
Von Caminante Wanderer*
In Anlehnung an Volkoffs Ausdruck muß ich sagen, daß ich dem Pontifikat von Leo XIV. mit moderatem Optimismus entgegensehe. Im Jahr 2013 war ich sehr pessimistisch, was das Pontifikat von Franziskus angeht, und ich hatte nicht unrecht. Ich hoffe, daß ich auch dieses Mal nicht falsch liege.
Prevost war nicht meine erste Wahl und auch nicht meine zweite. Und das nicht nur wegen der durchgesickerten Anschuldigungen über einige Vertuschungsfälle, die sich dann als unbegründete Behauptungen herausstellten, sondern auch wegen seiner Nähe zu Franziskus. Aber angesichts des Panoramas, das sich uns bot, ist dies sicherlich eine Option, die ich vielen anderen vorziehe, und was wir in diesen ersten Momenten gesehen haben, bestätigt meine Meinung.
Als erstes und als Postulat vor jeder Analyse glaube ich, daß wir jetzt die Kategorien „konziliar“, „Hermeneutik der Kontinuität“ oder „Hermeneutik des Bruchs“, mit denen wir uns bisher beschäftigt haben, beiseite lassen müssen. Und das aus zwei Gründen:
Erstens, weil wir uns ein für allemal davon überzeugen müssen, ob wir wollen oder nicht, daß es unmöglich ist, zur Kirche vor dem Zweiten Vaticanum zurückzukehren. Der einzige, der nach dem chaotischen Pontifikat von Paul VI. dazu in der Lage war – er hatte alle Voraussetzungen dazu –, war Johannes Paul II. Doch er hat es nicht getan, sondern im Gegenteil hat er – wie Napoleon mit den revolutionären Prinzipien – die konziliaren Prinzipien gefestigt. Benedikt XVI. wollte etwas tun, konnte es aber nicht. Und inzwischen ist es unmöglich geworden; seien wir also realistisch und lassen wir diese Kategorien beiseite.
Zweitens und vor allem, weil ich nicht zur vorkonziliaren Kirche zurückkehren möchte.Wir haben viele Monate lang das Thema diskutiert, und je mehr ich Priester mit vorkonziliarem (und, wie ich betonen möchte, nicht traditionalistischem) Stil treffe, desto mehr bin ich davon überzeugt, daß die Lösung nicht darin besteht, in die 1940er oder 1950er Jahre zurückzukehren. Louis Bouyers Buch „La Décomposition du catholicisme“ („DerVerfall des Katholizismus“, 1968, dt. Ausgabe 1970) ist in diesem Punkt viel beredter als ich.
Aber es gibt noch einen anderen Grund: Die Konzilsgeneration und die Logik der 60er, 70er und 80er Jahre sind mit Franziskus gestorben. Leo XIV. gehört einer anderen Generation an, ich weiß nicht, ob besser oder schlechter, aber es ist eine andere Generation, und es scheint mir ein Fehler zu sein, auf ihn, seine Handlungen, seine Worte und Entscheidungen die traditionelle Logik anzuwenden, die wir gelernt haben. Und ich sollte klarstellen, daß ich mich auf die traditionelle Logik beziehe und nicht auf die traditionalistischen Grundsätze, an denen ich immer mehr festhalte. Wenn wir darauf bestehen, das gerade begonnene Pontifikat und die folgenden mit denselben Kategorien zu analysieren und zu beurteilen, liegen wir hoffnungslos daneben. Wir befinden uns definitiv in einer anderen Welt und werden lernen und uns anpassen müssen.
