Papst Franziskus im Kampf gegen Fake News – mit Gedächtnislücken

Berechtigte Kritik oder moralischer Steigbügelhalter der Mächtigen?


Fake News wird zwar von vielen gebraucht, doch in Wirklichkeit handelt es sich dabei um einen politischen Kampfbegriff, zur Durchsetzung einer einseitigen Zensur, ein Angriff auf die Meinungsfreiheit.
Fake News wird zwar von vielen gebraucht, doch in Wirklichkeit handelt es sich dabei um einen politischen Kampfbegriff zur Durchsetzung einer Zensur. Es geht um einen Angriff auf die Meinungsfreiheit.

(Rom) Am Wochen­en­de war Papst Fran­zis­kus erneut von Ischi­as-Schmer­zen geplagt, wes­halb er das geplan­te Pro­gramm nur teil­wei­se umset­zen konn­te. Die Zele­bra­ti­on der Sonn­tags­mes­se muß­te ent­fal­len, den Ange­lus konn­te er hal­ten. Am Sams­tag ver­öf­fent­lich­te er zudem eine Bot­schaft zum 55. Welt­tag der Sozia­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel.

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Dar­in wid­me­te das Kir­chen­ober­haupt eine Stel­le der Ver­brei­tung und Kon­trol­le von Falsch­mel­dun­gen im Internet:

„Wir wis­sen seit gerau­mer Zeit, wie leicht Nach­rich­ten und sogar Bil­der mani­pu­liert wer­den kön­nen, aus tau­sen­der­lei Grün­den, manch­mal auch nur aus bana­lem Nar­ziss­mus. Die­ses kri­ti­sche Bewusst­sein führt nicht dazu, die­ses Instru­ment an sich zu ver­teu­feln, son­dern es ver­hilft zu einem bes­se­ren Unter­schei­dungs­ver­mö­gen und einem rei­fe­ren Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein sowohl bei der Ver­brei­tung als auch beim Emp­fang von Inhal­ten. Wir alle sind ver­ant­wort­lich für die Kom­mu­ni­ka­ti­on, die wir betrei­ben, für die Infor­ma­tio­nen, die wir ver­brei­ten, für die Kon­trol­le, die wir gemein­sam über fal­sche Nach­rich­ten aus­üben kön­nen, indem wir sie ent­lar­ven. Wir alle sind auf­ge­ru­fen, Zeu­gen der Wahr­heit zu sein: zu gehen, zu sehen und zu teilen.“

Die Ver­brei­tung von Falsch­mel­dun­gen ist zu bekla­gen, die For­de­rung nach einer Kon­trol­le und Über­wa­chung des Inter­nets ist aber etwas ganz ande­res und sehr bedenk­lich. Anders aus­ge­drückt: Erste­res dient als Vor­wand für zwei­te­res. Der berech­tig­te Teil der Aus­sa­ge wird von Fran­zis­kus in einen zwei­fel­haf­ten Kon­text gestellt. Zur Erin­ne­rung: Solan­ge die glo­ba­li­sti­sche Lin­ke Wahl­er­fol­ge fei­er­te, das gilt beson­ders für den Sieg von Barack Oba­ma, als er 2008 zum 44. Prä­si­den­ten der USA gewählt wur­de, wur­de das Inter­net als das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel von Gras­wur­zel­be­we­gun­gen und der Demo­kra­tie schlecht­hin gefei­ert. Das änder­te sich schlag­ar­tig, als im Novem­ber 2016 Donald Trump die Prä­si­dent­schafts­wahl gewin­nen konn­te. Bereits am näch­sten Tag blies die New York Times, das glo­ba­le Leit­me­di­um der poli­ti­schen Alli­anz aus poli­ti­scher Lin­ken und Super­rei­chen, zum Hala­li gegen das freie Inter­net. Die For­de­rung, das World­Wi­de­Web unter Kon­trol­le zu brin­gen, mün­de­te beim deut­schen Muster­kna­ben 2017 im Netz­werk­durch­set­zungs­ge­setz. Die Aus­wir­kun­gen blie­ben auch in den USA, dem Land der Mei­nungs­frei­heit schlecht­hin, nicht aus. Es dau­er­te zwar etwas län­ger, doch dann erleb­te Trump das Ende sei­ner Amts­zeit als Opfer einer Orgie der Zen­sur, die von den Gigan­ten der Sozia­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel wie Face­book, Twit­ter und You­tube gegen ihn wie Geschüt­ze abge­feu­ert wur­de. Der lin­ke Main­stream – daß der Main­stream links steht, ist eine nüch­ter­ne Tat­sa­chen­fest­stel­lung – schwieg oder beju­bel­te die bei­spiel­lo­se Zen­sur. Nur weni­ge wag­ten die war­nen­de Anmer­kung: Wo selbst der Prä­si­dent der USA mund­tot gemacht wer­den kann, kann jeder mund­tot gemacht werden.

