Italiens Regierungsbildung mit internationaler linker Empörung – und Stolpersteinen

Guerri Minister für Kultur? Widersinnig mit katastrophalen Folgen


Der Kabinettssaal im Palazzo Chigi in Rom, in dem die italienische Regierung ihre Sitzungen abhält.
Der Kabinettssaal im Palazzo Chigi in Rom, in dem die italienische Regierung ihre Sitzungen abhält.

Von Rober­to de Mattei*

Anzei­ge

Die Wahl von Igna­zio La Rus­sa, Prä­si­dent des Senats, und Loren­zo Fon­ta­na, Prä­si­dent der Abge­ord­ne­ten­kam­mer, an die Spit­ze des ita­lie­ni­schen Par­la­ments hat bei den Par­tei­en der inter­na­tio­na­len Lin­ken einen Sturm der Ent­rü­stung ausgelöst.

Sena­tor La Rus­sa wur­de am 13. Okto­ber vom Guar­di­an ange­grif­fen, weil sei­ne Eltern ihm bei der Tau­fe den Namen Igna­zio Maria Beni­to auf­ge­drückt hat­ten, mit einer offen­sicht­li­chen Anspie­lung auf den Duce des Faschis­mus, und weil er vor vier Jah­ren in einem Video eine klei­ne Sta­tue von Mus­so­li­ni unter den histo­ri­schen Erin­ne­rungs­stücken in sei­nem Haus gezeigt hat­te. Der Movi­men­to Socia­le Ita­lia­no (Ita­lie­ni­sche Sozi­al­be­we­gung), die Par­tei, aus der La Rus­sa her­vor­ging, wur­de 1995 auf­ge­löst, löste sei­ne Ver­bin­dun­gen zum Faschis­mus und wur­de als Alle­an­za Nazio­na­le neu­ge­grün­det. Aus Alle­an­za Nazio­na­le ging 2012 die Par­tei Fra­tel­li d’I­ta­lia her­vor, zu deren Grün­dern La Rus­sa zusam­men mit Gior­gia Melo­ni gehör­te. Gior­gia Melo­ni wie­der­hol­te am 17. Okto­ber ihre Ver­ur­tei­lung des „Nazi-Faschis­mus“, und Igna­zio La Rus­sa sag­te in sei­ner Antritts­re­de, er erken­ne sich in den Wor­ten der Sena­to­rin Lilia­na Seg­re wie­der, einer Über­le­ben­den des Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers, von der er als Alters­prä­si­den­tin das Amt über­ge­ben bekam. Doch das reicht nicht aus, denn mit dem Faschis­mus wird kei­ne Kon­ti­nui­tät, nicht ein­mal eine fami­liä­re Kon­ti­nui­tät, zuge­las­sen, obwohl die­se Bewe­gung end­gül­tig vom poli­ti­schen Hori­zont ver­schwun­den ist.

In den Tagen, in denen das neue ita­lie­ni­sche Par­la­ment eröff­net wur­de, fand in Peking der 20. Par­tei­kon­greß der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Chi­nas statt. Prä­si­dent Xi Jin­ping bekräf­tig­te in sei­ner Eröff­nungs­re­de das Bekennt­nis der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei zum Mar­xis­mus. „Unse­re Erfah­rung hat uns gelehrt, daß wir den Erfolg unse­rer Par­tei und des Sozia­lis­mus mit chi­ne­si­schen Merk­ma­len im wesent­li­chen der Tat­sa­che ver­dan­ken, daß der Mar­xis­mus funk­tio­niert“, sag­te Xi Jin­ping und füg­te hin­zu, daß der Mar­xis­mus die „grund­le­gen­de ideo­lo­gi­sche Richt­schnur“ sei, auf der Chi­na und die Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei Chi­nas grün­den. Die Medi­en berich­te­ten über die­se Wor­te ohne beson­de­ren Kom­men­tar. Heu­te gibt es kei­nen Staat auf der Welt mehr, der im Namen des Faschis­mus Ver­bre­chen begeht, aber der Füh­rer der zweit­größ­ten Super­macht der Welt, der im Lan­de hef­ti­ge Repres­sio­nen aus­übt, kann sich offi­zi­ell auf die ver­bre­che­ri­sche Ideo­lo­gie des Kom­mu­nis­mus beru­fen, ohne einen Skan­dal oder Empö­rung auszulösen.

