„Natürlich wird der Papst nicht auf die sogenannten Dubia antworten: Sie versuchen, die Früchte des Heiligen Geistes in zwei Synoden und einem großen päpstlichen Dokument zu stürzen.“
Diese Worte schrieb Austen Ivereigh am 20. Juni auf Twitter. Ivereigh, ein britischer Katholik, war Redakteur und dann stellvertretender Herausgeber der progressiven, katholischen Wochenzeitung The Tablet, von 2004–2006 Pressesprecher und dann auch Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des damaligen Erzbischofs von Westminster, Cormac Kardinal Murphy-O’Connor, anschließend Mitarbeiter des Daily Mail und 2010 Mitbegründer von Catholic Voices.
Sprachrohr eines „radikalen Papstes“
Im November 2014 trat Ivereigh als Biograph von Papst Franziskus an die Öffentlichkeit. Er legte das Buch „The Great Reformer: Francis and the Making of a Radical Pope“ vor (zu deutsch am ehesten: „Der Große Reformer: Franziskus, Porträt eines radikalen Papstes), mit dem er sich als überzeugter Bergoglianer zu erkennen gab. Dabei enthüllte er die Existenz einer Gruppe von Kardinälen, die er Team Bergoglio nannte. Diese Gruppe, der auch sein ehemaliger Arbeitgeber, Kardinal Murphy-McCormac, sowie Karl Lehmann, Walter Kasper und Godfried Danneels angehörte, habe die Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum Papst organisiert.
Den ehemaligen Erzbischof von Buenos Aires und heutigen Papst lernte Ivereigh kennen, als er seine Doktorarbeit schrieb. Ivereigh promovierte 1993 in Oxford mit einer Arbeit zum Thema Kirche und Politik in Argentinien. 1998 trat er sogar kurzzeitig in das Noviziat des Jesuitenordens ein, das er aber nach wenigen Monaten wieder verließ. Im August 2015 veröffentlichte Project SJ ein Interview mit Ivereigh. Darin sagte er, bei den Jesuiten verstanden zu haben, daß „bedingungslose Liebe, die Barmherzigkeit und die Vergebung Gottes“ besser seien als „Lehren und Ideen“.
Seit einiger Zeit ist Ivereigh ständiger Kolumnist der US-amerikanischen Nachrichtenplattform Crux Now, die – wie der National Catholic Reporter enthüllte – jährlich mit einer großzügigen Zuwendung der Kolumbusritter von 350.000 Dollar finanziert wird. Ivereigh schreibt auch für die US-amerikanische Jesuitenzeitschrift America und andere progressive Medien. Dabei tritt er als entschiedener Apologet von Papst Franziskus auf.
Heckenschütze gegen „Papstgegner“
Neuerdings betätigt sich Ivereigh als Heckenschütze gegen alle, die er für „Feinde des Papstes“ hält. Jüngst feierte er auf Twitter die „Säuberung“ der Päpstlichen Akademie für das Leben. Wen der Brite als „Papstgegner“ ausmacht, der bekommt seine spitze Feder zu spüren. Dazu gehören seit Monaten vor allem die vier Kardinäle Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner, die es gewagt haben, Papst Franziskus im September 2016 Fragen zum umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia vorzulegen. Vor zwei Monaten wagten sie es zudem, den Papst, der ihnen auf ihre Frage keine Antwort gab, um eine Audienz zu bitten. Auch darauf erhielten sie keine Reaktion. Dafür werden sie von Papst-Anhängern wie Ivereigh angegriffen. Und wie!
Als am Dienstag bekannt wurde, wie unbarmherzig und rücksichtslos Papst Franziskus den vier namhaften Purpurträger jeden Dialog verweigert, mobilisierten die Kohorten der „päpstlichen“ Journalisten, um den vier Kardinälen öffentlich entgegenzutreten.
Ivreigh twitterte am Abend des 20. Juni:
„Natürlich wird der Papst nicht auf die sogenannten Dubia antworten: Sie versuchen, die Früchte des Heiligen Geistes in zwei Synoden und einem großen päpstlichen Dokument zu stürzen.“
Seit Beginn des derzeitigen Pontifikats fällt auf, mit welcher Selbstverständlichkeit von Bergoglianern der Heilige Geist in Anspruch genommen wird. Eine inhaltliche Auseinandersetzung, selbst ein Minimum an Dialog, wird unter Verweis auf den Heiligen Geist verweigert. Der Heilige Geist als irrationales Totschlaginstrument zur Durchsetzung einer bestimmten Meinung?
Bereits am vergangenen 2. Februar hatte Ivereigh via Twitter getönt, daß es auf „die Diözesanbischöfe“ ankomme, nicht auf „Kardinäle im Ruhestand“. Die Diözesanbischöfe seien es, die Amoris laetitia in ihren Diözesen „implementieren“.
Am 30. November 2016 bezeichnete er bei Crux Now die Dubia als
„einen schwerwiegenden Skandal, der den Heiligen Vater sogar dazu bringen könnte, ihnen die roten Hüte wegzunehmen“.
„Good news. Akademie für das Leben von Fanatikern & Fundamentalisten gesäubert“
Doch nicht nur die vier Dubia-Autoren befinden sich in Ivereighs Visier. Am 13. Juni wurden vom Vatikan die neuen Mitglieder der Päpstlichen Akademie für das Leben bekanntgegeben, die Papst Franziskus ernannt hatte. Der personelle Umbau kommt einer Metamorphose gleich.
