Die Profanierung der Kirche geht weiter

Vor unseren Augen vollzieht sich ein großer Abfall vom Glauben, und der Vatikan befasst sich mit weltlichen Fragen


Die Profanierung der Kirche
Die Profanierung der Kirche

Von Ivan Poljaković*

Anzei­ge

Falls Sie der Ansicht sind, dass sich mit der Ankunft eines neu­en Pap­stes etwas zum Bes­se­ren gewen­det hat, irren Sie sich. Die von Berg­o­glio begon­ne­ne „Her­me­neu­tik des Bruchs“ wird fort­ge­setzt. Die Zer­stö­rung des Glau­bens geht mit der glei­chen Vehe­menz wei­ter, nun aber mit einem Lächeln und Ele­ganz. Zwei Tage vor dem Kon­kla­ve ver­öf­fent­lich­te ich einen Arti­kel, ohne zu wis­sen, wer der neue Papst sein wür­de. Dar­in schrieb ich, dass der neue Papst „Berg­o­glio zum Häre­ti­ker erklä­ren, alle sei­ne (frei­mau­re­ri­schen) Pam­phle­te annul­lie­ren und alle sei­ne Ernen­nun­gen wider­ru­fen muss. Alles ande­re wür­de die­se Far­ce nur ver­tie­fen und die Ago­nie der Kir­che verlängern.“

Lei­der ist genau das ein­ge­tre­ten, was wir befürch­tet haben: Berg­o­glio wur­de nicht zum Häre­ti­ker erklärt, son­dern in den Rang eines Hei­li­gen erho­ben.1 Sei­ne Häre­si­en wer­den nicht als sol­che gebrand­markt; im Gegen­teil, sie wer­den täg­lich ver­stärkt und vertieft.

In nur 100 Tagen des neu­en Pon­ti­fi­kats voll­zieht sich die Unter­gra­bung des Glau­bens an allen Fron­ten, und zwar in einem gleich­mä­ßi­gen Tem­po. Aus Platz­grün­den wer­de ich mich auf nur drei Aspek­te beschränken.

Die Gotteslästerung kann beginnen

Das Hei­li­ge Jahr 2025 soll eigent­lich eine geist­li­che Erneue­rung und Umkehr för­dern. Doch bei genaue­rem Blick auf den Kalen­der des Jubi­lä­ums­jah­res fällt auf, dass der 6. Sep­tem­ber für eine Wall­fahrt der Ver­ei­ni­gung La Ten­da di Gio­na­ta reser­viert ist.2 Die­se Ten­da di Gio­na­ta ist eine dis­si­den­te „katho­li­sche“ Ver­ei­ni­gung, deren Mit­glie­der sich selbst als „LGBT-Katho­li­ken“ bezeich­nen. Kurz­um: Es sind Men­schen, die Sodo­mie för­dern und fei­ern – eine „Sün­de, die zum Him­mel schreit“ – aber den­noch die Unver­fro­ren­heit besit­zen, sich als Katho­li­ken zu bezeich­nen.3

Obwohl wir dies schon oft betont haben, muss es hier wie­der­holt wer­den, da der Begriff „gleich­ge­schlecht­lich“ in hohen kirch­li­chen Krei­sen heu­te miss­bräuch­lich ver­wen­det wird. Men­schen, die unter gleich­ge­schlecht­li­chen Nei­gun­gen lei­den, kön­nen gute Katho­li­ken, ja sogar Hei­li­ge sein, wenn sie sich an die Leh­re der Kir­che hal­ten und ein tugend­haf­tes Leben füh­ren. Gen­de­ri­sten, also Ver­fech­ter der Sodo­mie, sind hin­ge­gen die größ­ten Fein­de der Kir­che. Daher ist es für die Klar­heit wich­tig, immer genau zu unter­schei­den, von wem wir spre­chen. Die­je­ni­gen, die an gleich­ge­schlecht­li­cher Nei­gung (oder einer ande­ren psy­chi­schen Krank­heit) lei­den, aber der Leh­re der Kir­che treu blei­ben, sind Katho­li­ken mit ihren eige­nen Schwie­rig­kei­ten und Feh­lern, wie alle ande­ren auch. Die­je­ni­gen aber, die Sodo­mie befür­wor­ten oder recht­fer­ti­gen, sind Gen­de­ri­sten, Fein­de der Kirche.

