„Offene und ehrliche“ Diskussion über das Zweite Vatikanische Konzil gefordert

Offener Brief an Erzbischof Carlo Maria Viganò und an Bischof Athanasius Schneider


Weihbischof Athanasius Schneider und Erzbischof Carlo Maria Viganò haben Forderungen formuliert, die in der Kirche Unterstützung und Ablehnung provozieren, aber niemand, dem die Kirche ein wirkliches Anliegen ist, gleichgültig lassen können.
Weihbischof Athanasius Schneider und Erzbischof Carlo Maria Viganò haben Forderungen formuliert, die in der Kirche Unterstützung und Ablehnung provozieren, aber niemand, dem die Kirche ein wirkliches Anliegen ist, gleichgültig lassen können.

(Rom) Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò und Weih­bi­schof Atha­na­si­us Schnei­der, zwei der pro­fi­lier­te­sten Ver­tre­ter der katho­li­schen Kir­che, haben im Juni mit einer Rei­he von Stel­lung­nah­men den Stein in den Teich gewor­fen und eine Revi­si­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils gefor­dert. Unter­stüt­zung erhal­ten sie von einer inter­na­tio­na­len Grup­pe von Pro­fes­so­ren, Prie­stern und Intellektuellen.

Anzei­ge

Die von den bei­den Ober­hir­ten ange­sto­ße­ne Dis­kus­si­on zieht ihre Krei­se und stößt dabei auch auf Wider­stand, den mit erstaun­li­cher Schär­fe der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster arti­ku­liert. Grund dafür ist zuletzt Kri­tik an der von Papst Bene­dikt XVI. initi­ier­ten Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät, die Erz­bi­schof Viganò für geschei­tert hält, was er nicht nur auf den 2013 erfolg­ten Amts­ver­zicht Bene­dikts zurück­führt, son­dern auf grund­sätz­li­che Schwä­chen die­ser Her­me­neu­tik. Es gibt, so der Spit­zen­di­plo­mat außer Dienst, ein­zel­ne Pas­sa­gen oder gan­ze Kon­zils­do­ku­men­te, die mit der Tra­di­ti­on nicht in Ein­klang und daher in kei­ne Kon­ti­nui­tät zu brin­gen sei­en. Für Erz­bi­schof Viganò ist zumin­dest ein Doku­ment des Kon­zils, die Erklä­rung Dignita­tis hum­a­nae über die Reli­gi­ons­frei­heit, ganz fal­len­zu­las­sen, falls es nicht grund­sätz­lich bes­ser sei, das gan­ze Kon­zil zu „ver­ges­sen“. Die Gefah­ren von Ver­wir­rung, Miß­ver­ständ­nis und Zwei­deu­tig­keit sei­en schlicht­weg zu groß, zumal eini­ge Tei­le in einem nicht sanier­ba­ren Wider­spruch zur kirch­li­chen Tra­di­ti­on stünden.

Die Deut­lich­keit der Vor­stö­ße der bei­den Bischö­fe, die sich zwar in Umfang, Akzen­tu­ie­rung und Lösungs­an­satz unter­schei­den, im Grund­an­lie­gen aber einig sind, for­dert von allen eine Posi­tio­nie­rung, die an der Kir­chen­kri­se lei­den. Die syn­chro­nen Schrit­te von Erz­bi­schof Viganò und Weih­bi­schof Schnei­der zwin­gen nicht nur Tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen und Kon­ser­va­ti­ven, son­dern allen Katho­li­ken guten Wil­lens, Hir­ten wie Gläu­bi­gen, eine klä­ren­de und rei­ni­gen­de Dis­kus­si­on auf, der man­che lie­ber aus dem Weg gehen würden. 

Die­ses Span­nungs­feld wird an der Kri­tik an dem Vor­stoß deut­lich, die aus die­sen Rei­hen arti­ku­liert wird, etwa von Kar­di­nal Wal­ter Brandmüller.

Es gibt Hin­wei­se, daß – wie zu erwar­ten war – aus dem Vati­kan her­aus ver­sucht wird, die Kri­ti­ker der Amts­füh­rung von Papst Fran­zis­kus aus­ein­an­der­trei­ben. Als Keil wird dabei die Hal­tung von Bene­dikt XVI. zum Zwei­ten Vati­ca­num genützt, die trotz sei­ner Bemü­hun­gen, der pro­gres­si­ven Her­me­neu­tik des Bruchs ent­ge­gen­zu­tre­ten (die nach dem Kon­zil eine „neue Kir­che“ behaup­te­te, die von jener vor dem Kon­zil grund­le­gend ver­schie­den sei), eine gewis­se Ambi­va­lenz in sich trägt, die zunächst vor allem bio­gra­phi­scher Natur scheint. Joseph Ratz­in­ger und Hans Küng waren bei­de Kon­zil­s­pe­ri­ti und gehör­ten wäh­rend des Kon­zils gemein­sam der Rhei­ni­schen Alli­anz an. Ihre Wege trenn­ten sich erst in der Nach­kon­zils­zeit. Auf dem Weg zum Kon­zil teil­ten bei­de die „Begei­ste­rung“ und die „unglaub­li­che Erwar­tungs­hal­tung“, wie Bene­dikt XVI. es 2013 for­mu­lie­ren sollte.

Die Fra­ge ist von grund­sätz­li­cher Art. Einer­seits stan­den sich auf dem Kon­zil Tra­di­ti­on und Moder­nis­mus auf den Bar­ri­ka­den gegen­über, ande­rer­seits spal­te­te sich letz­te­rer, der das Kon­zil weit­ge­hend beherrsch­te, in zwei Rich­tun­gen, die sich in der Fra­ge der Radi­ka­li­tät der Neue­run­gen und der Kon­zils­um­set­zung zer­strit­ten und aus­ein­an­der­streb­ten. Aus ihnen ent­wickel­ten sich die Anti­po­den „pro­gres­siv“ und „kon­ser­va­tiv“ (zur Unter­schei­dung von den tra­di­tio­nel­len Kon­ser­va­ti­ven auch als „neo­kon­ser­va­tiv“ bezeich­net). Die Rea­li­tät ist weit schat­tier­ter und umfaßt flie­ßen­de Über­gän­ge sowie Neu- und Umgrup­pie­run­gen. Wo stand damals wer, und wel­che Kon­se­quen­zen erga­ben sich daraus?

