(Rom) Erzbischof Carlo Maria Viganò gehört seit seiner scharfen Kritik an Papst Franziskus im Fall McCarrick zu den international bekanntesten Kirchenvertretern. In einem gestern veröffentlichten Interview sprach er über den Versuch, die Kirche Jesu Christi durch eine „Neo-Kirche“ zu ersetzen, und über das Dritte Geheimnis von Fatima.
Kardinal McCarrick war unter Papst Franziskus zum einflußreichsten Kardinal der USA aufgestiegen. Obwohl Erzbischof Viganò den Papst im Juni 2013 in seiner Funktion als Apostolischer Nuntius in den USA detailliert über das homosexuelle Doppelleben von Kardinal McCarrick und dessen Korrumpierung von Priestern und Seminaristen informiert hatte, blieb Franziskus untätig.
Erst als im Juli 2018 die New York Times McCarricks Lasterleben publik machte, entzog ihm Franziskus die Kardinalswürde. Als das Kirchenoberhaupt aber erklärte, nichts von alledem gewußt, ansonsten früher gehandelt zu haben, war es für Erzbischof Viganò zuviel. Er beschuldigte Franziskus, in Wirklichkeit mehr als fünf Jahre die Machenschaften McCarricks vertuscht und diesen zu seinem Berater gemacht zu haben. Der Erzbischof beschuldigte Franziskus nicht nur der Vertuschung und Unterlassung, sondern auch der Lüge und forderte ihn zum Rücktritt auf. Franziskus schwieg sich dazu aus.
Erzbischof Viganò hingegen lebt seither „aus Angst vor Vergeltung“ im Verborgenen und tritt nur schriftlich an die Öffentlichkeit. Eine Ausnahme bildete die Acies ordinata gegen den „Synodalen Weg“ der Deutschen Bischofskonferenz, die im vergangenen Januar in München stattfand. Erzbischof Viganò mischte sich überraschend unter die Teilnehmer.
Gestern gab er der portugiesischen Zeitung Dies Irae ein Interview, in dem er auch zum Dritten Geheimnis von Fatima Stellung bezieht.
Dies Irae: Exzellenz, vielen Dank, daß Sie uns dieses Interview gewähren. Wir befinden uns mitten in der COVID-19-Epidemie, die in den letzten Monaten das Leben von Millionen von Menschen beeinflußt hat und sogar den Tod vieler von ihnen verursacht hat. Angesichts dieser Situation hat die Kirche durch die Bischofskonferenzen beschlossen, praktisch alle Kirchen zu schließen und den Gläubigen den Zugang zu den Sakramenten zu entziehen. Am 27. März leitete Papst Franziskus vor einem leeren Petersplatz auf offensichtlich mediengerechte Weise ein hypothetisches Gebet für die Menschheit. Es gab viele Reaktionen auf die Art und Weise, wie der Papst diesen Moment durchführte, von denen eine die einsame Präsenz von Franziskus mit der Botschaft von Fatima in Verbindung zu bringen versuchte, d. h. mit dem Dritten Geheimnis. Stimmen Sie dem zu?
Erzbischof Viganò: Gestatten Sie mir, Ihnen zunächst vor allem zu sagen, daß es mir eine Freude ist, dieses Interview für die Gläubigen Portugals zu geben, dem die allerseligste Jungfrau verheißen hat, es auch in diesen Zeiten der großen Prüfung im Glauben zu bewahren. Ihr seid ein Volk mit großer Verantwortung, weil Ihr möglicherweise bald das heilige Feuer der Religion bewahren müßt, während andere Nationen sich weigern, Christus als ihren König und die allerseligste Maria als ihre Königin anzuerkennen.
Der dritte Teil der Botschaft, den die Gottesmutter den Hirtenkindern von Fatima anvertraut hat, damit sie ihn dem Heiligen Vater überbringen, ist bis heute geheim. Unsere Liebe Frau bat darum, ihn 1960 zu enthüllen, aber Johannes XXIII. ließ am 8. Februar jenes Jahres eine Pressemitteilung veröffentlichen, in der er erklärte, daß die Kirche „nicht die Verantwortung übernehmen will, die Wahrhaftigkeit der Worte zu garantieren, von denen die Hirtenkinder sagen, daß die Jungfrau Maria sie an sie gerichtet habe“. Mit dieser Distanzierung von der Botschaft der Königin des Himmels begann eine Vertuschungsoperation, offensichtlich weil der Inhalt der Botschaft die schreckliche Verschwörung gegen die Kirche Christi durch ihre Feinde enthüllt hätte. Bis vor ein paar Jahrzehnten wäre es undenkbar erschienen, daß man so weit gehen würde, sogar die Gottesmutter mundtot zu machen. In den vergangenen Jahren haben wir aber sogar Versuche erlebt, das Evangelium, das Wort ihres göttlichen Sohnes, zu zensieren.
