(Rom) Der frühere Präsident des Italienischen Senats, Marcello Pera, wirft dem katholischen Kirchenoberhaupt vor, „ein Papst zu sein, der nur Politik macht“. Franziskus nahm am vergangenen Samstag energisch gegen jede Politik zur Kontrolle und Begrenzung der Masseneinwanderung nach Europa Stellung. In einem Interview mit der Tageszeitung Il Mattino sagte der Wissenschaftstheoretiker Pera, daß diese Stellungnahmen von Papst Franziskus weder durch die Vernunft noch das Evangelium geleitet seien.
Damit reagierte der bekannte Philosoph, hochrangige italienische Politiker und persönliche Freund von Benedikt XVI., auf das jüngste Interview von Eugenio Scalfari mit Papst Franziskus zum G20-Gipfel in Hamburg, das am vergangenen Samstag in der Tageszeitung La Repubblica erschienen ist. Franziskus greife mit „starken und explosiven Thesen“ in die politische Debatte ein, die man vor kurzem noch als „links“ bezeichnet hätte. Das Pera-Interview wurde vom Mattino in seiner Sonntagsausgabe veröffentlicht. Hier ein Auszug aus dem Interview:
Il Mattino: Präsident Pera, welches Urteil haben Sie sich über die ständigen Willkommensappelle dieses Papstes für die Einwanderer gebildet? Eine unterschiedslose, bedingungslose, totale Aufnahme?
Marcello Pera: Ganz ehrlich, diesen Papst verstehe ich nicht. Was er sagt, liegt außerhalb eines rationalen Verständnisses. Es ist allen offensichtlich, daß eine bedingungslose Aufnahme nicht möglich ist. Es gibt einen kritischen Punkt, der nicht überschritten werden darf. Wenn der Papst diesen kritischen Punkt nicht berücksichtigt, wenn er auch eine massive und totale Aufnahme beharrt, frage ich mich: Warum sagt er das? Was ist der wirkliche Zweck seiner Worte? Warum läßt er es selbst an einem Minimum an Realismus fehlen, jenem Minimum, das von jedem gefordert ist?
Ich kann mir darauf nur eine Antwort geben: Der Papst tut es, weil er den Westen verachtet, darauf abzielt ihn zu zerstören und alles tut, um dieses Ziel zu erreichen. Wenn man der kritischen Schwelle nicht Rechnung trägt, jenseits der unsere Gesellschaften nicht mehr jeden aufnehmen können und ihnen nicht einmal mehr jene Mindestwürde garantieren können, die man jedem Menschen schuldet, werden wir bald Zeugen einer regelrechten Invasion werden, die uns überfluten und unsere Sitten, unsere Freiheit, ja sogar das Christentum in eine Krise stürzen wird. Es wird eine Reaktion folgen und ein Krieg. Wie kann das der Papst nicht verstehen? Und auf welcher Seite wird er stehen, wenn dieser Bürgerkrieg erst einmal ausgebrochen sein wird?
Il Mattino: Sind Sie nicht der Meinung, daß das auch mit dem Evangelium zu tun haben könnte, mit dem, was Christus lehrte?
Marcello Pera: Absolut nicht. Genausowenig, wie es mit einer rationalen Motivation zu tun hat, gibt es eine evangelische Begründung, die erklären könnte, was der Papst sagt. Das ist ein Papst, der seit dem Tag seiner Amtseinführung nur Politik betreibt. Er sucht den schnellen Applaus, indem er sich einmal zum Generalsekretär der UNO macht, ein andermal zum Staatsoberhaupt oder sogar zum Gewerkschaftsführer. Seine Sichtweise ist südamerikanisch, die des peronistischen Justicialismo[1]Auch als Peronismus bekannter „Dritter Weg“ zwischen Kommunismus und Kapitalismus., der nichts mit der westlichen Tradition der politischen Freiheiten und der christlichen Matrix zu tun hat. Das Christentum des Papstes ist von anderer Natur. Es ist ein völlig politisches Christentum.
Il Mattino: Das scheint in diesem Fall aber nicht den Widerstand der Laizisten zu provozieren, der während der vorherigen Pontifikate ständig zur Stelle war?
Marcello Pera: Das ist ein Papst, der einer bestimmten öffentlichen Meinung gefällt. Er spiegelt deren Stimmungslage wider, und sie ist dafür bereit, ihm auch zu applaudieren, wenn er Banalitäten von sich gibt.
