
Eine Anmerkung von Giuseppe Nardi
Nein, es war kein verfrühter Aprilscherz: US-Präsident Joe Biden, der sich im November um die Wiederwahl bewirbt, hat den Ostersonntag zum Transgender-Tag erklärt. Das ist der „aufrichtige Katholik“ Biden, den Papst Franziskus 2021 vor dem formalen Vollzug der Exkommunikation und dem Ausschluß vom Kommunionempfang rettete. Wahrscheinlich ist das die Art, wie sich ein „aufrichtiger Katholik“ für diese bereits in der Sache unstatthafte Rettung durch den Pontifex bedankt. Kümmert es Rom? Nein, offenbar tut es das nicht.
Gab es eine Stellungnahme des Heiligen Stuhls zu dieser blasphemischen Entscheidung, mit der Biden dem höchsten der christlichen Hochfeste spottet und alle Christen verspottet? Nahm Franziskus in einer seiner Ansprachen dazu Stellung? Nein, tat er nicht. Ist die Angelegenheit so unbedeutend? Ganz im Gegenteil. Das macht das römische Schweigen zu schmerzlichen Hieben gegen die ganze Kirche.
Wir sind soweit, daß der amtierende US-Präsident, die derzeit mächtigste institutionelle Figur der politischen Linken der westlichen Welt, direkt das bedeutendste äußere Fest der Christenheit angreift und zum „Transgender Day of Visibility“ umdeutet – und die Kirche schweigt. Wie die Millionen von US-amerikanischen Katholiken an den Urnen entscheiden werden, die bisher „demokratisch“ wählten, wird sich am 5. November zeigen.
Bei Bidens Angriff geht es um die Sichtbarkeitsfrage – und die Botschaft ist eindeutig. Das Christentum soll, so das Ziel der Freimaurerei seit über 300 Jahren, aus dem öffentlichen Raum verdrängt werden. Dazu wird an einer Ersatz-Religion mit polyedrischem Kult gebaut und der „Transgender Day of Visibility“ ist ein Teil davon, der vielleicht bisher dreisteste sogar, um die Überlagung, Verdunkelung und Ersetzung des sichtbaren christlichen Hochfestes aller Hochfeste, der Feier der Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu erreichen. Und ja, an der Frage der Auferstehung hängt alles…
Die Verdunkelung des Heiligen, ob direkt oder indirekt, ob bewußt oder unbewußt, ist immer luziferisch. Luzifer, der Lichtträger, der einst der höchste der Engel war, ist zu dem geworden, der die Dunkelheit bringt. Diese Perversion ist charakteristisch für sein Wesen und Handeln.
Dann müßte nun also der Transsexuelle Cameron David Storer, der laut eigenen Angaben eine Frau ist und sich Nicolette Tait nennt, aus der Haft freigelassen werden. Er hatte vor über einem Jahr in Portland im Staat Oregon eine über hundert Jahre alte Kirche niedergebrannt, denn Stimmen im Kopf der „Transfrau“ hätten das so verlangt. Wird Biden den transsexuellen Brandstifter bald begnadigen und seine Tat als eine Art vorgezogenes „Osterfeuer“ für den Transgender Day of Visibility umdeuten?
Auf Taten folgen Taten.
Und was macht die katholische Hierarchie? Ist den hohen Prälaten, die bekennende ideologische Freunde der politischen Linken sind, die Umdeutung des Osterfestes zum Transgendertag ein Greuel? Ist sie ihnen zuwider oder zumindest ein klein wenig unangenehm? Offenbar nichts von alledem, jedenfalls nicht wirklich. Aus Rom kam überhaupt keine Reaktion. Die USA, das mächtigste Land des Westens, tonangebend, um nicht zu sagen dominant, im Guten wie im Schlechten für den gesamten geopolitischen, wirtschaftspolitischen, gesellschaftspolitischen, militärischen und kulturellen Bereich setzen einen offenen, sichtbaren und blasphemischen Affront gegen das Herzstück der Heilsgeschichte. Diesem wird ein Gegenkult entgegengesetzt, ein Baustein für eine Gegen-Religion, an der offensichtlich gottferne Kräfte seit Jahren bauen. Der mächtige Mann, der diesen Schritt kraft seines Amts gesetzt hat, ist ein „Freund“ des Papstes. Mag sein, daß Franziskus Barack Obama persönlich sympathischer war, doch unermüdlich wurde Biden als „der zweite Katholik im Weißen Haus“ gepriesen, wenngleich davon bisher wenig zu bemerken war.
Die Aktion, ihn im Oktober 2021 vor dem Ausschluß vom Kommunionempfang zu retten, war so unglaublich, daß sie manche Beobachter für unmöglich hielten, als vorab – auch durch Katholisches.info – das Szenario genau skizziert wurde. Sie hatte tatsächlich etwas Unglaubliches an sich, da es wirklich zu dreist scheinen mochte, daß jemand in einer so offensichtlich kompromittierten Position, Biden ist ein bekennender Abtreibungspolitiker, dennoch ad personam vom Papst aus rein politischen Gründen „gerettet“ wird. Biden wurde vom selben Papst reingewaschen, der Bidens Gegenspieler Donald Trump rundweg das Christsein absprach, um Biden im Wahlkampf zu unterstützen. Der Kontrast ist so schlagend, daß das Schwindelgefühl geradezu taumeln läßt.