Im Jahr 2000, während des Pontifikats von Johannes Paul II., präsentierte der Staatssekretär, Kardinal Sodano [1990–2006], seine eigene Version als Drittes Geheimnis, die aufgrund einiger Elemente eindeutig unvollständig schien. Es ist nicht verwunderlich, daß der neue Staatssekretär, Kardinal Bertone [2006–2013], versuchte, die Aufmerksamkeit auf ein Ereignis aus der Vergangenheit zu lenken, nur um das Volk Gottes glauben zu lassen, daß die Worte der Jungfrau nichts mit der Kirchenkrise und mit dem Zusammenwirken von Modernisten und Freimaurerei hinter den Kulissen des Zweiten Vatikanischen Konzils zu tun hätten. Antonio Socci, der das Dritte Geheimnis sorgfältig untersucht hat, entlarvte dieses vorsätzliche Verhalten von Kardinal Bertone. Zugleich war es Bertone selbst, der die Bluttränen weinende Gottesmutter von Civitavecchia stark diskreditierte und zensierte, deren Botschaft perfekt mit dem übereinstimmt, was sie in Fatima gesagt hatte.
Vergessen wir nicht den unbeachteten Appell Unserer Lieben Frau an den Papst und alle Bischöfe, Rußland ihrem Unbefleckten Herzen zu weihen, um den Kommunismus und den atheistischen Materialismus zu besiegen: Nicht „die Welt“ weihen, nicht „jene Nation, die Du willst, daß wir sie Dir weihen“, sondern „Rußland“. Kostete es zuviel, das zu tun?
Offensichtlich ja für jene, die keinen Blick für das Übernatürliche haben. Man bevorzugte den Weg der Entspannung mit dem Sowjetregime, den Roncalli beschritten hatte, ohne zu verstehen, daß ohne Gott kein Frieden möglich ist. Heute, mit einem Präsidenten der Russischen Föderation, der sicherlich ein Christ ist, könnte diese Bitte der Jungfrau erfüllt werden, um weitere Katastrophen für die Kirche und die Welt abzuwenden.
Auch Benedikt XVI. bestätigte die Aktualität der Botschaft der Jungfrau Maria, obwohl sie – laut der vom Vatikan verbreiteten Interpretation – als abgeschlossen zu betrachten ist. Wer das Dritte Geheimnis gelesen hat, sagte in aller Klarheit, daß es die Apostasie der Kirche betrifft, die genau Anfang der 1960er Jahre einsetzte und jetzt ein so offensichtliches Stadium erreicht hat, daß sie selbst von unerfahrenen Beobachtern erkannt wird. Dieses fast zwanghafte Beharren auf Themen, die die Kirche immer verurteilt hat, wie dem Relativismus und dem religiösen Indifferentismus, einer falschen Ökumene, der malthusianischen Ökologie, der Homohäresie und der Masseneinwanderung, hat in der Erklärung von Abu Dhabi die Erfüllung eines Plans gefunden, der von geheimen Sekten seit mehr als zwei Jahrhunderten konzipiert wurde.
Dies Irae: Mitten in der Karwoche und nach der Amazonassynode beschloß der Papst, eine Kommission einzurichten, die das Frauendiakonat in der katholischen Kirche diskutieren und studieren soll. Glauben Sie, daß das den Zweck hat, den Weg zu ebnen für die Klerikalisierung der Frauen, oder, anders gesagt, für einen Versuch, das Priestertum zu manipulieren, das unser Herr Jesus Christus am Gründonnerstag eingesetzt hat?