Prevost, ein Mann Bergoglios
Prevost ist zweifelsohne ein Geschöpf Bergoglios. Er ist die Art von Hirte, die Bergoglio mochte: missionarisch, seinem Volk verpflichtet, einem religiösen Orden angehörend (unerklärlicherweise hatte er eine gewisse Schwäche für die Augustiner, Eremiten wie Rekollekten), und der Beweis dafür ist seine kometenhafte Karriere: vom Bischof einer verlorenen peruanischen Diözese zum Präfekten des Bischofsdikasteriums und Kardinalbischof. Es scheint, daß er mit dem Finger auf ihn gezeigt hat, wie Johannes Paul II. auf Ratzinger. Und viele von uns haben das nicht gesehen, und zwar nicht so sehr, weil es Prevost war, sondern weil er Amerikaner ist. Ich gestehe, daß ich nie gedacht hätte, daß die Kardinäle einen Amerikaner wählen würden, schon gar nicht unter den gegenwärtigen Umständen, unabhängig davon, ob er mit Trump sympathisiert oder nicht: Das Imperium hält nun beide Schwerter. Und das halte ich nach wie vor für eine sehr, sehr seltene Konstellation. Und obwohl ich nicht zum Supernaturalismus, zu Prophezeiungen oder Apparitionismus neige, kann ich nicht anders, als an ein sehr klares Eingreifen des Heiligen Geistes zu denken. Anders kann ich es mir nicht erklären. Und wenn ich mit der frommen Lesart fortfahren darf, finde ich es auch aussagekräftig, daß nicht nur am Tag der Erscheinung des Erzengels Michael auf dem Gargano gewählt wurde, sondern Prevost auch den Namen des Papstes des Erzengel-Michael-Gebets angenommen hat.
Aber zurück zu den ernsten Dingen: Prevost ist Bergoglios Mann und als solcher ein gemäßigter Progressiver, d. h. kein Häretiker, aber dennoch ein Progressiver.
Leo XIV. ist nicht Franziskus
Die Verwirrung, die meiner Meinung nach in der Weltpresse und auch auf vielen traditionsfreundlichen Seiten herrscht, besteht darin, daß man glaubt, weil Prevost ein Mann Bergoglios war, werde Leo XIV. ein Franziskus II. sein. Ich bin da vorsichtig optimistisch. Und so ziemlich die einzigen Argumente, die ich habe, sind die, die mir die wenigen Stunden seines bisherigen Pontifikats liefern können. Aber es gibt noch etwas anderes: Während Bergoglio mit Mühen seine Jesuitenausbildung schaffte und diese einmal abgeschlossen in seinem Leben nie mehr ein Buch in die Hand genommen hat, verfügt Prevost über einen Abschluß in Mathematik, einen Magister in Theologie und einen Doktor in Kirchenrecht, den er in den 1990er Jahren am Angelicum erworben hat, das damals die beste juristische Fakultät der Stadt war. Er ist ein gebildeter Mann, der das Studium und eine seriöse Ausbildung schätzt, auch wenn er gleichzeitig Missionar ist.
Wenn wir nun zu den Unterschieden in dem, was wir bisher gesehen haben, übergehen, werden mir einige sehr gescheite Leser sagen, daß es eine Beleidigung der Intelligenz ist, sich auf solche Details zu versteifen. Ich ziehe es vor, einem anderen sehr klugen – und in diesem Fall ernsthaften – Charakter zu folgen: Oscar Wilde, der sagte, daß nur wirklich oberflächliche Menschen nicht nach dem Äußeren urteilen. Und das Auftreten von Leo XIV. war, sagen wir, nicht sehr bergoglianisch: seine Mozzetta, seine päpstliche Stola und sein Pektoral sind ein Zeichen, ebenso wie die Manschettenknöpfe, die er an seinen Hemden trägt. Denn seien wir ehrlich, auch wenn wir die Oberflächlichkeit des Details anerkennen, trägt das Tragen von Manschettenknöpfen heute, auch in Europa, auch wenn Prevost, wie es heißt, lateinamerikanisch ist, eine Botschaft in sich. Minimal und nebensächlich, gewiß, aber es ist eine Botschaft.

Zweites Detail: Am 14. Mai fuhr er in der Vatikanstadt auf dem Rücksitz eines imposanten neuen, schwarzen VW Tayron herum (wenn ich mich nicht irre), an dem bereits das Nummernschild SCV 1 [Staat der Vatikanstadt 1] angebracht war, sodaß man davon ausgehen kann, daß es sein Dienstfahrzeug sein wird. Erinnern wir uns daran, daß Franziskus nach seiner Wahl mit demselben Bus fuhr, der ihn zur Sixtinischen Kapelle gebracht hatte. Und der weiße Fiat, mit dem er später unterwegs war, wird nun den Fuhrpark des Vatikans erweitern.