Der Brite twitterte am selben Abend:
„Good news. Päpstliche Akademie für das Leben von Fanatikern & Fundamentalisten gesäubert, durch Pro-Life-Schwergewichte ersetzt.“
Eine „schockierende Beleidigung“ aller engagierten Lebensschützer und Verteidiger der Heiligkeit des Lebens, die vom Papst-Vertrauten Vincenzo Paglia vor die Tür gesetzt wurden, so InfoVaticana. Ivereigh bedient sich derselben Vokabeln, mit denen Abtreibungsbefürworter die Lebensschützer verunglimpfen.
Zu den „Schwergewichten“, wie Ivereigh meint, gehört auch der anglikanische Pastor Nigel Biggar, der sich unter gewissen Bedingungen für die Tötung ungeborener Kinder bis zur 18. Schwangerschaftswoche ausgesprochen hat. Für Ivereigh und Paglia kein Problem. Auf Crux Now verteidigte der Brite die Ernennung seines Landsmannes Biggars und beschuldigte die Kritiker, die Akademie für das Leben als eine „Enklave der ideologisch Reinen“ haben zu wollen.
Kurienerzbischof Paglia, seit August 2016 Präsident der Akademie, der die Säuberung durchgeführt und dem Papst die Liste der neuen Mitglieder vorgelegt hatte, übernahm wenige Stunden später auf Twitter Ivereighs Artikel. Paglia lobte den Artikel als „positive Reaktionen auf eine ausgewogene Analyse“.
Ist Franziskus wirklich allergisch gegen Chupamedias?
Im November 2016 warnte Papst Franziskus in einem Fernsehinterview mit TV2000, dem Fernsehsender der Italienischen Bischofskonferenz vor Schmeichlern und Kriechern. Wörtlich sagte er:
„Ich bin allergisch gegen Schmeichler. Wir in Buenos Aires, in unserer Mundart, nennen die Schmeichler ‚chupamedias‘.
Was soviel heißt wie Speichellecker. So ganz wörtlich scheint Franziskus den ersten Teil der Aussage aber nicht gemeint zu haben.
Ivereigh hat bereits etliche Chupamedias porträtiert, die den Papst umgeben. Er selbst duldet auch keine Meinung, die jener von Franziskus widerspricht.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Twitter (Austen Ivereigh und Vincenzo Paglia) (Screenshots)
Ob „Amoris laetitia“ eine „Frucht des Heiligen Geistes“ ist, darf bezweifelt werden. Dazu sind zu viele Doppeldeutigkeiten in diesem Dokument enthalten und die berechtigte Kritik an diesem Schreiben wird immer stärker.
Als Frucht des heiligen Geistes habe ich amoris laetitia bisher nicht erkennen können. Ich zweifele auch sehr daran, dass der Hl. Geist, den ich sehr verehre, sein Lehrschreiben mit dem Namen eines römischen Göttertrolls, nämlich „amor“ beginnen würde. Dieser Göttertroll forderte in der Antike göttliche Ehren für sich ein. Er ghörte zu den toten Göttern, die in Antithese zu Christus standen.
Und nun ein Wort zum Amt des Papstes allgemein und zur Amtführung des jetzigen Papstes im speziellen. Der Papst hat ein Lehramt, nämlich die Glaubenslehre verbindlich aus zu legen. Er hat also die Pflicht bei Unklarheiten zu diesen Stellung zu nehmen und im Konkreten Fall mit den Kardinälen über die Dubia an seinen Lehrschreiben in Dialog zu treten. Die Aufgabenbeschreibung Christi für seinen Stellvertreter auf Erden lautete: „Stärke Deine Brüder“. Solange Bergoglio dieser Aufgabe nicht nach kommt, zweifele ich an ihm.
Frucht des Heiligen Geistes. Geist des Konzils. Seit dem Konzil fehlt die Unterscheidung der Geister. Wenn wir nun urteilen, ob es vom Heiligen Geist stammt, haben wir uns an den Früchten zu orientieren. Der böse Feind würde sich allzu leicht verraten, wenn er die faulen Früchte nicht in das Geschenkpapier des guten Geistes verpacken würde. Deshalb ist Laetitia Amoris eigentlich total zu verwerfen. Gott ist eins und der Heilige Geist der Geist Gottes ist vollkommen und nicht zwiespältig.
Verkehrte Welt, pervertiertes Denken, Reden und Agitieren.
Was gut und richtig ist, wird als böse und falsch deklariert. Was „immer und überall“ als böse und falsch geglaubt und benannt wurde, gilt nur als gut und richtig.
Dieses Umkehrung verbreitet sich wie eine Seuche rasant durch alle Gesellschaften und Lebensthemen.
Wir stehen in einer großen Drangsal, viele Prophezeiungen haben davon gesprochen.
Die „Große Botschaft von La Salette“ – wir sind mitten drin.
Auch Sie haben es erkannt. Ja, wir leben in der Zeit von welcher unsere allerseligste Mutter Maria in La Salette sprach:
„Die Kirche wird sich verfinstern. Rom wird den Glauben verlieren und Sitz des Antichristen werden.“
In Fatima kündigte sie zu unserem Trost an: .…. am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren.“
Das ist der Wille des Allmächtigen und wurde uns schon in der Genesis angekündigt.
Nehmen wir Zuflucht zum Herzen unserer himmlischen Mutter, dann stehen worauf der richtigen Seite.