Bot­schaft von Papst Fran­zis­kus zum Welt­tag der Sozia­len Kommunikationsmittel

Damit stellt sich zur Aus­sa­ge von Papst Fran­zis­kus eine Fra­ge, da die­se, zum jet­zi­gen Zeit­punkt getä­tigt, nicht abstrakt gese­hen wer­den kann. Sie ist, wie jede ande­re Aus­sa­ge, in den aktu­el­len Kon­text ein­ge­bun­den. Das gilt erst recht in einem Moment, in dem die Fra­ge der Zen­sur dis­ku­tiert wird und die Unter­drückung Anders­den­ken­der bereits Wirk­lich­keit ist. Was meint Fran­zis­kus also mit Falsch­mel­dun­gen und wel­che Kon­trol­le regt er an? War­um dif­fe­ren­ziert er nicht, um sich nicht zu Unrecht Ver­däch­ti­gun­gen auszusetzen?

Es darf bezwei­felt wer­den, daß Fran­zis­kus den Wahl­be­trug beklagt, der Joe Biden ins Wei­ße Haus schwemm­te, jenen größ­ten Betrug gegen das Fun­da­ment der west­li­chen Demo­kra­tie. Nie­mand kann ernst­haft den­ken, daß ein­fach zur Tages­ord­nung über­gan­gen wer­den kann. Die Glaub­wür­dig­keit steht auf dem Spiel, wenn Wah­len durch Fäl­schun­gen irrele­vant werden. 

Als Trump, der mit 75 Mil­lio­nen Wäh­ler­stim­men um zehn Pro­zent mehr Ame­ri­ka­ner über­zeu­gen konn­te als Barack Oba­ma zu des­sen Glanz­zeit, die­sen Betrug beklag­te, wur­de er mund­tot gemacht. Über die olig­ar­chisch kon­trol­lier­ten „Leit­me­di­en“ war das kein Pro­blem. Trump kom­mu­ni­zier­te des­halb vor allem über die Sozia­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel wie Twit­ter, Face­book und You­tube. Nun aber würg­ten ihn auch die­se durch will­kür­li­che Zen­sur ab.

Die­se Ent­wick­lung von größ­ter Trag­wei­te ist es durch­aus wert, Gegen­stand einer päpst­li­chen Aus­sa­ge zu sein. Doch nichts spricht dafür, daß Papst Fran­zis­kus die­se Zen­sur und die­sen Umbruch des Inter­nets, des heu­te wich­tig­sten Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tels, damit meint. 

Der ehe­ma­li­ge Apo­sto­li­sche Nun­ti­us in den USA, Msgr. Car­lo Maria Viganò, sprach im Vor­feld der US-Wah­len von einer „gehei­men Abspra­che zwi­schen Deep Sta­te und Deep Church“.

Fake News 1

Die erwähn­te Stel­le in der päpst­li­chen Bot­schaft vom Sams­tag ver­dient noch eine wei­te­re Anmer­kung. Im Febru­ar 2016 ver­brei­te­te Fran­zis­kus eine Infor­ma­ti­on, ohne dafür damals oder seit­her einen Beleg zu erbrin­gen. Damals hat­te das Kir­chen­ober­haupt gera­de Mexi­ko besucht und sich an der Gren­ze zu den USA in den US-Vor­wahl­kampf ein­ge­mischt, indem er Donald Trump absprach, ein Christ zu sein, weil er den Bau einer Mau­er zu Mexi­ko unter­stütz­te. Zu Joe Biden war aus dem päpst­li­chen Mund nichts der­glei­chen zu hören, obwohl die­ser die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der unter­stützt und bis in den letz­ten Win­kel der Erde för­dern will. Als Trump den­noch gewählt wur­de, dach­te Fran­zis­kus nicht mehr dar­an, sei­nen Fuß auf US-ame­ri­ka­ni­schen Boden zu set­zen. 2015 hat­te er noch Oba­ma besucht, obwohl die­ser mit neu­en Geset­zen und Mil­li­ar­den US-Dol­lar die Abtrei­bung för­der­te und sei­ne gan­ze Amts­zeit hin­durch Krieg führ­te. Mit der betrü­ge­ri­schen Wahl Joe Bidens änder­te sich das Gesamt­sze­na­rio wie­der schlag­ar­tig, zumal die­ser von den „Leit­me­di­en“ sogar als „prak­ti­zie­ren­der Katho­lik“ bezeich­net wird.

