Victor Manuel Fernández vor dem Hintergrund von Argentinien

Sexual-besessene Kamarilla auf katholischem Boden?


Die Karriere von Victor "Tucho" Manuel Fernández ist für Papst Franziskus unter allen Personalentscheidungen die liebste und wichtigste
Die Karriere von Victor "Tucho" Manuel Fernández ist für Papst Franziskus unter allen Personalentscheidungen die liebste und wichtigste

Von Anto­nio Tortillatapa

Anzei­ge

Vic­tor „Tucho“ Manu­el Fernán­dez wur­de 1962 in Alci­ra Gige­ra in der argen­ti­ni­schen Pro­vinz Cor­do­ba gebo­ren. Sei­ne Mut­ter hat­te ita­lie­ni­sche Wurzeln.

19jährig trat er in das Prie­ster­se­mi­nar sei­ner Hei­mat­diö­ze­se Cor­do­ba ein und wur­de 1986 im Alter von 24 Jah­ren zum Prie­ster geweiht.

Der Abschluß des Zwei­ten Vatika­ni­schen Kon­zils lag gut 20 Jah­re zurück. Die Prie­ster­se­mi­na­re waren über­all, auch in Süd­ame­ri­ka, abge­schlankt. Seit dem Amts­an­tritt von Papst Johan­nes Paul II. war klar, daß er die Zöli­bats­ver­pflich­tung für Prie­ster nicht auf­he­ben wür­de. In der Fol­ge fand eine brei­te Homo­se­xua­li­sie­rung des jün­ge­ren Kle­rus statt.

Zur sel­ben Zeit befand sich Argen­ti­ni­en in gewal­ti­gen öko­no­mi­schen und poli­ti­schen Pro­ble­men. Argen­ti­ni­en, das 1918 das Land mit dem welt­höch­sten Pro-Kopf-Ein­kom­men war, befand sich in einem kon­ti­nu­ier­li­chen Niedergang.

Gro­ße Tei­le der Bevöl­ke­rung ver­arm­ten und hin­gen begei­stert flot­te Sprü­che rufen­den Füh­rern an. Brei­te Armut, Man­gel an Bil­dung, Heils­er­war­tun­gen diver­ser Sor­te, die gewalt­tä­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen lin­ken und rech­ten Grup­pen, der wir­re und inko­hä­ren­te Faschis­mus der Pero­ni­sten, der aku­te Nie­der­gang der loka­len Indu­strie­be­trie­be, lan­ge Zeit auf Aut­ar­kie getrimmt, und am Schluß die Mili­tär­jun­ta (1978–1982) mit dem unse­li­gen Falk­land­krieg desta­bi­li­sier­ten das Land total.

Eine idea­le Zeit für zwie­lich­ti­ge Figuren.

1981 wur­de Julio Cesa­re Gras­si zum Prie­ster geweiht und errich­te­te ein gro­ßes Hilfs- und Erzie­hungs­netz mit enor­mer Rund­funk­re­kla­me (der pero­ni­sti­sche Prä­si­dent Car­los Menem hat­te die Medi­en libe­ra­li­siert). Es ent­stand ein gewal­ti­ges Netz von pädo­phi­lem Miß­brauch (erste Mel­dung 1991), der bis 2015 von bestimm­ten Bischö­fen und auch einem Kar­di­nal ver­tuscht und geleug­net wur­de (s. Estu­di­os sob­re el caso Gras­si).

Die viel­fa­che pädo‑, ephe­bo- und homo­phi­le Abir­rung zahl­rei­cher Kle­ri­ker war sehr breit und gut bekannt. Sie wur­de jedoch kaum the­ma­ti­siert. Die Homo-Mafia in Nord­ame­ri­ka (McCar­ri­ck), West­eu­ro­pa (Dan­neels) und Süd­ame­ri­ka ver­tusch­te und deck­te mit Omer­tà [Gesetz des Schwei­gens] alles zu.

