
(Rom) Papst Franziskus schenkt Schülern der Stadt Rom 350.000 Corona-Gesichtsmasken und den Obdachlosen der Ewigen Stadt einen Grippeimpfstoff und den Corona-PCR-Test. Zudem wird Franziskus erstmals seit Ende Februar am Sonntag wieder eine öffentliche Messe zelebrieren, an der Gläubige teilnehmen dürfen – wenn auch nur in „symbolischer Präsenz“.
Anlaß für die päpstliche Großzügigkeit ist der Welttag der Armen am 15. November, nicht zu verwechseln mit dem Welttag zur Überwindung der Armut der UNO am 17. Oktober.
Mit den 350.000 Gesichtsmasken sollen mindestens 15.000 Schüler aller Schulstufen in den großen Neubauvierteln Roms versorgt werden.
„Ein konkretes Zeichen, um auch in dieser Sache die Familien zu unterstützen und zumindest von den Kosten der Masken zu entlasten.“
Dies erklärte Msgr. Rino Fisichella, der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung.
„Das soll auch eine Einladung an die Schüler sein, die Gefahren der Pandemie nicht zu unterschätzen und andere nicht zu schädigen, sobald sie nach Hause kommen in Familien mit älteren Menschen.“
Die Pressekonferenz von Msgr. Fisichella fand in virtueller Form als Videokonferenz statt.
Der Welttag der Armen wurde 2016 von Papst Franziskus eingeführt. Das Motto des IV. Welttages lautet: „Streck deine Hand dem Armen entgegen“ (Sir 7,32).
Erste öffentliche Meßfeier seit Beginn der Corona-Krise
Die Initiativen des Papstes, die dem offiziellen Corona-Narrativ folgen, wirken enttäuschend. Umso erfreulicher gilt in Rom, daß der Papst nach achteinhalb Monaten der Abwesenheit am morgigen Sonntag, erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise im Februar, wieder eine öffentliche Messe zelebrieren wird. Grund dafür ist der Welttag der Armen. Die Messe wird vom Staatsfernsehen RAI, von TV2000, dem Fernsehsender der Italienischen Bischofskonferenz, und weltweit von allen katholischen Sendern, die mit dem vatikanischen Kommunikationssekretariat verbunden sind, in Direktübertragung ausgestrahlt werden. Ebenso erfolgt die Übertragung durch das vatikanische Nachrichtenportal VaticanNews auf dessen Internetseite.
Im Petersdom selbst wird es allerdings nur eine „symbolische Präsenz“ geben. Lediglich 100 Personen „in Vertretung aller Armen der Welt“ werden der Zelebration beiwohnen können.
Wegen der Corona-Krise wird auch auf die in den vergangenen Jahren angebotenen Dienste verzichtet. Dazu gehörte ein mobiles Ambulatorium auf dem Petersplatz, wo sich Roms Obdachlose kostenlos untersuchen lassen konnten, und ein Essen für 1500 Obdachlose in der Päpstlichen Audienzhalle Paolo VI. Stattdessen schenkt Papst Franziskus den Obdachlosen in diesem Jahr einen kostenlosen PCR-Test. Wer von ihnen sich auf Corona testen lassen will, kann dies im ständigen medizinischen Stützpunkt der Apostolischen Almosenverwaltung auf dem Petersplatz tun. Ebenso können sie sich dort gegen Grippe impfen lassen.
Die Apostolische Almosenverwaltung wird zudem mehrere Tonnen Lebensmittel an bedürftige Familien in gut 60 römischen Pfarreien ausgeben. Ermöglicht werden die Lebensmittelpakete durch die Zusammenarbeit mit Sponsoren und Lebensmittelherstellern.
Der Welttag der Armen, so Msgr. Fisichella, „bleibe trotz der Pandemie ein zentraler Termin, auf den die Bistümer der Welt schauen“. Der Kurienerzbischof wurde in Codogno geboren, jener Gemeinde in der Lombardei, in der im vergangenen Februar der erste Corona-Fall aufgetreten ist.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: pcpne.va (Screenshot)