Il Mattino: Im Interview von Eugenio Scalfari befürchtet Franziskus „sehr gefährliche Allianzen“ gegen die Migranten von „Mächten, die eine verzerrte Sicht der Welt haben: ‚Amerika und Rußland, China und Nordkorea‘“. Ist es nicht mehr als bizarr, eine alte Demokratie wie die USA zusammen mit stark autoritären oder sogar totalitären Staaten zu nennen?
Marcello Pera: Das ist es, wundert mich aber nicht angesichts dessen, was ich zuvor gesagt habe. Der Papst reflektiert alle Vorurteile eines Südamerikaners gegen die USA, gegen die Marktwirtschaft, die Freiheit, den Kapitalismus. Das wäre auch so, wenn noch Obama Präsident der USA wäre. Es ist aber eine Tatsache, daß sich heute diese Ideen des Papstes in Europa mit Anti-Trump-Ressentiments zu einem gefährlichen Mix vereinen.
Il Mattino: Warum passiert das alles? Ist das nicht zutiefst irrational?
Marcello Pera: Nein, das ist es nicht. Ich würde vielmehr sagen, das Zweite Vatikanische Konzil ist endlich in seiner ganzen revolutionären und umstürzlerischen Radikalität explodiert. Es sind Ideen, die zum Selbstmord der katholischen Kirche führen. Diese Ideen wurden aber bereits damals vertreten. Man vergißt, daß das Konzil zeitlich den Studentenunruhen, der Sexuellen Revolution und dem Umbruch der Lebensstile vorausging. Es nahm sie auf gewisse Weise vorweg und provozierte sie. Der Aggiornamento des Christentums verweltlichte die Kirche sehr stark. Er löste eine Veränderung aus, die sehr tief war und ein Schisma zu provozieren drohte, auch wenn er in den folgenden Jahren gelenkt und kontrolliert werden konnte. Paul VI. unterstützte ihn, wurde am Ende aber sein Opfer. Die beiden großen Päpste[2]Johannes Paul II. 1978–2005; Benedikt XVI. 2005–2013., die auf ihn folgten, waren sich der ausgelösten Konsequenzen genau bewußt und versuchten sie deshalb irgendwie einzudämmen und zu lenken. Sie gewannen eine tragische Sichtweise der Wirklichkeit, hielten stand, versuchten das Neue mit der Tradition zu verbinden. Sie bemühten sich auf hervorragende Weise. Sie machten einen Schritt zurück, doch nun haben sich diese Bemühungen aufgelöst: die Gesellschaft und nicht mehr das Heil, die weltliche Stadt, wie sie Augustinus schildert, und nicht mehr die göttliche scheint der Horizont zu sein, auf den die vorherrschende kirchliche Hierarchie ausrichtet ist. Die Menschenrechte, alle, ohne Ausnahme, sind zum idealen Bezugspunkt und zum Kompaß für die Kirche geworden. Für die Rechte Gottes und der Tradition gibt es fast keinen Platz mehr. Zumindest dem Anschein nach fühlt sich Bergoglio völlig frei von ihnen, und lebt auch so.
Marcello Pera war von 2001–2006 Senatspräsident. Von 1996–2013 war er Senator der Republik Italien. Der Universitätsprofessor der Wissenschaftstheorie veröffentlichte 2004 zusammen mit Joseph Kardinal Ratzinger einen Gesprächsband, der 2005 unter dem Titel „Ohne Wurzeln. Der Relativismus und die Krise der europäischen Kultur“ auch in deutscher Ausgabe erschien. Er ist Ausdruck einer schon länger andauernden Annäherung des ehemals sozialistischen und laizistischen Philosophen, der sich früher selbst als „nicht gläubig“ bezeichnet hatte, an das Christentum und die katholische Kirche. 2008 folgte das Bekenntnisbuch „Warum wir uns Christen nennen müssen. Plädoyer eines Liberalen“ (deutsche Ausgabe 2009), zu dem Papst Benedikt XVI. das Vorwort schrieb. Mit Benedikt XVI. teilt Pera die Überzeugung, daß der Relativismus die gefährlichste Bedrohung für die heutige Gesellschaft und die Identität Europas ist.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL (Screenshot)
Ich fürchte der gute Mann ist einigen Etikettenschwindeln aufgesessen.
Marktwirtschaft ist nicht Kapitalismus. Marktwirtschaft ist gelebte Freiheit. Kapitalismus ist die Diktatur des agglomerierten Mammon.
