(Washington) Der Termin für die Seligsprechung von Erzbischof Fulton Sheen, der zu seiner Zeit als Kommunikationstalent der Evangelisierung galt, wurde bekanntgegeben. Die Diözese Peoria kündigte an, daß der Diener Gottes am 21. Dezember in der Marienkathedrale seines Heimatbistums zu den Altären erhoben wird. Vor kurzem ist eine deutsche Neuübersetzung eines der wichtigsten Sheen-Bücher in den Buchhandel gekommen.
Der Termin für die Seligsprechung fällt in das 100. Jahr seiner Priesterweihe. Msgr. Fulton Sheen wurde 1895 im Staat Illinois geboren. Im Alter von 24 Jahren empfing er am 20. September 1919 in der Kathedrale seines Heimatbistums Peoria die Priesterweihe.
Fulton Sheen war ein richtiger Volkserzieher. Er schrieb 73 Bücher und entdeckte bald seine außergewöhnliche Begabung für die damals neuen Rundfunkmedien, die er wie kaum ein anderer für die Evangelisation nutzbar machte. 1930 begann er regelmäßige Sendungen im Hörfunk zu gestalten, ab 1951 auch im Fernsehen.
Im selben Jahr ernannte ihn Papst Pius XII. zum Weihbischof des Erzbistum New York. 1966 erfolgte seine Ernennung zum Bischof von Rochester durch Papst Paul VI. 1969 seine Emeritierung.
Den höchsten Bekanntheitsgrad erreichte Msgr. Sheen in den 50er und 60er Jahren, als er auch das Fernsehen mit eigenen Sendungen nützte. Am Höhepunkt seines Wirkens folgten ihm regelmäßig rund 30.000.000 Zuseher. Für seine Sendung „Life is Worth Living“ erhielt er den Emmy. Seine Reichweite war enorm. Doch genau am Höhepunkt seines Medienwirkens zog er sich abrupt zurück. Über die Gründe schwieg er sich aus. Erst ein Biographie von Raymond Arroyo (EWTN) brachte 2008 Licht in die Sache.
Die Ernennung zum Diözesanbischof war mehr ein Abschieben. Das Amt hatte Sheen nicht angestrebt und es tat ihm auch nicht gut. Er verzettelte sich in politischen Aktivismus und zog selbst die Handbremse, indem er vorzeitig, nach nicht einmal drei Jahren, im Oktober 1969 um seine Emeritierung bat. Paul VI. ernannte ihn zum Dank zum Titularerzbischof.
1979 ist er in New York verstorben. Kurz zuvor kam es noch zu einer bewegenden Begegnung mit einer herzlichen Umarmung zwischen Papst Johannes Paul II. und dem 84 Jahre alten Sheen. Damasl besuchte der Papst aus Polen zum ersten Mal in seinem Pontifikat die USA. Die Begegnung erfolgte in der St. Patricks-Kathedrale von New York. Johannes Paul II. sagte dem Erzbischof:
„Du bist ein treuer Sohn der Kirche.“
Der Weg zur Seligsprechung
Am vergangenen 6. Juli hatte die römische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren die Anerkennung eines Wunders auf die Fürsprache Sheens bekanntgegeben. Als Wunder wurde nach entsprechender medizinischer Prüfung die unerklärliche Genesung von James Fulton Engstrom anerkannt. Der Sohn von Bonnie und Travis Engstrom war im September 2010 in der Stadt Goodfield im Bistum Peoria als Todgeburt zur Welt gekommen.
Während Ärzte und Geburtshelfer jede Hoffnung aufgegeben hatten, da der Junge keine Lebenszeichen von sich gab, riefen seine Eltern Msgr. Fulton Sheen um Fürsprache an – und das Wunder geschah. Zum Dank wurde ihr Sohn auch auf Fulton getauft.
Bereits im Jahr 2002 hatte die Diözese Peoria das Seligsprechungsverfahren ihres großen Sohnes eröffnet, nachdem das Erzbistum New York darauf verzichtet hatte. 2012 wurde Fulton Sheen von Papst Benedikt XVI. der heroische Tugendgrad zuerkannt.
