
(Zagreb) Kroatien schaffte das Wunder an der Save, indem die Nationalmannschaft ins Finale der Fußballweltmeisterschaft 2018 gelangte. Soweit hatte es das Land zwischen Ungarn und Adria noch nie gebracht. Am Ende reichte es zwar nicht zum Weltmeistertitel, aber der Erfolg für das kleine, nur vier Millionen Einwohner zählende Land war grandios.
Kroatien gehört zu den katholischen Nationen Europas. Es war durch die Geschichte hindurch Grenzland zwischen Ost- und Westrom, Ost- und Westkirche, zwischen dem Abend- und dem Morgenland. Noch heute ist das kroatische Volk ein geteiltes Volk, weil Teile der Herzegowina und Bosniens problemlos mit der Republik Kroatien vereinigt werden könnten, dies aber von den internationalen Kräften nicht gewollt ist. Der Bergort Medjugorje gehört zu diesem abgetrennten, kroatischen Gebiet im Hinterland Dalmatiens. Weil die Internationalisten kein nationales Denken und Empfinden wollen, wurde Bosnien-Herzegowina zu einem EU-Protektorat gemacht und müssen Kroaten und Serben in diesem Kunststaat leben, anstatt in ihrem jeweiligen Vaterland.

Kroatien ist aber nicht nur ein Fußballwunder gelungen. Es gibt auch Zeugnis für das Wunder des Lebens. Nach dem Ende der kommunistischen Diktatur, die dem Land 1991 die Unabhängigkeit und Selbständigkeit brachte, wurde die Kuna als Landeswährung eingeführt.
Zu besonderen Anlässen werden 25-Kuna-Münzen geprägt und in den Zahlungsverkehr eingeführt. Im Heiligen Jahr 2000, von Papst Johannes Paul II. ausgerufen, wurde eine Münze geprägt, die auf der Vorderseite ein ungeborenes Kind zeigt. Kein Land der Welt hat bisher eine vergleichbare Münze ausgegeben. 300.000 Exemplare davon wurden geprägt.
In Kroatien, einem Land mit großer landschaftlicher Vielfalt, gibt es eine sehr aktive Lebensrechtsbewegung, die sich seit Jahren bemüht, das aus kommunistischer Zeit stammende Gesetz zur Tötung ungeborener Kinder abzuschaffen und das elementarste aller Menschenrechte, das Recht auf Leben, durchzusetzen.
Im März 2017 verhinderte der Verfassungsgerichtshof vorerst den Durchbruch, indem er die Fortgeltung des kommunistischen Abtreibungsgesetzes dekretierte. Zugleich gaben die Richter dem kroatischen Parlament die Vorgabe, innerhalb von zwei Jahren ein eigenes, kroatisches Gesetz erlassen zu müssen.
Die große Mehrheit der kroatischen Ärzte lehnt eine Mitwirkung an der Tötung unschuldiger, ungeborener Kinder aus Gewissensgründen ab.
Gegen den Schutz des Lebens machen Abtreibungslobby und linke Kräfte mobil. Kroatien wird damit sogar zur Nagelprobe für die EU, ob der alte Kommunismus zwar 1989 überwunden wurde, oder ob er nur durch einen neuen Kommunismus unter anderem Namen ersetzt wurde, der nicht nur den Osten, sondern nunmehr auch den Westen seiner Kontrolle unterwirft.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Aleteiaitalian (Screenshot)