„Der Westen“ ist nicht das Abendland. „Der Westen“ steht für Geheimgesellschaften, Revolutionen, Kapitalismus, Lügenmedien, Gender, Liberalismus, Marxismus, Unkultur des Todes (Abtreibung, Euthanasie usw.) Diktatur des Proletariats (Parlamente, Räte usw.) Globalisierung (inkl. Migration!), Volksvernichtung durch Individualimus und Kollektivismus, künstliche Gesellschaft, Parteiendiktatur und all das weitere Abscheuliche dieser Art. Kurz: die Abwendung von Gott.
Das Abendland ist die irdische Vorstufe der ewigen Heimat (Reich) und steht für den Versuch eines positiven Staates mit einem neuen Moses als Monarchen und Statthalter Christi (siehe Hl. Heinrich II.) der den natürlichen Gemeinschaften (nicht Gesellschaften!) Familie, Landsmannschaft, Volk, Völkerfamilie dient, für die Ruhe in der Ordnung des Wahren, Schönen und Guten, für die Balance von Personalität und Sozialität mittels Subsidiarität, Freiheit, Recht usw. Kurz: die Hinwendung zu Gott.
Der Christ war immer nach Osten hin ausgerichtet, hin zur aufgehenden Sonne als Symbol des wiedekehrenden Messias. Dem Westen als Finsternis abgewandt. Deshalb haben die Kirche zur Verteidigung ein Westwerk und die Apsis zum Osten. So war es auch im Geistigen und Geistlichen.
Erst wenn die Christen lernen, dass „der Westen“ ein Konstrukt unserer Feinde ist, besteht eine Chance auf Genesung. Er ist das Gegenteil des Abendlandes. Papst Franz dient dabei eher „dem Westen“ als das er ihn zerstört. Vermutlich ohne es zu verstehen. Denn gerade durch seinen rein menschlich-innerweltlichen Versuch der Zerstörung des Westens, baut er ihn auf.
Grundsätzlich richtig. Es ist auch wichtig, dass wir uns des Unterschiedes zwischen „Westen“ und „Abendland“ bewusst werden, zumal die Begriffe oftmals vorsätzlich durcheinandergeworfen werden, vgl die Gleichsetzung der geraezu antieuropäischen (weil gegen die europäische bevölkerung gerichtete) EU mit „Europa“. „Überzeugte Europäer“ sind demnach EU-Befürworter und somit idR Unterstützer des Großen Austausches.
Unsere (irdische) Hoffnung besteht in einem gewissen Paradoxon: denn „der Westen“ ist nicht völlig losgelöst vom Abendland, wie auch nicht behauptet werden kann, dass die EU nichts mit Europa zu tun habe. Letztlich bringt sich der Liberalismus (die Religion des „Westens“)selber um, indem er beharrlich seine Grundlage zersetzt.
Es ist jedenfalls gut, darauf hinzuweisen, dass wir Katholiken nichts mit „dem Westen“ zu schaffen haben sollen, und dass wir „Westen“ in Peras gutem Interview als „Abendland“ zu lesen haben.
Was „Marktwirtschaft“ oder „Kapitalismus“ betrifft, so trifft es auch zu, dass diese Begriffe keineswegs identisch sind. Allerdings sind beide für uns keinen Schuss Pulver wert. Der Begriff der „Vergötzung des Marktes“ stammte immerhin von JPII.
Eine klare und schonungslose Analyse des Papstes. Aufgrund seiner Unabhängigkeit von der kath. Kirche kann Pera solche Worte wählen, die unseren Bischöfen und Kardinälen verwehrt sind, auch wenn sie nicht unbedingt pro-Bergoglio eingestellt sind.
Aufgrund der Nähe zu Papst BXVI em. und seinem Denken kann man davon ausgehen, dass die Haltung von Papst Benedikt mit diesen Aussagen in den Grundzügen übereinstimmt.