Daher gibt es „LGBT-Katho­li­ken“ über­haupt nicht. Es ist ein Oxy­mo­ron, ein Kunst­be­griff für eine sub­ver­si­ve Agen­da inner­halb der Kir­che. Jemand kann LGBT sein oder dies unter­stüt­zen, aber er kann nicht gleich­zei­tig katho­lisch sein – und umge­kehrt. Lei­der hat der Groß­teil der heu­ti­gen Kir­chen­hier­ar­chie die­sen fre­vel­haf­ten Aus­druck akzep­tiert. Er ist ein Sakri­leg, weil er impli­ziert, dass jemand, der Sodo­mie prak­ti­ziert und zele­briert, katho­lisch sein kann. Es ist abso­lut beschä­mend und absto­ßend, dass der Vati­kan die größ­ten Fein­de der Kir­che in das Pil­ger­pro­gramm auf­ge­nom­men hat

All dies ist kein Zufall. Die Vor­be­rei­tun­gen für den fei­er­li­chen Emp­fang der Sodo­mi­sten fin­den auf höch­ster Ebe­ne statt. Die Gläu­bi­gen sol­len auf eine neue Leh­re vor­be­rei­tet wer­den: die Inklu­si­vi­tät. Am 28. August 2025 emp­fing Papst Leo XIV. Schwe­ster Lucia Caram in Audi­enz, die für ihr öffent­li­ches Ein­tre­ten für die gleich­ge­schlecht­li­che „Ehe“ bekannt ist. Wir erin­nern uns noch an ihre Aus­sa­ge aus dem Jahr 2023: „Ich wäre dafür, dass Homo­se­xu­el­le in der Kir­che hei­ra­ten, weil Gott die Lie­be immer seg­net“.4

Drei Tage spä­ter emp­fing Papst Leo XIV. Pater James Mar­tin, einen bekann­ten Ver­fech­ter gleich­ge­schlecht­li­cher und ande­rer Bezie­hun­gen. Mar­tin ver­brei­te­te dar­auf­hin sofort die gute Nach­richt „urbi et orbi“: „Ich habe eine Bot­schaft von Papst Leo erhal­ten, dass er mit der glei­chen Offen­heit wei­ter­ma­chen wird, die Papst Fran­zis­kus gegen­über LGBTQ-Men­schen gezeigt hat.“ 5 Das Volk ist nun bereit für die Para­de der Sodo­mi­sten. Das grü­ne Licht kam von oben. Die Got­tes­lä­ste­rung kann beginnen.

Um die Sache noch schlim­mer zu machen, hat der Vati­kan die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. von der Pil­ger­li­ste gestri­chen.6 Die­se Prie­ster­bru­der­schaft, die sich an die zwei­tau­send Jah­re alte Leh­re der Kir­che hält, ist ein Ärger­nis für die Kir­chen­hier­ar­chie. Natür­lich wur­de sie gestri­chen, weil sie nicht in die Postu­la­te der fal­schen Kir­che passt. Gleich­zei­tig gibt es einen Platz in den ersten Kir­chen­bän­ken für die­je­ni­gen, die Sodo­mie als „Selbst­hin­ga­be Chri­sti“ bezeich­nen.7 Dies ist die „Inklu­si­vi­tät“ der syn­oda­len Kir­che (Sek­te lesen), in der jeder will­kom­men ist, außer den wah­ren Katho­li­ken. Wah­re Katho­li­ken sind unge­eig­net gewor­den, und Häre­ti­ker sind geeig­net geworden.