Papst Fran­zis­kus am 18. Febru­ar 2016 auf dem Rück­flug von Mexi­ko nach Rom

2016, auf dem Rück­flug von Mexi­ko nach Rom, sag­te Fran­zis­kus zu den im Flug­zeug anwe­sen­den Journalisten:

„Paul VI. – ein gro­ßer! – hat in einer schwie­ri­gen Situa­ti­on in Afri­ka den Ordens­schwe­stern erlaubt, im Fall von Ver­ge­wal­ti­gung Ver­hü­tungs­mit­tel zu verwenden.“

Die auf­se­hen­er­re­gen­de Aus­sa­ge wur­de vom Main­stream begie­rig auf­ge­grif­fen, wäh­rend sie in katho­li­schen Krei­sen für Erstau­nen und Ärger sorg­te. Der dama­li­ge Vati­kan­spre­cher P. Feder­i­co Lom­bar­di SJ gab Radio Vati­kan ein Inter­view, um Papst Fran­zis­kus zu ver­tei­di­gen. Einen Beleg für die päpst­li­che Behaup­tung lie­fer­te aller­dings auch er nicht.

Eine aus­führ­li­che Ana­ly­se leg­te hin­ge­gen der heim­li­che Doy­en der Vati­ka­ni­sten, San­dro Magi­ster, vor. Dar­in rekon­stru­ier­te er die Ent­ste­hung die­ser Legen­de, für die er bis ins Pon­ti­fi­kat von Johan­nes XXIII. zurück­ge­hen muß­te. Fran­zis­kus hat­te den Jour­na­li­sten eine Falsch­mel­dung wei­ter­ge­ge­ben, die von die­sen als päpst­li­che Aus­sa­ge wei­ter­ver­brei­tet wur­de. Wie nennt man so etwas? Wel­che Kon­trol­le und Zen­sur wür­de das verlangen?

Fake News 2

Fran­zis­kus spricht in sei­ner Bot­schaft zum Welt­tag der Sozia­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel neben mani­pu­lier­ten Nach­rich­ten auch von mani­pu­lier­ten Bil­dern. Zum 13. März 2018 ver­brei­te­te der ande­re Viganò, Msgr. Dario Edo­ar­do Viganò, nicht zu ver­wech­seln mit dem erwähn­ten Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò, ein Bild, das eine glat­te Fäl­schung ent­larv­te. Dario Edo­ar­do Viganò war damals der von Fran­zis­kus ernann­te erste Prä­fekt des neu­ge­schaf­fe­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­se­kre­ta­ri­ats des Hei­li­gen Stuhls. Er woll­te beson­ders eupho­risch die ersten fünf Jah­re des Pon­ti­fi­kats von Papst Fran­zis­kus fei­ern und pro­du­zier­te statt­des­sen einen Fäl­schungs­skan­dal, der ihn sein Amt kostete.

Rechts die Schrif­ten­rei­he „Die Theo­lo­gie von Fran­zis­kus“, links der Benedikt-Brief

Dario Edo­ar­do Viganò gab anläß­lich des fünf­ten Jah­res­ta­ges der Papst­wahl im Vati­kan­ver­lag die Schrif­ten­rei­he „Die Theo­lo­gie von Fran­zis­kus“ her­aus. Bei der Vor­stel­lung die­ser Rei­he leg­te er einen Brief von Bene­dikt XVI. vor. Laut dem vom Kom­mu­ni­ka­ti­ons­prä­fek­ten behaup­te­ten Inhalt wäre Bene­dikt zum Kron­zeu­gen dafür gewor­den, daß das Pon­ti­fi­kat von Fran­zis­kus ein ganz gro­ßes sei. Nichts davon stimm­te. Wahr ist nur, daß Dario Edo­ar­do Viganò von Bene­dikt XVI. ger­ne ein sol­ches Lob und eine Emp­feh­lung für die Schrif­ten­rei­he erhal­ten hät­te. Die Ant­wort von Bene­dikt besag­te aber das Gegen­teil. Der gewe­se­ne Papst teil­te höf­lich mit, die Schrif­ten­rei­he nicht gele­sen zu haben und auch nicht die Absicht zu hegen, sie zu lesen. Eine kal­te Dusche für die „Theo­lo­gie von Fran­zis­kus“ und ihren Apologeten. 