Stimme diesen Bericht voll und ganz zu, nur leider wird das Franziskus nicht im geringsten interressieren
Bravo! Eine exzellente Analyse. Die Kirche ist auf Gott, welcher bekanntlich die Ordnung selbst ist (Hl. Thomas v. Aquin), gegründet und nicht auf die Unordnung des Menschen, der in sich keine Ordnung trägt, sondern erst durch die göttliche Offenbarung wieder zur Schöpfung zurückfindet. Die ewige Kirche (vor dem Konzil) richtet sich immer nach der göttlichen Offenbarung aus und versucht, diese Ordnung durch Lehramt und Struktur in die Schöpfung und zu den Menschen zu bringen. Wenn sich aber die „neue“ Kirche (nach dem Konzil) nach der Unordnung des Menschen als höchste Maxime richtet, was soll dann daraus erwachsen? – Was das Papstverständnis des Abendlandes betrifft, so ist mir bei Papst Bergoglio eine unglaubliche Ignoranz gegenüber der katholisch-apostolischen Kultur bzw. gegenüber dem ganzen geistigen Erbe des Abendlandes seit dem ersten Tag seines Pontifikats negativ aufgefallen. Man kann ruhig sagen, daß wir vermutlich noch nie zuvor einen derartig „primitiven“ und im Glauben bzw. katholischer Kultur „unkultivierten“ Papst hatten, wie gegenwärtig.Eine Liebe zur Kirche ist nicht fühlbar, jedoch eine Neigung zum Genuß von Jubel durch verirrte Massen. Das Pontifikat Bergoglio ist das zeitgeistige Proto-Produkt der Konzilskirche! Kyrie eleison.
Ich stimme Ihnen zu. Noch nie habe ich das Wirken und die Einstellungsorientierung von Franziskus so gut in den Kontext der Zeit eingebettet erklärt bekommen wie in diesem Interview. In der Tat: man merkt dem Peronisten Bergoglio sein Angewidertsein gegenüber der westlichen Welt und der kirchlichen Tradition in jedem Wort und jeder Mimik und Gestik an.
Leider steht zu befürchten, dass die Kirche zerstört wird. Franziskus geht den Weg der erfolglosen 68er‑, in D‑A-CH bestens bekannten, nachkonziliaren Aufbruchsjubelkirche, die leider völlig gescheitert und am Ende ist. Anstelle einer kritischen Analyse nur ein Jetzt-erst-recht-immer-noch-weiter-so. Im Angesicht der Selbstauflösung und Desasters auch der jüngsten 68er-Errungenschaft der Ehebrecher-Kommunion, die nichts bewirkt hat außer Glaubenszweifeln, also weiter: Zölibat abschaffen, Pfarrerinnen. Dann wird alles anders, endlich gut.…..( siehe ev. Glaubensgemeinschaften.….., die im Niedergang noch weiter sind).
Und dann das mit der Barmherzigkeit, Offenheit, Freiheit, Liebe gegenüber den Geringsten. Hier sprechen die aktuellen Ereignisse für sich. Milliardeneinnahmen für die Kirche, Verlust an Glauben, Gläubigen und geistlichem Nachwuchs, übelste Beschimpfungen und Herabsetzungen derjenigen, die am überlieferten Glauben festhalten, Unterdrückung kritischer Stimmen durch Diffamierung und Ausgrenzung.
In Rom wird doch von denen, die „VII-Jubelhelden“ sind, ein massiver „Etikettenschwindel“ betrieben: auf der „Verpackung“ steht „katholisch“ drauf, aber inhaltlich ist es doch das glatte Gegenteil. Mit dem, was Sie zu den 68-ern schreiben, stimme ich Ihnen zu.
Aber: Bitte bedenken Sie, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist, die zweite göttliche Person, die in der Fülle der Zeit Mensch geworden ist. Für viele Christen (einschl. Katholiken) ist es heute nicht mehr selbstverständlich, diese wesentlichen Wahrheiten anzunehmen und zu bezeugen. Und dennoch: Gerade der menschgewordene Gottessohn hat seinen Jüngern, den Aposteln, gesagt (und versprochen), daß die Pforten der Hölle die rk Kirche nicht überwinden werden. Wir sollten Ihm, dem Herrn, vertrauen. Natürlich ist das Angesicht der rk Kirche durch die Machenschaften im Vatikan sehr verdunkelt. Daher ist es wichtiger den je für alle rk Christen, sich selbst – wo nicht anders möglich – weiterzubilden in dem, was die Kirche (Apostel und Lehramt, Kirchenväter, ‑lehrer) getreu überliefert und verwaltet hat. Denn die Grundlage aller Überlieferung (Tradition) ist doch unser Herr Jesus Christus; Er hat Seine Kirche auf ein sicheres Fundament gegründet. Christus ist das Fundament, der Eckstein, den die Bauleute verworfen haben.
