Marsch für die Familie Wien 2023 – einige Beobachtungen


Der Marsch für die Familie 2023 auf dem Stephansplatz in Wien
Der Marsch für die Familie 2023 auf dem Stephansplatz in Wien

Von Wolf­ram Schrems*

Anzei­ge

Wir berich­te­ten bereits in den ver­gan­ge­nen Jah­ren über den seit 2012 in Wien statt­fin­den­den Marsch für die Fami­lie. Die­ser ist der Wider­spruch zur gleich­zei­tig statt­fin­den­den Regen­bo­gen­pa­ra­de, „Vien­na Pri­de“, also der poli­tisch erzwun­ge­nen Demon­stra­ti­on von Deka­denz und Per­ver­si­on auf der Ringstraße.

Die in die­sem Jahr aus­ge­ge­be­ne und von prak­tisch allen Medi­en ver­brei­te­te Teil­neh­mer­zahl der Pri­de am 17. Juni lau­te­te „über 300.000“, selbst­ver­ständ­lich wie­der­um eine Phan­ta­sie­zahl. SPÖ-Vor­sit­zen­der Andre­as Babler, Umwelt­mi­ni­ste­rin Leo­no­re Gewess­ler (Grü­ne), Gesund­heits­mi­ni­ster Johan­nes Rauch (Grü­ne), Gesund­heits­stadt­rat Peter Hacker (SPÖ), Vize­bür­ger­mei­ster Chri­stoph Wie­der­kehr (NEOS) und NEOS-Vor­sit­zen­de Bea­te Meinl-Rei­sin­ger hiel­ten gemein­sam das Front­ban­ner. Von der „Affen­pocken-Pan­de­mie“ war, folgt man den Berich­ten der Haupt­strom­me­di­en, selt­sa­mer­wei­se nicht die Rede.

Die Pri­de gibt sich immer das Image einer „fröh­li­chen“ und „bun­ten“ Ver­an­stal­tung. Das „LGBT“-Milieu ist aber, wie man von Sucht­mit­tel­ge­brauch und Sui­zid­nei­gung weiß, nicht „fröh­lich“ (engl. „gay“). In letz­ter Zeit äußer­ten Femi­ni­stin­nen Wider­spruch dage­gen, daß jetzt Män­ner als Frau­en gel­ten kön­nen. Die­ser Wider­spruch wird nicht gou­tiert.1 Wie es aus­sieht, ging die Revo­lu­ti­on wei­ter und ver­schlingt als „Trans“-Bewegung ihre femi­ni­sti­schen Kin­der. Und die Frau­en überhaupt.

Im Kon­text der abscheu­li­chen „Dragqueen“-Buchlesungen, die sich welt­weit aus­ge­brei­tet haben, sind nun ver­stärkt die Kin­der Ziel­grup­pe sexu­el­ler Mani­pu­la­ti­on und Indok­tri­nie­rung. Heu­er waren auf der „Pri­de“ zum ersten Mal wahn­sin­ni­ger­wei­se die anson­sten ver­dienst­li­chen SOS-Kin­der­dör­fer dabei – und mit ihnen vie­le Kin­der. Das zeigt, daß im Ver­gleich zu vor etwa zehn Jah­ren nun­mehr die sexu­el­le Ver­wir­rung von Kin­dern poli­tisch und gesell­schaft­lich akzep­tier­ter und nur von sehr weni­gen Ver­ant­wor­tungs­trä­gern beein­spruch­ter Stan­dard ist.

Neuer Furor des Mobs

Das war der Hin­ter­grund zum heu­ri­gen, zwölf­ten Marsch für die Fami­lie. Wer gedacht hat, der ver­hetz­te „Anti­fa“- und Homo-Mob könn­te sich nicht noch schlim­mer als im ver­gan­ge­nen Jahr auf­füh­ren, lag falsch. Dies­mal näm­lich stampf­te ein Mas­kier­ter auf ein Kru­zi­fix, das war neu. Dies­mal zog sich eine jun­ge Frau halb­nackt aus. Sonst das übli­che Krei­schen. Eini­ge führ­ten Wein­fla­schen oder Bier­do­sen mit, eini­ge hat­ten offen­bar Dro­gen genom­men. „Antifa“-Schreiberlinge und Twit­teran­ten über­schlu­gen sich mit Gehässigkeiten.

Die poli­tisch ange­ord­ne­te Pro­pa­gan­da zugun­sten jed­we­der Ent­hem­mung hat­te ganz offen­kun­dig wei­te­re Fort­schrit­te gemacht.