Die Auf­ar­bei­tung der Ver­bre­chen wäh­rend der Mili­tär­dik­ta­tur, die Wir­ren mit einer Amne­stie­re­ge­lung und erneu­ten Ermitt­lun­gen, beson­ders akut 1985/​86 brach­ten die argen­ti­ni­schen Jesui­ten, schlaue Jungs wie immer, dazu, ihren frü­he­ren Pro­vin­zi­al Jor­ge Mario Berg­o­glio SJ, der sich in den Jah­ren der Mili­tär­dik­ta­tur ziem­lich ver­brannt hat­te, ins Aus­land (nach Deutsch­land) zu ver­frach­ten. Offi­zi­ell für eine „Dok­tor­ar­beit über Roma­no Guar­di­ni“, wie es heißt, aber trotz der vie­len Frei­zeit, die Berg­o­glio genoß, läßt sich davon nichts Sub­stan­ti­el­les eruieren.

Die argen­ti­ni­sche Kir­che, zer­ris­sen zwi­schen Befrei­ungs­theo­lo­gie und Kon­ser­va­tis­mus, kon­fron­tiert mit einem wil­den Pero­nis­mus, ver­un­si­chert in der frei­mau­re­risch-lai­zi­sti­schen Zeit nach der Mili­tär­dik­ta­tur, wur­de insta­bil und vor allem: aktionistisch.

„Tucho“ stu­dier­te von 1986 bis 1988 zwei Jah­re Bibli­sche Theo­lo­gie in Rom. Er wur­de dort sozia­li­siert und für höhe­re Ämter vorbereitet.

Von 1988 bis 1997 war er Aus­bil­der und Dozent am Prie­ster­se­mi­nar (im Alter von 26 bis 35 Jah­ren: offen­sicht­lich war für die Semi­na­ri­sten­aus­bil­dung kei­ne beson­de­re Rei­fe notwendig).

In die­sen Jah­ren publi­zier­te er übri­gens das Büch­lein „Sána­me con tu boca“ über das Küs­sen, mit tech­ni­schen Tips, Aus­sa­gen ad rem von Pro­sti­tu­ier­ten, auf dem Buch­deckel ein Foto von zwei Män­nern. Ein Schelm, wer jetzt an das Foto vom Prie­ster­se­mi­nar St. Pöl­ten mit dem dama­li­gen Sub­re­gens W. R. denkt. Auch das Semi­nar von Brüg­ge unter Vang­he­lu­we und eben­so McCar­ri­ck las­sen grüßen.

Ein ande­res Büch­lein „La pasión místi­ca“ (Mexi­ko-Stadt, 1998) von „Tucho“ über Orgas­men und mit wil­den sexu­el­len Phan­ta­sien ist im Augen­blick sehr bekannt.

Ach­tung: Manu­el Fernán­dez war damals 33 bzw. 36 Jah­re alt, also nicht mehr puber­tär, son­dern all­ge­mein gespro­chen „zu den Jah­ren von Ver­stand gekommen“.

Nichts von alle­dem: „Tucho“ zeig­te hier gewollt hyper­se­xua­li­sier­tes Ver­hal­ten coram publi­co, um durch unan­stän­di­gen Unsinn Auf­merk­sam­keit für sei­ne Per­son zu gene­rie­ren. Völ­lig unpas­send für einen Prie­ster und toxisch für eine Organisation.

Gera­de in die­sen Jah­ren war „Tucho“ Assi­stent und Beglei­ter von „Lai­en­grup­pen“.

Ähn­li­ches bestand in jenen Jah­ren auch in Bel­gi­en, wo in den soge­nann­ten Gezins­groe­pen ein­fach struk­tu­rier­te Paa­re aus modern-kirch­li­chem Umfeld von sex-mania­ka­li­schen Pädo- und Homo-Prie­stern irre­ge­lei­tet und ver­führt wur­den, teils mit gewal­ti­gen Schä­den für die betei­lig­ten Kinder.

Sexu­el­le Präda­to­ren in pasto­ra­ler Verkleidung.

