Ist Jorge Bergoglio ein Stratege? (V)

Eine Antwort an Caminante Wanderer


Ist Jorge Bergoglio ein Stratege

Von Vigi­li­us*

Wer bin ich, um zu urteilen?

Anzei­ge

Wie sehr das berg­o­glia­ni­sche Pon­ti­fi­kat stra­te­gi­scher Natur ist, sieht man an der syste­ma­tisch betrie­be­nen Ver­net­zung der unter­schied­li­chen theo­lo­gi­schen The­men­fel­der. Die Fami­li­en­syn­ode mit „Amo­ris lae­ti­tia“, die Ama­zo­nas­syn­ode, die Syn­oda­li­täts­syn­ode, die Erklä­rung von Abu Dha­bi, „Evan­ge­lii gau­di­um“, „Fra­tel­li tut­ti“, „Lau­da­to si“, „Lau­da­te Deum“, „Fidu­cia sup­pli­cans“ sind kei­nes­wegs blo­ße Ein­zel­er­eig­nis­se, son­dern auf­ein­an­der abge­stimm­te Momen­te des Pro­gramms zur umfas­sen­den Imple­men­tie­rung der zen­tra­len berg­o­glia­ni­schen Ideo­lo­gie. Abschlie­ßend möch­te ich noch auf einen Aspekt ein­ge­hen, der zur Rea­li­sie­rung der Uni­ver­salin­k­lu­si­on uner­läss­lich ist und von Berg­o­glio und sei­ner Entou­ra­ge vor allem im Kon­text der Fami­li­en- und der Syn­oda­li­täts­syn­ode bestän­dig zur Gel­tung gebracht wur­de. Es han­delt sich hier um so etwas wie die erkennt­nis­theo­re­ti­sche Grund­le­gung des Pro­jekts der Universalinklusion.

Die Zer­stö­rung der Moral beginnt mit der Depoten­zie­rung der Reich­wei­te der Ver­nunft. Je stär­ker die Ver­nunft vom An-sich-Sein der Din­ge abge­schnit­ten wird, desto grö­ßer muss der Eigen­an­teil der sub­jek­ti­ven Set­zun­gen bei der Kon­sti­tu­ti­on der Objekt-Welt sein. In sei­ner Radi­kal­form wird die­ses An-sich-Sein über­haupt geleug­net und ist das, was wir „die Wirk­lich­keit“ nen­nen, nur noch ein sprach­li­ches Phä­no­men, also ein Zei­chen­sy­stem, des­sen inter­per­so­na­le Gül­tig­keit exklu­siv von kul­tu­rel­len Über­ein­künf­ten abhän­gig ist. Der fran­zö­si­sche Dekon­struk­ti­vis­mus Fou­caults oder Der­ri­das hat genau die­se Posi­ti­on zu sei­ner erkennt­nis­theo­re­ti­schen Vor­aus­set­zung. Wir dür­fen, so sagt Fou­cault, uns nicht ein­bil­den, dass uns die Welt ein les­ba­res Gesicht zuwen­det. Die Ord­nung der Din­ge erschaf­fen wir sel­ber, unse­re Wel­ten und die Sche­ma­ta ihrer Kon­sti­tu­ti­on sind soge­nann­te Dis­kur­se. Zwi­schen den epo­cha­len Dis­kur­sen kann es kei­ne Kon­ti­nui­tät geben. Das setz­te ja einen objek­ti­ven Bezugs­rah­men und Beur­tei­lungs­maß­stä­be vor­aus. So ist das, was wir Geschich­te nen­nen, nichts ande­res als eine Kate­go­rien­kon­struk­ti­on. Damit erschei­nen kon­se­quen­ter­wei­se alle Wahr­heits­be­grif­fe und Mora­len als blo­ße kul­tu­rel­le Set­zun­gen. Sie sind Sze­nen einer mehr oder weni­ger fan­ta­sie­vol­len Auf­füh­rung, und Kate­go­rien wie das Natur­recht sind Erfin­dun­gen inner­halb eines sol­chen Dreh­bu­ches. Zwar refe­riert Fou­cault durch­aus noch auf die alten Mora­len. Aber er rekon­stru­iert sie nie­mals so, wie sie sich selbst ver­stan­den, son­dern inter­pre­tiert sie als Tech­ni­ken einer sich selbst insze­nie­ren­den Subjektivität.