Erzbischof Viganò: Das Weihesakrament kann und wird in seinem Wesen niemals geändert werden. Der Angriff auf das Priestertum stand immer im Mittelpunkt des Handelns der Häretiker und ihres Inspirators, und es ist verständlich, daß dem so ist: Das Priestertum anzugreifen, bedeutet, die Heilige Messe und die allerheiligste Eucharistie sowie das gesamte sakramentale Gebäude zu zerstören. Unter den verschworenen Feinden des Weihesakraments fehlte es natürlich nicht an Modernisten, die seit dem 19. Jahrhundert eine Kirche ohne Priester oder mit Priestern und Priesterinnen theoretisierten. Diese Wahnvorstellungen, die von einigen Vertretern des Modernismus in Frankreich vorweggenommen wurden, tauchten auf subtile Weise auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil wieder auf mit dem Versuch, eine gewisse Gleichwertigkeit zwischen dem aus dem Weihesakrament hervorgehenden Amtspriestertum und dem allgemeinen Priestertum der aus der Taufe hervorgehenden Gläubigen zu unterstellen. Es ist bezeichnend, daß gerade durch das Spiel mit diesem gewollten Mißverständnis auch die reformierte Liturgie [Novus Ordo] von dem doktrinären Irrtum von Lumen gentium betroffen ist, indem man so weit ging, das Weiheamt auf den bloßen Vorsitz in einer Versammlung von [allgemeinen] Priestern zu reduzieren. Der Priester ist in Wirklichkeit ein alter Christus, nicht weil das Volk ihn dazu ernennt, sondern durch die ontologische Angleichung an den Hohen Priester Jesus Christus, den er in der Heiligkeit des Lebens und in der absoluten Hingabe, die auch durch den Zölibat repräsentiert ist, nachzuahmen hat.
Der nächste Schritt mußte daher zwangsläufig folgen, wenn nicht durch das Auslöschen des Priestertums, dann zumindest indem es unwirksam gemacht wird durch seine Ausweitung auf Frauen, die nicht geweiht werden können. Es ist genau das, was in den protestantischen und anglikanischen Sekten geschehen ist, die heute auch die peinliche Situation erleben, lesbische Bischöfinnen in der sogenannten Kirche von England zu haben. Es ist offensichtlich, daß der ökumenische „Vorwand“ – das heißt, die Annäherung an abweichende Gemeinschaften auch durch die Annahme der neuesten Irrtümer – den Haß Satans auf das Priestertum zur Grundlage hat und die Kirche Christi unweigerlich ruinieren würde. Zugleich ist auch der kirchliche Zölibat Zielscheibe der gleichen Angriffe, weil er unverwechselbar zur katholischen Kirche gehört und einen wertvollen Schutz für das Priestertum darstellt, den die Tradition durch die Jahrhunderte mit Nachdruck bewahrte.
Der Versuch, trotz der wiederholten Erklärungen des Lehramtes, in der Kirche eine Form des geweihten Frauenamtes einzuführen, ist nicht neu. Auch Johannes Paul II. definierte eindeutig und mit allen kanonischen Anforderungen einer unfehlbaren Ex-Cathedra-Erklärung, daß es absolut unmöglich ist, die Lehre zu diesem Thema in Frage zu stellen. Doch so wie man Hand an den Katechismus gelegt hat, um die Todesstrafe für „nicht konform mit dem Evangelium“ zu erklären, was beispiellos und häretisch ist, so versucht man heute ex novo irgendeine Form von weiblichem Diakonat zu erfinden – natürlich als Vorbereitung für eine künftige Einführung des Frauenpriestertums.
Die erste von Bergoglio vor Jahren geschaffene Kommission gab eine negative Stellungnahme ab und bestätigte, was eigentlich nicht einmal zu erörtern gewesen wäre. Weil eine Kommission nicht bereit war, den Wünschen von Franziskus zu gehorchen, bedeutet das nicht, daß eine andere Kommission, deren Mitglieder von ihm ausgewählt werden, nicht „fügsamer“ sein könnte und bereitwilliger, eine weitere Säule des katholischen Glaubens zu zerstören. Ich bezweifle nicht, daß Bergoglio überzeugende Methoden hat und daß er Druck auf die Theologenkommission ausüben kann. Ich bin mir aber ebenso sicher, daß für den unglücklichen Fall, daß dieses beratende Gremium eine befürwortende Stellungnahme abgeben sollte, es nicht unbedingt einer offiziellen Erklärung des Papstes bedürfen wird, um die Einführung von Diakonissen in den Diözesen Deutschlands oder Hollands zu erleben – während Rom dazu schweigt. Diese Methode ist bekannt und ermöglicht es einerseits, das Priestertum zu treffen, und andererseits denjenigen innerhalb der kirchlichen Strukturen ein angenehmes Alibi zu verschaffen, die sich damit jederzeit darauf berufen, daß „der Papst nichts Neues zugelassen hat“. Genau so haben sie es gemacht, indem die Bischofskonferenzen ermächtigt wurden, autonom die Handkommunion zu erlauben, die durch Mißbrauch in Kraft gesetzt wurde und heute zur weltweiten Praxis geworden ist.