Am 27. Juni sind seine sterblichen Überreste aus New York nach Peoria überführt worden, nachdem es zuvor einen langen Rechtsstreit um seine letzte Ruhestätte gegeben hatte, der das Seligsprechungsverfahren mehr als vier Jahre lang blockierte. Erzbischof Sheen hatte testamentarisch den Wunsch verfügt, nach seinem Ableben auf einem bestimmten Friedhof in New York begraben zu werden. Auf Wunsch des Erzbistums New York stimmte seine nächste Verwandte aber zu, ihn in der New Yorker St.-Patricks-Kathedrale in der Krypta der Bischöfe beizusetzen. Da das Seligsprechungsverfahren von Peoria vorangetrieben wurde, sollten sich aufgrund der Jurisdiktion, so der Vatikan, die sterblichen Überreste auch dort befinden. Das Erzbistum New York widersetzte sich jedoch der geplanten Überführung, die von Sheens Nichte unterstützt wurde.
„Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“
Für Aufsehen, aber damals auch Unverständnis sorgten am 26. Januar 1947 in einer Radiosendung die Worte Sheens, die heute von manchen als prophetisch bezeichnet werden, da sie ein Blick in die Zukunft scheinen und heute ganz aktuell klingen. Er sagte:
„Wir sind am Ende des Christentums. Es ist zu Ende, wir haben es sterben sehen. Betrachten Sie die Symptome: der Zusammenbruch der Familie, die Scheidung, die Abtreibung, die Unmoral, die allgemeine Unehrlichkeit.“
Kurz darauf präzisierte er, weder die Christenheit noch die Kirche gemeint zu haben, sondern das christlich geprägte öffentliche Leben, die Bedeutung des Christentums und seiner Grundsätze in Staat und Gesellschaft.
In seiner Rundansprache hatte Msgr. Sheen auch gesagt:
„Nur wer im Glauben lebt, weiß wirklich, was auf der Welt passiert. Die großen, glaubenslosen Massen sind sich der zerstörerischen Prozesse, die stattfinden, nicht bewußt.“
Als Ursachen benannte Sheen zwei Dinge:
„Es gibt keinen anderen Lebenszweck, als Reichtum zu produzieren und zu erwerben.“
„Die Vorstellung, daß der Mensch von Natur aus gut ist und keinen Gott braucht, der ihm Recht verschafft, und keinen Erlöser, der ihn von der Schuld rettet, weil der Fortschritt automatisch ist dank der Ausbildung und der wissenschaftlichen Entwicklung, die eines Tages den Menschen zu einer Art Gott machen wird.“
Es werde, so Sheen, in Zukunft zwei Arten von Menschen geben: jene, die Gott nachfolgen, der Mensch geworden ist, und jene, die selber „Gott werden“ wollen. Zugleich kritisierte er die „Mittelmäßigkeit“, die „das Leben vieler Christen prägt“.
Viele Christen würden sich nicht von den Nicht-Christen unterscheiden, würden dieselben Bücher lesen, die Kinder gleich gottlos erziehen, denselben Einflüsterern lauschen und das Verhalten der Heiden übernehmen wie Scheidung und Wiederverheiratung. Es gebe zahlreiche katholische Arbeiterführer, die bei Wahlen Kommunisten empfehlen und katholische Schriftsteller, die den ihnen angebotenen Vorsitz in kommunistischen Organisationen annehmen.
Das Böse komme, so Sheen, um die Gläubigen zu verachten, zu hassen und zu verfolgen. Das sei auch eine Zeit der Prüfung. In dieser Situation hätten die Christen ihre Treue unter Beweis zu stellen. In dieser Situation werde sich zeigen, wer ein schwacher und wer ein starker Baum ist, wenn der Wind weht.
„Wir werden an Quantität abnehmen, aber an Qualität zunehmen. Dann werden die Worte unseres Herrn bestätigt: ‚Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut‘.“
Neuübersetzung eines wichtigen Ehe-Ratgebers
In der Kathedrale Saint Mary of the Immaculate Conception von Peoria, wo Msgr. Fulton Sheen, zum Priester geweiht wurde und seine letzte Ruhestätte gefunden hat, wird am 21. Dezember seine Seligsprechung stattfinden.
Bischof von Peoria ist Msgr. Daniel Robert Jenky, den Johannes Paul II. 2002 zum Diözesanbischof ernannte. Er gehört der Kongregation vom Heiligen Kreuz (CSC) an, die 1837 in Frankreich im Zuge des Wiederaufbaus nach der Französischen Revolution gegründet wurde. Dem Orden gehörte auch Bruder Andreas Bessette (1845–1937) an, der in Quebec als Pförtner wirkte und 2010 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen wurde. Auf seine Verehrung des heiligen Joseph geht die Errichtung der großen Josephsbasilika zurück, die heute das Stadtbild von Montreal prägt.