Kundgebung und Marsch

Ange­sichts die­ser Umstän­de war die Mobi­li­sie­rung von etwa fünf­hun­dert Teil­neh­mern als guter Erfolg zu wer­ten. Bei der Kund­ge­bung am Ste­phans­platz spra­chen unter der zügi­gen Mode­ra­ti­on von Mag. Jakob Stein­bau­er, dem Nach­fol­ger von Initia­tor Dr. Alfons Adam (Pro Vita – Bewe­gung für Men­schen­recht auf Leben), der syrisch-ortho­do­xe Chorepi­sko­pos Dr. Ema­nu­el Aydin (Wien), Mini­ster­prä­si­dent a. D. Rechts­an­walt Dr. Ján Čar­no­gurs­ký (Bra­tis­la­va), ein ukrai­ni­scher Red­ner, der als „Roman“ vor­ge­stellt wur­de, die­ser Bericht­erstat­ter, Hof­rat Mag. Tho­mas Lint­ner (St. Pöl­ten) und Mag. Chri­sti­an Zeitz (Wie­ner Aka­de­mi­ker­bund, Insti­tut für ange­wand­te poli­ti­sche Öko­no­mie).2

Um etwa 15.15 star­te­te der Marsch und wur­de von Hun­dert­schaf­ten der Poli­zei geschützt zum Ball­haus­platz geführt. Der ver­hetz­te Mob warf mit Eiern – das war neu – und ent­riß Marsch­teil­neh­mern die Spruch­ta­feln. Das wur­de auf einem ein­schlä­gi­gen Twit­ter-Account gefei­ert. Einem betag­ten Herrn wur­de der Hut weg­ge­nom­men (und spä­ter von der Poli­zei zurückgegeben).

Am Ball­haus­platz räum­te die Poli­zei, die im Vor­feld und in der Durch­füh­rung löb­li­cher­wei­se koope­ra­tiv war, den ange­mel­de­ten Platz.3 Dort fand eine kur­ze Schluß­kund­ge­bung statt.

Bemerkenswerte Schlußstatements

Das jun­ge Ehe­paar Marek und Bohus­la­va hat­te schon im ver­gan­ge­nen Jahr gespro­chen. Frau Bohus­la­va war damals guter Hoff­nung und gebar am dar­auf­fol­gen­den Tag ihren Sohn Witold. Die­ser war heu­er als ver­mut­lich jüng­ster Marsch­teil­neh­mer mit dabei. Der stol­ze Vater erklär­te, sein Sohn sei nach dem pol­ni­schen Natio­nal­hel­den und gläu­bi­gen Katho­li­ken Witold Pil­ecki (1901–1948) benannt, der gegen Natio­nal­so­zia­li­sten und Kom­mu­ni­sten kämpf­te und von den Sowjets hin­ge­rich­tet wur­de. Im Gefäng­nis hat Pil­ecki am Tag vor sei­ner Hin­rich­tung den Spruch an die Zel­len­wand geschrie­ben: „Ich bemüh­te mich so zu leben, daß ich in der Stun­de mei­nes Todes mein Leben nicht bereu­en muß, son­dern mich freu­en kann.“

Der Red­ner schloß: „Auf unse­ren Schul­tern lastet eine gro­ße Ver­ant­wor­tung. Wir sind in einer Zeit ange­kom­men, in der unse­re Fein­de, die Fein­de der west­li­chen Zivi­li­sa­ti­on, des christ­li­chen Glau­bens, Fein­de des unge­bo­re­nen Lebens und der Fami­lie fast alle Berei­che beherr­schen. … Unse­re Fami­li­en sind das letz­te Boll­werk gegen die Anti­kul­tur.“ Er rief dazu auf, die ver­hetz­ten Jugend­li­chen nicht als Fein­de zu betrach­ten, son­dern ihnen ein gutes Bei­spiel zu geben. Das war sehr eindrucksvoll.

Ein schö­ner Schluß­punkt war die kur­ze Anspra­che von Ange­la Ho, die die Leh­re der hl. Kir­chen­leh­re­rin Hil­de­gard von Bin­gen zur Mäßig­keit und Keusch­heit vor­trug. Wahr­lich ein Kon­trast zum kom­plet­ten Wahn­sinn um die Kund­ge­bung herum.