Kommen wir nun zu etwas noch Wichtigerem: der Messe, die in der Sixtinischen Kapelle gefeiert wurde. Ich hätte es zwar lieber gesehen, wenn er den Altar und nicht den Holztisch benutzt und schönere Gewänder getragen hätte, aber ich muß sagen, daß ich schon lange keine so katholische und theologische Predigt mehr gehört habe. Sie hat schlicht und einfach von Christus gesprochen. Ich empfehle Ihnen sehr, falls sie es nicht schon getan haben, sie sich anzuhören, denn sie ist erbaulich. Christus als Zentrum der Kirche, der Geschichte und unserer Herzen. Er sprach weder von der synodalen Kirche, noch von den Armen, noch vom Dialog, noch vom Klimawandel: Er sprach von Christus. Er zitierte nicht Kardinal Kasper, Bergoglios „Theologen auf den Knien“, oder Léon Bloy, sondern keinen anderen als den heiligen Ignatius von Antiochien. Mit anderen Worten, wir haben einen christlichen Papst, und da ich einigermaßen optimistisch bin, würde ich sogar sagen, daß wir einen katholischen Papst haben. Und das ist eine ganze Menge und das Gegenteil von Franziskus.
Und schließlich ist Leo XIV. nicht Franziskus wegen des Namens, den er gewählt hat. Es war eine sehr angenehme Überraschung, die viele enttäuscht hat (siehe unten das Video über die Reaktion der argentinischen Bischöfe, als sie seinen Papstnamen hörten, Minute 1:07). Er hat sich nicht nur nicht für den Namen Franziskus entschieden, sondern auch nicht für den Namen eines Konzilspapstes. Da er nicht den Namen Pius wählen konnte, ging er ins 19. Jahrhundert zurück, um einen Namen aus der päpstlichen Tradition zu finden. Wenn wir uns auf Leo XIII. konzentrieren, müssen wir sagen, daß es ein gutes Pontifikat war, oder besser gesagt, ein Pontifikat der Befriedung. Wir können aber auch an den heiligen Leo den Großen denken, der Attila vor den Toren Roms stoppte, als dieser drohte, die Zivilisation wegzufegen. Nomen est omen, d. h., wenn der Name ein Omen ist, dann glaube ich, daß es Raum für moderaten Optimismus gibt. Prevost wußte genau, was er tat, als er den Namen wählte, den er wählte.
In der Praxis zeigt sich, was jemand wirklich kann
Ein Sprichwort aus Rio de la Plata besagt, daß man den Wert eines Pferdes auf dem Rennplatz und nicht in seinem Äußeren sieht. Und das Gleiche sollte auch für den neuen Pontifex gelten. Und sein wirklicher Wert wird sich bei seinen ersten Ernennungen zeigen. Sicherlich sollten wir in den kommenden Wochen und Monaten keine großen Veränderungen erwarten. Ich glaube, daß er, wenn überhaupt, die Änderungen im September vornehmen wird, wenn das neue Arbeitsjahr an der Römischen Kurie beginnt. Derjenige, den er in Kürze ernennen wird, wird der Präfekt des Bischofsdikasteriums sein, und das wird eine wichtige Ernennung sein. Wir werden sehen.
Ich erwarte, daß der erste, der fliegt, auch wenn wir noch ein paar Monate warten müssen, Kardinal Tucho [Victor Manuel Fernández] sein wird; er und seine Kumpane, mit denen er in den Vatikanischen Gärten herumhängt. Nach dem, was wir wissen, war Prevost kein Anhänger von Fiducia supplicans und ist ein ernsthaft gebildeter Mann, nicht die akademische Maskerade, als die sich Fernández verkleidet.