Nun wäre es über­trie­ben, Jor­ge Berg­o­glio einen reflek­tier­ten Dekon­struk­ti­vi­sten zu nen­nen. Dazu feh­len ihm bereits die intel­lek­tu­el­len Vor­aus­set­zun­gen. Gleich­wohl bedient er sich am dekon­struk­ti­vi­sti­schen Bau­ka­sten. Und zwar geschieht das bei ihm über die von ihm und sei­nem Umfeld stän­dig bemüh­te Rede von der „Unter­schei­dung“. Die­sen Topos, der aus der igna­tia­ni­schen Spi­ri­tua­li­tät kommt, benutzt Fran­zis­kus, um sei­ne Auf­fas­sun­gen von der wahr­heits- und erkennt­nis­theo­re­ti­schen Unmög­lich­keit objek­ti­ver sitt­li­cher Urtei­le wohl­klin­gend zu for­mu­lie­ren. Das heißt: Die berg­o­glia­ni­sche Unter­schei­dung will gera­de nicht die indiet­ri­sti­schen Unter­schei­dun­gen zur Gel­tung brin­gen, son­dern ver­folgt die gegen­tei­li­ge Absicht, unbe­dingt „alle, alle, alle“ zu integrieren.

Die der berg­o­glia­ni­schen Rede von der Unter­schei­dung zugrun­de­lie­gen­de Idee kann man nomi­na­li­stisch nen­nen: Wir haben kei­ne sach­ad­äqua­ten Begriff­s­ein­sich­ten; zwi­schen unse­rem ver­meint­li­chen theo­re­ti­schen Wis­sen bzw. unse­ren auf All­ge­mein­heit abzie­len­den Kate­go­rien, die nach die­ser Les­art als blo­ße Welt­be­wäl­ti­gungs­funk­tio­nen dechif­frier­bar sind, und der in unzäh­li­gen Ein­zel­hei­ten auf­tre­ten­den Rea­li­tät klafft ein unüber­brück­ba­rer Gra­ben. Das heißt, dass auch in sitt­li­chen Kon­tex­ten die indi­vi­du­el­len Ver­hält­nis­se nicht Fäl­le eines All­ge­mei­nen sind, von dem her eine zutref­fen­de objek­ti­ve Beur­tei­lung mög­lich wäre. Sie bil­den abso­lu­te Sin­gu­la­ri­tä­ten, die als sol­che nicht mehr von einer extrin­si­schen Posi­ti­on aus nor­miert, son­dern nur noch je von innen, mit ein­füh­len­der Abwä­gung der diver­sen Umstän­de zur Spra­che gebracht wer­den können.