In den spä­ten 90er Jah­ren mach­te „Tucho“ dann Bekannt­schaft mit Jor­ge Mario Berg­o­glio. Die Ver­bin­dung mit Cor­do­ba, eine star­ke Ein­bin­dung in das städ­ti­sche Leben, eine tie­fe Fru­stra­ti­on gegen­über der alt­über­lie­fer­ten katho­li­schen Leh­re und eine aus­ge­präg­te Ego­ma­nie waren gro­ße Gemeinsamkeiten.

In den 90er Jah­ren ging gera­de ein Regen von Bischofs­er­nen­nun­gen über Argen­ti­ni­en nieder:

  • 1993 Juan Car­los Mac­ca­ro­ne, ein guter alter Freund von Berg­o­glio, auch und beson­ders in des­sen „Ver­ban­nungs­zeit“ in Cor­do­ba ab 1974 aus psych­ia­tri­schen Grün­den. Mac­ca­ro­ne wur­de plötz­lich welt­be­kannt, als er Anfang des drit­ten Jahr­tau­sends Geschlechts­ver­kehr mit sei­nem 23jährigen homo­phi­len Fah­rer hat­te, wohl in der Sakri­stei der Kathe­dra­le von Bue­nos Aires. (Gro­ßes Thea­ter ali­as His­trio­nie.) Über­wa­chungs­ka­me­ras hat­ten alles auf­ge­nom­men. In Bue­nos Aires ver­wei­ger­ten die Main­stream-Medi­en die Ver­öf­fent­li­chung. Kar­di­nal Berg­o­glio mau­er­te auch. Als die Video­kas­set­te im Som­mer 2005 bei den „Grin­gos“ in Los Ange­les (USA) auf­tauch­te, half nichts mehr. Mac­ca­ro­ne muß­te sei­nen Rück­tritt ein­rei­chen, der vom soeben gewähl­ten Papst Bene­dikt XVI. ange­nom­men wurde.
  • 1992 wur­de Berg­o­glio zum Weih­bi­schof für Bue­nos Aires geweiht (trotz des gegen­tei­li­gen Rates des Jesui­ten­ge­ne­rals Hans Kol­ven­bach), 1997 zum Erz­bi­schof-Koad­ju­tor ernannt, 1998 wur­de er dann Erz­bi­schof und 2001 auch zum Kar­di­nal kreiert.

„Tucho“ wur­de der „theo­lo­gi­sche Bera­ter“ von Berg­o­glio und – da das Leben in der Pro­vinz zu lang­wei­lig und die All­ge­mein­pa­sto­ral an der Basis zu doof und zu gefähr­lich war – als­bald Pro­fes­sor an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Päpst­li­chen Katho­li­schen Uni­ver­si­tät von Argen­ti­ni­en.

Gleich­zei­tig ent­wickel­te er eine inten­si­ve Akti­vi­tät in Süd­ame­ri­ka, beim Latein­ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­rat CELAM (Stich­wort Apa­re­ci­da), in Boli­vi­en und Kolumbien.

Beim Kon­kla­ve 2005, wo die Sankt-Gal­len-Mafia ver­such­te, Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger zu ver­hin­dern und mit God­fried Dan­neels den Papst zu stel­len, muß­te auch Kar­di­nal Berg­o­glio am Ende vor Papst Bene­dikt weichen.

Vic­tor „Tucho“ Fernán­dez wur­de 2006–2009 Dekan der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät von Argen­ti­ni­en (in Bue­nos Aires). Anschlie­ßend wur­de er auf Vor­schlag von Kar­di­nal Berg­o­glio, der Kanz­ler der Uni­ver­si­tät war, zum Rek­tor der­sel­ben. Die Ver­ei­di­gung konn­te aber erst 2011 erfol­gen, weil Rom ihm die Bestä­ti­gung ver­wei­ger­te. Berg­o­glio setz­te sich aber durch. Tucho war bis 2015 Rektor.

