Franziskus knebelt US-Bischöfe und will selbst Handlungsfähigkeit beweisen

Erzbischof Viganò: "Ich faste und bete für Sie"


Papst Franziskus mit Msgr. Charles Scicluna
Papst Franziskus mit Msgr. Charles Scicluna

(Rom) Papst Fran­zis­kus unter­sag­te den US-Bischö­fen zum sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal Hand­lungs­fä­hig­keit zu zei­gen. Zugleich ernann­te er mit Msgr. Charles Sci­clu­na zur Num­mer Drei an der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on einen Son­der­er­mitt­ler gegen Miß­brauch. Unter­des­sen mel­de­te sich Erz­bi­schof Viganò mit einer kur­zen Note an die US-Bischö­fe zu Wort und for­der­te sie auf, Eigen­ver­ant­wor­tung zu zei­gen, wie es ihrem bischöf­li­chen Man­dat entspricht.

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Mit sei­ner uner­war­te­ten Inter­ven­ti­on leg­te Papst Fran­zis­kus den US-Bischö­fen Hand­fes­seln an. Beob­ach­ter spre­chen davon, daß die Bischö­fe regel­recht „unter Schock“ stan­den. Die US-Katho­li­ken, die drin­gend Ant­wor­ten erwar­ten, müs­sen nun bis Febru­ar war­ten, wo Fran­zis­kus einen Son­der­gip­fel in Rom plant. Nicht alle in den USA sind glück­lich über die­se Wen­dung, auch nicht die Füh­rungs­spit­ze der Bischofskonferenz.

Msgr. Sci­clu­na, Erz­bi­schof von Mal­ta, war bereits ein­mal Son­der­er­mitt­ler unter Papst Bene­dikt XVI., ehe er auf sei­ne Hei­mat­in­sel zurück­kehr­te. Papst Fran­zis­kus, als des­sen treu­er Anhän­ger er sich auch zu umstrit­te­nen Ent­schei­dun­gen erwies, reak­ti­vier­te ihn als Son­der­ge­sand­ten im Fall von Bischof Bar­ros (Chi­le). Nun ernann­te er ihn zur Num­mer Drei an der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on mit dem Auf­trag, sich um den Miß­brauchs­skan­dal zu küm­mern. Wie das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt gestern mit­teil­te, wur­de Sci­clu­na zum bei­geord­ne­ten Sekre­tär der Kon­gre­ga­ti­on neben dem Sekre­tär, Kuri­en­erz­bi­schof Gia­co­mo Moran­di, berufen.

Papst Fran­zis­kus zeigt damit Akti­vis­mus, aller­dings auf Kosten der direkt betrof­fe­nen Orts­kir­che in den USA. Dort ver­lan­gen nicht weni­ge Katho­li­ken eine heil­sa­me Rei­ni­gung von Miß­brauchs­tä­tern und in eini­gen Diö­ze­sen einen Befrei­ungs­schlag aus dem Wür­ge­griff von Homo-Seilschaften.

Gleich­zei­tig wirkt die Ent­schei­dung wie eine Miß­trau­ens­be­kun­dung gegen­über der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, als hät­te sie ihre Auf­ga­ben nicht aus­rei­chend erfüllt. Das Gegen­teil war in der Ver­gan­gen­heit geäu­ßert wor­den, auch von Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler, dem ehe­ma­li­gen Glaubenspräfekten.

Interventionen unterschiedlicher Art

Mehr oder weni­ger lau­te Kri­tik ließ anklin­gen, daß die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ihre Haus­auf­ga­ben schon erfüllt hat­te, aber durch Inter­ven­tio­nen von Papst Fran­zis­kus selbst oder ihm nahe­ste­hen­den Per­so­nen in ihrer Arbeit behin­dert wur­de. Die Ein­grif­fe konn­ten so weit gehen, daß gan­ze Ver­fah­ren gegen Kle­ri­ker gestoppt wur­den und ein­ge­stellt wer­den mußten.

Msgr. Carlo Maria Viganò
Msgr. Car­lo Maria Viganò

Auch die Ent­las­sung von drei engen Mit­ar­bei­tern von Kar­di­nal Mül­ler wird in die­se Kate­go­rie der päpst­li­chen Ein­grif­fe zur Behin­de­rung der Straf­ver­fol­gung durch die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ein­ge­reiht. Im Raum steht sogar, daß selbst die Ent­las­sung von Kar­di­nal Mül­ler, auch damit zu tun habe.

