Disney-Doku veranschaulicht die Schieflage der „synodalen Kirche“

Die "neue Moral" ist schon "in den Windeln"


Monolog der moralischen Verwirrung: Die Disney-Doku über Franziskus im "Dialog" mit jungen Erwachsenen.
Monolog der moralischen Verwirrung: Die Disney-Doku über Franziskus im "Dialog" mit jungen Erwachsenen.

Dis­ney, der Gigant der Unter­hal­tungs­in­du­strie mit Schwer­punkt Kin­der, ist zum Pro­pa­gan­di­sten der Homo-Agen­da gewor­den. Der Kon­zern pro­du­zier­te jedoch auch den Doku­men­tar­film „Amén. Fran­cis­co Respon­de“ („Amen. Fran­zis­kus ant­wor­tet“), in dem Papst Fran­zis­kus auf die Fra­gen von zehn spa­nisch­spra­chi­gen Jugend­li­chen ant­wor­tet. (1) Die Begeg­nung, bei der die Auf­nah­men gemacht wur­den, fand am ver­gan­ge­nen 5. April statt. Der Doku-Titel soll­te aller­dings bes­ser hei­ßen: „Amen. Fran­zis­kus hört zu und stimmt zu“, so Luiz Sérgio Soli­meo, in sei­ner bedeu­tungs­vol­len Ana­ly­se des Films für The Ame­ri­can Socie­ty for the Defen­se of Tra­di­ti­on, Fami­ly and Pro­per­ty.

Anzei­ge

Der Film zeich­ne „vor allem ein Bild der Syn­oda­li­tät“, von der Fran­zis­kus ger­ne spricht. Laut dem Papst ist die „syn­oda­le Kir­che“ eine auf den Kopf gestell­te Pyra­mi­de, bei der die Macht nicht bei der Spit­ze, son­dern der Basis liegt. Es ist eine Kir­che, die nicht lehrt, son­dern auf das hört, was der „Geist“ zu ihrer Basis spricht. (2) Die Füh­rungs­spit­zen, die recht­mä­ßi­gen Auto­ri­tä­ten, im Klar­text, Papst, Bischö­fe und Prie­ster, sind dem­nach ent­mach­tet. Ihnen kommt aus ihrem Amt kei­ne Auto­ri­tät zu und der „Geist“ igno­riert sie. Sind sie laut den Vor­stel­lun­gen von Fran­zis­kus „unwür­dig“ und wer­den des­halb aus­ge­klam­mert? Exklu­si­on im Namen der Inklusion?

In der Dis­ney-Doku klingt das jeden­falls so. Nach­dem Fran­zis­kus von sei­nen Besu­chern anhö­ren hat­te müs­sen, wie die jun­gen Men­schen Abtrei­bung, Por­no­gra­phie, Bi-Sexua­li­tät usw. ver­tei­dig­ten, sag­te er: „Ich habe viel von euch gelernt, dan­ke für das Gute, das ihr getan habt.“ (3)

Das war’s? Das war’s!

Papst Bene­dikt XVI. stell­te ein­mal fest, daß die Men­schen immer weni­ger bereit sei­en, Lehr­mei­ster zu akzep­tie­ren und sich unter­wei­sen zu las­sen, weil sie durch Selbst­über­schät­zung mein­ten, schon alles bes­ser zu wis­sen. Papst Fran­zis­kus unter­nahm bei die­ser Begeg­nung aber nicht ein­mal den Ver­such, die Jugend­li­chen zu leh­ren. Ja kei­nen Kon­flikt, kei­ne Kon­fron­ta­ti­on! Dabei hät­te er die Anfra­ge der Fil­me­ma­cher ein­fach ableh­nen kön­nen. Er nahm die Ein­la­dung an, ohne dann die Gele­gen­heit zu nüt­zen, ein Publi­kum zu errei­chen, das drin­gend der Unter­wei­sung in der Wahr­heit bedarf. Fran­zis­kus tat viel­mehr das Gegenteil.