Die Angrif­fe auf den „homo­pho­ben Katho­li­ken“ Loren­zo Fon­ta­na waren noch hef­ti­ger als die auf den „Post­fa­schi­sten“ Igna­zio La Rus­sa. Fon­ta­na, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Lega [vor­mals Lega Nord] und ehe­ma­li­ger Fami­li­en­mi­ni­ster in der Regie­rung aus Lega und Fünf­ster­ne­be­we­gung [2018/​2019], hat sich der Kri­tik an der Gen­der- und LGBT-Ideo­lo­gie schul­dig gemacht und ist gegen Abtrei­bung und unkon­trol­lier­te Ein­wan­de­rung. Dies sei auf sei­ne Welt­sicht als obsku­ran­ti­sti­scher Katho­lik zurück­zu­füh­ren, der eine tra­di­tio­na­li­sti­sche Pfar­rei in Rom besucht und „fünf­zig Ave Maria am Tag betet“, wie La Repubbli­ca am 15. Okto­ber schreibt. „Schlim­mer als so geht es nicht, nicht ein­mal in den kühn­sten Vor­stel­lun­gen. Ita­li­en hat die­se Schan­de nicht ver­dient“, erklär­te der Vor­sit­zen­de der Demo­kra­ti­schen Par­tei1, Enri­co Let­ta, am 14. Okto­ber, unmit­tel­bar nach der Wahl Fon­ta­nas, wäh­rend der Prä­si­dent der Regi­on Kam­pa­ni­en, Vin­cen­zo De Luca, ihn am 16. Okto­ber als „Tro­glo­dy­ten“ [Höh­len­krie­cher] bezeich­ne­te und sei­ne Posi­tio­nen offen­sicht­lich als einer zivi­li­sier­ten Gesell­schaft fremd beur­teil­te. „Tro­glo­dy­ten“ wären folg­lich nach De Luca auch die Rich­ter des ame­ri­ka­ni­schen Ver­fas­sungs­ge­richts, die im Juni die­ses Jah­res die Ver­fas­sungs­wid­rig­keit des Abtrei­bungs­ur­teils Roe v. Wade feststellten.

In den Jah­ren nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil und dem Histo­ri­schen Kom­pro­miß2 iden­ti­fi­zier­te der Phi­lo­soph Augu­sto Del Noce (1910–1989) in ver­schie­de­nen Wer­ken, dar­un­ter „Il sui­ci­dio del­la Rivo­lu­zi­o­ne“ („Der Selbst­mord der Revo­lu­ti­on“, Rus­co­ni, Mai­land 1978), den „Pro­gres­sis­mus“ als eine Geschichts­sicht, der­zu­fol­ge der Faschis­mus und nicht der Kom­mu­nis­mus das radi­ka­le Übel des 20. Jahr­hun­derts gewe­sen sei. Aus pro­gres­si­ver Sicht bedeu­te­te das Ende des Faschis­mus als not­wen­di­ge Kon­se­quenz das end­gül­ti­ge Ver­schwin­den der Prin­zi­pi­en und Insti­tu­tio­nen, auf denen die christ­li­che Zivi­li­sa­ti­on jahr­hun­der­te­lang beruh­te und die als unver­ein­bar mit dem „Fort­schritt“ der Mensch­heit ange­se­hen wur­den. Dar­aus ergibt sich die Not­wen­dig­keit einer „anti­fa­schi­sti­schen Alli­anz“ der Kräf­te des Fort­schritts gegen das „radi­kal Böse“, das nicht so sehr im Faschis­mus als viel­mehr in jener Geschichts­auf­fas­sung gese­hen wird, die auf tra­di­tio­nel­len Wer­ten wie Gott, Fami­lie, Pri­vat­ei­gen­tum und der Idee der „Natur“ beruht und die durch die flui­de Ideo­lo­gie des Pro­gres­si­vis­mus auf­ge­löst wer­den soll.