Beobachtungen: Mobilisierung respektabel

Die Teil­neh­mer­zahl fluk­tu­ier­te stark, beim offi­zi­el­len Beginn um 14.00 Uhr waren kaum eini­ge Dut­zend Leu­te anwe­send, es kamen aber stän­dig neue dazu. An einem bestimm­ten Punkt vor dem Ball­haus­platz wur­den von einem Beob­ach­ter genau 483 Per­so­nen gezählt, da waren man­che aber schon wie­der weg. Teil­neh­mer waren aus der Süd­stei­er­mark und aus Kärn­ten ange­reist. Es waren zahl­rei­che Kin­der und Jugend­li­che bei Kund­ge­bung und Marsch. Eine gro­ße Abord­nung wur­de von einer rumä­ni­schen Frei­kir­che gestellt. Ukrai­ni­sche, slo­wa­ki­sche, tsche­chi­sche und bra­si­lia­ni­sche Teil­neh­mer ergänz­ten, was Öster­rei­cher offen­bar nicht lei­sten woll­ten. Eine star­ke Grup­pe waren Demon­stran­ten, die in den letz­ten drei Jah­ren die Bür­ger­rech­te gegen die wahn­sin­ni­gen Coro­na­maß­nah­men ver­tei­dig­ten. Die­se sind nicht per se katho­lisch aus­ge­rich­tet, aller­dings auch nicht feind­se­lig gegen­über dem Glau­ben. Die Hir­ten der Kir­che haben es ihnen wäh­rend der Coro­na-Insze­nie­rung aller­dings sehr schwer gemacht, das Wesen des Glau­bens zu entdecken.

Die Katho­li­ken waren eher schwach ver­tre­ten, nur drei Prie­ster und (min­de­stens) eine Ordens­schwe­ster (einer in Zivil geklei­de­ten Gemein­schaft) waren gekommen.

Wie die Din­ge heu­te nun ein­mal ste­hen, war die Mobi­li­sie­rung, wie ein­gangs gesagt, ein respek­ta­bler Erfolg. Die Teil­nah­me an einer sol­chen Kund­ge­bung ist neben der Bedro­hung durch den Mob mög­li­cher­wei­se mit der Gefahr gesell­schaft­li­cher Äch­tung und beruf­li­cher Pro­ble­me ver­bun­den. Bür­ger­li­che Feig­heit will sich dem nicht aus­set­zen. Die Hir­ten der Kir­che unter­stüt­zen nicht nur den Wider­spruch gegen die him­mel­schrei­en­de Sün­de Sodoms (KKK 1867) nicht, son­dern ver­brei­ten de fac­to selbst Homo­pro­pa­gan­da, auch in den Bil­dungs­stät­ten. Auf der „Pri­de“ war eine Abord­nung der komi­scher­wei­se immer noch so genann­ten „Katho­li­schen Jugend“ ver­tre­ten, die am Vor­tag aus­ge­rech­net in der Eben­dor­fer­stra­ße 8 einen Work­shop für „allies“ ver­an­stal­te­te.4

Ukraine im Bann der LGBT-Pandemie

Der ukrai­ni­sche Red­ner gab in sei­ner in den wesent­li­chen Punk­ten sehr guten Rede zu ver­ste­hen, daß die „LGBT-Pan­de­mie“ (sei­ne Wor­te) auch in der Ukrai­ne aus­ge­bro­chen ist. Er spiel­te wohl auf die auch in Kiew durch­ge­führ­ten „Gay Pri­des“ (etwa 2019 und 2021) an. Kri­ti­sche Beob­ach­ter hat­ten sol­che Ent­wick­lun­gen bereits zur Zeit des von den USA orche­strier­ten Mai­dan-Put­sches (2013/​14) vor­aus­ge­sagt. Es ist eine gro­ße Tra­gik, daß der Kolo­nia­lis­mus der Deka­denz und der see­li­schen Umpro­gram­mie­rung im Dien­ste einer neu­en, fami­li­en­feind­li­chen und anti­na­tio­na­len Welt­ord­nung nun auch eine ost­eu­ro­päi­sche Nati­on mas­siv erfaßt hat.

Politik im Dienst der Homosexualisierung, der Abtreibung und der Auflösung

Die Neue Volks­par­tei, ursprüng­lich Öster­rei­chi­sche Volks­par­tei, war aus nicht wei­ter bekann­ten Grün­den nicht auf der „Pri­de“ ver­tre­ten. Da sie bei einem Homo- und Drag­queen-Event im April im Par­la­ment mit­ge­macht hat und das Hohe Haus in Regen­bo­gen­far­ben anstrah­len hat las­sen, ist sie aber eine Kom­pli­zin in die­ser Deka­denz. Dar­über hin­aus hat, wie der Bericht­erstat­ter in sei­ner Rede beim Marsch anpran­ger­te, die VP kei­ne Schrit­te im Lebens­schutz gesetzt. Die Lan­des-VP in Salz­burg hat auch in zehn Jah­ren Regie­rungs­ver­ant­wor­tung die Abtrei­bung am Lan­des­kran­ken­haus nicht been­det. In Tirol und Vor­arl­berg trägt sie die Haupt­ver­ant­wor­tung für die geplan­te Ein­füh­rung der Abtrei­bung im Ver­ant­wor­tungs­be­reich der Lan­des­re­gie­rung. Bekannt­lich sind die VP-Abge­ord­ne­ten im Euro­pa­par­la­ment inhalt­lich von den Grü­nen prak­tisch nicht zu unter­schei­den. In den letz­ten Jah­ren kamen aus­ge­rech­net von dort Stän­ke­rei­en gegen die unga­ri­sche Regie­rung. Die­se hat im Bereich der Fami­li­en­för­de­rung und des Lebens­schut­zes (Akti­on Hadd éljek, „Laß mich leben“) beacht­li­che Erfol­ge erzielt, betreibt kei­ne staat­li­che Homo-Pro­pa­gan­da und setzt sich für die Frei­heit und Selbst­be­stim­mung ihrer Nati­on ein. Das tun unse­re VP-Poli­ti­ker nicht.