Der Prie­ster Máxi­mo Jur­ci­no­vic, Lei­ter des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bü­ros der Argen­ti­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, kom­men­tier­te den Film zustimmend:

„Der Hei­li­ge Vater wur­de vom Hei­li­gen Geist inspi­riert, damit alles, was über die Syn­oda­li­tät gesagt und gemeint wur­de, ein Bild hat. Ein Bild, das Zwei­fel aus­räumt und uns den Weg zum Ver­ständ­nis [der Syn­oda­li­tät] zeigt. Der Dis­ney-Doku­men­tar­film mit dem Titel ‚Amen. Der Papst ant­wor­tet‘ ist in erster Linie ein Bild der Syn­oda­li­tät.“ (4)

Man staunt, und das ist noch gelin­de ausgedrückt.

Inszenierte Manipulation der öffentlichen Meinung

Es ist vor­aus­zu­schicken, daß die Dis­ney-Pro­duk­ti­on natür­lich bis ins klein­ste Detail geplant und die Begeg­nung mit Papst Fran­zis­kus genau durch­cho­reo­gra­fiert war. Die „Jugend­li­chen“ waren nach einem Casting hand­ver­le­sen und die Fra­gen vor­ge­ge­ben. Nichts an der Begeg­nung war spon­tan. Alles ver­folg­te einen vor­ab bestimm­ten Zweck.

Die „Kin­der und Jugend­li­chen“ waren in Wirk­lich­keit Erwach­se­ne im Alter zwi­schen 20 und 25 Jah­ren, die größ­ten­teils auf­fal­lend vul­gär geklei­det waren, beson­ders eini­ge Frau­en, von denen eine fast ihre Brü­ste ent­blöß­te. Eine Frau saß auf einem Tisch, die ande­ren auf dem Boden. Der Papst wur­de geduzt.

„Der Papst hat den Video­pro­du­zen­ten, den Spa­ni­ern Jor­di Évo­le und Màri­us Sán­chez, bei der Aus­wahl der Teil­neh­mer freie Hand gelas­sen, sodaß sie die zehn jun­gen Leu­te hand­ver­le­sen haben. Als die Pro­du­zen­ten ihm das fer­ti­ge Pro­dukt zeig­ten, geneh­mig­te Fran­zis­kus es, ohne die Ent­fer­nung der obszö­nen Sze­nen anzu­ord­nen, die sie auf­ge­nom­men hat­ten“, so Luiz Sérgio Solimeo.

Évo­le und Sán­chez bestä­tig­ten das. Der Papst habe ihnen „kei­ne Gren­zen“ gesetzt, son­dern ledig­lich halb im Scherz ver­langt, „daß min­de­stens ein Katho­lik“ dabei sein soll­te. (5)

Die Absicht des Films zeigt sich sofort. Eine jun­ge Spa­nie­rin erklärt sich selbst als „nicht binär“ und wird dabei gezeigt, wie sie eine ande­re Frau küßt. Eine ande­re Frau stellt sich als Perua­ne­rin und „Ex-Non­ne“ vor; jetzt sei sie „les­bisch und ungläu­big“. Eine drit­te Frau, die sich als Kolum­bia­ne­rin prä­sen­tiert, betont, daß sie ihren Lebens­un­ter­halt als Por­no­dar­stel­le­rin ver­dient. Frau Num­mer vier, eine Argen­ti­nie­rin, behaup­tet katho­lisch und Kate­che­tin, aber auch „stol­ze Abtrei­bungs­be­für­wor­te­rin“ zu sein. Frau Num­mer fünf nennt sich eine „ehe­ma­li­ge Katho­li­kin“, die jetzt Pro­te­stan­tin ist. Nur eine jun­ge Frau, eine Spa­nie­rin, ist Katho­li­kin und ver­tei­digt als ein­zi­ge in der zehn­köp­fi­gen Run­de die kirch­li­che Moral­leh­re. Die Fil­me­ma­cher haben Wort gehal­ten. „Ein Katho­lik“ war dabei. 