Weitere Beispiele der Profanierung

Die­se ideo­lo­gi­sche Eig­nung spie­gelt sich auch in den Neu­be­set­zun­gen wider. Das Muster ist genau das­sel­be wie bei Berg­o­glio: Die über­wie­gen­de Mehr­heit der neu ernann­ten Bischö­fe sind Häre­ti­ker. Als Bei­spie­le sei­en genannt:

  • Pfar­rer Tho­mas Hen­nen wur­de zum Bischof der Diö­ze­se Bak­er in Ore­gon (USA) ernannt. Er hat pasto­ra­le Anwei­sun­gen für „LGBT-Katho­li­ken“ ver­fasst, die der neu­en syn­oda­len Kir­che ent­spre­chen, die immer von Beglei­tung, aber nie­mals von Sün­de spricht und so die Gen­der-Ideo­lo­gie för­dert. Bischof Strick­land kom­men­tier­te die Ernen­nung Hen­nens in einem Arti­kel mit dem Titel „Schluss mit der Laven­del-Mafia“ mit den Wor­ten: „Mit der Ernen­nung des neu gewähl­ten Bischofs, Father Tho­mas Hen­nen, zum Bischof von Bak­er, Ore­gon, sind wir mit einer beun­ru­hi­gen­den Rea­li­tät kon­fron­tiert: Anstatt den von Papst Fran­zis­kus ein­ge­schla­ge­nen Kurs zu kor­ri­gie­ren, ver­stärkt Papst Leo XIV. ihn noch mehr – und ver­tieft die Zwei­deu­tig­keit, die die Kir­che plagt“.8
  • José Anto­nio Satué Huer­to wur­de zum Bischof von Mála­ga (Spa­ni­en) ernannt. Er ist bekannt für sei­ne Begei­ste­rung für das häre­ti­sche Doku­ment Fidu­cia sup­pli­cans, das die Seg­nung gleich­ge­schlecht­li­cher Paa­re gut­heißt und Sodo­mie prak­tisch normalisierte.
  • Bischof Shane Mack­in­lay wur­de zum Erz­bi­schof von Bris­bane, Austra­li­en, ernannt. Bischof Mack­in­lay hat wie­der­holt öffent­lich sei­ne Unter­stüt­zung für die Frau­en­or­di­na­ti­on zum Aus­druck gebracht.9
  • Pfar­rer Beat Grög­li wur­de zum Bischof von St. Gal­len in der Schweiz ernannt. Grög­li setzt sich öffent­lich für die Frau­en­or­di­na­ti­on und die Seg­nung gleich­ge­schlecht­li­cher Paa­re ein und sagt: „Das Wei­he­amt kann nicht mehr nur Män­ner­sa­che sein“.10
  • Das Dik­aste­ri­um für die Insti­tu­te des geweih­ten Lebens und die Gesell­schaf­ten des apo­sto­li­schen Lebens wur­de durch Neu­zu­gän­ge „gestärkt“, wie zum Bei­spiel: Kar­di­nal Arthur Roche, ein Has­ser der latei­ni­schen Mes­se; Kar­di­nal Cri­stó­bal López Rome­ro, ein vehe­men­ter Ver­fech­ter der Seg­nung gleich­ge­schlecht­li­cher Paa­re; und Kar­di­nal Jai­me Speng­ler, ein bra­si­lia­ni­scher Prä­lat, der aktiv den Ama­zo­nen­ri­tus befür­wor­tet, der von indi­ge­nem Hei­den­tum durch­drun­gen und „offen“ für ver­hei­ra­te­te Prie­ster ist.11
  • Kar­di­nal Mario Grech, Gene­ral­se­kre­tär der Syn­ode für die Syn­oda­li­tät, wur­de zum neu­en Mit­glied des Dik­aste­ri­ums für die Bischö­fe ernannt. Kar­di­nal Grech plä­diert für die Lega­li­sie­rung gleich­ge­schlecht­li­cher Paa­re, ist der Mei­nung, dass die Leh­re der Kir­che über die gleich­ge­schlecht­li­che Ehe geän­dert wer­den soll­te, und unter­stützt die ille­ga­le Migra­ti­on.12