In Wirk­lich­keit gibt es, Del Noce zufol­ge, viel­mehr eine phi­lo­so­phi­sche Kon­ti­nui­tät zwi­schen dem anti­fa­schi­sti­schen Pro­gres­si­vis­mus und dem Faschis­mus, denn der Pro­gres­si­vis­mus ist das Kind der­sel­ben säku­la­ri­sti­schen und im wei­te­ren Sin­ne „moder­ni­sti­schen“ Kul­tur, die den Faschis­mus her­vor­ge­bracht hat. Der Säku­la­ris­mus, der als „Moder­ni­sie­rung“ der Gesell­schaft dar­ge­stellt wird, ist die Phi­lo­so­phie, die die faschi­sti­sche und die post­fa­schi­sti­sche Peri­ode in Ita­li­en trotz ihrer poli­ti­schen Geg­ner­schaft verbindet.

Nach­dem das Risor­gi­men­to, die ita­lie­ni­sche Eini­gungs­be­we­gung, mit der Ver­fas­sung des ver­ei­nig­ten König­reichs „Ita­li­en gemacht“ hat­te, wur­den die Mini­ster für Bil­dung und Kul­tur mit der Auf­ga­be betraut, „die Ita­lie­ner zu machen“. Der Libe­ra­le Fran­ces­co De Sanc­tis (1817–1883) und der Phi­lo­soph des Faschis­mus Gio­van­ni Gen­ti­le (1875–1944) waren nach 1861 die gro­ßen „Erzie­her“ der Ita­lie­ner. Anto­nio Gram­sci (1891–1937)3, der größ­te Theo­re­ti­ker des Mar­xis­mus, war der drit­te gro­ße „natio­na­le Erzie­her“, obwohl er nie insti­tu­tio­nel­le Ämter beklei­de­te und unter dem Faschis­mus im Gefäng­nis starb, aber mit sei­nen Vor­gän­gern die­sel­be hege­lia­ni­sche Phi­lo­so­phie teil­te, deren Eck­pfei­ler der Imma­nen­tis­mus und der Histo­ris­mus sind.

Aus die­sem Grund war und ist der Anti­fa­schis­mus nicht in der Lage, die histo­ri­schen und kul­tu­rel­len Wur­zeln des Faschis­mus zu ver­ste­hen, und muß sich mit einer mora­li­schen Ver­ur­tei­lung sei­ner Geg­ner begnü­gen, indem er sich dar­auf beschränkt, deren Gespenst immer wie­der her­auf­zu­be­schwö­ren, um sei­ne eige­nen Posi­tio­nen zu verteidigen.

Die­se kul­tu­rel­le Sicht­wei­se befin­det sich heu­te in einer Kri­se, denn wäh­rend der Faschis­mus aus dem histo­ri­schen Gedächt­nis der Ita­lie­ner ver­schwun­den ist, kehrt eine Rück­be­sin­nung auf die tra­di­tio­nel­len reli­giö­sen und kul­tu­rel­len Grund­sät­ze zurück, die sich in dem Drei­klang „Gott, Fami­lie und Vater­land“ zusam­men­fas­sen las­sen, den die jun­ge Diri­gen­tin und Pia­ni­stin Bea­tri­ce Vene­zi kürz­lich in einem Fern­seh­in­ter­view mutig wie­der vor­ge­schla­gen hat. In die­ser Hin­sicht ist Fon­ta­nas Nomi­nie­rung für die pro­gres­si­sti­sche Kul­tur sogar noch ein­schnei­den­der als die von La Rus­sa, denn wäh­rend letz­te­rer besten­falls als Samm­ler nicht wie­der­hol­ba­rer histo­ri­scher Erin­ne­run­gen betrach­tet wer­den kann, ist erste­rer der Trä­ger einer Welt­an­schau­ung, die den immer­wäh­ren­den und unver­än­der­li­chen Wert der katho­li­schen Tra­di­ti­on bekräftigt.

Das bedeu­tet nicht, daß Ita­li­en sei­ne Erb­sün­de los­ge­wor­den ist. Ein star­kes Ele­ment der Dis­kon­ti­nui­tät für die neue Regie­rung wäre die Beset­zung der Schlüs­sel­mi­ni­ste­ri­en für Bil­dung, Uni­ver­si­tät und For­schung sowie Kul­tur mit Ver­tre­tern, die in der Lage sind, der säku­la­ri­sti­schen kul­tu­rel­len Hege­mo­nie ein Ende zu setzen. 