Da Bene­dikt das Gewünsch­te nicht gelie­fert hat­te, mani­pu­lier­te Dario Edo­ar­do Viganò den Inhalt des Bene­dikt-Brie­fes, um Bene­dikt XVI. doch noch als Pro­pa­gan­da­in­stru­ment für Fran­zis­kus ein­set­zen zu können.

Am 12. März, dem Vor­abend zum fünf­ten Jah­res­tag der Wahl von Fran­zis­kus, prä­sen­tier­te Dario Edo­ar­do Viganò sei­ne Fäl­schung der erstaun­ten Öffent­lich­keit. Vati­can­News ver­brei­te­te den angeb­li­chen Inhalt des Bene­dikt-Brie­fes gleich in meh­re­ren Spra­chen. Das Echo war enorm. Man wuß­te, daß die Über­ein­stim­mung zwi­schen Fran­zis­kus und Bene­dikt weit gerin­ger war als offi­zi­ell öffent­lich behaup­tet. Und nun trat aus­ge­rech­net Bene­dikt XVI. mit einem sol­chen Lob für Fran­zis­kus an die Öffent­lich­keit!? Aus­ge­rech­net Bene­dikt, der „Theo­lo­ge auf dem Papst­thron“, stell­te sei­nem Nach­fol­ger Fran­zis­kus, dem „Poli­ti­ker auf dem Papst­thron“, ein Zeug­nis aus, das die­sem theo­lo­gi­sche und phi­lo­so­phi­sche Grö­ße atte­stier­te und die­ser huldigte? 

Der Main­stream froh­lock­te. Der Rom-Kor­re­spon­dent von Reu­ters, Phil­ip Pul­lel­la, sorg­te dafür, daß auch das letz­te Pro­vinz­blatt im hin­ter­sten Erden­win­kel wuß­te, daß Bene­dikt XVI. Fran­zis­kus zum „Gro­ßen“ erklär­te und gegen „dum­me Vor­ur­tei­le der Kon­ser­va­ti­ven“ in Schutz genom­men habe. Kar­di­nal Wal­ter Kas­per, der Haus­theo­lo­ge des Fran­zis­kus-Pon­ti­fi­kats, for­der­te, daß nun end­lich Schluß sein müs­se mit „halt­lo­sen“ Häre­sie-Vor­wür­fen gegen Fran­zis­kus. Die römi­sche Jesui­ten­zeit­schrift La Civil­tà Cat­to­li­ca spot­te­te, mit dem Bene­dikt-Lob für Fran­zis­kus in der Hand, über die Dubia meh­re­rer Kar­di­nä­le zum umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia.

Papst Fran­zis­kus mit sei­nem Ver­trau­ten Msgr. Dario Edo­ar­do Viganò

Der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­chef von Fran­zis­kus hat­te damit aber ein­deu­tig zu dick auf­ge­tra­gen. Nach weni­gen Tagen flog der Schwin­del auf. Wie­der­um war es San­dro Magi­ster, der durch die Ver­öf­fent­li­chung des voll­stän­di­gen Brie­fes von Bene­dikt XVI. die so eif­rig her­um­ge­reich­te Hul­di­gungs­no­te als Betrug demon­tier­te. Das Schrei­ben von Bene­dikt ent­pupp­te sich als blo­ße Höf­lich­keits­ant­wort an den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­chef des Vati­kans. Es stand in kei­nem Zusam­men­hang mit dem Jah­res­tag der Thron­be­stei­gung von Fran­zis­kus. Schon gar nicht woll­te Bene­dikt XVI. damit irgend­ei­ne Beur­tei­lung des bis­he­ri­gen Pon­ti­fi­kats sei­nes Nach­fol­gers vornehmen.