Das Treffen über die „Brüderlichkeit der Menschen“

Wenn wir über­all Häre­ti­ker in so hohen Posi­tio­nen haben, soll­te es nicht über­ra­schen, dass der Vati­kan vom 12. bis 13. Sep­tem­ber 2025 das drit­te Welt­tref­fen über die Brü­der­lich­keit der Men­schen unter der Schirm­herr­schaft des Erz­prie­sters des Peters­doms, der Stif­tung Fra­tel­li tut­ti und des Ver­eins BeHu­man orga­ni­siert. Das The­ma lau­tet „Sei ein Mensch“.13

Bei die­sem Tref­fen soll erör­tert wer­den, was es bedeu­tet, heu­te in einer Zeit von Kon­flik­ten, Ein­sam­keit, Armut, Umwelt­kri­se und den Her­aus­for­de­run­gen neu­er Tech­no­lo­gien Mensch zu sein. Die dis­ku­tier­ten The­men umfas­sen Gover­nan­ce und Infor­ma­ti­on, Wirt­schaft und Finan­zen, Gesund­heit und Kind­heit, Lebens­mit­tel­si­cher­heit, Bil­dung, Sport, künst­li­che Intel­li­genz, den drit­ten Sek­tor, poli­ti­sche Bil­dung, Lite­ra­tur, Arbeit, Umwelt und Nach­hal­tig­keit. Der zwei­te Tag ist der Brü­der­lich­keit mit Musik­künst­lern aus der gan­zen Welt gewid­met. Die Orga­ni­sa­to­ren schrei­ben: „Die Ver­an­stal­tung wird der Höhe­punkt von zwei Tagen spi­ri­tu­el­ler und kul­tu­rel­ler Initia­ti­ven sein, die als mul­ti­me­dia­le Platt­form die­nen, um die gro­ße sym­bo­li­sche ‚mensch­li­che Umar­mung‘, die Kraft der Brü­der­lich­keit und das gemein­sa­me Enga­ge­ment für die Bewah­rung der Schöp­fung zu fei­ern.14

All dies ist eine Fort­set­zung der Ver­wäs­se­rung des Glau­bens. Die Enzy­kli­ka Fra­tel­li tut­ti, eine frei­mau­re­ri­sche Bro­schü­re, und das „Doku­ment über die Brü­der­lich­keit aller Men­schen für ein fried­li­ches Zusam­men­le­ben in der Welt“,15 das ein Para­dies auf Erden schaf­fen will, die­nen als Stütze.

Natür­lich haben sich Katho­li­ken in der Nach­fol­ge Chri­sti immer für Men­schen in Not und sozia­le Gerech­tig­keit ein­ge­setzt, aber stets mit einem über­ge­ord­ne­ten Ziel: den Blick auf den Him­mel und das ewi­ge Leben in Gemein­schaft mit Gott zu rich­ten. Die­se Initia­ti­ve der uni­ver­sel­len Brü­der­lich­keit hin­ge­gen för­dert eines der wich­tig­sten frei­mau­re­ri­schen Prin­zi­pi­en und passt per­fekt zum Natu­ra­lis­mus – sola natu­ra –, auf dem die gesam­te frei­mau­re­ri­sche Phi­lo­so­phie beruht und der im kras­sen Gegen­satz zur katho­li­schen Leh­re steht.