Das vor­ma­li­ge Kir­chen­ober­haupt, Bene­dikt XVI., konn­te sich in den strit­ti­gen Fra­gen rund um das Kon­zil und die dar­auf fol­gen­de Kir­chen- und Glau­bens­kri­se nicht zu letz­ten Kon­se­quen­zen sei­ner eige­nen Ana­ly­se auf­raf­fen und Schwan­kun­gen in sei­ner eige­nen Hal­tung nicht mit letz­ter Kohä­renz ver­mei­den. Am Tabu einer grund­sätz­li­chen Kri­tik am Zwei­ten Vati­ca­num oder an Tei­len des­sel­ben rühr­te er jedoch nicht. Befremd­lich muß­te daher auf jene wir­ken, die sich von ihm eine rei­ni­gen­de Klä­rung erhofft hat­ten, von der man sich ein Ende der Kir­chen­kri­se ver­spricht, daß er sei­nen letz­ten gro­ßen Auf­tritt, die Begeg­nung mit dem Kle­rus der Diö­ze­se Rom am 14. Febru­ar 2013, für eine nost­al­gisch ange­hauch­te und ver­klä­ren­de Rück­schau auf das Kon­zil nütz­te, was als gei­sti­ges Ver­mächt­nis aus­ge­legt wer­den könnte.

Die Unterstützungserklärung

Heu­te trat eine gan­ze Rei­he von katho­li­schen Intel­lek­tu­el­len mit einem Offe­nen Brief an die Öffent­lich­keit, um die For­de­rung nach einer „not­wen­di­gen Revi­si­on“ des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils zu unter­stüt­zen und zu konkretisieren.

Erst­un­ter­zeich­ne­rin des Offe­nen Brie­fes, der sich direkt an Erz­bi­schof Viganò und Weih­bi­schof Schnei­der rich­tet, ist die US-Juri­stin Don­na Fitz­pa­trick Bethell, die bis zum vori­gen Jahr Vor­stands­mit­glied des Chri­sten­dom Col­lege in Vir­gi­nia (USA) war und im Vor­stand meh­re­rer Unter­neh­men sitzt. Zu den Unter­zeich­nern gehö­ren unter ande­ren Prof. Rober­to de Mat­tei und Prof. Peter Kwas­niew­ski, Sté­pha­ne Mer­cier, Robert Hick­son, Wolf­ram Schrems, Mar­co Tosat­ti, José Anto­nio Ure­ta, Wil­ly Wim­mer, Aldo Maria Val­li und John-Hen­ry Westen. Wei­te­re Unter­stüt­zun­gen sind mög­lich (sie­he am Ende des Bei­trags). Die mehr als 50 Erst­un­ter­zeich­ner schreiben:

„Die kri­ti­sche Revi­si­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils ist nun unver­meid­lich. Ein neu­er Impuls für die Debat­te kam in den letz­ten Wochen durch eini­ge arti­ku­lier­te Wort­mel­dun­gen von Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò, ehe­ma­li­ger päpst­li­cher Nun­ti­us in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, und von Msgr. Atha­na­si­us Schnei­der, Weih­bi­schof von Ast­a­na in Kasachstan.“

Die Unter­zeich­ner „haben heu­te ein Doku­ment zur Unter­stüt­zung der bei­den Bischö­fe ver­öf­fent­licht, in dem sie die For­de­rung erneu­ern nach einer offe­nen und ehr­li­chen Debat­te dar­über, was wirk­lich beim Zwei­ten Vati­ca­num gesche­hen ist, und über die Mög­lich­keit, daß das Kon­zil und sei­ne Umset­zung Irr­tü­mer oder Aspek­te ent­hält, die Irr­tü­mer begün­sti­gen oder den Glau­ben beeinträchtigen.“

Der Offe­ne Brief wur­de bis­her in sechs Spra­chen publi­ziert, dar­un­ter auch Niederländisch. 

Offener Brief an Erzbischof Carlo Maria Viganò und an Bischof Athanasius Schneider

Eure Exzel­len­zen,

wir, die Unter­zeich­ner, möch­ten uns auf­rich­tig für Ihre Stand­haf­tig­keit und Sor­ge um die See­len der Gläu­bi­gen in der gegen­wär­ti­gen Glau­bens­kri­se in der katho­li­schen Kir­che bedan­ken. Ihre öffent­li­chen Äuße­run­gen, in denen eine ehr­li­che und offe­ne Dis­kus­si­on über das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil und die dar­auf fol­gen­den dra­ma­ti­schen Ver­än­de­run­gen im Glau­ben und in der Pra­xis gefor­dert wur­den, waren für vie­le katho­li­sche Gläu­bi­ge eine Quel­le der Hoff­nung und des Tro­stes. Heu­te, also mehr als fünf­zig Jah­re nach sei­nem Abschluß, schei­nen die Ereig­nis­se des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils etwas Ein­zig­ar­ti­ges in der Kir­chen­ge­schich­te zu sein. Nie zuvor folg­te auf ein öku­me­ni­sches Kon­zil eine so lan­ge Zeit der Ver­wir­rung, der Kor­rup­ti­on, des Glau­bens­ver­lu­stes und der Demü­ti­gung der Kir­che Christi.

Die Katho­li­zi­tät hat sich von fal­schen Reli­gio­nen immer dadurch unter­schie­den, daß sie dar­auf bestand, daß der Mensch ein ratio­na­les Geschöpf ist und der reli­giö­se Glau­be die kri­ti­sche Refle­xi­on der Katho­li­ken nicht unter­drückt, son­dern för­dert. Vie­le, ein­schließ­lich des gegen­wär­ti­gen Hei­li­gen Vaters, schei­nen das Zwei­te Vati­ca­num, sei­ne Tex­te, Hand­lun­gen und prak­ti­schen Umset­zun­gen, in einer Festung zu pla­zie­ren, wo es jeder kri­ti­schen Ana­ly­se und Debat­te ent­zo­gen ist. Gegen die Beden­ken und Ein­wän­de der Katho­li­ken guten Wil­len wur­de das Kon­zil in den Sta­tus eines ‚Super­kon­zils‘ erho­ben[1], des­sen Erwäh­nung die Debat­te viel­mehr abwürgt, anstatt sie zu fördern.“

Und wei­ter:

„Ihre Ermah­nung, die Wur­zeln der gegen­wär­ti­gen Kir­chen­kri­se auf­zu­spü­ren, und Ihr Appell, alle Abwei­chun­gen des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils zu kor­ri­gie­ren, sind ein her­vor­ra­gen­des Bei­spiel für die Erfül­lung des bischöf­li­chen Amtes, den Glau­ben wei­ter­zu­ge­ben, wie ihn die Kir­che emp­fan­gen hat.“

Die Unter­zeich­ner bedan­ken sich für die For­de­rung der Bischö­fe nach einer „offe­nen und ehr­li­chen Debat­te“ dar­über, was wirk­lich auf dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil gesche­hen ist, und auch einer vor­be­halt­lo­sen Dis­kus­si­on zur Fra­ge, ob Kon­zils­do­ku­men­te oder deren Umset­zung „Irr­tü­mer oder Aspek­te“ ent­hal­ten, „die Irr­tü­mer begün­sti­gen oder dem Glau­ben schaden“.