Seine Rolle als Präfekt. Eine Verteidigung
Die schärfste und vielleicht zutreffendste Kritik meiner hauptsächlich amerikanischen traditionalistischen Freunde an Prevost ist, daß er als Präfekt miserabel gearbeitet hat. Er sei verantwortlich für die Ernennung sehr schlechter Bischöfe in den USA und für die Absetzung von Bischof Strickland.
Meines Erachtens ist diese Kritik jedoch nicht ganz fair. Das ist so, als würde man sagen, daß Prevost für die Ernennung von García Cuerva in Buenos Aires oder Carrara in La Plata verantwortlich ist. Ja, er hat mit seinem Namen unterschrieben, aber die Bischöfe in Argentinien wurden von Bergoglio ernannt, und Prevost hat dort unterschrieben, wo Bergoglio ihm gesagt hat, daß er unterschreiben soll. Und etwas Ähnliches geschah mit den USA: Es war Franziskus, der die Bischöfe dort durch seinen Lakaien, Kardinal Christophe Pierre, den Apostolischen Nuntius, direkt ernannte. Ich behaupte nicht, daß Prevost die Bischöfe mißfielen, die er ernennen mußte. Ich weiß es nicht, aber ich weiß, daß er nicht der war, der das Gewicht der Entscheidung hatte.
Aus diesem Grund und weil ich einigermaßen optimistisch bin, denke ich, daß wir ihm in diesem Punkt Anerkennung zollen sollten. Wir werden bald sehen, ob die von mir vorgeschlagene wohlwollende Version wahr ist oder eher die andere.
Jene, die mit Leo XIV. verloren haben
Meiner Meinung sind es zwei Gruppen, die verloren haben, denn diese beiden Gruppen hatten eine echte Chance zu gewinnen: die überzeugten oder häretischen Bergoglianer (Tagle, Zuppi, David, Tolentino, Hollerich) und Parolin und seine ganze Mafia der Diplomatischen Akademie, d. h. die Kurialen. Ich glaube nicht, wie manche behaupten, daß Prevost der Kandidat des entschiedenen bergoglianischen Progressivismus war. Wenn überhaupt, dann war er ihre zweite Wahl. Und eine kleine Selbstbetrachtung genügt: Was hätten wir gefühlt, wenn es Zuppi oder Tagle oder ein anderes asiatisches Gesicht auf dem Balkon gewesen wäre? Nein, Prevost war nicht der Wunschkandidat des häretischen Flügels des Heiligen Kollegiums.
Aber die großen Verlierer waren zweifellos auch Parolin, Re, die Silvestrini-Seilschaft, und die ganzen Burschen der Pontificia Ecclesiastica Academia. Alles rechnete mit Parolin, und in der Zeit zwischen dem weißen Rauch und dem Erscheinen von Kardinal Mamberti war ich, wie ein großer Teil der Welt, sicher, daß Parolin erscheinen würde, und ich hätte sogar gewettet, daß er den Namen Johannes [XXIV.] wählen würde. Ich habe mich wieder geirrt, und ich bin froh, daß ich mich geirrt habe. Wir werden sehen, wie sie die Niederlage verdauen, und wir werden sehen, ob Papst Leo Parolin als Staatssekretär bestätigt oder ob er, wie Benedikt es getan hat, jemanden von außen einsetzt. Wenn das der Fall ist, sollten wir beten, daß er, anders als Ratzinger, einen Kandidaten wählt, der das Rückgrat hat, sich der Meute zu stellen, der er sich gegenübersehen wird.
Meine Hypothese zur Wahl
Eine weitere Sache, die mich sehr überrascht hat, war die Schnelligkeit seiner Wahl. Ich hätte auf Freitagnachmittag oder Samstagmorgen getippt. Sicher ist, daß er genauso schnell gewählt wurde wie Benedikt XVI., der eine führende Rolle spielte, und schneller als Bergoglio. Ich habe dazu die Analyse verlassen, um eine konkrete Hypothese vorzuschlagen.