Es sollte auch gesagt werden, daß dieser Wunsch, Frauen in der Hierarchie zu fördern, den Drang verrät, der moderne Mentalität zu folgen, die der Frau die Rolle als Mutter und Ehefrau entrissen hat, um die natürliche Familie zu untergraben.
Wir sollten bedenken, daß diese Herangehensweise an die Dogmen der Kirche eine unbestreitbare Tatsache bestätigt: Bergoglio hat die sogenannte Situationstheologie übernommen, deren Loci theologici, theologische Orte, zufällige Tatsachen oder Themen sind: die Welt, die Natur, das Weibliche, junge Menschen… Das ist eine Theologie, die nicht die unveränderliche und ewige Wahrheit Gottes zum Mittelpunkt hat, sondern im Gegenteil von der Beobachtung der zwingenden Dringlichkeit der Phänomene ausgeht, um Antworten zu geben, die den Erwartungen der heutigen Welt entsprechen.
Dies Irae: Laut anerkannten Historikern war das Zweite Vatikanische Konzil ein Bruch der Kirche mit der Tradition. Daher rühre das Auftreten von Denkrichtungen, die sie in eine bloße humanitäre Vereinigung umwandeln wollen, die die Welt umarmt und sich ihre globalistische Utopie zu eigen macht. Wie sehen Sie dieses ernste Problem?
Erzbischof Viganò: Eine Kirche, die sich als neu im Gegensatz zur Kirche Christi präsentiert, ist schlicht und ergreifend nicht die Kirche Christi! Die mosaische Religion, also die „Kirche des alten Gesetzes“, die von Gott gewollt war, um Sein Volk bis zum Kommen des Messias zu führen, hat ihre Erfüllung und Vollendung im Neuen Bund gefunden und wurde auf Golgatha durch das Opfer Christi endgültig widerrufen. Aus seiner offenen Seite ging der Neue und Ewige Bund hervor, der die Synagoge ersetzte. Es scheint, daß auch die nachkonziliare, modernistische und freimaurerische Kirche darauf abzielt, die Kirche Christi umzuwandeln, zu überwinden, und sie durch eine „Neo-Kirche“, eine entstellte und monströse Kreatur, zu ersetzen, die nicht von Gott kommt.
Der Zweck dieser Neokirche ist nicht, das auserwählte Volk dazu zu bringen, den Messias anzuerkennen, so wie es für die Synagoge nicht der Zweck ist, alle Völker vor der Wiederkunft Christi zu bekehren und zu retten, was aber der Zweck der katholischen Kirche ist. Ihr Zweck ist es vielmehr, sich als geistlicher Arm der Neuen Weltordnung zu konstituieren und die Eine-Weltreligion zu fördern. In diesem Sinne mußte die Konzilsrevolution zuerst das Erbe der Kirche zerstören, ihre tausendjährige Tradition, aus der sie ihre Vitalität und Autorität als mystischer Leib Christi schöpfte. Dann ging es darum, sich der Vertreter der alten Hierarchie zu entledigen, und erst vor kurzem hat sie damit begonnen, sich ohne Vortäuschung und Tarnung als das zu zeigen, was sie sein will.
Was Sie Utopie nennen, ist in Wirklichkeit eine Dystopie, weil sie die Konkretisierung des Plans der Freimaurerei darstellt und das Auftreten des Antichristen vorbereitet.
Ich bin auch davon überzeugt, daß die Mehrheit meiner Mitbrüder und vor allem fast alle Priester und Gläubigen sich dieses höllischen Plans nicht absolut bewußt sind und daß die jüngsten Ereignisse vielen die Augen geöffnet haben. Ihr Glaube wird es unserem Herrn ermöglichen, den pusillus grex, die kleine Herde, vor der endgültigen Konfrontation um den wahren Hirten zu sammeln.