Eine sol­che Debat­te dür­fe nicht a prio­ri davon aus­ge­hen, daß das Zwei­te Vati­ca­num als Gan­zes oder in Tei­len „in Kon­ti­nui­tät mit der Tra­di­ti­on steht“. Die Unter­zeich­ner deu­ten an, daß eine sol­che „offe­ne und ehr­li­che Debat­te“ in den ver­gan­ge­nen 55 Jah­ren abge­würgt anstatt geför­dert wurde.

„Die Fra­ge, ob das Zwei­te Vati­ca­num mit der Tra­di­ti­on in Ein­klang gebracht wer­den kann oder nicht, ist die zu dis­ku­tie­ren­de Fra­ge, nicht eine fest­ge­setz­te Prä­mis­se, die blind befolgt wer­den muß, selbst wenn sich her­aus­stellt, daß sie der Ver­nunft wider­spricht. Die Kon­ti­nui­tät des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils mit der Tra­di­ti­on ist eine zu prü­fen­de und zu debat­tie­ren­de Hypo­the­se und nicht eine unbe­streit­ba­re Tat­sa­che. Seit zu vie­len Jahr­zehn­ten hat die Kir­che zu weni­ge Hir­ten gese­hen, die eine sol­che Debat­te zulas­sen, geschwei­ge denn fördern.“

Die Unter­zeich­ner erin­nern an den 2017 ver­stor­be­nen Ekkle­sio­lo­gen und Kano­ni­ker am Peters­dom Bru­ne­ro Gherar­di­ni, der „bereits vor elf Jah­ren“ mit die­ser Bit­te an Papst Bene­dikt XVI. herantrat:

 „Die­se Idee habe ich schon lan­ge im Sinn (die ich mir jetzt erlau­be, Sei­ner Hei­lig­keit dar­zu­le­gen): Ich bezie­he mich auf die Mög­lich­keit einer gran­dio­sen und end­gül­ti­gen Klä­rung aller Aspek­te und Inhal­te des jüng­sten Kon­zils. In Wirk­lich­keit erschie­ne es logisch – und mir erscheint es drin­gend –, daß die­se Aspek­te und Inhal­te sowohl an sich als auch in ihrem Kon­text zusam­men mit allen ande­ren unter­sucht wer­den, mit einer sorg­fäl­ti­gen Prü­fung aller Quel­len und unter dem spe­zi­fi­schen Gesichts­punkt der Kon­ti­nui­tät mit dem vor­he­ri­gen Lehr­amt der Kir­che, sowohl dem fei­er­li­chen wie dem ordent­li­chen. Auf der Grund­la­ge einer wis­sen­schaft­li­chen und kri­ti­schen Arbeit – so umfas­send und ein­wand­frei wie mög­lich – des Ver­gleichs mit dem über­lie­fer­ten Lehr­amt der Kir­che wird es dann mög­lich sein, die­ses The­ma anzu­ge­hen und zu einer siche­ren und objek­ti­ven Bewer­tung des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils zu gelan­gen.“[2]

Die Unter­zeich­ner dan­ken den bei­den Bischö­fen dafür, „daß Sie auch eini­ge der wich­tig­sten dok­tri­nä­ren Punk­te benannt haben“, die in einer sol­chen kri­ti­schen Prü­fung behan­delt wer­den soll­ten. Sie prä­sen­tie­ren eine Zusam­men­stel­lung die­ser in den jüng­sten Stel­lung­nah­men von Erz­bi­schof Viganò und Weih­bi­schof Schnei­der genann­ten Punk­te und äußern die Hoff­nung, daß die­se Samm­lung „als Grund­la­ge für detail­lier­te Dis­kus­sio­nen und Debat­ten dient“. Die Zusam­men­stel­lung sei weder voll­stän­dig noch herr­sche zu den ein­zel­nen Punk­ten unter den Unter­zeich­nern unbe­dingt Übereinstimmung.

„Wir sind uns jedoch einig, daß Ihre Fra­gen ehr­li­che Ant­wor­ten ver­die­nen und nicht bloß bei­sei­te gelegt zu wer­den mit Ad-homi­nem-Aus­sa­gen, die Anschul­di­gun­gen des Unge­hor­sams oder des Bruchs mit der Gemein­schaft ent­hal­ten. Und wenn das, was Sie ver­tre­ten, alles falsch ist, wie behaup­tet wird, dann soll das die Gegen­sei­te bewei­sen. Wenn nicht, soll­te die Hier­ar­chie Ihren For­de­run­gen Gehör schenken.“

Religionsfreiheit für alle Religionen als ein von Gott gewolltes Naturrecht

  • Bischof Schnei­der: „Bei­spie­le hier­für sind bestimm­te Äuße­run­gen des Kon­zils: zum The­ma Reli­gi­ons­frei­heit (ver­stan­den als natür­li­ches Recht und daher von Gott posi­tiv gewollt, eine fal­sche Reli­gi­on zu prak­ti­zie­ren und zu ver­brei­ten, zu der auch Göt­zen­dienst oder noch Schlim­me­res gehö­ren kann).“[3]
  • Bischof Schnei­der: „Lei­der unter­gräbt das Kon­zil [in Dignita­tis Hum­a­nae] nur weni­ge Sät­ze spä­ter die­se Wahr­heit, indem es eine Theo­rie auf­stellt, die das stän­di­ge Lehr­amt der Kir­che noch nie zuvor gelehrt hat, d. h. daß der Mensch das in sei­ner eige­nen Natur begrün­de­te Recht hat, ‚sodaß in reli­giö­sen Din­gen nie­mand gezwun­gen wird, gegen sein Gewis­sen zu han­deln, noch dar­an gehin­dert wird, pri­vat und öffent­lich, als ein­zel­ner oder in Ver­bin­dung mit ande­ren – inner­halb der gebüh­ren­den Gren­zen – nach sei­nem Gewis­sen zu han­deln‘, ‚(ut in re reli­gio­sa neque) impe­dia­tur, quo­mi­nus iux­ta suam con­sci­en­ti­am agat pri­va­tim et publi­ce, vel solus vel ali­is con­so­cia­tus, intra debi­tos limi­tes‘. Nach die­ser Aus­sa­ge hät­te der Mensch das Recht, auf­grund sei­ner eige­nen Natur (und daher von Gott posi­tiv gewollt) nicht dar­an gehin­dert zu wer­den, auch gemein­sam die Ver­eh­rung eines Göt­zen­bil­des und sogar die Ver­eh­rung des Satans zu wäh­len, zu prak­ti­zie­ren und zu ver­brei­ten. da es Reli­gio­nen gibt, die Satan ver­eh­ren, zum Bei­spiel die ‚Kir­che Satans‘. In eini­gen Län­dern wird die ‚Kir­che Satans‘ mit dem­sel­ben recht­li­chen Wert aner­kannt wie alle ande­ren Reli­gio­nen.“[4]