Ab 2009 wur­de offen­sicht­lich mehr als die Hälf­te des Stif­tungs­ka­pi­tals der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät ent­ge­gen den Stif­tungs­sta­tu­ten und völ­lig ille­gal zum IOR (Isti­tu­to per le Ope­re di Reli­gio­ne), der „Vatik­an­bank“, trans­fe­riert, wohl drei Jah­re lang jeweils eine Tran­che. Das wur­de von der Auf­sicht (Kanz­ler Kard. Berg­o­glio) abge­seg­net, und daß der Rek­tor der Uni­ver­si­tät (Tucho Fernán­dez) hier­von nichts gewußt hat, ist unmöglich.

Seit­dem hat­te Kar­di­nal Berg­o­glio in Rom einen finan­zi­el­len Ruf wie Donnerhall.

2013, als der Vati­kan finan­zi­ell erdros­selt wur­de (man war vom aus­län­di­schen Zah­lungs­ver­kehr aus­ge­schlos­sen wor­den), kün­dig­te Papst Bene­dikt XVI. sei­nen Ver­zicht auf das Mini­ste­ri­um (nicht das Munus) an und Kar­di­nal Berg­o­glio bestieg als Fran­zis­kus den Stuhl Petri.

2015, nach dem Wahl­sieg von Mau­ri­zio Macri als Prä­si­dent von Argen­ti­ni­en, flog die Geld-Trans­ak­ti­on auf: Die Stif­tungs­gel­der waren sofort nach Argen­ti­ni­en zurück­zu­füh­ren – aber lei­der unter Fran­zis­kus‘ Ägi­de schon aus­ge­ge­ben. Als „Not­ret­tung“ wur­de in aller Eile eine gewal­ti­ge Spen­de von der Papal Foun­da­ti­on (vom pädo- und homo­phi­len Kar­di­nal McCar­ri­ck in den USA errich­tet) orga­ni­siert, offi­zi­ell, um nicht alle Sta­tu­ten zu ver­let­zen, für das IDI (Isti­tu­to Der­mo­pa­ti­co del­l’Im­ma­co­la­ta), ein der­ma­to­lo­gi­sches Kran­ken­haus samt Krebs­for­schungs­zen­trum in Rom. Eine medi­zi­nisch hoch­an­ge­se­he­ne Ein­rich­tung, deren Geschäfts­füh­rung aber in zwei­fel­haf­te Hän­de mit mafiö­sen Ver­bin­dun­gen und Immo­bi­li­en­trans­ak­tio­nen geriet. Das Geld war dort merk­wür­di­ger­wei­se nach sechs Mona­ten noch immer nicht eingetroffen.

Die vie­le har­sche und fun­da­men­ta­le Kri­tik an Kar­di­nal Berg­o­glio und dann Papst Fran­zis­kus, die bis in die ober­sten Kir­chen­hier­ar­chien an Amo­ris lae­ti­tia, Lau­da­to si’ usw. laut wur­de, die gewal­ti­ge Skan­da­li­sie­rung von Berg­o­glio und „Tucho“ in Argen­ti­ni­en und die Unsi­cher­heit über die künf­ti­gen staat­li­chen Aktio­nen dort gegen die­se bei­de Per­so­nen lie­ßen es schließ­lich rat­sam erschei­nen, „Tucho“ im ver­gan­ge­nen Jahr schnell und ganz nach Rom zu holen.

Und zur Demü­ti­gung und Belei­di­gung der Gläu­bi­gen wur­de „Tucho“ mit dem Kar­di­na­lat und der Ernen­nung zum Prä­fek­ten des Dik­aste­ri­ums für die Glau­bens­leh­re belohnt.

Inso­weit ist der Fall Vic­tor „Tucho“ Fernán­dez auch ganz und gar der Fall Bergoglio/​Papst Franziskus.

Eine argen­ti­ni­sche sexu­al-beses­se­ne Kama­ril­la, dia­bo­lisch inspi­riert, auf katho­li­schem Boden.

Es ist eine gro­ße Schan­de, daß so vie­le so viel wis­sen und so weni­ge etwas sagen.

Bild: MiL


Wei­te­re Bei­trä­ge von Anto­nio Tortillatapa:

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