Die Kir­che lehrt, dass die mensch­li­che Natur allein nicht aus­reicht, um in Voll­kom­men­heit zu wach­sen, und dass wir die Gna­de Got­tes für das See­len­heil benö­ti­gen. Nach dem Natu­ra­lis­mus ist die mensch­li­che Natur fähig, sich selbst zu ret­ten. Der Mensch kann die Voll­kom­men­heit ohne Got­tes Hil­fe errei­chen, da er bereits alles besitzt, was er braucht; er muss es nur durch das gehei­me Wis­sen (Gno­sis) ent­decken, das die Frei­mau­rer besit­zen. Die­ser Natu­ra­lis­mus ver­tritt den Glau­ben, dass die mensch­li­che Natur nicht durch die Erb­sün­de ver­dor­ben ist und aus sich selbst her­aus zur Wahr­heit gelan­gen kann, ohne gött­li­che Offen­ba­rung oder reli­giö­se Auto­ri­tät. Papst Leo XIII. warn­te 1884 in sei­ner Enzy­kli­ka Huma­num Genus vor der gro­ßen Bedro­hung durch die Frei­mau­rer und sprach von ihrem Endziel: 

„Sie [die Frei­mau­rer] ver­ber­gen ihre Absich­ten nicht mehr, son­dern erhe­ben sich jetzt mutig gegen Gott selbst. Sie pla­nen die Zer­stö­rung der Hei­li­gen Kir­che offen und mit dem erklär­ten Ziel, die christ­li­chen Natio­nen von den Seg­nun­gen zu ver­wü­sten, die wir durch Jesus Chri­stus, unse­ren Erlö­ser, erlangt haben. Sie wol­len die gan­ze reli­giö­se und poli­ti­sche Ord­nung, die die christ­li­che Leh­re her­vor­ge­bracht hat, voll­stän­dig umstür­zen und durch einen neu­en Zustand erset­zen, des­sen Grund­la­gen und Geset­ze aus dem rei­nen Natu­ra­lis­mus gezo­gen wer­den“.16

Des­halb hat der Natu­ra­lis­mus kei­nen Platz für Tran­szen­denz, son­dern kon­zen­triert sich aus­schließ­lich auf irdi­sche Din­ge, wie der bekann­te Slo­gan der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on nahe­legt: Frei­heit, Gleich­heit, Brü­der­lich­keit (Kapi­tel 103 der Enzy­kli­ka Fra­tel­li tut­ti trägt genau die­sen Titel). Die Fran­zö­si­sche Revo­lu­ti­on streb­te die Befrei­ung von der Auto­ri­tät an, nicht die Befrei­ung von der Sün­de, und wur­de so zu einer Illu­si­on, die uns bei der Suche nach dem Para­dies auf Erden in eine neue Skla­ve­rei führt.

Das wahre Ziel der Kirche

Gera­de die Befrei­ung von der Sün­de ist die wah­re Frei­heit und das letz­te Ziel des Men­schen, denn nur sie kann uns in den Him­mel füh­ren. Folg­lich muss alles, was die Kir­che tut, die­sem ein­zi­gen Ziel unter­ge­ord­net sein. Chri­sten soll­ten von dem Grund­satz aus­ge­hen, dass alle Men­schen nach dem Bild und Gleich­nis Got­tes geschaf­fen sind und dazu beru­fen sind, Got­tes Leben mit Wis­sen und Lie­be zu tei­len. Der Mensch wur­de zu die­sem Zweck erschaf­fen, und das ist die Grund­la­ge und der Grund sei­nes Lebens. Das letz­te Ziel des Men­schen ist die Erlan­gung der größ­ten und end­gül­ti­gen Selig­keit, des voll­kom­me­nen Lebens im Him­mel (vgl. Kate­chis­mus 1, 260, 356, 1024, 1057, 1701). Aus die­sem Grund ist das Heil der See­len die erste und wich­tig­ste Auf­ga­be der Kirche.

Was haben die Katho­li­ken von die­sem Tref­fen über die mensch­li­che Brü­der­lich­keit? Was pro­fi­tiert die Welt davon? Stel­len wir uns vor, das Tref­fen wäre so erfolg­reich, dass danach Frie­den in der Welt herrscht und die Armut ver­schwin­det. Was aber wäre das wert, wenn die­se Men­schen in der Höl­le enden wür­den, weil sie nie­man­den hat­ten, der sie zur Bekeh­rung auf­rief? Wel­chen Wert haben Frie­den und Wohl­stand in die­ser Welt – die im Ver­gleich zur Ewig­keit nur ein win­zi­ger Moment ist –, wenn sie in der näch­sten Welt in den Qua­len der Höl­le leben müssen?