Die Gleichsetzung der Kirche Christi mit der katholischen Kirche und die neue Ökumene

  • Bischof Schnei­der: „Die Unter­schei­dung [des Kon­zils] zwi­schen der Kir­che Chri­sti und der katho­li­schen Kir­che (das Pro­blem des ‚sub­si­stit in‘ erweckt den Ein­druck, daß zwei Rea­li­tä­ten exi­stie­ren: einer­seits die Kir­che Chri­sti und ande­rer­seits die katho­li­sche Kir­che).“[5]
  • Bischof Schnei­der: „Zu sagen, daß Mus­li­me mit uns den ein­zi­gen Gott ver­eh­ren (‚nobis­cum Deum ado­rant‘), wie das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil in Lumen Gen­ti­um 16 sagt, ist theo­lo­gisch eine sehr zwei­deu­ti­ge Aus­sa­ge. Daß wir Katho­li­ken mit den Mus­li­men den ein­zi­gen Gott ver­eh­ren, ist nicht wahr. Wir ver­eh­ren nicht mit ihnen. Im Akt der Anbe­tung ver­eh­ren wir immer die Hei­lig­ste Drei­fal­tig­keit, wir ver­eh­ren nicht ein­fach ‚den ein­zi­gen Gott‘, son­dern viel­mehr und bewußt die Hei­li­ge Drei­fal­tig­keit: Vater, Sohn und Hei­li­ger Geist. Der Islam lehnt die Hei­lig­ste Drei­fal­tig­keit ab. Wenn Mus­li­me anbe­ten, tun sie das nicht auf einer über­na­tür­li­chen Glau­bens­ebe­ne. Und wie­der ist unser Akt der Anbe­tung radi­kal anders. Er ist grund­le­gend anders. Gera­de weil wir uns an Gott wen­den und ihn als Kin­der ver­eh­ren, die in der unbe­schreib­li­chen Wür­de gött­li­cher Adop­ti­on kon­sti­tu­iert sind, tun wir dies mit über­na­tür­li­chem Glau­ben. Die Mus­li­me hin­ge­gen haben kei­nen über­na­tür­li­chen Glau­ben.“[6]
  • Erz­bi­schof Viganò: „Wie wir wis­sen, hat­ten die Pro­gres­si­ven und Moder­ni­sten unter Beru­fung auf das Sprich­wort in der Schrift Lit­te­ra enim occi­dit, spi­ri­tus autem vivi­fi­cat (Der Buch­sta­be tötet, aber der Geist macht leben­dig, 2 Kor 3,6) den Weg gefun­den, wie man geschickt zwei­deu­ti­ge Aus­drücke in den Kon­zils­tex­ten ver­steckt, die damals den mei­sten harm­los erschie­nen, sich heu­te aber in ihrem sub­ver­si­ven Wert offen­ba­ren. Das ist die Metho­de, die bei der Ver­wen­dung des Aus­drucks sub­si­stit in zur Anwen­dung kam: Eine hal­be Wahr­heit zu sagen, nicht um den Gesprächs­part­ner nicht zu belei­di­gen (was vor­aus­set­zen wür­de, daß es erlaubt sei, die Wahr­heit Got­tes aus Respekt für Sei­ne Geschöp­fe zum Schwei­gen zu brin­gen), son­dern mit die Absicht, den hal­ben Irr­tum nut­zen zu kön­nen, der sofort besei­tigt wäre, wenn die gan­ze Wahr­heit ver­kün­det würde.
  • So spe­zi­fi­ziert ‚Eccle­sia Chri­sti Sub­si­stit in Eccle­sia Catho­li­ca‘ nicht die Iden­ti­tät der bei­den, son­dern die Exi­stenz der einen in der ande­ren und fol­ge­rich­tig auch in ande­ren Kir­chen: Von hier geht die Öff­nung aus für inter­kon­fes­sio­nel­le Fei­ern, öku­me­ni­sche Gebe­te und die unver­meid­li­che Leug­nung jeg­li­cher Not­wen­dig­keit der Kir­che zum Zweck der Erlö­sung, in ihrer Ein­heit und in ihrer mis­sio­na­ri­schen Natur.“[7]

Der päpstliche Primat und die neue Kollegialität

  • Bischof Schnei­der: „Die Tat­sa­che z. B., daß eine ‚Nota expli­ca­ti­va praevia‘ für das Doku­ment Lumen Gen­ti­um erfor­der­lich war, zeigt, daß der Text von Lumen Gen­ti­um in Nr. 22 in Bezug auf das The­ma der Bezie­hung zwi­schen dem päpst­li­chen Pri­mat und der bischöf­li­cher Kol­le­gia­li­tät nicht ein­deu­tig ist. Doku­men­te des nach­kon­zi­lia­ren Lehr­amts, die die Glau­bens­leh­re klär­ten, wie die Enzy­kli­ken Myste­ri­um Fidei, Hum­a­nae Vitae und das ‚Cre­do des Got­tes­vol­kes‘ von Papst Paul VI., waren von gro­ßem Wert und hilf­reich, aber sie klär­ten die oben genann­ten zwei­deu­ti­gen Aus­sa­gen des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils nicht.“[8]

Das Konzil und seine Texte sind die Ursache vieler aktueller Skandale und Irrtümer