Die Nach­richt, daß der Jour­na­list und Histo­ri­ker Giord­a­no Bru­no Guer­ri4 Kul­tur­mi­ni­ster in der näch­sten Mit­te-rechts-Regie­rung wer­den könn­te, ist dage­gen ein Alarm­si­gnal. 1950 in der Pro­vinz Sie­na gebo­ren, ist Guer­ri der­zeit Vor­sit­zen­der der Fon­da­zio­ne Vitto­ria­le degli Ita­lia­ni, einem Gabrie­le-D’An­nun­zio-Tem­pel des kul­tu­rel­len Kit­sches. Berühmt wur­de er 1982 mit einem Buch über die hei­li­ge Maria Goret­ti mit dem Titel „Pove­ra san­ta, Povero ass­as­si­no“ (die deut­sche Aus­ga­be trägt den noch ein­deu­ti­ge­ren Titel: „Zwei arme Schwei­ne auf dem Weg zum Him­mel“, 1999 erschie­nen im noto­risch kir­chen­feind­li­chen Ahri­man-Ver­lag), in dem er ver­such­te, eine der schön­sten Frau­en­ge­stal­ten des 20. Jahr­hun­derts zu ent­my­tho­lo­gi­sie­ren. Sein ande­res Buch, „Io ti assol­vo“ („Ich spre­che dich los. Ethik, Poli­tik, Sex. Beicht­vä­ter vor alten und neu­en Sün­den“, 1993), rich­tet sich direkt gegen das Sakra­ment der Beich­te, wäh­rend das zuletzt erschie­ne­ne Buch (der Nach­druck eines frü­he­ren Wer­kes) „Ere­ti­co o san­to“ („Häre­ti­ker oder Hei­li­ger. Erne­sto Buo­nai­uti, der exkom­mu­ni­zier­te Prie­ster, der Papst Fran­zis­kus inspi­riert“, 2022), ist die Apo­loge­tik eines abge­fal­le­nen und exkom­mu­ni­zier­ten moder­ni­sti­schen Prie­sters. Guer­ri wird von Zeit zu Zeit als Athe­ist, Libe­ra­ler, Liber­tä­rer und Liber­ti­ner bezeich­net. 2006 unter­zeich­ne­te er das Mani­fest der Libe­ra­len Refor­mer, das sich für die Zulas­sung von Eutha­na­sie, wei­chen Dro­gen, Pro­sti­tu­ti­on und homo­se­xu­el­len Part­ner­schaf­ten aus­sprach. Der Grün­der der Libe­ra­len Refor­mer, der ehe­ma­li­ge Radi­ka­le Bene­det­to Dal­la Vedo­va5, wur­de am 25. Sep­tem­ber auf der gemein­sa­men Mit­te-links-Liste zum Abge­ord­ne­ten gewählt, wäh­rend Giord­a­no Bru­no Guer­ri für das Mit­te-rechts-Bünd­nis als Kul­tur­mi­ni­ster im Gespräch ist. Ein sol­cher Start wäre ein Wider­sinn mit kata­stro­pha­len Folgen.

*Rober­to de Mat­tei, Histo­ri­ker, Vater von fünf Kin­dern, Pro­fes­sor für Neue­re Geschich­te und Geschich­te des Chri­sten­tums an der Euro­päi­schen Uni­ver­si­tät Rom, Vor­sit­zen­der der Stif­tung Lepan­to, Autor zahl­rei­cher Bücher, zuletzt in deut­scher Über­set­zung: Ver­tei­di­gung der Tra­di­ti­on: Die unüber­wind­ba­re Wahr­heit Chri­sti, mit einem Vor­wort von Mar­tin Mose­bach, Alt­öt­ting 2017 und Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil. Eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschich­te, 2. erw. Aus­ga­be, Bobin­gen 2011.