Natür­lich ist das nichts wert, aber die Sache ist die, dass die Orga­ni­sa­to­ren selbst nicht mehr an die Höl­le glau­ben. War­um sonst soll­ten sie eine Ver­samm­lung orga­ni­sie­ren, die nichts mit der Auf­ga­be der Kir­che zu tun hat? Hat Jesus jemals etwas getan, das nicht dem Heil der See­len unter­ge­ord­net war? Die heu­ti­ge Kir­che (die offi­zi­el­le, die uns Katho­li­ken fälsch­li­cher­wei­se der Welt dar­stellt) folgt Jesus nicht mehr, son­dern will wie die Frei­mau­rer eine bes­se­re Welt ohne Gott schaf­fen. Und das ist eine Uto­pie, von der wir schon wis­sen, wohin sie führt. Wir hat­ten bereits die Fran­zö­si­sche Revo­lu­ti­on, den Natio­nal­so­zia­lis­mus, den Faschis­mus, den Kom­mu­nis­mus und heu­te den Gen­de­ris­mus – sie alle kom­men mit den glei­chen Ver­hei­ßun­gen: Him­mel auf Erden – ohne Gott.

War­um orga­ni­siert der Vati­kan nicht ein Tref­fen unter dem Mot­to: „Sei katho­lisch“? Oder war­um nicht ein Tref­fen, um über den gro­ßen Glau­bens­ab­fall zu dis­ku­tie­ren, da mehr als die Hälf­te der soge­nann­ten Katho­li­ken bereits Abtrei­bung, Sodo­mie, Emp­fäng­nis­ver­hü­tung und ande­re anti­christ­li­che Ansich­ten unter­stützt? War­um exkom­mu­ni­ziert die Kir­che nicht jene Prä­la­ten, die offen Häre­si­en ver­brei­ten, nicht nur in Fra­gen der Moral, son­dern auch in der Lit­ur­gie und in den Dogmen?

Wo ist Chri­stus beim Tref­fen „Sei ein Mensch“? Nun, Chri­stus war der voll­kom­men­ste Mensch aller Zei­ten, er hat uns gezeigt, was es bedeu­tet, ein Mensch zu sein, aber er wird nicht ein­mal erwähnt! Was für eine Schan­de! Die Welt hat Tau­sen­de von NGOs; sie braucht kei­ne wei­te­re, und es scheint, dass die offi­zi­el­le Kir­che genau das gewor­den ist. In all dem ist das Erbe von Berg­o­glio sehr deut­lich sicht­bar; es gibt nicht einen Fet­zen vom Erbe Chri­sti, dem Erbe des hei­li­gen Petrus, dem Erbe der Apo­stel oder der hei­li­gen Mär­ty­rer. Das apo­sto­li­sche Erbe ist durch das Ver­mächt­nis Berg­o­gli­os ersetzt wor­den. Die Pro­fa­nie­rung der Kir­che geht wei­ter, und alle schwei­gen und tun so, als sei alles in Ord­nung – denn jetzt wer­den wir alle Brü­der sein und im Para­dies leben.