  • Erz­bi­schof Viganò: „Wenn die Pacha­ma­ma in einer Kir­che ver­ehrt wer­den konn­te, dann ist das Dignita­tis Hum­a­nae geschul­det. Wenn wir eine Lit­ur­gie haben, die pro­te­stan­ti­siert und manch­mal sogar heid­nisch ist, ver­dan­ken wir das der revo­lu­tio­nä­ren Akti­on von Msgr. Anni­ba­le Bug­nini und den nach­kon­zi­lia­ren Refor­men. Wenn die Erklä­rung von Abu Dha­bi unter­zeich­net wur­de, haben wir das Nost­ra Aet­a­te zu ver­dan­ken. Wenn wir an den Punkt gekom­men sind, Ent­schei­dun­gen an die Bischofs­kon­fe­ren­zen zu dele­gie­ren – selbst bei schwer­wie­gen­den Ver­stö­ßen gegen das Kon­kor­dat, wie es in Ita­li­en gesche­hen ist –, ver­dan­ken wir das der Kol­le­gia­li­tät und ihrer aktua­li­sier­ten Fas­sung, der Syn­oda­li­tät. Wegen ihr fin­den wir uns mit Amo­ris Lae­ti­tia und der Not­wen­dig­keit wie­der, einen Weg suchen zu müs­sen, um zu ver­hin­dern, daß das, was für alle offen­sicht­lich war, zum Vor­schein kommt: Die­ses Doku­ment, das von einer beein­drucken­den Orga­ni­sa­ti­ons­ma­schi­ne erstellt wur­de, soll­te die Kom­mu­ni­on für Geschie­de­ne und in ande­ren irre­gu­lä­ren Ver­bin­dun­gen Leben­de legi­ti­mie­ren. Eben­so wie Quer­ida Ama­zo­nia dazu ver­wen­det wer­den wird, Prie­ste­rin­nen (wie im jüng­sten Fall einer ‚Bischofs­vi­ka­rin‘ in Frei­burg) und die Abschaf­fung des hei­li­gen Zöli­bats zu legi­ti­mie­ren.“[9]
  • Erz­bi­schof Viganò: „Wenn es aber damals schwer vor­stell­bar war, daß die von Pius XI. ver­ur­teil­te Reli­gi­ons­frei­heit (Mor­ta­li­um Ani­mos) von Dignita­tis Hum­a­nae bestä­tigt wer­den könn­te, oder daß der Papst sei­ne Auto­ri­tät von einem Phan­tom-Bischofs­kol­le­gi­um usur­piert sehen könn­te, sind wir heu­te imstan­de, zu begrei­fen, daß das, was geschickt im Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil ver­steckt wur­de, nun  ore rotun­do („in gerun­de­ter Spra­che“) in den päpst­li­chen Doku­men­ten im Namen einer fol­ge­rich­ti­gen Anwen­dung des Kon­zils eta­bliert wird.“[10]
  • Erz­bi­schof Viganò: „Wir kön­nen daher sagen, daß der Geist des Kon­zils kein ande­rer als das Kon­zil selbst ist, daß die Irr­tü­mer der Nach­kon­zils­zeit bereits  in nuce in den Kon­zils­ak­ten  ent­hal­ten waren, so wie auch rich­tig gesagt wird, daß der Novus Ordo die Mes­se des Kon­zils ist, wenn auch in Gegen­wart der Kon­zils­vä­ter die Mes­se zele­briert wur­de, die von den Pro­gres­si­ven aus­sa­ge­kräf­tig als vor­kon­zi­li­ar bezeich­net wird.“[11]
  • Bischof Schnei­der: „Für jeden, der intel­lek­tu­ell red­lich ist und nicht die Qua­dra­tur des Krei­ses ver­sucht, ist es klar, daß die Behaup­tung in Dignita­tis Hum­a­nae, wonach jeder Mensch– auf­grund sei­ner eige­nen Natur (und daher von Gott posi­tiv gewollt) – das Recht hat, in Über­ein­stim­mung mit sei­nem Gewis­sen eine Reli­gi­on zu prak­ti­zie­ren und zu ver­brei­ten, sich nicht wesent­lich von der Aus­sa­ge in der Erklä­rung von Abu Dha­bi unter­schei­det, in der es heißt: ‘Der Plu­ra­lis­mus und die Viel­falt der Reli­gio­nen, der Haut­far­be, des Geschlechts, der Ras­sen und der Spra­che wer­den von Gott in sei­ner Weis­heit gewollt, durch die er die Men­schen geschaf­fen hat. Die­se gött­li­che Weis­heit ist die Quel­le, aus der das Recht auf Glau­bens­frei­heit und die Frei­heit, anders zu sein, her­vor­geht‘.“[12]

Nach die­ser Zusam­men­stel­lung schrei­ben die Unter­zeich­ner des inter­na­tio­na­len Unterstützungsdokuments:

„Wir haben die Unter­schie­de zur Kennt­nis genom­men, die zwi­schen den unter­schied­li­chen von Ihnen her­vor­ge­ho­be­nen Lösun­gen bestehen, die von Ihnen vor­ge­schla­gen wur­den, um auf die Kri­se zu reagie­ren, die mit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil explo­diert ist. Zum Bei­spiel argu­men­tiert Erz­bi­schof Viganò, daß es bes­ser sei, das Kon­zil voll­stän­dig zu „ver­ges­sen“, wäh­rend Bischof Schnei­der im Wider­spruch dazu vor­schlägt, nur die Tei­le der Kon­zils­do­ku­men­te zu kor­ri­gie­ren, die Irr­tü­mer ent­hal­ten oder mehr­deu­tig sind.
Ihr höf­li­cher und respekt­vol­ler Mei­nungs­aus­tausch soll­te als Vor­bild für eine noch robu­ste­re Debat­te die­nen, die Sie bei­de und wir wün­schen. Zu oft wur­de in den ver­gan­ge­nen fünf­zig Jah­ren auf Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten zum Zwei­ten Vati­ca­num mit per­sön­li­chen Angrif­fen geant­wor­tet statt mit zivi­li­sier­ten Argu­men­ten. Wir for­dern alle, die sich die­ser Debat­te anschlie­ßen möch­ten, auf, Ihrem Bei­spiel zu folgen.

Wir bit­ten unse­re hei­li­ge Mut­ter, den hei­li­gen Petrus, den Für­sten der Apo­stel, den hei­li­gen Atha­na­si­us und den hei­li­gen Tho­mas von Aquin, Eure Exzel­len­zen zu beschüt­zen und zu erhal­ten. Mögen sie Euch für Eure Treue zur Kir­che beloh­nen und Euch bei Eurer Ver­tei­di­gung des Glau­bens der Kir­che bestätigen.

In Chri­sto Rege.