Dies Irae: Um die alte Pracht der Kirche wiederherzustellen, wird es notwendig sein, viele Lehraspekte des Konzils in Frage zu stellen. Welche Punkte des Zweiten Vatikanischen Konzils würden Sie in Frage stellen?
Erzbischof Viganò: Ich glaube, daß es nicht an bedeutenden Persönlichkeiten fehlt, die bereits die kritischen Punkte des Konzils besser zum Ausdruck gebracht haben als ich. Es gibt jene, die glauben, daß es weniger kompliziert und sicherlich klüger wäre, der Praxis der Kirche und der Päpste zu folgen, wie sie bei der Synode von Pistoia angewandt wurde. Sie enthielt auch Gutes, aber die Irrtümer, die sie behauptete, wurden als ausreichend angesehen, um sie in Vergessenheit fallen zu lassen.
Dies Irae: Stellt das derzeitige Pontifikat den Höhepunkt eines Prozesses dar, der mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil beginnt und im sogenannten „Katakombenpakt“ ersehnt wurde, oder stellt es noch eine Zwischenphase dar?
Erzbischof Viganò: Wie bei jeder Revolution fallen die Helden der ersten Stunde häufig ihrem eigenen System zum Opfer, wie es bei Robespierre der Fall war. Wer gestern als Fahnenträger des Konzilsgeistes galt, erscheint heute fast als Konservativer: Die Beispiele dafür sind vor aller Augen sichtbar. Es gibt bereits jene, die in den intellektuellen Kreisen des Progressivismus (wie jene, die von einem hochmütigen Massimo Faggioli frequentiert werden) beginnen, hier und da Zweifel an Bergoglios wirklichen Fähigkeiten zu streuen, „mutig Entscheidungen“ zu treffen – zum Beispiel, um den Zölibat abzuschaffen, Frauen zum Priestertum zuzulassen oder die Communicatio in sacris mit den Häretikern zu legitimieren – fast als würde er hoffen, daß dieser abtritt, um einen Papst wählen zu können, der den Eliten, die ihre skrupellosesten und entschlossensten Anhänger im Katakombenpakt und in der Mafia von St. Gallen hatten, noch gehorsamer ist.
Dies Irae: Exzellenz, wir Katholiken fühlen uns heute oft von der Kirche isoliert und von unseren Hirten fast verlassen. Was können Sie den Hierarchen und den Gläubigen sagen, die trotz der Verwirrung und des Irrtums, die sich in der Kirche ausbreiten, versuchen, in diesem harten Kampf um die Aufrechterhaltung der Integrität unseres Glaubens durchzuhalten?
Erzbischof Viganò: Meine Worte wären sicherlich unzureichend. Ich beschränke mich darauf, die Worte unseres Herrn, das ewige Wort des Vaters, zu wiederholen: „Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Wir fühlen uns natürlich isoliert: Aber haben sich die Apostel nicht auch so gefühlt, und alle Christen? Fühlte sich nicht sogar Unser Herr in Gethsemane verlassen? Es sind Zeiten der Prüfung, vielleicht der letzten Prüfung: Wir müssen den bitteren Kelch trinken, und selbst wenn es menschlich ist, den Herrn zu bitten, ihn an uns vorübergehen zu lassen, müssen wir voll Vertrauen wiederholen: „Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst“ und uns an Seine Worte des Trostes erinnern: „In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“
Nach der Prüfung, so hart und schmerzhaft sie auch sein mag, wird die ewige Belohnung für uns bereitet sein, die uns niemand wegnehmen kann. Die Kirche wird nach diesem schrecklichen und lang anhaltenden Ostertriduum wieder die Herrlichkeit ihres Herrn ausstrahlen.
