Marsch-für-das-Leben-Gründerin Nellie Gray und Erzbischof Fulton Sheen als American Heroes geehrt

US-Präsident Donald Trump zeichnet drei bekannte Katholiken aus


Nellie Gray, die Gründerin der Initiative Marsch für das Leben, zusammen mit Erzbischof Fulton Sheen vor dem March for Life 1977.
Nellie Gray, die Gründerin der Initiative Marsch für das Leben, zusammen mit Erzbischof Fulton Sheen vor dem March for Life 1977.

(Washing­ton) Am vor­letz­ten Tag sei­ner Amts­zeit ehr­te US-Prä­si­dent Donald Trump Erz­bi­schof Ful­ton Sheen, Höchst­rich­ter Anto­nin Sca­lia und Nel­lie Gray, die Initia­to­rin des March for Life (Marsch für das Leben).

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In einer sei­ner letz­ten Amts­hand­lun­gen als Prä­si­dent der USA erließ Donald Trump am Mon­tag eine Durch­füh­rungs­ver­ord­nung, mit der er zahl­rei­che Per­sön­lich­kei­ten in einem zu errich­ten­den Natio­nal Gar­den of Ame­ri­can Heroes aufnahm.

Die Errich­tung des „Gar­tens der ame­ri­ka­ni­schen Hel­den“ hat­te Trump bereits im Juli 2020 ent­schie­den. Es soll sich um eine gro­ße Park­an­la­ge han­deln, in der die größ­ten Ame­ri­ka­ner mit Sta­tu­en geehrt werden.

Gestern bestimm­te er, daß auch drei nam­haf­te Katho­li­ken durch eine Sta­tue als Ame­ri­ka­ni­sche Hel­den aus­ge­zeich­net wer­den sol­len. Neben dem ein­sti­gen Weih­bi­schof von New York und bekann­ten Radio- und Fern­se­he­van­ge­li­sa­tor Erz­bi­schof Ful­ton Sheen (1895–1979), des­sen Selig­spre­chung im Gan­ge ist, und dem Höchst­rich­ter Anto­nin Sca­lia (1936–2016) sticht vor allem der Name von Nel­lie Gray her­aus, der Grün­de­rin des March for Life, der zum Vor­bild aller welt­wei­ten Lebens­rechts­in­itia­ti­ven wur­de, die sich Marsch für das Leben nennen.

Den ersten Marsch für das Leben orga­ni­sier­te Nel­lie Gray 1974 am ersten Jah­res­tag des Urteils Roe gegen Wade des Ober­sten Gerichts­hofs der USA, mit dem die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der ent­kri­mi­na­li­siert und gegen das gel­ten­de Recht bun­des­weit durch­ge­setzt wur­de. Seit­her fin­det der Marsch jedes Jahr mit der For­de­rung statt, die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der zu been­den und das Urteil zu revi­die­ren. Der Marsch in der Bun­des­haupt­stadt Washing­ton führt zum Sitz des Höchstgerichts.

Als 1974 Nel­lie Grays erster Auf­ruf zu einem March for Life erging, folg­ten ihm 20.000 Men­schen. Dar­aus wur­den immer mehr. Schließ­lich waren es jedes Jahr eine hal­be Mil­li­on. Den größ­ten Marsch für das Leben gab es im Jahr 2013, als zum 40. Jah­res­tag des Urteils Roe gegen Wade über eine Mil­li­on Men­schen nach Washing­ton kam, um gegen den Ame­ri­can Holo­caust zu demon­strie­ren, wie US-Prä­si­dent Ronald Rea­gan (1981–1989), der in Kon­takt mit Gray stand, das Abtrei­bungs­mas­sa­ker nannte.

Nel­lie Gray (1924–2012), eine star­ke Frau und tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Katholikin

Nel­lie Gray wur­de 1924 in Big Spring in Texas gebo­ren. Im Zwei­ten Welt­krieg dien­te sie im Women’s Army Corps der US-Streit­kräf­te. Anschlie­ßend erwarb sie an der George­town Uni­ver­si­ty einen Master in Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten. Gleich nach Kriegs­en­de trat sie in den Bun­des­dienst, wäh­rend sie neben­bei ihr Stu­di­um absol­vier­te, und war 28 Jah­re im Außen- und Arbeits­mi­ni­ste­ri­um tätig. Nach dem Urteil Roe gegen Wade zog sie sich aus dem Berufs­le­ben zurück, initi­ier­te den Marsch für das Leben und wid­me­te sich ganz der Lebensrechtsbewegung.

Am 13. August 2012 starb Nel­lie Gray im Alter von 88 Jah­ren. Das Requi­em für die Katho­li­kin wur­de in der über­lie­fer­ten Form des Römi­schen Ritus zele­briert. Wie spä­ter die Grün­de­rin­nen des ita­lie­ni­schen Mar­sches für das Leben in Rom, der Bür­ger­be­we­gung Manif pour tous in Frank­reich und wei­te­rer bedeu­ten­der Initia­ti­ven war auch Nel­lie Gray eine tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Katholikin.

Mit der Wahl von Donald Trump zum US-Prä­si­den­ten kam es zur bis­her eng­sten Ver­bin­dung zwi­schen dem Wei­ßen Haus und dem Marsch für das Leben. 2017, soeben ange­lobt, nahm mit Micha­el Pence erst­mals ein Vize­prä­si­dent per­sön­lich am Marsch teil. Trump rich­te­te in den fol­gen­den Jah­ren jeweils eine Gruß­bot­schaft an die Teil­neh­mer, in der er sich „voll und ganz“ zum Lebens­recht der unge­bo­re­nen Kin­der bekann­te und eine Dele­ga­ti­on von Orga­ni­sa­to­ren und Teil­neh­mern im Wei­ßen Haus empfing.

In weni­gen Tagen soll­te der 48. March for Life statt­fin­den. Aus­ge­rech­net im Jahr, in dem US-Prä­si­dent Trump Nel­lie Gray durch die Auf­nah­me in den Natio­nal Gar­den of Ame­ri­can Heroes eine her­aus­ra­gen­de Aner­ken­nung zuteil­wer­den läßt, wird der Marsch nur vir­tu­ell statt­fin­den. Als Grund dafür wird die Pseu­do-Pan­de­mie Covid-19 genannt, in Wirk­lich­keit wur­de Washing­ton nach der eben­so gro­tes­ken wie kurio­sen „Erstür­mung“ des Kapi­tols in ein Heer­la­ger verwandelt.

Nel­lie Grays Marsch für das Leben fand im Lau­fe der Zeit welt­wei­te Nach­ah­mung und gehört heu­te zu den wich­tig­sten Initia­ti­ven, die der Lebens­rechts­be­we­gung und ihrem Anlie­gen, dem Schutz des unge­bo­re­nen Lebens, öffent­li­che Sicht­bar­keit verschafft.

Hun­dert­tau­sen­de Men­schen demon­strie­ren jedes Jahr in Washing­ton gegen das größ­te Blut­bad der Menschheitsgeschichte

Text: Andre­as Becker
Bild: Wikicommons/​RNS/​MiL (Screen­shot)

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