(Rom) Nach den ersten drei Synodentagen im Plenum haben gestern die Circuli minores ihre Arbeit aufgenommen. Sie tagen, wie bei Bischofssynoden üblich, nach Sprachgruppen getrennt. Im konkreten Fall vor allem auf portugiesisch und auf spanisch, den Hauptsprachen in den Amazonas-Staaten. Auf deutsch, der inoffiziellen Hauptsprache der Amazonas-Agenda, tagt keine Arbeitsgruppe, wie einige Kommentatoren nicht ohne Ironie feststellten.
Die Circuli minores tagen auch heute, Freitag, während am Samstag wieder Generalkongregationen stattfinden werden.
Der erste Synodenblock mit sechs Generalkongregationen von Montag bis Mittwoch endete mit einer Wortmeldung von Papst Franziskus. Gemäß „der synodalen Methode teilte der Heilige Vater ein bißchen mit, was ihn von den Wortmeldungen besonders berührt hat, die Punkte, die ihn ihm ein Nachdenken ausgelöst haben“, so Paolo Ruffini, der Präfekt des Kommunikationsdikasteriums, gestern bei der vierten Synoden-Pressekonferenz.
Wie sieht der weitere Synodenfahrplan aus?
Insgesamt wurden 12 Arbeitsgruppen gebildet: fünf tagen auf spanisch, vier auf portugiesisch, zwei auf italienisch und eine kurioserweise auf englisch und französisch.
Aufgrund der ersten Generalkongregationen wurden vom Generalrelator, Kardinal Claudio Hummes, eine Reihe von Fragen erstellt, die in dieser zweiten Phase nach Sprachgruppen getrennt debattiert werden sollen.
Jede Arbeitsgruppe erstellt einen Bericht ihrer Arbeit, der im Plenum verlesen wird. Die Synodenväter haben die Möglichkeit in den Generalkongregationen nähere Erläuterungen zu den Berichten und den darin enthaltenen Vorschlägen zu erhalten – und natürlich selbst dazu Stellung zu nehmen.
Vom 12. bis 15. Oktober wird der zweite Block der Generalkongregationen tagen, am 16./17. Oktober wiederum die Circuli minores.
Neu gegenüber den bisherigen Synoden (Familiensynode 2014/2015 und Jugendsynode 2018) wird es von den Arbeitsgruppen nur mehr einen zusammenfassenden Bericht geben, der am späten Nachmittag des 17. Oktober veröffentlicht wird.
Die letzte Synodenwoche wird dann der Ausarbeitung, der Diskussion und schließlich am Samstag, den 26. Oktober, der Abstimmung des Schlußdokuments vorbehalten sein. Die Synode wird dann am Sonntag, 27. Oktober, von Papst Franziskus abgeschlossen.
Die gestern vom vatikanischen Presseamt veröffentlichte Liste der Moderatoren und Berichterstatter der Circuli minores sieht wie folgt aus:
Italienische Arbeitsgruppe A
- Berichterstatter: P. Dario Bossi MCCJ, Brasilien
- Moderator: Msgr. Flavio Giovenale SDB, Bischof von Cruzeiro do Sul, Brasilien
Italienische Arbeitsgruppe B
- Berichterstatter: Msgr. Filippo Santoro, Erzbischof von Taranto, Italien
- Moderator: Kardinal Luis Ladaria Ferrer SJ, Präfekt der Glaubenskongregation
Portugiesische Arbeitsgruppe A
- Berichterstatter: Msgr. Neri Tondello, Bischof von Juína, Brasilien
- Moderator: Msgr. Jesus M. Cizaurre Berdonces OAR, Bischof von Bragança do Pará, Brasilien
Portugiesische Arbeitsgruppe B
- Berichterstatter: Msgr. Evaristo Pascoal Spengler OFM, Prälat von Marajó, Brasilien
- Moderator: Msgr. Pedro Brito Guimarães, Erzbischof von Palmas, Brasilien
Portugiesische Arbeitsgruppe C
- Berichterstatter: Msgr. Vilson Basso SCI, Bischof von Imperatriz, Brasilien
- Moderator: Msgr. Jose Belisario Da Silva OFM, Erzbischof von São Luís do Maranhão, Brasilien
Portugiesische Arbeitsgruppe D
- Berichterstatter: Msgr. Wilmar Santin, OCarm, Prälat von Itaituba, Brasilien
- Moderator: Msgr. Alberto Taveira Corrêa, Erzbischof von Belém do Pará, Brasilien
Spanische Arbeitsgruppe A
- Berichterstatter: Msgr. José Luis Azuaje Ayala, Erzbischof von Maracaibo, Venezuela
- Moderator: Kardinal Carlos Aguiar Rete, Erzbischof von Mexiko-Stadt, Mexiko
Spanische Arbeitsgruppe B
- Berichterstatter: Msgr. Francisco Javier Múnera Correa IMC, Bischof von San Vicente del Caguán, Kolumbien
- Moderator: Edmundo Ponziano Valenzuela Mellid SDB, Erzbischof von Asunción, Paraguay
Spanische Arbeitsgruppe C
- Berichterstatter: P. Roberto Jaramillo SJ, Konferenz der Provinzoberen des Jesuitenorden in Lateinamerika und der Karibik
- Moderator: Jonny Eduardo Reyes Sequera SDB, Apostolischer Vikar von Puerto Ayacucho, Venezuela
Spanische Arbeitsgruppe D
- Berichterstatter: P. Alfredo Ferro Medina SJ, Koordinator des Pan-Amazonas-Projektes der Konferenz der Provinzoberen des Jesuitenorden in Lateinamerika und der Karibik, Kolumbien
- Moderator: Msgr. Omar de Jesús Mejía Giraldo, Erzbischof von Florencia, Kolumbien
Spanische Arbeitsgruppe E
- Berichterstatter: Msgr. José Javier Trevieso Martín CMF, Apostolischer Vikar de Amazonas, Peru
- Moderator: Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga SDB, Erzbischof von Tegucigalpa, Honduras
Englisch/Französische Arbeitsgruppe
- Berichterstatter: Msgr. Emmanuel Lafont, Bischof von Cayenne, Französisch-Guayana
- Moderator: Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ, Erzbischof von Luxemburg, Luxemburg
Der Franziskus-Biograph und überzeugte Bergoglianer Austen Ivereigh, der vor kurzem empört empfahl: „Wir müssen das Umfeld von Benedikt XVI. unter Kontrolle bringen“, verwies bei Twitter auf die starke Präsenz der Jesuiten.
Zur „synodalen Methode“ und ihrer Verfeinerung für die Amazonassynode empfiehlt sich, nachzulesen, was sich auf der zweiten Familiensynode 2015 abspielte:
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanNews (Screenshot)
Allem erstem Augenschein nach ist diese ‚Amazonas-Synode‘ eine ‚Farce‘ – bezogen insbesondere auf Personalauswahl, Methodik und ‚Sprachendienst‘ – ein ‚gewählter Papst‘, der ‚ein bißchen mitteilt…‘, Moderatoren bzw. Berichterstatter, die dem Plenum nur Zusammenfassungen vortragen (wer hat zusammengefasst, gekürzt, redigiert?)…
Transparenz ist anders, Synodalität ist anders – weltkirchliche Bedeutung liegt unter der Nachweisgrenze, wenn man diese am organisatorischen Prozedere messen darf.
Schade ums Geld, schade um den betriebenen Aufwand – schade um die Kirche (wenn wir von der ‚einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche‘ Jesu Christi sprechen).