Auch wenn das Gebet ohne Zweifel unverzichtbar ist, dürfen wir uns nicht davon ausnehmen, den guten Kampf zu kämpfen, sondern sollen uns alle zu Zeugen eines mutigen Kampfgeistes unter dem Banner des Kreuzes Christi machen. Lassen wir es nicht zu, daß mit dem Finger auf uns gezeigt wird, wie es die Magd im Hof des Hohen Priesters mit dem heiligen Petrus getan hat: „Auch Du warst einer seiner Jünger“, und dann verleugnete er Christus. Lassen wir uns nicht einschüchtern! Lassen wir nicht zu, daß der Knebel der Toleranz jenen angelegt wird, die die Wahrheit verkünden wollen! Bitten wir die heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria, daß unsere Zunge mutig das Reich Gottes und Seine Gerechtigkeit verkünden kann. Möge sich das Wunder von Lapa erneuern, wo die allerseligste Maria der kleinen Joana, die stumm geboren wurde, die Stimme zurückgab. Möge sie auch uns eine Stimme geben, ihren Kindern, die zu lange geschwiegen haben.
Unsere Liebe Frau von Fatima, Königin der Siege, ora pro nobis.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana
Dem Erzbischof gebührt Dank und unser Gebet um Schutz durch die Gottesmutter.
Bravo für seinen Mut, hoffentlich zieht er die richtigen Schlüsse und schließt sich der Tradition an.
Zwei Fakten allerdings will ich nicht verschweigen: Das 3. Geheimnis was Rom veröffentlicht hat, war Lug und Trug, da man das Konzil der Konzile verteidigen wollte und mit dieser Fälschung die „Welt“ zu beruhigen suchte.
Zweitens darf man nicht verschweigen, auch wenn es uns Deutschen weh tut, das eine dritte Person nämlich Kardinal Joseph Ratzinger maßgeblich mitbeteiligt war, er war immerhin Leiter der Glaubenskongregation und „Chefideologe“ Papst Johannes Pauls II.
Und auch als Papst war die Umsetzung des Konzils immer sein erklärtes Ziel.
Bitte dazu Dr. Hesse hören: „Kardinal Ratzingers 3. Geheimnis…“
Ich bin immer noch ein Freund des „Gescholtenen“ und bete fest für ihn.
Ich bin ganz und gar nicht damit einverstanden, daß der Erzbischof die Todesstrafe als biblisch und damit als gottgewollt definiert. Das irdische Leben wird uns von Gott geschenkt und eines Tages auch von ihm wieder genommen. Mit seinem nicht nachvollziehbaren Statement hat er nur neue Munition für die Feinde unseres Erlösers geliefert!
Die Todesstrafe ist konform mit dem Evangelium, das hat die katholische Kirche immer gelehrt, auch wenn es den „Gutmenschen“ von heute nicht gefällt.
Von den Gutmenschen von heute wird über Millionen unschuldiger Menschen das Todesurteil der Abtreibung gesprochen und es den Müttern überlassen ihre Kinder zu töten oder durch einen Arzt! (wie gutmenschlich ein Arzt und kein Henker) töten zu lassen.
Das dritte Geheimnis von Fatima wurde veroeffentlicht. Papst Johannes Paul II, der Marienpapst, war ueberzeugt, er was der gemeinte „Bischof in weisser Kleidung“ und das die Muttergottes selbst ihn vom Tode bewahrt hatte, weil das Attentat am 13. Mai erfolgte. Die Muttergottes wollte die Weihe Russlands im Jahre 1917, dem Jahr da der Russische Zar ermordert wurde und die Kommunisten die Macht an sich risen. Die Weihe Russlands wurde erst 1984 von JPII vollbracht; allerdings 67 Jahre spaeter als viele andere Nationen dem Kommunismus verfallen waren, und deshalb ist die Weihe fuer Russland und „alle Nationen die die Muttergottes geweiht haben wollte, erfolgt. Schwester Lucia von Portugal hat bestaetigt, dass „der Himmel die Weihe angenommen hat. 1989 ist das kommunistische Soviet Imperium zusammengebrochen und Osteuropa war nach 40 Jahren wieder frei. Ich verstehe nicht, warum so viele Konspirationsgeschichten, diese Tatsachen leugnen. Gott segne Erzbishop Viagno weil er deutlich gegen die Haresien von Papst Franziskus spricht. Es ist schockierend, dass ueber 6 Jahre fast alle Bischoefe schweigen.
Lesen Sie das Buch Fatima-Rom-Moskau. Hier beschreiben die Autoren nach intensiven Recherchen die Geschichte von Fatima des 20.Jahrhunderts in eindrücklicher und akribisch genauer Weise.