Don­na F. Bethell, JD

Prof. Dr. Bri­an McCall

Paul A. Byr­ne, MD

Edgar­do J. Cruz-Ramos, Prä­si­dent Una Voce Puer­to Rico

Dr. Mas­si­mo de Leo­nar­dis, Pro­fes­sor (a. D.) für Geschich­te der inter­na­tio­na­len Beziehungen

Prof. Rober­to de Mat­tei, Prä­si­dent der Fon­da­zio­ne Lepanto

Pater Jero­me W. Fasano

Mau­ro Faver­za­ni, Journalist

Timo­thy S. Fland­ers, Schrift­stel­ler und Grün­der eines Laienapostolats

Matt Gas­pers, Direk­tor von Catho­lic Fami­ly News

Cor­ra­do Gner­re, Direk­tor der Bewe­gung Il Cammi­no dei Tre Sentieri

M. Vir­gi­nia O. de Gri­stel­li, Direk­tor des Aus­bil­dungs­krei­ses S. Ber­nar­do di Chia­ra­val­le, Argentinien

Jor­ge Este­ban Gri­stel­li, Ver­le­ger (Argen­ti­ni­en)

Dr. Maria Gua­ri­ni STB, Direk­to­rin von Chie­sa e postconcilio

Ken­ne­dy Hall, Schriftstellerin

em​.Prof. Dr. Robert D. Hickson

Prof. Dr.rer.nat. Dr.rer.pol. Rudolf Hilfer

Rev. John Hun­wicke, eme­ri­tier­ter Seni­or Rese­arch Fel­low, Pusey Hou­se, Oxford

Prof. Dr. Peter Kwasniewski

Lei­la M. Law­ler, Schriftsteller

Pedro L. Llera Váz­quez, Schul­lei­ter und Mit­ar­bei­ter von InfoCatólica

James P. Lucier, PhD

Mas­si­mo Magli­a­ro, Jour­na­list, Schrift­lei­ter von „Nova Historica“

Anto­nio Mar­can­to­nio, MA

Dr. Tay­lor Mar­shall, Schriftsteller

Rever­end Dea­con Euge­ne G. McGuirk

P. Micha­el McMa­hon, Pri­or St. Den­nis Calgary

P. Cor Mennen

Pater Micha­el Menner

Dr. Sté­pha­ne Mer­cier, Ph.D., STB

Hon. Andrew P. Napo­li­ta­no, Ana­lyst von Fox News , Gast­pro­fes­sor für Recht

Fr. Dave Nix, Einsiedler

Prof. Pao­lo Pasqualucci

Pater Dean Perri

Dr. Car­lo Regaz­zo­ni, Philosoph

Pater Luis Edu­ar­do Rodrí­guez Rodríguez

Don Tul­lio Rotondo

John F. Sal­za, Esq., Katho­li­scher Anwalt und Apologet

Wolf­ram Schrems, Mag. theol ., Mag. phil., Kate­chist (Öster­reich)

Hen­ry Sire, Histo­ri­ker und Schriftsteller

Robert Sis­coe, Schriftsteller

Jean­ne Smits, Journalist

Dr. sc. Zlat­ko Šram, Croa­ti­an Cen­ter for Applied Social Research

Fr. Glen Tat­ter­sall, Pfar­rer der Pfar­rei St. John Hen­ry New­man (Mel­bourne, Australien)

Mar­co Tosat­ti, Journalist

Gio­van­ni Tur­co, asso­zi­ier­ter Pro­fes­sor für Öffent­li­ches Recht an der Uni­ver­si­tät von Udine

Jose Anto­nio Ureta

Aldo Maria Val­li, Journalist

Dr. Tho­mas Ward, Prä­si­dent der Natio­nal Asso­cia­ti­on of Catho­lic Families

John-Hen­ry Westen, Mit­be­grün­der und Direk­tor von LifeSiteNews

Wil­ly Wim­mer, Staats­se­kre­tär (a. D.) im Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­ni­ste­ri­um (Deutsch­land)

  • Prie­ster oder Intel­lek­tu­el­le, die den Offe­nen Brief unter­schrei­ben möch­ten, kön­nen schrei­ben an: Openlettercouncil@​gmail.​com.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana


[1] Kar­di­nal Joseph Ratz­in­ger, Sant­ia­go de Chi­le, 13. Juli 1988.

[2] Bru­ne­ro Gherar­di­ni: Con­ci­lio Vati­ca­no II: Un dis­cor­so da fare (Fri­gen­to, Casa Maria­na Editri­ce, 2009); im sel­ben Ver­lag erschien 2009 auch die eng­li­sche Aus­ga­be mit dem Titel The Ecu­me­ni­cal Vati­can Coun­cil II: A Much Nee­ded Dis­cus­sion.

[3] Atha­na­si­us Schnei­der: Eini­ge Über­le­gun­gen zum Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil – und zur aktu­el­len Kri­se in der Kir­che, 24. Juni 2020.

[4] Atha­na­si­us Schnei­der: The­re is no divi­ne posi­ti­ve will or natu­ral right to the diver­si­ty of reli­gi­ons, 1. Juni 2020.

[5] Atha­na­si­us Schnei­der: Eini­ge Über­le­gun­gen zum Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil – und zur aktu­el­len Kri­se in der Kir­che, 24. Juni 2020.

[6] Atha­na­si­us Schnei­der: Catho­lics and Mus­lims share no com­mon faith in God, no com­mon ado­ra­ti­on, 8. Juni 2020.

[7] Car­lo Maria Viganò: Sia­mo al ‚red­de ratio­nem‘: excur­sus sul Vati­ca­no II e con­se­guen­ze, 9. Juni 2020.

[8] Atha­na­si­us Schnei­der: Eini­ge Über­le­gun­gen zum Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil – und zur aktu­el­len Kri­se in der Kir­che, 24. Juni 2020.

[9] Car­lo Maria Viganò: Sia­mo al ‚red­de ratio­nem‘: excur­sus sul Vati­ca­no II e con­se­guen­ze, 9. Juni 2020.

[10] Car­lo Maria Viganò: Così la Neo-Reli­gio­ne mon­dia­le avrà il suo tem­pio. Con l’approvazione del papa, 19. Novem­ber 2019; sie­he auch Der Neo-Moder­nis­mus tyran­ni­siert die römi­sche Kir­che, 21. Novem­ber 2019.

[11] Car­lo Maria Viganò: Mons. Viganò rispon­de al diret­to­re di CWN, Phil Law­ler, sui pro­ble­mi dottri­na­li e pasto­ra­li sor­ti dal Vati­ca­no II, 21. Juni 2020; sie­he auch: Erz­bi­schof Viganò und ein von San­ta Mar­ta gewünsch­tes Schis­ma?, 29. Juni 2020.

[12] Atha­na­si­us Schnei­der: The­re is no divi­ne posi­ti­ve will or natu­ral right to the diver­si­ty of reli­gi­ons, 1. Juni 2020.