Vor unse­ren Augen voll­zieht sich ein gro­ßer Abfall vom Glau­ben, und der Vati­kan befasst sich mit welt­li­chen Fra­gen. Sind wir nahe an der Zeit, in der Jesus sich frag­te: „Wenn aber der Men­schen­sohn kommt, wird er auf Erden Glau­ben fin­den?“ Die „Wür­den­trä­ger“ der Kir­che sind zu sehr mit irdi­schen Din­gen beschäf­tigt; sie müs­sen an die Wor­te Jesu erin­nert wer­den: „Fra­get auch ihr nicht dar­nach, was ihr essen oder was ihr trin­ken sollt und reget euch nicht auf! Denn nach dem allem trach­ten die Hei­den der Welt; euer Vater aber weiß, daß ihr des­sen bedür­fet. Trach­tet viel­mehr nach sei­nem Rei­che, so wird euch sol­ches hin­zu­ge­legt wer­den. Fürch­te dich nicht, du klei­ne Her­de; denn es hat eurem Vater gefal­len, euch das Reich zu geben! (Lk 12,9–32). Hal­te an die­ser klei­nen Her­de fest, denn es steht viel auf dem Spiel – ewi­ges Leben. Und das Tor zum ewi­gen Leben ist eng, und das wei­te Tor und der brei­te Weg füh­ren ins Ver­der­ben (vgl. Mat­thä­us 7,13–14). Bemü­he dich daher, durch das enge Tor ein­zu­tre­ten (vgl. Lk 13,24), denn die­je­ni­gen, die den wei­ten Weg gehen, haben ihren Lohn bereits erhalten.

*Ivan Pol­ja­ko­vić, gebo­ren 1956 in Subo­ti­ca, stu­dier­te Angli­stik und Ger­ma­ni­stik an den Uni­ver­si­tä­ten Inns­bruck, Cam­bridge, Zagreb, Rostock und Auck­land, wo er meh­re­re Jah­re leb­te und an einer katho­li­schen Schu­le unter­rich­te­te, er war bis 2021 Assi­stenz­pro­fes­sor und Lei­ter des Fremd­spra­chen­zen­trums an der Uni­ver­si­tät Zadar und ist aus­ge­bil­de­ter Religionslehrer.

Bild: MiL


1 Wo ist Papst Fran­zis­kus? – Die katho­li­sche Sache (25.8.2025)

2 Gesamt­ka­len­der (25.8.2025)

3 Pro­get­to Gio­na­ta – Por­ta­le su fede e omo­ses­sua­li­tà (25.8.2025)

4 Domi­ni­ka­ne­rin spricht sich für die Mög­lich­keit von Homo­se­xu­el­len aus, in der Kir­che zu hei­ra­ten | Katho­li­sche Nach­rich­ten­agen­tur (29.8.2025)

5 James Mar­tin, SJ auf Gleis X (03.09.2025)

6 Web­site zum Jubi­lä­um des Vati­kans ent­fernt Hin­weis auf die Pil­ger­rei­se der Pius­bru­der­schaft | Pius­bru­der-Nach­rich­ten (29.8.2025)

7 Papst Fran­zis­kus ernennt Pro-LGBT-Pater Timo­thy Rad­clif­fe zu einem der 21 neu­en Kar­di­nä­le – Life­Si­te (28.8.2025)

8 Schluss mit der Laven­del-Mafia! – von Bischof Joseph Strick­land (28.8.2025)

9 Syn­oden­mit­glie­der mah­nen zu Geduld, wäh­rend der Pro­zess wei­ter­geht (28.8.2025)

10 Neu­er St. Gal­ler Bischof – Der künf­ti­ge Bischof Beat Grög­li muss vie­le Erwar­tun­gen erfül­len – Kul­tur – SRF (29.8.2025)

11 Rück­trit­te und Ernen­nun­gen (29.8.2025)

12 Kar­di­nal Mario Grech – Bericht des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums (29.8.2025)

13 Start­sei­te – Tref­fen del­la Fra­ter­ni­tà (26.8.2025)

14 ENG-CULTURAL-HORIZON-World-Meeting-on-Human-Fraternity-2025-rev-01.pdf (26.8.2025)

15 Doku­ment über die „Brü­der­lich­keit der Men­schen für den Welt­frie­den und das Zusam­men­le­ben“, unter­zeich­net von Sei­ner Hei­lig­keit Papst Fran­zis­kus und dem Groß­i­mam der Al-Azhar, Aha­mad al-Tayyib (Abu Dha­bi, 4. Febru­ar 2019) (26.8.2025)

16 Gat­tung Huma­num (2,10). (29.8.2025)

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