
(Rom) Papst Franziskus forderte am Samstag dazu auf, „alle“ aufzunehmen, die nach Europa kommen wollen. Destabilisierende Ansprachen zum Phänomen der Masseneinwanderung und eine irritierende Auslegung der Heiligen Schrift durch das katholische Kirchenoberhaupt.
Kein Wort der Differenzierung fan der Papst zu den Beweggründen der Migration, ob Flüchtling oder Wirtschaftsmigrant, ob Islamist oder Krimineller. Kein Wort der Differenzierung, daß verfolgte Christen nur einen kleinen Teil der Heerscharen ausmachen, die täglich über die Grenzen drängen und offensichtlich bestens informiert erwarten, von den Gastländern nun erhalten zu werden. Kein Wort der Differenzierung zwischen einem um sein Leben rennenden Christen aus Syrien und den vielen Schlauen, die in das europäische Sozialsystem einwandern wollen. Kein Wort der Differenzierung, daß der Großteil der Migranten ihre Pässe wegwerfen und auch kein Wort, daß gleichzeitig ein syrischer Reisepaß um 3.000 Euro aufwärts gehandelt wird, weil er die sichere Fahrkarte nach Europa ist. Kein Wort der Differenzierung, daß Menschen sich in einem Trugbild Europa, besonders Deutschland, als eine Art von Paradies auf Erden vorstellen.
„Alle aufnehmen, über niemanden urteilen“

Wörtlich sagte das katholische Kirchenoberhaupt, es sollten „die Guten und die Schlechten“ aufgenommen werden, eben kurzum „alle“. Jesus unterscheide nicht, so der Papst: „Jesus ruft im Evangelium Gute und Schlechte, alle, ohne Unterschied.“ Und weiter: „Alle aufnehmen, ohne irgendwen zu beurteilen, um die Erfahrung der Gegenwart Gottes und der Liebe der Brüder anzubieten.“
Dies sagte der Papst zu Angehörigen einer Evangelisierungsinitiative, die vom Mailänder Priester Pierluigi Perini gegründet wurde. Worte, die der Papst sprach, während Tausende Einwanderer die Hilfe anderer Staaten ablehnen, weil sie nach „Germany“ wollen.
Die Medien berichteten gestern über die irritierende, ja destabilisierende Ansprache von Papst Franziskus. Dieser sprach nicht zu Einwanderern, sondern zur Vereinigung Cellule Parrocchiali di Evangelizzazione (Pfarrzellen der Evangelisierung). Er bezog sich auf den Evangelisierungsauftrag, während die Medien eine politische Botschaft daraus machten. Ein grundlegender Unterschied. Dennoch bleibt auch die päpstliche Botschaft ambivalent. Es gab bisher auch keine Richtigstellung durch den Heiligen Stuhl, weshalb implizit angenommen werden muß, daß auch die medial verbreitete politische Aussage gewollt ist.
Papst sekundiert unehrliche Sprache von Politik und Medien – Nimmt Vatikan „wenigstens Christen auf?“
Die Aussage „Nimm alle auf“, kennt und erlaubt keinerlei Einschränkungen, welcher Art auch immer. Sie ist radikal und duldet keinen Widerspruch. Damit beteiligt sich der Papst an der Kirmes des Absurden, die derzeit von Politik und Medien veranstaltet wird.
„Würde man wenigstens die Christen aufnehmen!“, so Chiesa e postconcilio. Papst Franziskus forderte beim gestrigen Angelus jede Pfarrei, Gemeinschaft und Wallfahrtskirche Europas auf, eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Verhängnisvollerweise sekundierte der Papst durch seine Wortwahl die mangelnde intellektuelle Redlichkeit der Politiker und der Journalisten, die jeden Einwanderer zum „Flüchtling“ erklären.
Der Papst kündigte gleichzeitig an, daß auch die beiden Pfarreien des Vatikans mit gutem Beispiel vorangehen und jeweils eine „Flüchtlingsfamilie“ aufnehmen werden. „Man wird erfahren, ob es sich dabei um Christen handelt“, so Chiesa e postconcilio.
Die undifferenzierte Wortmeldung des Papstes, die sich mit dem ungläubigen Medienchor deckt, kontrastiert offenkundig mit der Botschaft der afrikanischen Bischöfe, die an die Jugend ihrer Länder appellieren, die „Lösung“ ihrer Probleme nicht in einer Flucht aus ihrer Heimat zu suchen, häufig angezogen vom Glitzer und Glimmer einer fernen Welt, in der angeblich Milch und Honig fließen, die sie nur durch Trugbilder aus dem Fernsehen und vom Hörensagen kennen.
Vier Anmerkungen zu einer Verkürzung des Evangeliums durch Papst Franziskus
Chiesa e postconcilio veröffentlichte vier Anmerkungen zur Papstansprache und kritisiert darin eine Verkürzung des Evangeliums durch Franziskus. Darin heißt es wörtlich:
Anmerkung 1: Bergoglio: „Jesus ruft im Evangelium Gute und Schlechte, alle, ohne Unterschied“.
Jesus ruft im Evangelium alle zur Bekehrung und nicht, um sich von den Europäern aushalten zu lassen.
Anmerkung 2: Bergoglio: „Wenn es Euch auf der Zunge liegt, über jemand zu urteilen, indem Ihr sagt, er hat das oder jenes getan, ist es besser, ihr haltet den Mund.“
Auch wenn es sich um einen „migrierenden“ Serienmörder handelt, einen Christentöter, soll er der Gemeinde gezeigt und auf Kinder, Alte und Wehrlose losgelassen werden? Papst Franziskus muß eine andere Bibel haben. Jesus schaut nicht auf die Vergangenheit, wenn die Menschen sich bekehren, und nicht wenn sie im Irrtum beharren. Maria Magdalena hörte auf, eine Prostituierte zu sein, und folgte Ihm nach.
Anmerkung 3: Bergoglio: “Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.“
Die Heilige Schrift berichtet an dieser Stelle von „Gläubigen“ nicht von Heiden (heute Moslems und Atheisten). Die ganze Stelle in der Apostelgeschichte lautet:
37 Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?
38 Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
39 Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.
40 Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Laßt euch retten aus dieser verdorbenen Generation!
41 Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden (ihrer Gemeinschaft) etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
42 Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.
43 Alle wurden von Furcht ergriffen; denn durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen.
44 Und alle, die gläubig geworden waren, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam.
45 Sie verkauften Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte.
46 Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens.
47 Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten.
Anmerkung 4: Bergoglio: „in der Eucharistie machen wir die Erfahrung der Liebe, die keine Grenzen kennt. Geben wir ein konkretes Zeichen, daß die Kirche das Vaterhaus ist, wo für jeden mit seinem beschwerlichen Leben Platz ist.“
Der Herr sprich von Bekehrung und Nachfolge, der Papst spricht von Einwanderern und Sozialversorgung. Wenn sie nicht getauft, gläubig und im Stand der Gnade sind, können sie nicht am eucharistischen Mahl teilnehmen, das eben nicht nur ein Eßtisch ist, um Hungernde zu speisen oder solche, die einfach nur ein üppigeres Essen haben wollen. Stat Crux dum volvitur Orbis (Das Kreuz steht fest, während die Welt sich dreht.) Sollen wir das einfach vergessen?
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/youtube (Screenshot)