Bücher von Prof. Rober­to de Mat­tei in deut­scher Über­set­zung und die Bücher von Mar­tin Mose­bach kön­nen Sie bei unse­rer Part­ner­buch­hand­lung beziehen.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wiki­com­mons


1 Die Demo­kra­ti­sche Par­tei (Par­ti­to Demo­cra­ti­co, PD), so benannt nach dem gleich­na­mi­gen US-ame­ri­ka­ni­schen Vor­bild, umfaßt wei­te Tei­le des lin­ken Spek­trums. Die Par­tei ent­stand 2007 nach einer mehr­jäh­ri­gen Über­gangs­pha­se als Zusam­men­schluß der ehe­ma­li­gen Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Ita­li­ens (PCI), des lin­ken Flü­gels der ehe­ma­li­gen Christ­de­mo­kra­ten (DC) und aus dem Erbe klei­ne­rer lai­zi­sti­scher Par­tei­en, die vor 1994 dazwi­schen exi­stier­ten. Der ehe­ma­li­ge Mini­ster­prä­si­dent und Noch-Par­tei­vor­sit­zen­de Enri­co Let­ta ent­stammt sei­ner Her­kunft nach den Christ­de­mo­kra­ten, der Regie­rungs­chef der Regi­on Kam­pa­ni­en, Vin­cen­zo de Luca, der Kom­mu­ni­sti­schen Partei.

2 Als Histo­ri­scher Kom­pro­miß wird die poli­ti­sche Stra­te­gie der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Ita­li­ens von 1973–1980 bezeich­net, im Gefol­ge des Staats­streichs in Chi­le, der zum Sturz des Volks­front-Prä­si­den­ten Sal­va­dor Allen­de geführt hat­te, eine Annä­he­rung an Christ­de­mo­kra­ten und Sozia­li­sten zu suchen. Die­se Annä­he­rung wur­de vom christ­de­mo­kra­ti­schen Vor­sit­zen­den und Mini­ster­prä­si­den­ten Aldo Moro, einem füh­ren­den Ver­tre­ter des lin­ken Par­tei­flü­gels, unter­stützt. Die schwer­wie­gend­ste Kon­se­quenz war die Lega­li­sie­rung der Abtrei­bung. Der lin­ke Flü­gel der Kom­mu­ni­sten boy­kot­tier­te die Bestre­bun­gen und mit der Ent­füh­rung und Ermor­dung Moros durch die kom­mu­ni­sti­sche Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on Rote Bri­ga­den (BR) 1978 hat­te sich die Stra­te­gie fak­tisch erledigt.

3 Anto­nio Gram­sci, meist nur als lin­ker Phi­lo­soph bekannt, war in Wirk­lich­keit von 1924–1927 (da dann in Haft) der von der KPdSU geschul­te Par­tei­vor­sit­zen­de der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Ita­li­ens.

4 Der Vor­na­me von Giord­a­no Bru­no Guer­ri ist eine Anspie­lung auf den abge­fal­le­nen Domi­ni­ka­ner Giord­a­no Bru­no (1548–1600), der 1600 von der Inqui­si­ti­on wegen Ket­ze­rei und Magie aus dem Domi­ni­ka­ner­or­den ent­las­sen und der welt­li­chen Gewalt aus­ge­lie­fert wur­de. Die­se ver­ur­teil­te ihn zum Tode und ver­brann­te ihn auf dem Cam­po de’Fiori in Rom. Giord­a­no Bru­no ist einer der ganz weni­gen Fäl­le von Hin­rich­tun­gen, die auf die römi­sche Inqui­si­ti­on zurück­ge­hen. Obwohl von sei­nen Posi­tio­nen kaum noch etwas bekannt ist, gilt er seit dem 19. Jahr­hun­dert als „Heros“ der Frei­mau­rer und ande­rer Kir­chen­fein­de, die ihm in Rom ein Denk­mal errich­tet haben und sei­ner gedenken.

5 Bene­det­to Dal­la Vedo­va ist Vor­sit­zen­der der radi­kal­li­be­ra­len Par­tei +Euro­pa (gemeint ist mehr EU) von Emma Boni­no, die im Vor­stand der Open Socie­ty Foun­da­ti­ons von Geor­ge Sor­os sitzt. +Euro­pa ist die Nach­fol­ge­rin der Radi­ka­len Par­tei von Mar­co Pan­nella. In der noch amtie­ren­den Regie­rung von Mario Draghi beklei­det er seit 2021 das Amt des Staats­se­kre­tärs im Mini­ste­ri­um für Äuße­res und inter­na­tio­na­le Zusammenarbeit.

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!