Diesen papst halt ich für einen grossen Heuchler, der immer auch auf anderen Gebieten das von andern verlangt was er selber nicht tut und ein Despot ist er zudem auch.
Ihr Kommentar ist etwas ungenau. Bei einem Besuch auf xxx (Lesbos ???)nahm er 12 Moslems mit, aber Christen ließ er sitzen. Asia Bibi wäre im Vatikan sicher gewesen wie sonst nirgends auf der Welt.
Salvini hat um keine Audienz gebeten. Wozu auch?
Kommunist Maduro hat mit seinem Sozialismus das Land ruiniert. Menschen sterben wegen nicht vorhandener Medikamente. Schweigen von Papst Franziskus, der diesen Menschen freundlichst empfangen hat.
Seit Salvinis Politik umgesetzt wurde, ist die Zahl der Ertrunkenen deutlich zurückgegangen.
Auch „Schlechte“ aufnehmen: Papst Franziskus hätte es vormachen sollen. Schweizergarde weg, Vatikanmauern weg.