Moral­theo­re­tisch führt dies zu einer situa­ti­ons­ethi­schen Posi­ti­on, in der das Gewis­sen nicht ein­fach nur – wie es die gan­ze Tra­di­ti­on lehrt – die höch­ste sub­jek­tiv-mora­li­sche Instanz ist, son­dern das ein­zel­ne Sub­jekt selbst zum Gesetz­ge­ber und Rich­ter in eige­ner Sache wird. „Wer bin ich, um zu urtei­len?“, die­ser berühm­te Satz von Fran­zis­kus bringt prä­zi­se die nomi­na­li­sti­sche Grund­hal­tung zum Aus­druck, die die Seel­sor­ge von der Leh­re befreit bzw. die Leh­re durch die nun allein noch mög­li­che Pra­xis der „Unter­schei­dung“ ersetzt. Und weil die Leh­re erkennt­nis­theo­re­tisch ledig­lich Idea­le und Klug­heits­rat­schlä­ge for­mu­lie­ren kann, über deren Umset­zungs­mo­dus nur noch das kon­kre­te Sub­jekt sel­ber zu ent­schei­den ver­mag, muss die Form des Geset­zes, in der die Leh­re bis­lang auf­trat, ver­schwin­den. „Es gelingt uns kaum, die Wahr­heit, die wir vom Herrn emp­fan­gen haben, zu ver­ste­hen. Unter größ­ten Schwie­rig­kei­ten gelingt es uns, sie aus­zu­drücken. Des­halb kön­nen wir (das apo­sto­li­sche Lehr­amt von Papst und Bischö­fen) nicht bean­spru­chen, dass unse­re Art, die Wahr­heit zu ver­ste­hen, uns ermäch­tigt, eine stren­ge Über­wa­chung des Lebens der ande­ren vor­zu­neh­men.“1 Das „Wer bin ich?“ bezieht sich pri­mär auf die­sen erkennt­nis­theo­re­ti­schen Hintergrund.

Die „schwa­che Ver­nunft“ lässt es dem­nach sogar theo­re­tisch unmög­lich erschei­nen, Lebens­ent­wür­fe mora­lisch aus­zu­gren­zen – frei­lich mit einer Aus­nah­me. Die Indiet­ri­sti mit ihrem anma­ßen­den Ver­nunft­be­griff müs­sen aus­ge­grenzt wer­den. Sie sind nicht nur psy­cho­lo­gi­sche und mora­li­sche, son­dern eben­so phi­lo­so­phi­sche Mon­ster, die sich der erkennt­nis­skep­ti­zi­sti­schen Auf­klä­rung ver­wei­gern. Dem­ge­gen­über lobt sich die päpst­li­che schwa­che Ver­nunft wegen ihrer Beschei­den­heit, die ganz neue Tole­ranz­spiel­räu­me eröff­ne und dazu füh­re, dass sich die Kir­che von einer dok­tri­nä­ren zu einer hören­den, von einer rich­tend-urtei­len­den zu einer inklu­si­ven und barm­her­zi­gen, von einer direk­ti­ven zu einer beglei­ten­den und von einer pro­se­ly­ti­schen zu einer dia­lo­gi­schen transformiere.

Des­we­gen ist die von Bischof Ele­gan­ti beschrie­be­ne berg­o­glia­ni­sche Agen­da der Über­win­dung der prie­ster­li­chen Auto­ri­tät kon­se­quent2. Wenn erkennt­nis­theo­re­tisch ledig­lich indi­vi­du­el­le Fall-zu-Fall-Ent­schei­dun­gen mög­lich sind, kann der Beicht­va­ter nur noch ein Beglei­ter auf dem Weg zu die­sen situa­ti­ven Ein­schät­zun­gen sein. Das ist etwa vom Ber­li­ner Erz­bi­schof Koch im Blick auf den Kom­mu­nion­emp­fang von Nicht-Katho­li­ken in soge­nann­ten kon­fes­si­ons­ver­bin­den­den Ehen iro­ni­scher­wei­se in Geset­zes­form gegos­sen wor­den: Wenn die Leu­te nach ihren pri­va­ten Unter­schei­dun­gen zur Über­zeu­gung gekom­men sind, die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen zu dür­fen, hat der aus­drück­lich nur noch auf die Bera­tungs­funk­ti­on redu­zier­te Prie­ster kei­ne Befug­nis mehr, das zu ver­wei­gern.3

