Papst Franziskus untersagt US-Bischöfen Entscheidungen zum Mißbrauchsskandal

Herbstvollversammlung mit Intervention aus Rom


Vom 12.-14. November tagt die Herbstvollversammlung der US-Bischöfe
Vom 12.-14. November tagt die Herbstvollversammlung der US-Bischöfe

(Rom/​Washington) Die US-Bischofs­kon­fe­renz ver­sam­mel­te sich zur Voll­ver­samm­lung in Bal­ti­more, doch eine Inter­ven­ti­on des Vati­kans beraub­te sie ihres zen­tra­len und bren­nen­den The­mas. Die Bischö­fe durf­ten zum sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal, der der­zeit alles über­schat­tet, kei­ne Ent­schei­dun­gen treffen.

Anzei­ge

Der Vor­sit­zen­de der Bischofs­kon­fe­renz, Dani­el Kar­di­nal DiNar­do, hat­te es anders ange­kün­digt. Der Kar­di­nal und ande­re Bischö­fe woll­ten die Voll­ver­samm­lung nüt­zen, um drin­gen­de Ant­wor­ten auf den sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal zu geben. In den Wochen nach der Ver­öf­fent­li­chung des Penn­syl­va­nia Reports und des Viganò-Dos­siers hat­te der Kar­di­nal bei Papst Fran­zis­kus um eine drin­gen­de Audi­enz ersucht, um die auf­ge­tre­te­ne Situa­ti­on, die Papst Fran­zis­kus per­sön­lich betrifft, zu bespre­chen. Der Papst hielt ihn jedoch hin, da es unter ande­rem um die Zukunft von Kar­di­nal Donald Wuerl ging.

Der Vati­kan inter­ve­nier­te jedoch. Papst Fran­zis­kus lädt im kom­men­den Febru­ar zu einem Son­der­gip­fel nach Rom ein. Erst dort sol­len Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den. Die ent­spre­chen­de Anwei­sung sei erst gestern am spä­ten Nach­mit­tag aus Rom ein­ge­trof­fen, wes­halb die Pres­se nicht mehr infor­miert wer­den hät­te kön­nen. Die Medi­en rumor­ten wegen der über­ra­schen­den Wen­de, da kon­kre­te Maß­nah­men erwar­tet wurden.

Papst Fran­zis­kus will in der Sache das Heft des Han­delns für die Welt­kir­che über­neh­men, Ob es ihm dadurch gelingt, sein ange­schla­ge­nes Image in der Fra­ge zu ver­bes­sern darf ange­sichts der gest­ri­gen Ent­täu­schung in den USA vor­erst bezwei­felt wer­den. In den USA herrscht eine ange­spann­te Stim­mung. Die Voll­ver­samm­lung der Bischofs­kon­fe­renz hät­te, so wie Kar­di­nal DiNar­do es woll­te, end­lich Hand­lungs­fä­hig­keit bewei­sen wol­len. Papst Fran­zis­kus brem­ste das Bemü­hen aus. Das bedeu­tet wei­te­re Mona­te des Stillstandes.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: USCCB (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!