Bei den jun­gen Män­nern erfolg­te die Aus­wahl nach ver­gleich­ba­ren Kri­te­ri­en. Einer ist ein Mus­lim und Emi­grant aus dem Sene­gal, die ande­ren drei bezeich­nen sich als ungläu­big und jeden­falls mit zer­rüt­te­ten Moral­vor­stel­lun­gen. Einer von ihnen behaup­tet, an einer katho­li­schen Schu­le miß­braucht wor­den zu sein. (6)

Monologe „der Basis“ mit einer schweigenden Spitze

Die Dia­lo­ge zwi­schen den jun­gen Erwach­se­nen und dem Papst, die eher als Mono­lo­ge zu bezeich­nen sind, wech­seln mit Bil­dern ab, die die jewei­li­gen Teil­neh­mer in ihren Her­kunfts­län­dern zei­gen, etwa in einer Bett­sze­ne von zwei Frau­en oder Zun­gen­küs­sen zwi­schen Frau­en… (7)

Das Bild, das ver­mit­telt wird, wie „Jugend­li­che“ angeb­lich sind, ist in Wirk­lich­keit geziel­te Pro­pa­gan­da für eine Homo­se­xua­li­sie­rung der Jugend, an die sich die Doku rich­tet. Der Papst pro­te­stier­te nicht etwa dage­gen, ver­such­te nicht ein­mal die Wahr­heit über das Wesen des Men­schen zu ver­mit­teln oder gar Zen­sur aus­zu­üben, als ihm der Film zur Geneh­mi­gung vor­ge­legt wur­de. Nichts von alle­dem. Der Film mit sei­nen unmo­ra­li­schen Sze­nen und dem obszö­nen Grund­te­nor wur­de von Fran­zis­kus gebil­ligt. Dar­aus fol­gert Luiz Sérgio Solimeo:

„Die jahr­hun­der­te­al­te Moral­leh­re der Kir­che hat in der neu­en ‚syn­oda­len Kir­che‘ kei­ne Bedeu­tung mehr. Eine ande­re Moral ist im Ent­ste­hen, die laut Papst Fran­zis­kus ‚noch in den Win­deln steckt‘.

Woher aber soll­te die­se „neue Moral“ kom­men? Woher ihre Win­deln? Durch wel­che Autorität?

Die Kolum­bia­ne­rin, die ihr Geld mit Por­no­gra­phie ver­dient, löste dreh­buch­ge­mäß eine Dis­kus­si­on über Selbst­be­frie­di­gung aus, in der nur eine Spa­nie­rin die kirch­li­che Posi­ti­on ein­nimmt. Die Beto­nung liegt auf „nur“. Fran­zis­kus scheint sei­nen Part im Dreh­buch dar­in gese­hen zu haben, nicht die Gele­gen­heit zu nüt­zen, um den groß­teils völ­lig ver­wirr­ten jun­gen Erwach­se­nen die Wahr­heit über die Erlö­sung und das Heil in Chri­stus zu ver­kün­den, son­dern ihnen Honig um den Mund zu schmie­ren. So sag­te er:

„Die Sexu­al­ka­te­che­se steckt noch in den Win­deln. Ich glau­be, wir Chri­sten hat­ten nicht immer eine rei­fe Kate­che­se über Sex.“ (8)

Dazu schreibt Luiz Sérgio Solimeo:

„Sol­che Wor­te zei­gen die Ver­ach­tung für die gro­ßen Moral­theo­lo­gen, Kir­chen­vä­ter und Kir­chen­leh­rer, zum Bei­spiel den hei­li­gen Tho­mas von Aquin und den hei­li­gen Alfons Maria von Liguo­ri, und für das Lehr­amt, das seit Jahr­hun­der­ten Moral auf der Grund­la­ge der Hei­li­gen Schrift und des Natur­rechts for­mu­liert und gelehrt hat.“

Das Homo-Narrativ der woken Erfindung „Haßrede“

Als Instru­ment, um Anders­den­ken­de mund­tot zu machen, wur­de die woke Erfin­dung „Haß­re­de“ ein­ge­führt. Haupt­an­stoß dafür war, das Inter­net unter Kon­trol­le zu brin­gen mit dem Ziel, die öffent­li­che Mei­nung zu kon­trol­lie­ren. Die Frau, die sich als „nicht-binär“ vor­stell­te, woll­te von Fran­zis­kus wis­sen, ob es in der Kir­che einen Platz für „Trans­se­xu­el­le und nicht-binä­re Men­schen oder die LGBT com­mu­ni­ty gibt“. (9)

Papst Fran­zis­kus wie­der­hol­te sich und beton­te noch ein­mal, daß „alle Men­schen Kin­der Got­tes“ sei­en. Tat­säch­lich lehrt die Kir­che, daß alle Men­schen Geschöp­fe Got­tes sind, aber jene, die Ihn erken­nen, anbe­ten und Sei­ne Gebo­te beach­ten, auch Kin­der Got­tes sind. Hören wir hin­ge­gen Franziskus:

„Im all­ge­mei­nen ist jeder Mensch ein Kind Got­tes, jeder Mensch. Gott lehnt nie­man­den ab, Gott ist Vater, und ich habe nicht das Recht, jeman­den aus der Kir­che zu wer­fen; außer­dem muß die Kir­che immer auf­neh­men, sie kann nie­man­dem die Tür ver­schlie­ßen.“ (10)

Eine bemer­kens­wer­te Dar­stel­lung, wenn man bedenkt, daß die Kir­che das nie­de­re Wei­he­amt des Ostia­ri­ers kennt (im neu­en Ritus in der Dia­ko­nats­wei­he sub­sum­miert). Die­ser hat­te in der frü­hen Kir­che die Auf­ga­be, den Ein­gang zur Kir­che zu bewa­chen, um nie­man­den an der hei­li­gen Lit­ur­gie teil­neh­men zu las­sen, der nicht in der Gemein­schaft der Kir­che stand.

Die jun­ge Frau kon­ter­te, daß es „Prie­ster gibt, die den Haß för­dern und die Bibel benut­zen, um Haß­re­den zu unter­stüt­zen und sie dir wie ein Evan­ge­li­um vor­le­sen, um zu sagen, nein, ich schlie­ße dich nicht aus, das sagt die Bibel, nicht ich.“ (11)

In sei­ner Ant­wort erklär­te der Papst nicht die Leh­re der Kir­che, son­dern übte schar­fe Kri­tik an sol­chen recht­gläu­bi­gen Prie­stern und bezeich­ne­te die­se allen Ern­stes als „Unter­wan­de­rer“. Prie­ster, die die Moral­leh­re der Kir­che ver­kün­den und ver­tei­di­gen, sind laut Fran­zis­kus eine Art von Maul­wür­fen kir­chen­fer­ner Ideo­lo­gien, die die Kir­che unter­mi­nie­ren würden:

„Ich habe es satt, immer wie­der zu sagen, daß dies nicht die Bot­schaft von Jesus ist. Die­se Leu­te sind Infil­trier­te. Sie sind Unter­wan­de­rer, die die Kir­che für ihre per­sön­li­chen Lei­den­schaf­ten und ihre Eng­stir­nig­keit aus­nut­zen; das ist eine der Kor­rup­tio­nen der Kir­che. Die­se Ideo­lo­gien sind nicht wahr.“ (12)

Im Gei­ste der Freud­schen Psy­cho­ana­ly­se dis­kre­di­tier­te Papst Fran­zis­kus sol­che gläu­bi­gen Prie­ster als neurotisch:

„Letzt­lich haben alle die­se Men­schen ein inne­res Dra­ma, ein Dra­ma von gro­ßer inne­rer Inko­hä­renz, das sie aus­le­ben, indem sie ande­re ver­ur­tei­len, weil sie für ihre eige­ne Schuld nicht um Ver­ge­bung zu bit­ten wis­sen. Nein. Im all­ge­mei­nen ist eine sol­che Art von Ver­ur­tei­lung inko­hä­rent, ver­steckt etwas in sich. Daher befreit die­se Per­son sich, indem sie ande­re ver­ur­teilt, obwohl sie ihren Ver­stand anpas­sen und ihre eige­ne Schuld ange­hen müß­te.“ Die Kir­che, so Fran­zis­kus, habe alle anzu­neh­men: „Blin­de, Tau­be, Lah­me, Gute, Böse, alle“. (13)

Viel­leicht soll­te der Brief des Apo­stels Pau­lus an die Römer (Röm 8,14–15.17) wie­der ein­mal gele­sen wer­den, eben­so das Kon­zil von Tri­ent. (14) Im Mat­thä­us­evan­ge­li­um (Mt 7,23) heißt es:

„An ihren Früch­ten also wer­det ihr sie erken­nen. Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Him­mel­reich kom­men, son­dern nur, wer den Wil­len mei­nes Vaters im Him­mel erfüllt. Vie­le wer­den an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr (…). Dann wer­de ich ihnen ant­wor­ten: Ich ken­ne euch nicht. Weg von mir, ihr Über­tre­ter des Gesetzes!“