Unsere Aufgabe

Wie reflek­tiert Jor­ge Berg­o­glio ein Stra­te­ge ist, ver­mag ich nicht zu beant­wor­ten. Das ist aber auch gar nicht nötig. Fak­tisch ist sein Pon­ti­fi­kat durch die suk­zes­si­ve Imple­men­tie­rung der Agen­da der Dif­fe­renz­ni­vel­lie­rung und uni­ver­sa­len Inklu­si­on cha­rak­te­ri­siert, die die alles beherr­schen­de Obses­si­on unse­res Welt­al­ters ist. Die gesam­te kirch­li­che Que­er­po­li­tik, die für die post­christ­li­che kirch­li­che Lin­ke gera­de­zu zum Zen­trum des Pro­jekts der neo­re­li­giö­sen Sinn­stif­tung gewor­den ist, bil­det einen unmit­tel­ba­ren Reflex die­ser Obses­si­on. Ver­mut­lich wird Berg­o­glio sel­ber pri­mär durch ein dump­fes, tief in ihm sit­zen­des Res­sen­ti­ment gegen die klas­si­sche Über­na­tür­lich­keits­leh­re ange­trie­ben sein. Die­ses Res­sen­ti­ment hat ihn Gei­ster rufen las­sen, die eine unwi­der­steh­li­che Eigen­dy­na­mik ent­fes­seln. Sie sichern ihre Macht durch syste­mi­sche Ver­selbst­stän­di­gun­gen. Am mas­siv­sten wird das berg­o­glia­ni­sche Res­sen­ti­ment wohl durch den Eli­ta­ris­mus des Sat­zes her­vor­ge­trie­ben wor­den sein: „Eng ist die Pfor­te und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und weni­ge sind es, die ihn fin­den.“ (Mt 7,13f) Was könn­te bes­ser ver­an­schau­li­chen, dass genau die­ser Satz in der Inklu­si­ons­theo­lo­gie über­wun­den wer­den soll, als Berg­o­gli­os Ver­tei­di­gung des Judas und die Ermäch­ti­gung all der zwie­lich­ti­gen tucho­haf­ten Krea­tu­ren? Es ist das Res­sen­ti­ment, das ver­kün­det: „Gott akzep­tiert dich so, wie du bist.“

Aber die Agen­da des Res­sen­ti­ments geht noch wei­ter. Gott soll die ego­zen­tri­schen Voll­zü­ge des Men­schen nicht nur akzep­tie­ren, son­dern die­se Voll­zü­ge sol­len die qua­li­fi­zier­ten Orte der Got­tes­er­fah­rung sel­ber wer­den. In der kon­ge­nia­len Vor­weg­nah­me der Orgas­mus­my­stik Kar­di­nal Tuchos sprach bereits vor Jahr­zehn­ten ein Spi­ri­tu­al in einem deut­schen Prie­ster­se­mi­nar bei sei­nen „geist­li­chen Exhorta­tio­nes“ davon, die Semi­na­ri­sten soll­ten sich „in Gott hin­ein­ma­stur­bie­ren“ und dar­in Got­tes eige­ne Lust wahr­neh­men. Die Selig­keit des Him­mels wird in der tuchoes­ken Theo­lo­gie der Lust im Para­dig­ma der Mastur­ba­ti­on inter­pre­tiert. Es ist die ver­ächt­li­che Res­sen­ti­ment­mo­ral der schwa­chen See­len, die sich in der moder­nen Kir­che zum Maß aller Din­ge auf­ge­spreizt hat, jener weich­li­chen und trieb­ver­fal­le­nen Krea­tu­ren, die sich, um mit Nietz­sche zu spre­chen, nicht sel­ber befeh­len und sich nicht sel­ber gehor­chen können.