Die Wahl von Prevost war bereits vorbereitet. Wie ich schon früher gesagt hatte, war klar, daß der Auserwählte ein Gemäßigter sein würde. Es blieb abzuwarten, ob es ein gemäßigter Rechter oder ein gemäßigter Linker sein würde, aber es würde ein Gemäßigter sein. Sicherlich war ein großer Teil der Mehrheitsgruppe, die ihn unterstützte, diejenige, die in der Grafik, die wir veröffentlicht haben, als „Extremisten der Mitte“ aufgezeigt haben. Aber sie reichten nicht aus, denn sie wußten, daß ihnen die Ultra-Progressiven und Häretiker gegenüberstanden, die mit den „Parolinisten“ und Kurialen eine Sperrminorität hatten.
Meine Hypothese ist, daß ihm die etwa zwanzig Stimmen der konservativen und der traditionsfreundlichen Gruppe – Burke, Sarah, Erdö, Müller etc. den Sieg sicherten. Sie wußten, daß es unmöglich war, einen eigenen Kandidaten durchzusetzen und daß sie nach der letzten Generalkongregation weit davon entfernt waren, eine Sperrminorität zu erreichen.
Andererseits, und das weiß ich, wie schon an anderer Stelle gesagt, aus mehreren direkten Quellen, hatte sich diese Gruppe seit mindestens drei Jahren auf das Konklave vorbereitet und ihre Strategie sehr gut ausgearbeitet. Noch bedeutsamer ist die Information, die der Corriere della Sera einige Tage vor dem Konklave veröffentlichte: „Der Amerikaner Robert Francis Prevost, 69, der Papabile ist und zu einem geheimen Treffen in das Haus von Kardinal Burke kommt, sagt: ‚Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, was ich in den Koffer packen soll, auch wenn es nur noch eine Woche bis zum extra omnes ist, aber es tut mir leid, man hat uns gesagt, daß wir nicht reden sollen…‘.“ Dazu kommt die auffallend festliche und freudige Begrüßung des neuen Pontifex durch Kardinal Burke, die der von Kardinal Sarah ähnelt.
Meine Hypothese ist also, daß wir zumindest nicht mehr verfolgt werden, daß die Feier der überlieferten Messe wieder frei wird und daß wir mehr Klarheit in der Lehre haben werden. Ich gehe davon aus, daß dies die minimalen Kompromisse sind, auf die sich die konservative und traditionsfreundliche Gruppe mit ihm einigen konnte.
*Caminante Wanderer, argentinischer Blogger und Philosoph
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana
Eine sehr interessante und gute Analyse: tatsächlich hatten die lehramtstreuen Kardinäle nur eine Minimalchance im Vergleich zu der großen Mehrheit, die sich aber offenbar Ihres Sieges so sehr sicher war.
Die Wahl von Kardinal Prevost, der ja seinen kirchlichen Aufstieg Bergoglio zu verdanken hat, zeigt, daß der Allmächtige auch auf krummen Zeilen gerade schreiben kann.
Mit der Wahl eines echten Amerikaners, aber ohne angelsächsische Wurzeln!, sehe ich den Anglizismus und selbstgefälligen Isolationismus, wie er mit König Heinrich VIII. in England begonnen hatte, nunmehr an sein Ende gekommen. Denn das Aufbegehren gegen Papst und Kirche und die Abnabelung Englands und im Gefolge seiner Kolonien in Nordamerika vom Katholizismus, ist mit der Wahl von Robert Francis Prevost an ihr Ende gelangt. Amerika wurde jetzt, heute von der Geschichte eingeholt (und Großbritannien ebenso) und damit der Amerikanismus mit seinen trügerischen Versprechen (Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Leuchttürme der Demokratie und Menschenrechte usw. mitsamt dem Rassedünkel vieler der Englischsprachigen). Beide, die USA wie auch GB können nunmehr (wieder) normale Staaten und ihre Bewohner normale Sterbliche werden. Das ist eine sehr positive Nachricht für Amerikaner und Engländer wie für viele in der Welt. Der angelsächsisch angeführte Globalismus hat mit der Wahl eines US-Amerikaners zum Papst einen heftigen und hoffentlich dauerhaften Schlag erhalten.