Vor kurzem wurde eines der bedeutendsten Bücher von Fulton Sheen in einer Neuübersetzung den deutschen Lesern zugänglich gemacht. Sheen entfaltet in dem Buch „Zur Liebe gehören Drei“ das „große Geheimnis der Ehe“. Die Initiative zur Neuübersetzung dieses empfehlenswerten Ratgeber zur Ehe geht auf die Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) zurück.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Das Buch von Fulton Sheen: Zur Liebe gehören Drei. Das große Geheimnis der Ehe, 324 Seiten, Sarto Verlag, kann über unsere Partnerbuchhandlung bezogen werden.
Ein toller Christ und wunderbarer Lehrer, soweit ich das beurteilden kann.
In Erinnerung an den großen amerikanischen Bischof Fulton Sheen erlaub ich mir nachfolgenden Vortrag in Erinnerung zu rufen:
Der bekannte amerikanische Erzbischof Fulton J. Sheen hat seine im Jahre 1947 gehaltene Radioansprache mit der Frage eröffnet.
„Wer ist der Antichrist“ ?
Wir werden erfahren, dass seine Antwort in erschreckender Realität auf
die heutigen „humanen Friedensbringer“ – in Wirklichkeit üble Seelenverderber zutrifft.….
Seine Ansprache:
Der Antichrist wird nicht so genannt werden, sonst würde er keine Gefolgschaft haben. Er wird nicht enge, rote Beinkleider tragen, auch nicht Schwefel von sich geben, weder einen Speer schwingen, noch mit einem spitzen Schwanz wedeln
wie der Mephistopheles im Faust.
Diese Maskerade hat dem Teufel geholfen, die Menschen davon zu überzeugen,
dass er nicht existiere. Denn er weiß, dass er niemals so stark ist, als wenn Menschen glauben, dass er nicht existiert.
Nirgends in der Heiligen Schrift finden wir eine Bestätigung für den volkstümlichen Mythos, der Teufel sei ein Hanswurst, der wie der erste „Rote“ gekleidet ist.
Er wird vielmehr beschrieben als ein vom Himmel gefallener Engel und
als „der Fürst dieser Welt“, dessen Aufgabe es ist, uns zu sagen,
dass es keine andere Welt gibt.
Seine Logik ist einfach:
Wenn es keinen Himmel gibt, gibt es auch keine Hölle.
Wenn es keine Hölle gibt, dann gibt es auch keine Sünde.
Wenn es keine Sünde gibt, dann gibt es auch keinen Richter.
Und wenn es kein Gericht gibt,
dann ist das Böse gut, und das Gute ist böse …
Wie wird er in dieses Zeitalter kommen,
um für seine Religion Anhänger zu gewinnen?
Er wird als der große Menschenfreund verkleidet kommen.
Er wird von Frieden, Wohlergehen und Fülle sprechen,
nicht als von Mitteln, um uns zu GOTT zu führen,
sondern als Endzielen in sich …
Er wird die Menschen dazu bringen, sich beschämt zurückzuziehen,
wenn ihre Mitmenschen sagen, sie wären nicht großzügig und liberal.
Er wird Toleranz mit Gleichgültigkeit gegen Recht und Unrecht, Wahrheit und Irrtum gleichsetzen …
Und weil seine Religion Brüderlichkeit ohne die Vaterschaft GOTTES sein wird,
wird er sogar die Auserwählten täuschen .…
Die Worte eines großen Bischofes an sein anvertrautes Volk.
Ich möchte hier auch noch mal an die Worte Pater Pios erinnern, die er 1960 zu Gabriele Amorth gesagt hat: „Der Satan wurde in den Schoß die Kirche [den physischen Strukturen] eingeschleust, und er wird es innerhalb sehr kurzer Zeit schaffen, über eine falsche Kirche zu herrschen.“ Amorth sagte 2011, dass Pater Pio sehr geqäult war wegen der großen Apostastie. (Glaubensavfall)
Pater Pio betete: „O Jesus, rette die Auserwählten in der Stunde der Finsternis.“