Die syste­mi­schen Ver­selbst­stän­di­gun­gen emp­fin­de ich als das eigent­lich Beäng­sti­gen­de in all die­sen Vor­gän­gen. Die Macht des neu­en Welt­al­ters ver­mag sich auch durch Jor­ge Berg­o­glio hin­durch kon­se­quent zu rea­li­sie­ren. Der Phi­lo­soph Mar­tin Heid­eg­ger ent­zif­fert die­se Macht als die Macht der Tech­nik. Damit meint Heid­eg­ger nicht die Maschi­nen­tech­nik, son­dern den Geist der tota­li­sier­ten Machen­schaft, die alle qua­li­ta­ti­ven Dif­fe­ren­zen und Hier­ar­chien ein­eb­net und zu einer radi­ka­len Mas­sen­kul­tur führt. Alle Din­ge, sämt­li­che natür­li­chen Vor­ga­ben und geschicht­lich gewach­se­nen Tra­di­tio­nen, wer­den im Schmelz­tie­gel die­ser Machen­schaft zu blo­ßen Momen­ten einer in sich zir­ku­lie­ren­den Herr­schaft ver­flüs­sigt. Das Resul­tat ist eine ver­ein­heit­lich­te Welt, in der die Din­ge wie auf einer unend­li­chen Flä­che jeden Abstand, damit auch jeden Bezug und jede Bedeu­tung ver­lie­ren. „Etwas rast um den Erd­ball“, sagt Heid­eg­ger, und meint damit die Macht der Machen­schaft. Es ist kaum über­seh­bar, dass der Geist die­ser Machen­schaft der Geist des neu­en Welt­al­ters ist, von dem Sche­ler han­delt, und dass er auch die katho­li­sche Kir­che voll erfasst hat.

Chri­sten iden­ti­fi­zie­ren die von Heid­eg­ger beschrie­be­ne Macht der Machen­schaft mit einem bestimm­ten Namen. Die­se Macht hat das Netz ihrer alles ver­ein­heit­li­chen­den Ideo­lo­gie des­halb um den gesam­ten Glo­bus gewor­fen, weil sie – mit ein­drucks­vol­len mora­li­schen und spi­ri­tu­el­len Rhe­to­ri­ken – eine bestimm­te Par­ti­ku­la­ri­tät unkennt­lich machen will. Die­se Par­ti­ku­la­ri­tät ist der Chri­stus, der in sei­ner Abso­lut­set­zung für alle Ega­li­sie­rungs- und Inklu­si­ons­be­mü­hun­gen der ärger­lich­ste Stör­fak­tor ist. Die Erin­ne­rung an ihn soll aus dem Welt­ge­dächt­nis gelöscht wer­den. Die Kir­che ist die­ser Macht schon seit gerau­mer Zeit sehr behilf­lich, weil sie gegen den Chri­stus den alles umar­men­den Jesus der Zärt­lich­keit in Stel­lung bringt, Assi­si-Tref­fen, Ama­zo­nas­syn­oden und Abu-Dha­bi-Doku­men­te orga­ni­siert und den Welt­frie­den, die natür­li­che Geschwi­ster­lich­keit aller, den Dienst am poli­ti­schen Gemein­wohl sowie die neum­y­tho­lo­gi­sche Sor­ge um „Mut­ter Erde“ zu den ent­schei­den­den Anlie­gen des Chri­sten­tums erklärt. Es läuft im Moment sehr gut für die­se Macht.

Ich den­ke, wir müs­sen dar­auf ach­ten, in all unse­ren Ana­ly­ti­ken prä­zi­se die­sen Grund­vor­gang nicht zu über­se­hen. Sämt­li­che Gräß­lich­kei­ten der gesamt­kul­tu­rel­len und theo­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen der letz­ten Jahr­hun­der­te bis hin­ein in die Ver­wäs­se­rung der Reli­gi­ons­un­ter­schie­de und der atem­be­rau­ben­den lit­ur­gi­schen Ver­falls­er­schei­nun­gen sind nur Momen­te im umfas­sen­den Pro­gramm der Chri­stus­ver­ges­sen­heit. In einem Ihrer Auf­sät­ze stel­len Sie, ver­ehr­ter Wan­de­rer, ange­sichts des kirch­li­chen Glau­bens­ab­falls die fast ver­zwei­fel­te Fra­ge, „was sol­len wir tun?“ Poli­tisch kön­nen wir sehr wenig tun. Wir kön­nen aber in einem gemein­sa­men Kampf mit den uns zur Ver­fü­gung ste­hen­den gei­sti­gen Waf­fen dem dia­bo­li­schen Pro­jekt, das Ant­litz Chri­sti aus­zu­lö­schen, ent­ge­gen­tre­ten. In pathe­tisch kom­pe­ten­te­ren Zei­ten hät­te man gesagt: Er ruft uns in die Schlacht.