Papst Fran­zis­kus ist selbst durch den Fall von Ex-Kar­di­nal Theo­do­re McCar­ri­ck ange­schla­gen. Wei­te­re Fäl­le von höch­sten Wür­den­trä­gern kamen inzwi­schen dazu. Es gibt Beob­ach­ter, die der Mei­nung sind, daß Fran­zis­kus nur des­halb sich noch im Amt hal­ten kön­ne, weil ihn die welt­li­chen Medi­en, beson­ders in Euro­pa, schonen.

Er will und muß daher Hand­lungs­fä­hig­keit zei­gen. Die Ernen­nung von Msgr. Sci­clu­na zum Son­der­er­mitt­ler gehört zu die­sem Akti­vis­mus.  Msgr. Sci­clu­na war einer der ersten Orts­bi­schö­fe, der das umstrit­te­ne nach­syn­oda­le Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia nütz­te, um wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne zu den Sakra­men­ten zuzu­las­sen und die­se Ent­schei­dung durch ein Schrei­ben ver­tei­dig­te, das vom Osser­va­to­re Roma­no ver­öf­fent­licht wur­de. Sol­che Treuebewei­se wer­den im Rom von Papst Fran­zis­kus ger­ne und auf­merk­sam regi­striert. Papst Fran­zis­kus ver­traut ihm.

Sci­clu­na eilt zudem der Ruf vor­aus, in der Straf­ver­fol­gung kon­se­quent und unbe­stech­lich zu sein. Wie sich das in das bis­he­ri­ge Freun­derl-System ein­fügt, das in Rom von der Homo-Lob­by einer­seits und dem päpst­li­chen Hof­staat ande­rer­seits geschaf­fen wur­de, muß sich erst zei­gen. Unter­des­sen will Fran­zis­kus jeden­falls den dies­be­züg­lich guten Ruf Sci­clu­nas nützen.

Erzbischof Viganò: „Ich bete und faste für Sie“

Life­Si­teNews ver­öf­fent­lich­te gestern eine kur­ze Stel­lung­nah­me des ehe­ma­li­gen Apo­sto­li­schen Nun­ti­us in den USA, Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò, zum Ein­griff des Vati­kans bei der US-Bischofs­kon­fe­renz. Dar­in rief er die US-Bischö­fe, die heu­te ihre Herbst­ver­samm­lung in Bal­ti­more been­den, im sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal als „muti­ge Hir­ten“ und nicht wie „ver­äng­stig­te Scha­fe“ zu han­deln, son­dern die ver­un­si­cher­ten Gläu­bi­gen zu führen.

Msgr. Viganò wand­te sich an die „lie­ben Brü­der Bischö­fe“. Er erin­ner­te sie an ihr „hei­li­ges Man­dat“, das sie bei der Bischofs­wei­he erhal­ten haben, die Her­de Chri­sti zu wei­den. Der ehe­ma­li­ge Nun­ti­us order­te die Bischö­fe auf, über Vers 9,10 aus dem Buch der Sprich­wör­ter zu meditieren:

„Anfang der Weis­heit ist die Got­tes­furcht, die Kennt­nis des Hei­li­gen ist Einsicht.“

Die Bischö­fe soll­ten sich also nicht davor fürch­ten, auf­zu­ste­hen und das Rich­ti­ge „für die Opfer, für die Gläu­bi­gen und für ihr eige­nes See­len­heil zu tun“. Der Herr wer­de über „jedem von uns“ nach sei­nen Hand­lun­gen und Unter­las­sun­gen richten.

„Ich faste und bete für Sie.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.va/​L​i​f​e​S​i​t​e​N​ews (Screen­shots)

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3 Kommentare

  1. Die­ser Erz­bi­schof hat Geschie­de­ne zur Kom­mu­ni­on zugelassen.
    Er hat kei­ne Ahnung von der Sexualmoral.
    Und der soll ermit­teln. Laecherlich.
    „Du sollst nicht ehe­bre­chen“ hat er wohl ueberhoert.

  2. Wovon reden wir? Von einem „sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal“? Und nicht etwa von einer Todsünde?
    Von der Sodo­mie, die die Kir­che und die Gewis­sen der Tae­ter und Mit­tae­ter belastet?
    Und wer soll es unter­su­chen? Msgr. Charles Sci­clu­na, der Geschie­de­ne zur Kom­mu­ni­on zulaesst, also eine Tod­sün­de begeht? Ent­schul­di­gung, da stimmt aber etwas nicht.

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