Es erscheint vieles schlichtweg maßlos, aus den Fugen geraten, und dennoch gibt es Akteure, die scheinbar ungerührt ihren schwindelerregenden Weg – in Rom wie in Washington – entschlossen fortsetzen.
Und was ist mit den US-Bischöfen, die deckungsgleich Bergoglio- wie Biden-Anhänger sind? Bidens Bischof als US-Präsident ist Wilton Gregory. Papst Franziskus war es, der den McCarrick-Boy zum Erzbischof der Bundeshauptstadt Washington ernannte und zum Kardinal kreierte. Man weiß in diesen Kreisen offensichtlich sehr genau, wer wohin gehört. Ein eingeschworener Zirkel. Kardinal Gregory stellte sich seinerzeit, in dem Kommunionstreit, vehement vor den „aufrichtigen Katholiken“ Biden und stimmte zur „Ehrenrettung“ des derzeitigen Bewohners des Weißen Hauses einen Exkulpierungsgesang an, der die Abtreibungsfrage zur vernachlässigbaren Größe erklärte. Er hat es darin nur Papst Franziskus nachgemacht. Es gebe ja angeblich „wichtigere“ Probleme, die die Welt und die Menschheit heimsuchten, und bei denen sich Biden doch als strahlender Held zeige… oder, sagen wir, zumindest irgendwie als irgendetwas in diese Richtung oder so ähnlich oder so…

Und dieser McCarrick-Boy Wilton Kardinal Gregory verteidigt auch heute Biden als „aufrichtigen Katholiken“. Der US-Präsident sei doch jemand, der „seinen Glauben sehr ernst nimmt“, sagte Gregory in seiner Reaktion auf die präsidiale Oster-Blasphemie. Die Frage ist, was denn Bidens „Glauben“ ist, den er „sehr ernst nimmt“. Der katholische kann es nicht sein, denn selbst die minimalste heilige Scham würde einen gläubigen Katholiken davon abhalten, das Osterfest in einem öffentlichen Akt anzutasten, geschweige denn zu entheiligen.
Kardinal Gregory fand im Fernsehen eine lapidare Erklärung: Biden sei eben „wie viele Katholiken“, die bestimmte Teile des Glaubens sich auswählen, andere aber ignorieren oder ihnen sogar widersprechen. So einfach ist das? Ist es nicht. So einfach machen es sich Leute wie Biden, die von Prälaten wie Kardinal Gregory als „aufrichtige Katholiken“ verteidigt werden. Und auch hier ist Papst Franziskus noch vor Kardinal Gregory zu nennen, denn die Kirche ist nunmal hierarchisch verfaßt. Und der Fisch beginnt immer vom Kopf her zu stinken.
Zugleich, und das ist erstaunlich, bestätigte der Kardinal selbst nun gegenüber CBS, was den Kern im heftigen Konflikt um die Kommunionzulassung Bidens bildete, indem Gregory sagte: „Ich würde sagen, daß es Dinge gibt, insbesondere im Hinblick auf die des Lebens, die er ignoriert.“ Genau diese Mißachtung des Lebensrechts unschuldiger ungeborener Kinder aber hatte die Mehrheit der US-Bischöfe Biden zum Vorwurf gemacht und wollte ihn deshalb für exkommuniziert erklären. Und genau davor haben ihn Prälaten wie Gregory im Zusammenspiel mit Papst Franziskus gerettet. Seit dem 29. Oktober 2021 gilt: Ein Abtreibungspolitiker, so das grausame Bonmot, muß nur nach Rom fliegen, sich mit Papst Franziskus treffen und schon ist alles paletti. Mehr noch: Er kann danach sofort und demonstrativ vor laufenden Kameras zur Kommunion gehen und darf sogar verkünden, der Papst habe ihm eine Art Allerlösungslehre beigebracht, wie es Biden tat. Nancy Pelosi verstand die Einladung und flog ein halbes Jahr später auch mit demselben Erfolg nach Rom.
Wir reden immer von demselben Biden, der angekündigt hat, sollte er im kommenden November wiedergewählt werden, werde er ein US-weites Abtreibungsgesetz im Sinne des inzwischen aufgehobenen Urteils Roe gegen Wade einführen. Brutaler, ungenierter und lebensfeindlicher geht es nicht. Und er sagt es, ohne rot zu werden. Millionen getötete unschuldige Kinder sind ihm egal. Offenbar kann es ihm egal sein, denn er hat seinen Persilschein von Papst Franziskus höchstselbigst bereits erhalten. Wie könnte derselbe Papst ihn plötzlich verurteilen? Wer ist denn schon der Papst, daß er urteilt? So hatte es Franziskus ja bereits im Juli 2013 selbst postuliert.
Und überhaupt, hört man bergoglianische Prälaten sagen, gehe es doch „nur“ um die Abtreibung, die sei schon irgendwie wichtig, aber eben nur ein Thema von vielen, und überhaupt ein lästiges noch dazu. So erklärt sich auch die bis heute unterkühlte Reaktion Roms auf das epochale und wohl wichtigste Ereignis in Bidens Amtszeit vor diesem Osterfest (siehe dazu: Immer für das Leben, aber nie zu laut gegen die Abtreibung).
Das bergoglianische Pontifikat hat die Kirche in eine selbstgewählte Sackgasse geführt und fühlt sich darin sichtlich wohl.
Bild: KI-erstellt/CBS/Youtube (Screenshot)