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Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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11 Kommentare

  1. Lei­der ist offen­bar die genann­te E‑Mail-Adres­se nicht zugäng­lich, ich erhal­te die Nachricht:
    Die ange­ge­be­ne E‑Mail-Adres­se „Openlettercouncil@​gmail.​com.“ ist ungültig.

    ‚Eccle­sia Chri­sti Sub­si­stit in Eccle­sia Catho­li­ca‘ nicht die Iden­ti­tät der bei­den, son­dern die Exi­stenz der einen in der ande­ren und fol­ge­rich­tig auch in ande­ren Kir­chen schreibt Erz­bi­schof Viganò.
    Auf­grund des jet­zi­gen sehr trau­ri­gen Zustan­des unse­rer Kir­che ver­ste­he ich das so, dass die wah­re Kir­che Jesu Chri­sti (heu­te lei­der eine klei­ne Kir­che) in der sich Eccle­sia Catho­li­ca nen­nen­den Kir­che, wie der Volks­mund sagt, mit der Lupe gesucht wer­den muss, beson­ders in den deutsch­spra­chi­gen Berei­chen. Des­we­gen mache ich einen Unter­schied in der Bezeich­nung. Die wah­re Kir­che Jesu Chri­sti nen­ne ich die apo­sto­lisch-katho­li­sche Kir­che, denn römisch-katho­lisch ist heu­te lei­der etwas anderes.

  2. Mein Traum.
    Kar­di­nä­le, die nicht von Berg­o­glio kre­iert wur­den, hal­ten ein Kon­kla­ve ab und wäh­len einen recht­mä­ßi­gen Papst. Berg­o­glio hat mei­ner Mei­nung nach das Papst­amt nicht ange­tre­ten. Daher wohnt er im Gäste­haus, daher negiert er die mit dem Amt ver­bun­de­nen Titel, daher sein nicht Han­deln in vie­len Fragen.
    Die­ser neue recht­mä­ßi­ge Papst setzt das 1. Vati­ka­ni­sche Kon­zil fort und been­det es. Das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil ist damit obsolet.

  3. Dr. Gre­go­ri­us Hes­se weist in sei­nen vie­len Vor­trä­gen ein­deu­tig nach das es sich bei die­sem Kon­zil um gar keins handelte.
    Die Got­tes­mut­ter hat im 3. Geheim­nis von Fati­ma aus­drück­lich davor gewarnt.
    Dis­kus­si­on etc. sind Zeitverschwendung.
    Es geht nur, das ein katho­li­scher Papst (wann immer der kommt) das Kon­zil ana­log zur Räu­ber­syn­ode von Pistoia zum Ana­the­ma erklärt.
    Dann kann man das Ver­hält­nis zu den Hei­den in den diver­sen Tole­ranz­er­klä­run­gen Katho­lisch formulieren.
    Das geht auf ein paar DIN A4 Seiten.
    Lebens­wich­tig ist die Aus­mer­zung des NOM und eine welt­weit gül­ti­ge Mess­ord­nung nach dem über­lie­fer­ten Mess­ri­tus auf Latein.
    Da aber die Kir­che inzwi­schen moder­ni­stisch und mar­xi­stisch ver­seucht ist durch und durch, wird so etwas nach mensch­li­chem Ermes­sen nicht mög­lich sein.
    Das kann nur noch Chri­stus selbst „repa­rie­ren“ und wie das geht hat er uns prophezeit.
    Inso­fern sind sol­che Debat­ten nicht wirk­lich zielführend.

  4. In die­sem Zusam­men­hang war es ins­be­son­de­re Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re (obwohl er nicht der ein­zi­ge war, der dies tat), der in gro­ßem Umfang und mit einem Frei­mut ähn­lich dem eini­ger der gro­ßen Kir­chen­vä­ter damit begann, gegen die in der Kir­che statt­fin­den­de Ver­wäs­se­rung des katho­li­schen Glau­bens zu pro­te­stie­ren, ins­be­son­de­re auch gegen die Ver­wäs­se­rung des Opfer­cha­rak­ters und der Erha­ben­heit des Ritus der Hei­li­gen Mes­se, die selbst von hoch­ran­gi­gen Auto­ri­tä­ten des Hei­li­gen Stuhls unter­stützt oder zumin­dest tole­riert wur­de. In einem Brief an Papst Johan­nes Paul II. zu Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats beschrieb Erz­bi­schof Lefeb­v­re rea­li­stisch und tref­fend in einer kur­zen Zusam­men­fas­sung das wah­re Aus­maß der Kri­se in der Kir­che. Man ist immer wie­der beein­druckt von der Klar­heit und dem pro­phe­ti­schen Cha­rak­ter der fol­gen­den Aussagen:

    „Die Flut von Neu­hei­ten in der Kir­che, die vom Epi­sko­pat akzep­tiert und geför­dert wird, eine Flut, die alles auf ihrem Weg ver­wü­stet – Glau­be, Moral, die Insti­tu­tio­nen der Kir­che – konn­te das Vor­han­den­sein eines Wider­stan­des nicht tole­rie­ren. Wir hat­ten dann die Wahl, uns von der ver­hee­ren­den Strö­mung mit­rei­ßen zu las­sen und die Kata­stro­phe zu ver­stär­ken oder Wind und Wel­len zu wider­ste­hen, um unse­ren katho­li­schen Glau­ben und das katho­li­sche Prie­ster­tum zu schüt­zen. Wir konn­ten nicht zögern. Die Rui­nen der Kir­che neh­men zu: Athe­is­mus, Unmo­ral, Ver­las­sen­heit der Kir­chen, Ver­schwin­den der Prie­ster- und Ordens­be­ru­fun­gen füh­ren dazu, dass die Bischö­fe all­mäh­lich auf­ge­weckt wer­den“ (Brief vom 24. Dezem­ber 1978). 

    Wir erle­ben jetzt den Höhe­punkt der gei­sti­gen Kata­stro­phe im Leben der Kir­che, auf die Erz­bi­schof Lefeb­v­re bereits vor vier­zig Jah­ren so ener­gisch hin­ge­wie­sen hat.
    (Aus: Eini­ge Über­le­gun­gen zum Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil – und zur aktu­el­len Kri­se in der Kir­che von S. Ex. Bischof Atha­na­si­us Schneider)

    Hier­mit for­de­re ich die sofor­ti­ge Hei­lig­spre­chung von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re und erwar­te hier­für ent­spre­chen­de Unter­stüt­zung von den Unter­zeich­nern des inter­na­tio­na­len Unterstützungsdokuments.