Ihr Vigi­li­us

*Vigi­li­us, deut­scher Phi­lo­soph und Blog­ger: www​.ein​sprue​che​.sub​stack​.com

Bild: Youtube/​Das Video vom Papst


1 Papst Fran­zis­kus, Gau­de­te et exsul­ta­te, Nr. 43.

2 Msgr. Mari­an Ele­gan­ti OSB: Die Auf­lö­sung kirch­li­cher Auto­ri­tät, 20. Okto­ber 2023.

3 Mit Chri­stus gehen – Der Ein­heit auf der Spur. Kon­fes­si­ons­ver­bin­den­de Ehen und gemein­sa­me Teil­nah­me an der Eucha­ri­stie. Ori­en­tie­rungs­hil­fe der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz (DBK) mit ein­füh­ren­dem Schrei­ben von Erz­bi­schof Dr. Hei­ner Koch vom 6. Dezem­ber 2018.

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6 Kommentare

  1. Bereits wäh­rend der Lek­tü­re die­ser theo­lo­gisch anspruchs­vol­len Arti­kel­rei­he kann man eigent­lich nur zu dem Schluss kom­men: Jor­ge M. Berg­o­glio ist ein gewief­ter, „mit allen Was­sern gewa­sche­ne“ der Macht­stra­te­ge. Doch es ist sicher­lich kei­ne gute, kei­ne gött­li­che Macht, die dahin­ter­steht als gei­stig-geist­li­che Trieb­fe­der. Es scheint viel­mehr die zer­stö­ren­de, alles in die per­sön­li­che Belie­big­keit auf­lö­sen zu wol­len­de Macht des Anti­chri­sten zu sein. Um es ein­deu­tig aus­zu­drücken­den: Es ist die Macht des Diabo­lus, des Zer­stö­rers, des Durch­ein­an­der­wer­fers: also die Macht des Teu­fels schlecht­hin. Und die­ser Macht scheint Berg­o­glio, ob gewollt oder unge­wollt, sei mal dahin­ge­stellt, zu Dien­sten zu sein.

    Und am Ende der Zei­ten – wahr­schein­lich ist es sogar die gegen­wär­ti­ge Zeit? – ist dem Teu­fel sogar die Macht des Sie­bens gegeben.

  2. Nomi­na­li­stisch ist ja schon län­ger unser Geld gewor­den. Dem muss dann wohl alles, alles, alles folgen.
    Prak­tisch ist es für die Herr­schaf­ten, daß die (Be-)Deutung der Nomi­na­li­en von ihnen nahe­zu belie­big inter­pre­tiert und mani­pu­liert wer­den kann. Die­se nack­te Ver­sprach­li­chung erle­ben wir tat­säch­lich auch gerade.

  3. Ich mag den Bewußt­seins­zu­stand gar nicht, den ich habe, wenn ich mich mit Phi­lo­so­phie aus­ein­an­der­set­ze. Das Ver­lie­ren der All­tags­welt gegen­über abstrak­ten Gedan­ken und die dadurch ein­ge­schränk­te Hand­lungs­fä­hig­keit in der Rea­li­tät behagt mir nicht. Nun zum Artikel. 

