Kardinal Zen fordert den Rücktritt von „Pornopräfekt“ Fernández

"Müßte der Glaubenspräfekt nicht zurücktreten oder entlassen werden?"


Kardinal Zen fordert den Rücktritt von Glaubenspräfekt Victor Manuel Fernández und die Korrektur von Fiducia supplicans
Kardinal Zen fordert den Rücktritt von Glaubenspräfekt Victor Manuel Fernández und die Korrektur von Fiducia supplicans

(Rom) Kar­di­nal Joseph Zen, einer der fünf Unter­zeich­ner der Dubia, die Papst Fran­zis­kus zu des­sen Homo-Agen­da im ver­gan­ge­nen Jahr vor­ge­legt wur­den, nahm gegen die römi­sche Erklä­rung Fidu­cia sup­pli­cans Stel­lung und for­der­te den Rück­tritt von Kar­di­nal Vic­tor Manu­el Fernán­dez als Prä­fekt des Glau­bens­dik­aste­ri­ums.

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Kar­di­nal Zen, eme­ri­tier­ter Bischof von Hong­kong und graue Emi­nenz der chi­ne­si­schen Unter­grund­kir­che, sag­te, es sei sinn­los, um die Sache her­um­zu­re­den oder den Medi­en die Schuld für die ent­stan­de­ne Ver­wir­rung zuzu­schie­ben. Die Ver­ant­wor­tung für das Durch­ein­an­der lie­ge näm­lich bei homo­phi­len Geist­li­chen inner­halb der Kir­che. Kon­kret nann­te der Kar­di­nal den US-Jesui­ten James Mar­tin und die eben­falls aus den USA stam­men­de Ordens­frau Jean­ni­ne Gra­mick. Die­se wür­den „absicht­lich Ver­wir­rung stiften“.

Das­sel­be gel­te für die römi­sche Erklä­rung Fidu­cia sup­pli­cans, die zwar nach Wor­ten emp­fiehlt, Ver­wir­rung zu ver­mei­den, doch genau die­se för­dert, denn die Ermu­ti­gung Homo-Seg­nun­gen vor­zu­neh­men, so Kar­di­nal Zen, „stif­tet unwei­ger­lich Ver­wir­rung“. Und das nicht nur bei ein­zel­nen Per­so­nen, son­dern in gan­zen Diö­ze­sen und Bischofskonferenzen.

Mit sei­ner Kri­tik nimmt Kar­di­nal Zen direkt Kar­di­nal Vic­tor Manu­el Fernán­dez, den Lieb­lings-Pro­te­gé von Papst Fran­zis­kus, ins Visier. Die­ser habe die inak­zep­ta­ble Behaup­tung auf­ge­stellt, so der chi­ne­si­sche Pur­pur­trä­ger, daß es auch in homo­se­xu­el­len Bezie­hun­gen einen Aspekt des Guten gäbe. Das aber sei „abso­lut ein Irr­tum“, der sich aus einer rein sub­jek­ti­ven Mei­nung ergebe:

„Nach der objek­ti­ven Wahr­heit ist die­ses Ver­hal­ten eine schwe­re Sün­de und kann zu nichts Gutem führen.“

Dar­aus, so Kar­di­nal Zen, erge­be sich eine ern­ste Frage:

„Wür­de der Prä­fekt des Dik­aste­ri­ums für die Glau­bens­leh­re, wenn er ein schwer­wie­gen­des Ver­bre­chen als etwas ‚Gutes‘ defi­niert, nicht eine Häre­sie bege­hen? Müß­te der Prä­fekt nicht zurück­tre­ten oder ent­las­sen werden?“

Zugleich geht der Blick des Kar­di­nals bereits auf die im Herbst bevor­ste­hen­de zwei­te Ses­si­on der Syn­oda­li­täts­syn­ode:

„Es ist zu hof­fen, daß die Bischö­fe bei der Tagung im Okto­ber end­lich in der Lage sein wer­den, die­se Fra­gen unab­hän­gig, und nicht not­wen­di­ger­wei­se von Mode­ra­to­ren gelei­tet, zu diskutieren.“

Fidu­cia sup­pli­cans nennt Kar­di­nal Zen nur eine „vor­läu­fi­ge Erklä­rung“, da die Erklä­rung zwar unter Beru­fung auf die Syn­oda­li­täts­syn­ode ver­öf­fent­licht wur­de, jedoch ohne die Mei­nung der Bischö­fe ein­zu­ho­len und ohne das Ende der Syn­ode abzu­war­ten. Das sei ein Zei­chen von „schwe­rer Miß­ach­tung gegen­über dem Amt der Bischöfe“.

Der chi­ne­si­sche Kar­di­nal gibt damit unmiß­ver­ständ­lich zu ver­ste­hen, daß die Erklä­rung Fidu­cia sup­pli­cans in ihrer der­zei­ti­gen Fas­sung zurück­ge­nom­men zu wer­den habe.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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