Luiz Sérgio Soli­meo schreibt deshalb:

„In sei­nem gan­zen Gespräch mit den Jugend­li­chen, die dar­auf bestan­den, sün­di­ge Hand­lun­gen, Situa­tio­nen und Ver­hal­tens­wei­sen wie Por­no­gra­phie, Abtrei­bung und Mastur­ba­ti­on zu ver­tei­di­gen, ver­wen­det Papst Fran­zis­kus – obwohl er ande­rer Mei­nung ist – nur nicht-reli­giö­se Argu­men­te. Er erwähnt weder die Sün­de, die Belei­di­gung Got­tes, noch das ewi­ge Schick­sal – Him­mel oder Hölle.“

Eine der jun­gen Frau­en, die sich selbst als katho­li­sche Kate­che­tin und Abtrei­bungs­ak­ti­vi­stin bezeich­ne­te, schenk­te dem Papst, nach­dem sie lei­den­schaft­lich die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der ver­tei­digt hat­te, ein Hals­tuch mit der Auf­schrift „Abtrei­bung: frei, sicher und kosten­los“. Die Fran­sen sind in den Regen­bo­gen­far­ben der Homo-Bewe­gung gehalten. 

Der Papst nimmt das Geschenk mit einem Lächeln an und küßt die Frau auf die Wan­ge. (15)

Das war alles.

Was Fran­zis­kus vor­bringt, ist kei­ne Ankla­ge gegen die Kin­destö­tung, son­dern gegen die Prie­ster. Er ist sanft gegen­über den Sün­dern, aber die Sün­de über­geht er… 

„Ich sage den Prie­stern immer, wenn jemand in die­ser Situa­ti­on zu mir kommt, mit einer Gewis­sens­be­la­stung, weil die Spu­ren, die eine Abtrei­bung bei einer Frau hin­ter­läßt, hart sind, dann bit­te ich sie, nicht zu vie­le Fra­gen zu stel­len und barm­her­zig zu sein, so wie Jesus, der jeden nach­her auf­nimmt. Egal wie sün­dig du bist oder wie sehr dich die Welt ver­läßt, der Herr ver­läßt dich nie.“ (16)

Auf die­se Wei­se wird der ent­schei­den­de Schritt davor über­sprun­gen, die Men­schen zu erzie­hen, das Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit und die Sün­de gegen Gott nicht zu bege­hen. Die Los­spre­chung in der Beich­te ist eine ande­re Ebe­ne. Wenn A über­sprun­gen und gleich von B gespro­chen wird, kommt das einer Rela­ti­vie­rung der Tat gleich, gegen die nicht ange­kämpft wird, wäh­rend dem Täter ver­mit­telt wird, anschlie­ßend ohne­hin die Los­spre­chung zu erhal­ten. Im schwer defor­mier­ten Den­ken der jun­gen Men­schen, der von Dis­ney aus­ge­wähl­ten Dis­pu­tan­ten, muß dies ver­hee­ren­de Fol­gen haben und ihr zer­rüt­te­tes Koor­di­na­ten­sy­stem von Gut und Böse gänz­lich aus den Fugen bringen.

Die Migration und wie dem Zeitgeist geschmeichelt wird

Die­sel­be Schief­la­ge wie bei der „Barm­her­zig­keit“, die Papst Fran­zis­kus für jene ein­for­dert, die ihr eige­nes Kind töten las­sen, ohne die Schwe­re der bösen Tat her­aus­zu­strei­chen und ohne um die jun­gen Men­schen zu rin­gen, die im Den­ken der Kul­tur des Todes ver­haf­tet sind, wie­der­holt sich in der Fra­ge der ille­ga­len Einwanderung. 

Fran­zis­kus nimmt bei der Behand­lung des The­mas nicht die not­wen­di­gen Unter­schei­dun­gen vor, etwa zwi­schen der Mög­lich­keit der Aus­wan­de­rung und dem Recht der Staa­ten, die Ein­wan­de­rung in ihr Ter­ri­to­ri­um zu regeln, da sie dem Gemein­wohl ihrer Bür­ger ver­pflich­tet sind, wäh­rend der Ein­wan­de­rungs­wunsch Frem­der für sie nur unter Aspek­ten huma­ni­tä­rer Not von Rele­vanz ist. Der Wunsch nach einer sozia­len Bes­ser­stel­lung ist kein rele­van­tes Kri­te­ri­um für einen Staat und schon gar nicht kann es irgend­ein Recht auf Ein­wan­de­rung hervorbringen.