  5. Soll­te die Kir­che wei­ter­hin einen Progressisten/​Modernisten nach dem ande­ren zum Papst wäh­len, ist frü­her oder spä­ter ein Schis­ma, eine Glau­bens­spal­tung unver­meid­lich. Die Ver­nunft wür­de erfor­dern, jeweils auf einen Pro­gres­si­sten einen Kon­ser­va­ti­ven zu wäh­len. Nur das wäre Ein­heits­stif­tend und konsolidierend.

  6. Wenn es Geld kostet, wird Eva­lu­ie­rung gefordert.
    Wenn es See­len kostet, offen­bar nicht.

  7. @ Feu­er und Flam­me So pau­schal wie Sie es schrei­ben, „soll­te die Kir­che wei­ter­hin Progressisten/​Modernisten wäh­len, ist frü­her oder spä­ter ein Schis­ma, eine Glau­bens­spal­tung unver­meid­lich“, möch­te ich es nicht sehen. Jeder Papst hat das Recht auf sei­ne eige­ne Beur­tei­lung auf­grund der Fak­ten und nicht auf eine Beur­tei­lung mit­tels inhalts­ar­mer Pau­schal­be­grif­fe. Betrach­ten wir beispielhaft
    Paul VI. Mit der Ver­kün­di­gung von Hum­a­nae vitae könn­te man ihn in der Sit­ten­leh­re als kon­ser­va­tiv bezeich­nen, aber der­sel­be Papst hat die auf das triden­ti­ni­sche Kon­zil zurück­ge­hen­de Lit­ur­gie auf Wunsch der Moder­ne voll­kom­men zer­stört. Er hat sich des wei­te­ren der not­wen­di­gen Dis­kus­si­on der Ideo­lo­gie der Zeit, des Kom­mu­nis­mus, dia­lek­ti­schen und prak­ti­schen Mate­ria­lis­mus ent­zo­gen und sogar das Kon­zil mit zwei­fel­haf­tem Metho­den gehin­dert über die wah­ren Gefah­ren für die Men­schen zu dis­ku­tie­ren. Wie kann er des­we­gen pau­schal beur­teilt wer­den? Und nun zur Fra­ge eines Schis­mas bzw. Glau­bens­spal­tung. Wenn ich die Zeit rich­tig beur­tei­le, ist die Glau­bens­spal­tung rea­li­ter längst da, nur ist sie for­mell nicht aus­ge­spro­chen. Ich möch­te ganz klar aus­spre­chen, dass der syn­oda­le Weg mit mei­ner Glau­bens­über­zeu­gung nichts zu tun hat. Oder Maria 2.0 hat nichts mehr gemein­sam mit mei­ner Vor­stel­lung von der Got­tes­mut­ter. In die­sen nur bei­spiel­haft genann­ten Punk­ten ist die Spal­tung doch längst vorhanden.Diese spal­ten­den Punk­te betref­fen doch die Inhal­te und sind nicht mit modern, pro­gres­siv oder alt­mo­disch zu defi­nie­ren. Letz­te­re Adjek­ti­ve las­sen kei­ne wah­ren Rück­schlüs­se auf die Inhal­te und auf die Fra­ge des War­um die Inhal­te zu.

  8. Der Punkt ist, dass nur kon­ser­va­tiv „am Her­ge­brach­ten fest­hal­tend“ bedeu­tet. Dies ist zugleich der Ein­heit stif­ten­de Ruhepkunt, der die Gegen­wart mit der Ver­gan­gen­heit in der erkann­ten Wahr­heit ver­söhnt. Der stän­dig beschwo­re­ne Aufbruch,
    der sich „weg­be­we­gend“ ver­steht, kon­sti­tu­iert damit jene Kräf­te die sich von jenem Fix­punkt weg­be­we­gen um neu auf die Suche zu gehen. So ver­steht sich auch die moder­ne Kir­che ger­ne suchend und pil­gernd durch die Zeit. Man erkennt bei den,
    von mir ver­ein­facht als progressistisch/​modernistisch benann­ten Pon­ti­fi­ka­ten eines deut­lich, kon­ser­va­tiv in dem Sinn waren sie nur noch in der Fra­ge der Moral. Doch nun gerät auch die­se fol­ge­rich­tig ins Wan­ken. Der über­na­tür­li­che Glaube
    rela­ti­vier­te sich in sei­ne mora­li­sche Sicher­heit, doch auch die­se gerät ohne über­na­tür­li­chem Glau­ben frü­her oder später
    ins Wan­ken. Das sind die Ent­wick­lun­gen die vie­le schon früh sahen, und die wir heu­te nur noch als ein­ge­trof­fen fest­stel­len. Es ist kein Zufall, dass die moder­ne und ent­christ­lich­te Gesell­schaft eine ist, die sich vor allem mora­lisch über­le­gen gib, und fühlt ohne dabei eine ver­läss­li­che Grund­la­ge zu haben, weil die­se nur von einer der blo­ssen Mei­nung ent­zo­ge­nen Instanz, näm­lich Gott, kom­men kann, ohne belie­big zu sein.

  9. „Offe­ne und ehr­li­che“ Dis­kus­si­on über das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil gefordert“
    Die­se Dis­kus­si­on kann man sich spa­ren. Man schaue sich nur die Herr­schaf­ten an die die­ses Kon­zil loben tun, dann weiß man was es wert ist.
    Ich ken­ne kei­nen Feind unse­res Got­tes und Sei­ner Kir­che, der die­ses Kon­zil ver­flucht und sich wünscht, es wäre nie gesche­hen. Das sagt alles.
    Per Mari­am ad Christum,

  10. Der Ver­such Bene­dikt XVI mit H. Küng gleich zuset­zen ist sach­lich falsch und mora­lisch schä­big. Küng hat nicht eine ein­zi­ge Zei­le für das Kon­zil ver­fasst son­dern Pres­se­er­klä­run­gen gege­ben und den „Geist des Kon­zils„ erfun­den. Wer die­se Art Angriff auf den Papst e.m. nötig hat dis­qua­li­fi­ziert sich und sein Anliegen.

    War­um siehst du den Split­ter im Auge dei­nes Bru­ders, aber den Bal­ken in dei­nem Auge bemerkst du nicht? (Mathä­us 7,3).

  11. Nost­ra Aete­te braucht man nach den Ereig­nis­sen um die Hagia Sophia nicht mehr groß dis­ku­tie­ren, es wur­de ein­fach von aller Wirk­lich­keit als Trug­bild offen­bart. Der Gott den Jesus Chri­stus offen­bart, hat mit jenem, der in der Hagia Sophia nun ange­be­tet wird ganz offen­sicht­lich null zu tun. Weil sich Gott und sei­ne Selbst­of­fen­ba­rung defi­ni­tiv nicht selbst bekämpft.

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