    „Es läuft im Moment sehr gut für die­se Macht.“

    „In pathe­tisch kom­pe­ten­te­ren Zei­ten hät­te man gesagt: Er ruft uns in die Schlacht.“ 

    Und genau hier kom­men wir zum eigent­lich Han­deln­den. Es ist Gott, der han­delt. Gott berei­tet sei­ne Schöp­fung auf das vor, was jetzt kommt. 

    Die bei­den Zita­te brin­gen alles in kür­ze­ster Form auf den Punkt. Das ver­meint­li­che Sie­gen der dunk­len Macht ist der Ansporn dafür, das wir in die Schlacht zie­hen. Alles nach Got­tes Plan. 

    Gott gab uns am Sinai das Gesetz. Beim Gesetz han­delt es sich nicht um eine intel­lek­tu­ell erfaß­ba­re Theo­rie. Das Gesetz ist eine ener­ge­ti­sche Tat­sa­che. Es ist jedem Men­schen ein­ge­schrie­ben. Sogar, wer die 10 Gebo­te nie gehört hat, besitzt in sich einen Abdruck davon, die sein Gewis­sen agie­ren läßt. Das ruft uns in die Schlacht. Die dunk­le Macht hat eine beträcht­li­che Anzahl von Men­schen in Betracht auf das Gewis­sen aus­ge­schal­tet. Des­halb schreibt Pau­lus in 2 Tes­sa­lo­ni­ker 2: „Dar­um lässt Gott sie der Macht des Irr­tums ver­fal­len, sodass sie der Lüge glau­ben; denn alle müs­sen gerich­tet wer­den, die nicht der Wahr­heit geglaubt, son­dern die Unge­rech­tig­keit geliebt haben.“ 

    Wer die klei­nen Pro­phe­ten, Jesa­ja, Jere­mia oder Eze­chi­el kennt, weiß, das die, die in die Schlacht geru­fen sind, schon vor dem Tag der Wie­der­kunft des Herrn vie­les zurück­ge­win­nen wer­den. Wir gewin­nen die Schlacht aber nicht mit phi­lo­so­phi­schen Erör­te­run­gen. Wenn wir mit­ten im Kampf ste­hen blei­ben müs­sen, um zu reflek­tie­ren, sind wir von unse­rem eige­nem Intel­lekt ausser Kraft gesetzt. Es ist drin­gend nötig, täg­lich in der Bibel zu lesen. Die Bibel bie­tet die not­wen­di­ge Rüstung für den Kampf viel mehr als jede kom­pli­zier­te Phi­los­phie, weil die Wor­te der Pro­phe­ten und Apo­stel für den Kampf geschrie­ben sind, in dem wir heu­te ste­hen. Der hei­li­ge Geist gibt uns in der Schlacht die Wor­te der Bibel „in situ“ ein. 

    Mat­thä­us 10,19: „Wenn sie euch vor Gericht brin­gen, dann sorgt euch nicht dar­um, was ihr sagen oder wie ihr euch ver­tei­di­gen sollt! Denn zur rech­ten Zeit wird Gott euch das rech­te Wort geben.“ 

    Sie brin­gen uns gera­de vor Gericht. Der Gerichts­raum ent­spricht der gesam­ten Welt.

  4. Fra­ge mich immer, wie können
    wir Chri­sten so ver­blen­det sein.
    Von Anfang sei­nes Amtes, ist es
    uns schon auf­ge­fal­len, daß hier
    etwas nicht stimmt.
    Mas­sen von Men­schen sind bei seinen
    Auf­trit­ten. Wenn sie wegblieben,
    wür­den sie viel­leicht ein Zei­chen setzen.
    Ja, er will eine Ein­heits­kir­che um allen
    zu gefallen.

  5. Wer war Berg­o­glio? Bei allem Respekt, aber die­se Per­son inter­es­siert nicht mehr. Man muß nach vor­ne schauen.
    Das Kapi­tel Berg­o­glio und sei­ne Falsch-Kir­che hat sich erle­digt. Die­ser Berg­olglio ist nicht ein­mal eine Fuß­no­te wert.

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