Die chaldäisch-katholische Kirche wird keine Homo-Paare segnen

Die Ablehnung von Fiducia supplicans


Die Bischöfe der chaldäisch-katholischen Kirche, der Heilige Synod dieser mit Rom unierten Kirche, lehnen die Homo-Segnungen von Fiducia supplicans ab, da "unvereinbar mit der katholischen Lehre".
Die Bischöfe der chaldäisch-katholischen Kirche, der Heilige Synod dieser mit Rom unierten Kirche, lehnen die Homo-Segnungen von Fiducia supplicans ab, da "unvereinbar mit der katholischen Lehre".

Die chaldä­isch-katho­li­sche Kir­che akzep­tiert die römi­sche Erklä­rung Fidu­cia sup­pli­cans nicht. Die­se ost­sy­ri­sche Kir­che erklär­te nun, daß sie kei­ne Homo-Paa­re seg­nen wird. Es ist die erste mit Rom unier­te Kir­che alt­ori­en­ta­li­scher Tra­di­ti­on, die sich offi­zi­ell dem berg­o­glia­ni­schen Homo-Doku­ment von Kar­di­nal Tucho Fernán­dez ver­wei­gert. Die größ­te der unier­ten Ost­kir­chen, die aus der Ortho­do­xie her­vor­ge­gan­ge­ne ukrai­ni­sche grie­chisch-katho­li­sche Kir­che hat­te sofort zu Jah­res­be­ginn ihre Ableh­nung von Fidu­cia sup­pli­cans bekanntgegeben.

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Der Patri­arch der chaldä­isch-katho­li­schen Kir­che, Kar­di­nal Lou­is Raphaël Sako, bestä­tig­te gegen­über Per Mari­am die Wei­ge­rung der chaldäi­schen Kir­che, Homo-Paa­re zu seg­nen. Der Patri­arch begrün­de­te die Ent­schei­dung damit, daß eine sol­che Seg­nung mit der katho­li­schen Leh­re unver­ein­bar ist.

In den ver­gan­ge­nen Tagen tag­te die Syn­ode der chaldä­isch-katho­li­sche Kir­che und ver­öf­fent­lich­te im Anschluß an die Bera­tun­gen gestern eine Erklä­rung, mit der die Ableh­nung von Homo-Seg­nun­gen zum Aus­druck gebracht wird. Die Syn­ode betont, daß sie Homo-Part­ner­schaf­ten nicht aner­kennt, da sie nur eine Ver­bin­dung zwi­schen einem Mann und einer Frau als gott­ge­woll­te Ver­bin­dung zur Grün­dung einer Fami­lie erkennt. Aus die­sem Grund wei­gert sie sich Homo-Ver­bin­dun­gen zu seg­nen, um die Hei­lig­keit der Ehe zu bewah­ren und zu ver­tei­di­gen, die eines der sie­ben Sakra­men­te ist.

Der chaldäi­sche Patri­arch Kar­di­nal Lou­is Raphaël Sako erklär­te gegen­über Per Mari­am:

„Für uns, Katho­li­ken und Chaldä­er, betrifft die Seg­nung einer Ehe nicht nur einen Segen, son­dern ein Sakra­ment, also kön­nen wir das bei LGBT-Men­schen nicht tun.
Wir wer­den die­se Ver­bin­dung nicht seg­nen, die­se Ver­bin­dung ist kein Sakra­ment, aber wenn eine Per­son kommt und um ein Gebet bit­tet, wer­den wir es tun, wie wir es für ande­re tun.“

Tage zuvor hat­te Kar­di­nal Sako die chaldäi­sche Gemein­schaft auf­ge­for­dert, „zur Quel­le ihrer authen­ti­schen chaldäi­schen Spi­ri­tua­li­tät zurück­zu­keh­ren“. Kar­di­nal Sako schloß sei­ne Aus­füh­run­gen mit den Worten: 

„Laßt uns ein Stern sein, der die Men­schen, mit denen wir leben, zu Chri­stus führt.“

Die chaldä­isch-katho­li­sche Kir­che ist eine von ins­ge­samt 23 mit Rom unier­ten Ost­kir­chen ortho­do­xer oder alt­ori­en­ta­li­scher Tra­di­ti­on. Sie ste­hen in Gemein­schaft mit der latei­ni­schen Kir­che, erken­nen die Juris­dik­ti­on des Pap­stes an, ver­fü­gen aber über ein eige­nes Recht. Die zah­len­mä­ßig größ­te mit Rom unier­te Ost­kir­che ist die ukrai­ni­sche grie­chisch-katho­li­sche Kir­che. Die chaldä­isch-katho­li­sche Kir­che zählt rund 650.000 Gläu­bi­ge und hat ihr histo­ri­sches Zen­trum im heu­ti­gen Irak. Der Groß­teil der Gläu­bi­gen lebt nach den Ver­fol­gun­gen, Krie­gen und Wir­ren der ver­gan­ge­nen hun­dert Jah­re inzwi­schen aber in der Diaspora.

1896 zähl­te die seit dem 16. Jahr­hun­dert mit Rom unier­te chaldä­isch-katho­li­sche Kir­che 16 Diö­ze­sen mit 248 Kir­chen. Heu­te gibt es 23 Juris­dik­tio­nen. Seit dem ersten mit Rom unier­ten Patri­ar­chen, der 1553 sein Amt antrat, nach­dem er im Peters­dom die Wei­he emp­fan­gen hat­te, wur­de der Patri­ar­chen­sitz mehr­fach ver­legt. Dar­in spie­geln sich die poli­ti­schen Ver­än­de­run­gen im Nahen Osten wie­der: Der erste Sitz befand sich in Amid (dem heu­ti­gen Diyar­bakır), gefolgt von Siirt und spä­ter Konak, alle drei lagen im Kur­den­ge­biet der heu­ti­gen Tür­kei. Spä­ter wur­de der Sitz nach Urmia und Sal­mas ver­legt, zwei Orte im heu­ti­gen Iran. Im 19. Jahr­hun­dert wur­de Mos­sul zum Sitz des Patri­ar­chen und nach dem Zwei­ten Welt­krieg Bag­dad, wo er sich heu­te befindet.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Saint​-adday​.com (Screen­shot)

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1 Kommentar

  1. Und damit ist die Häre­sie von Fran­zis­kus und Fer­nan­dez ein wei­te­res Mal fest­ge­stellt wor­den, wenn auch nur indi­rekt. Klar ist: Der eine hat das Doku­ment ver­fasst, der ande­re hat es gebil­ligt. Kla­rer kann ein Tat­be­stand kaum sein.

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