Ent­spre­chend ein­sei­tig behan­delt Fran­zis­kus das Migra­ti­ons­the­ma, da er seit sei­nem Lam­pe­du­sa-Besuch im Som­mer 2013 ein unein­ge­schränk­tes Migra­ti­ons­recht eta­blie­ren möch­te, das die Mensch­heits­ge­schich­te jedoch nie kann­te und dem staat­li­chen Recht dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setzt ist.

Der Ein­wan­de­rer aus dem Sene­gal beklag­te, „aus­ge­beu­tet“ zu wer­den. Fran­zis­kus behan­delt in sei­ner Ant­wort die Gesamt­fra­ge nur unter die­sem Gesichts­punkt und daher eben­so ein­sei­tig wie schon zuvor die Abtrei­bungs­fra­ge. Er sagte:

„Dahin­ter steckt ein Gewis­sen der Aus­beu­tung und des Gebrauchs; ich hei­ße dich nicht als Bru­der will­kom­men, ich benut­ze dich, nein, und es ist ein aus­beu­te­ri­sches Gewis­sen. Das heißt, das Gespenst der Skla­ve­rei steckt letzt­lich dahin­ter. Nein, der Migrant wird als Skla­ve betrach­tet. Mit ande­ren Wor­ten, hin­ter einer unaus­ge­reif­ten Migra­ti­ons­po­li­tik steckt immer der Kolo­nia­lis­mus.“ (17)

Auch damit schmei­chel­te Fran­zis­kus einem bestimm­ten Zeitgeist. 

So schreibt Luiz Sérgio Soli­meo am Ende sei­ner Analyse:

„Zwei­fel­los ist die­ser Doku­men­tar­film ‚ein Bild der Syn­oda­li­tät‘. Er zeigt aber auch den ‚Geist‘, der die neue Kir­che beseelt, die Papst Fran­zis­kus durch­zu­set­zen versucht.“

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Hulu​.com (Screen­shot)


(1) The Pope Ans­wers; Feli­pe Her­rera-Espa­li­at, „In Open Dia­lo­gue a Docu­men­ta­ry on the Pope – ‚Amén. Fran­cis­co respon­de‘ on Dis­ney Plus“ L’Osservatore Roma­no, 6. April 2023. Alle direk­ten Zita­te aus dem Doku­men­tar­film sind dem spa­ni­schen Ori­gi­nal­vi­deo entnommen.

(2) Sie­he Luiz Sérgio Soli­meo, „A Con­fu­sed, Upsi­de Down ‚Syn­odal Church’“ TFP​.org, 9. Dezem­ber 2015.

(3) The Pope Ans­wers, 1:20:35.

(4) Máxi­mo Jur­ci­no­vic, „‘Amén, Fran­cis­co respon­de’: el docu­men­tal del papa que es un modelo de con­ver­sa­ción”, Info​bae​.com, 16. April 2023.

(5) Fer­nan­da Avila, „Des­de abor­to hasta abu­so, gen Z cue­stio­na al Papa en docu­men­tal ‚Amén, Fran­cis­co respon­de‘“, El Sol de Mexi­co, 19. April 2023.

(6) Die Ermitt­lun­gen der staat­li­chen und kirch­li­chen Behör­den erga­ben, dass es kei­nen der­ar­ti­gen Miß­brauch gab, und der beschul­dig­te Leh­rer wur­de frei­ge­spro­chen, sie­he: Luis Fer­nan­do, ¿Quién resta­ble­ce el buen nombre del pro­fe­sor del cole­gio del Opus en Bil­bao?; Ima­nol Goyar­ro­la, „Cole­gio Gaz­te­lue­ta de Bil­bao: El Vati­ca­no cier­ra el caso y pide que se resta­b­lez­ca el buen nombre del pro­fe­sor acusa­do de abu­sos“, Info​Ca​to​li​ca​.com, 12. Okto­ber 2015.
Sie­he auch: Vive, Docu­men­tal: Amén: Fran­cis­co respon­de; Her­rera-Espa­li­at, „In Open Dialogue.“

(7) Kel­sey Wicks, „6 cosas que debes saber sob­re el nue­vo docu­men­tal del Papa Fran­cis­co en Dis­ney+“, ACI​Pren​sa​.com, 7. April 2023.