Im Internet gibt es gute Seiten, wo man Schriften der Kirchenväter (z.B. „Bibliothek der Kirchenväter“) sich herunterladen und dann darüber nachdenken kann. Oder auf http://www.zvab.com können antiquarische christliche Bücher erworben werden. Ich empfehle für das persönliche Leben echter Katholiken auch die mystischen Werke einer Teresa von Avila oder eines Johannes vom Kreuz (von beiden aber möglichst ältere Übersetzungen benutzen, da diese nicht vom Zeitgeist „deformiert“ sind). Oder die „Nachfolge Christi“ von Thomas von Kempis, oder die „Philothea“ von Franz von Sales. Für das persönliche Leben und dem eigenen Fortschreiten im geistlichen Leben sind diese Werke sehr, sehr hilfreich; es ist aber nur ein Hinweis meinerseits, kein Muß. Jeder entscheidet selbst.
Zum Schluß nochmals: Vertrauen Sie unserem Herrn Jesus Christus, wenn Er sagt, daß die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwinden werden. Wir sind in einer dunklen Zeit, in der die Konturen der rk Kirche sich zu verwischen scheinen. Jeder, der an dem, was Jesus Christus und die von Ihm gegründete Kirche gesagt und getan haben, festhält, wird immer wieder einzelne Leuchtfeuer sehen, die ein Wink des Himmels sind, wo es lang geht und wo die wahre Kirche ist.
Wobei es wohl der Vollendung (im doppelten Wortsinn!) des „neuen Glaubens“ braucht, bevor eine Katharsis einsetzen kann. Auch wenn ich das ungern sage: Da müssen wir durch.
Besser als mit den folgenden Worten M Peras kann man den derzeitigen Zustand der RKK nicht auf den Punkt bringen:
“ Das Konzil ( das 1965 zu Ende ging und für den Bergoglio-Papst der Leuchtturm schlechthin ist) ist endlich in seiner ganzen umstürzlerischen Radikalität explodiert..Es sind Ideen (am Werk), die zum Selbstmord der RKK führen.“
1) Sei es die traditionsvergessene Idee, die feierliche Gottesverehrung mit Weihrauch und ehrfurchterweckender Sakralsprache durch Events mit Partycharakter zu ersetzen.
2)Sei es die Idee, die Sexualmoral durch eine wertschätzende Akzeptanz von Zölibatsbruch, Ehebruch, Abtreibung und widernatürlichem Sex zu relativieren.
3) Sei es die Idee, die Heiden-Mission der Proselytenmacherei gleichzusetzen und jeden Versuch einer Missionierung „unserer älteren Brüder, die Christi gar nicht bedürfen, weil sie auf einem Sonderweg zum Heil sind,“ als Frevel einzustufen.
4) Sei es die Idee, die 1400 Jahre währende Abwehrhaltung der Päpste gegenüber den unentwegten existenzbedrohlichen Anstürmen des Islam (wobei sie auch öfters Tuppen des Kirchenstaates ins Feld warfen) als Irrweg abzutun und statt dessen Respekt vor dem (auch heiligen Buch?) Koran zu predigen und eine Willkommenskultur zu etablieren gegenüber allen Koranverwirrten, die sich vom Koran vorschreiben lassen, Nichtmoslems zu täuschen, zu demütigen, auszuplündern, zu versklaven, zu töten.
Marcello Pera gibt hier eine hervorragende Analyse von der Prägung und Einbettung des Franciskus/Bergoglio in dem Zeitgeist; ebenso hervorragend seine kurze aber packende Beschreibung wie das 2. Vatikanische Konzil die revolutionären Ereignisse der 2. Hälfte der sechziger Jahren vorwegnahm.
Und wie zwei große Päpste danach versuchten, den Scherbenhaufen einigermaßen zusammenzukleistern im Versuch, die ihnen teuren Una Sancta zu helfen und nicht ganz vor den Hunden gehenzulassen.
Eine sehr gute Analyse Marcello Peras – mit einer Einschränkung: Wojtyla war alles andere als ein großer Papst. Zwar blieb Wojtyla der kirchlichen Morallehre treu, aber nicht der kirchlichen Lehre von der Kirche als die eine von Gott gegründete, wahre Kirche und von dem katholischen Glauben als dem einen wahren Glauben. Mit seinem schlimmen Glaubensrelativismus trieb auch Wojtyla die Kirche in ihre heutige Krise.