Resümee

Dank und Aner­ken­nung den Orga­ni­sa­to­ren und Mit­wir­ken­den. Es ist wich­tig, dem Wahn­sinn und der Blas­phe­mie ent­ge­gen­zu­tre­ten. Auch wenn es nicht vie­le sind, die das tun, so stö­ren sie doch die lügen­haf­te Har­mo­nie. In einer Zeit dich­ter Fin­ster­nis strahlt schon ein klei­nes Licht.

Wir sind mög­li­cher­wei­se in einer Situa­ti­on wie Abra­ham in Sodom (Gen 18,23ff). Viel­leicht ste­hen schwer­wie­gen­de Ereig­nis­se bevor. Nur eine Erneue­rung an Haupt und Glie­dern kann uns retten.

Gott schüt­ze Österreich!

*Wolf­ram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., kirch­lich gesen­de­ter Kate­chist, Pro Lifer, Mit­wir­kung am Marsch für die Fami­lie seit 2015


1 Eine Kund­ge­bung der eng­li­schen Frau­en­recht­le­rin Femi­ni­stin Posie Par­ker (bür­ger­lich Kel­ly-Jay Keen) am 10. Juni in Wien, bei der auch die grü­ne Natio­nal­rä­tin Fai­ka El-Naga­shi sprach, muß­te von der Poli­zei gegen eine viel grö­ße­re Pro-Trans-Demon­stra­ti­on geschützt wer­den. Posie Par­ker benützt nach dem Flagg­schiff des öster­rei­chi­schen Sor­os-Medi­en­im­pe­ri­ums eine „rech­te Rhe­to­rik“ und „macht sich mit Rechts­ra­di­ka­len gemein“. So schnell kann es gehen.

2 Die Reden kann man hier anse­hen, Pho­tos fin­den sich hier.

3 Poli­zei­li­ches Wir­ken unter­liegt natür­lich den Vor­ga­ben der Poli­tik. Beim Marsch für die Fami­lie 2018 war Her­bert Kickl Innen­mi­ni­ster. Da waren die Gegen­de­mon­stran­ten so weit abge­drängt, daß sie kaum sicht­bar waren. Danach durf­ten sie wie­der nahe herankommen.

4 Lei­der ist zu vie­len Zeit­ge­nos­sen der Ernst der Lage nicht bewußt: Wie man hört, wer­den der­zeit etwa in Nie­der­öster­reich wie­der in vie­len Schu­len exter­ne „Exper­ten“ ein­ge­la­den, um bei den Kin­dern sexu­el­le Per­ver­sio­nen zu bewer­ben, häu­fig lüg­ne­ri­scher­wei­se unter dem Deck­män­tel­chen angeb­li­cher Miß­brauchs­prä­ven­ti­on (Hot­line und Infor­ma­tio­nen bei: https://​www​.sexu​al​erzie​hung​.at/).

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1 Kommentar

  1. Augs­bur­ger All­ge­mei­ne 19.07.23 „Die Kol­ping­stif­tung distan­ziert sich aus­drück­lich von Posi­tio­nen und Aus­sa­gen des Dia­log­fo­rums Augs­burg und Posi­tio­nen und Aus­sa­gen von Dr. Hans-Georg Maaßen.“
    Auf dem glei­chen Niveau, so mei­ne Mei­nung, das Zen­tral­kom­mi­tee der deut­schen Katho­li­ken. Wenn die­ses sei­ne Lieb­lings­er­run­gen­schaft, die Pfarr­ge­mein­de­rä­te, auf­ru­fen wür­de, Bus­fahr­ten nach Ber­lin, jetzt auch Köln, zu orga­ni­sie­ren, dann wären Auf­zü­ge von Zehn­tau­sen­den möglich.
    Hans Apel schrieb in sei­nem Buch, bei allen Gre­mi­en kom­men die Lau­te­sten und Geschick­te­sten nach oben.

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