Hat man auf Unsere liebe Frau gehört und ihre fünfteilige Bitte des von ihr geforderten Weiheaktes im Kollektiv des Weltepiskopats befolgt? Nicht Russland, sondern die ‚Welt, wurde insbesondere stets in den Weihen dem Unbefleckten Herzen Mariens durch die Päpste geweiht.
Wenn alles richtig gemacht wurde, warum steht es dann in der globalen Situation und in der Kirche so im Argen.
Warum gehorchte man Unserern lieben Frau von Fatima nicht, denn das Dritte Geheimnis 1960 (noch vor dem II. Konzil) sollte bereits veröffentlicht werden? Dient man so dem Himmel? Unserer himmlischen Mutter? Warum erst 2000?
Ist La Salette, Lourdes, Fatima, usw. Schnee von gestern? Nicht wenige Heilige sahen in diese unheilvolle Zeit den Umbruch und den Verfall voraus. Alles Schnee von gestern?
Mir fällt dazu ein: Pachamama, zwei Päpste, AbuDhabi, Bananenschale, Kaninchen, Hölle ist leer, Böse lösen sich auf, Gute kommen in den Himmel, kein katolischer Gott, moderne Theologie, leere Seminare, leere Kirchen, leere Klöster, Missbrauch, Gender, Abtreibung, Sittenzerfall,…! Aber wer bin ich, um zu urteilen.
Nächste Woche ist wieder Sühnemariasamstag.
Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren! Der heilige Vater wird mir Russland weihen, das sich bekehren wird, und der Welt wird eine Zeit des Friedens beschenkt werden.
Kommentar Bellis: Man kann als authentischer Lebensschützer nie und nimmer glaubwürdig sein, wenn man sich
anmaßt, zu sagen, dieser Mensch ist mit dem Tode zu bestrafen. Die Todesstrafe zu verhängen
bedeutet letztendlich Gott zu spielen, der allein in das Innerste seines Geschöpfes
sehen kann, nicht aber ein nur eine beschränkte Sicht aufweisender Mensch.
Gott allein ist der Herr über Leben und Tod und nie und nimmer ein selber von der Gnade
Gottes abhängiger und sündhafter Mensch!
„Ein Verbrecher darf getötet werden, wenn gerichtlich der Beweis erbracht wurde, daß es moralisch sicher ist, er habe ein schweres Verbrechen begangen, auf das vom Staate im Interesse des Allgemeinwohls die Todesstrafe gesetzt ist, und wenn dann jemandem vom Staate der Auftrag gegeben wurde, das Todesurteil zu vollstrecken.“ Jone: Katholische Moraltheologie, 1953.
Verkürzt: Ein Verbrecher kann sein Lebensrecht durch persönliche Schuld verlieren. Es dient nicht dem Allgemeinwohl, daß ein Verbrecher eine Frau brutal vergewaltigt und ermordet und am Leben bleibt. Nicht Gott hat das Leben der Frau genommen, sondern der Verbrecher. Gott hat nur dem Verbrecher den freien Willen gelassen. Dem Verbrecher ist es möglich vor der Hinrichtung zu Beichten und in Reue seine gerechte Strafe anzunehmen. Die vergewaltigte und ermodete Frau hatte/ hat in den allermeisten Fällen nicht die Möglichkeit vor ihrer Ermordung zu beichten.
Wem Jone nicht vorliegt kann auch einen beliebigen guten Katechismus zur Hand nehmen.
Zur Ergänzung
Heute will man von Strafe nichts mehr wissen, Strafe wurde im Justizvollzug meist durch Resozialisierung ersetzt. Auch Eltern sollen nicht mehr strafen und selbst vom Herrn wird gesagt, dass Er, der die Liebe, die Barmherzigkeit ist gar nicht strafen kann. Die Heilige Schrift spricht eine andere Sprache, denn der Herr ist auch die Gerechtigkeit. Es gab z.B. die Plagen in Ägypten die Vernichtung Sodoms, den Rat für Söhne, die geliebt werden und die Offenbarung redet auch von Schalen.
Wir sind mittlerweile eschatologisch sehr weit fortgeschritten. Konnte der gläubige Christ noch vor kurzem Aussagen von katholischen Priestern kritisch aufnehmen, sind wir jetzt in einer anderen Zeit. Wahre Priester melden sich zu Wort und werden gehört. Jedes Wort ist wichtig. Es geht um das verinnerlichen.