(8) The Pope Ans­wers, 1:04:43–1:05:56.

(9) Ibid. 51:05–51:19.

(10) Ibid. 51:33–52:12.

(11) Ibid. 52:32–52:24.

(12) Ibid. 52:41–52:57.

(13) Ibid. 52:58–53:57.

(14) Sie­he The Cate­chism of the Coun­cil of Trent (Rock­ford, Ill.: Tan Books, 1982), 20f; eben­so S. Gon­za­lez SJ, De gra­tia, in: Sac­rae theo­lo­giae sum­ma (Madrid: B.A.C., 1950), III, c. 2, a. 3, Nos. 208–19.

(15) The Pope Ans­wers, 30:37–31:36; sie­he Peter Pine­do, „6 Hot-but­ton Issues Pope Fran­cis and Gen Z Con­front in New Dis­ney Doc“, Catho­lic News Agen­cy, 7. April 2023.

(16) Wicks, “6 cosas que debes saber.”

(17) The Pope Ans­wers, 20:56–21:10.

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2 Kommentare

  1. Fas­sungs­lo­ser! Wäre das Wort, das man ange­sichts des gegen­wär­ti­gen Pon­ti­fi­kats in die deut­sche Spra­che auf­neh­men müss­te. Oder ist dies ein wei­te­rer Beleg dafür, dass der Abfall nicht mehr zu über­bie­ten und des­halb nur noch der von Gott gewirk­te Neu­an­fang zu erhof­fen und zu erbe­ten ist, denn das ordent­li­che Lehr­amt der Kir­che scheint nicht mehr exi­stent, ein Fort­be­stand der Kir­che Chri­sti scheint aus mensch­li­cher Per­spek­ti­ve nicht mehr mög­lich? Dann brau­chen wir uns jeden­falls kei­ne Sor­gen über die Ent­wick­lung der Spra­che zu machen.

  2. Pau­lus sagt, wir kämp­fen nicht gegen Men­schen aus Fleisch und Blut, wir kämp­fen gegen Mäch­te und Gewalten. 

    Alles in der Welt ist von den unsicht­ba­ren Kräf­ten beein­flußt. Wenn die Pyra­mi­de auf den Kopf gestellt wird, ste­hen die Mäch­te und Gewal­ten oben und zwin­gen auf. Die Ideo­lo­gie von Fran­zis­kus ist es, sich von den Resul­ta­ten auf nied­rig­ster Ebe­ne lei­ten zu las­sen. Die Gott­lo­sen, die so gelenkt wer­den, haben ein Zuord­nungs­pro­blem. Ihr Gewis­sen, eine natür­li­che Anla­ge des Men­schen, ist so in Schief­la­ge, daß sie den Feh­ler in ihrem eige­nen Den­ken und Ver­hal­ten nicht mehr sehen kön­nen. Der Irre­ge­lei­te­te weiß nicht mehr, wer was in wel­cher Rei­hen­fol­ge gemacht hat, wer ver­ant­wort­lich ist. Der Frev­ler beschul­digt dann den Gerech­ten der Ver­ge­hen, die er selbst began­gen hat. 

    Ich erle­be in letz­ter Zeit vor­wie­gend Kom­mu­ni­ka­ti­on auf die­ser Ebe­ne. Das Reden der Men­schen ist eine von Falsch­aus­sa­gen und Falsch­an­nah­men gelei­te­te Irr­fahrt. Eine Höllenfahrt. 

    Gott ist in uns, und es tut uns weh. Wir sind erschüt­tert, weil Gott in uns auch erschüt­tert ist. Die Berg­pre­digt zeigt uns die­se Situa­ti­on in allem Umfang. Wir, die jetzt Lei­den wer­den Sie­ger sein. 

    Jetzt haben wir den Bei­stand. Den Hei­li­gen Geist. Er stärkt uns und führt uns immer wie­der zurück zur Wahr­heit mit Blick auf Jesus.

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