Papst Fran­zis­kus nahm neun Tage nach der Mani­pu­la­ti­ons­ak­ti­on den Rück­tritt von Dario Edo­ar­do Viganò als Prä­fekt des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­se­kre­ta­ri­ats an. Dazu schrieb ihm das Kir­chen­ober­haupt einen lan­gen Brief, aus dem her­vor­ging, wie unge­nehm ihm der durch den öffent­li­chen Wir­bel erzwun­ge­ne Rück­tritt war. Die lin­ke Frank­fur­ter Rund­schau sekun­dier­te, indem sie die Fäl­schung zum „Shits­torm von katho­lisch-rechts“ umin­ter­pre­tier­te. Fran­zis­kus schrieb jedenfalls:

„Nach lan­ger Über­le­gung und acht­sa­mer Abwä­gung der Beweg­grün­de Ihres Ansu­chens respek­tie­re ich ihre Ent­schei­dung und neh­me, obwohl es mir schwer­fällt, den Rück­tritt als Prä­fekt an.“

Ein Wort des Tadels und der Miß­bil­li­gung für das offen­sicht­li­che Fehl­ver­hal­ten sei­nes Ver­trau­ten fand sich dar­in nicht. Ganz im Gegen­teil: Gleich­zei­tig mit der Annah­me des Rück­tritts ernann­te Fran­zis­kus Dario Edo­ar­do Viganò zum Asses­sor des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­se­kre­ta­ri­ats. Katho​li​sches​.info schrieb dazu am 21. März 2018:

„Das ist, als müß­te ein Mini­ster zurück­tre­ten, um zugleich Mini­ste­ri­al­di­rek­tor des­sel­ben Mini­ste­ri­ums zu wer­den. Aus die­sem Grund ist bereits von einem „künst­le­ri­schen“ Rück­tritt die Rede.“

Fran­zis­kus läßt sei­ne Ver­trau­ten nicht fal­len, trotz ihres Fehl­ver­hal­tens, die das Kir­chen­ober­haupt gegen­über ande­ren als „Krank­hei­ten“ anpran­gert. Das ist ein offe­nes Geheim­nis in Rom.

Nach nur weni­gen Mona­ten, als Gras über die Sache gewach­sen war, beför­der­te Fran­zis­kus den gefal­le­nen Fäl­scher wie­der. Im August 2019 ernann­te er Dario Edo­ar­do Viganò zum Vize­kanz­ler der Päpst­li­chen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten. Kanz­ler der Aka­de­mie, die eine Dreh­schei­be zur Umset­zung der poli­ti­schen Agen­da von Fran­zis­kus ist, ist der berüch­tig­te Kuri­en­bi­schof und Papst­ver­trau­te Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­do, der das kom­mu­ni­sti­sche Chi­na als die beste Umset­zung der kirch­li­chen Sozi­al­leh­re lobt, Gebur­ten­kon­trol­le für den Kli­ma­wan­del recht­fer­tigt und Lebens­schüt­zer für „Fana­ti­ker“ hält.

Im Vati­kan heißt es, Loya­li­tät wer­de von Fran­zis­kus belohnt, womit offen­sicht­lich nur die Loya­li­tät sei­ner Per­son gegen­über gemeint sein kann, nicht aber der Wahr­heit gegen­über – wie der Fall Dario Edo­ar­do Viganò zeigt.

Ob Fran­zis­kus an die­ser Stel­le sei­ner Bot­schaft zum Welt­tag der Sozia­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel auch an sol­che Vor­fäl­le dach­te? In Rom gibt es Beob­ach­ter, die viel­mehr der Über­zeu­gung sind, daß Fran­zis­kus auch in die­sem Fall getan habe, was er schon in ande­ren Berei­chen getan hat­te: Er unter­stützt den lin­ken Main­stream, der Fake News zum poli­ti­schen Kampf­be­griff gemacht hat, und er unter­stützt des­sen fal­sche Fake-News-Kam­pa­gnen in der Absicht nicht nur ande­re Mei­nun­gen zu dis­kre­di­tie­ren, son­dern das Inter­net unter Kon­trol­le zu brin­gen. Das offen­sicht­li­che Ziel ist es, wie die Zeit seit den US-Prä­si­dent­schafts­wah­len zeigt, abwei­chen­de Mei­nun­gen durch Zen­sur zu unterdrücken.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Nick Youngson/​Alpha Stock Images/Vatican.va (Screen­shots)

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