(Brüssel) Flanderns Bischöfe, bekannt für eine notorisch homo- und pädosexuelle Vergangenheit, veröffentlichten gestern eine Liturgie zur Segnung von Homo-Paaren. Sie wollen in der Kirche etablieren, was ein Mitbruder, Bischof Athanasius Schneider, als eine Art „Wiedereinführung der Tempelprostitution“ bezeichnete.
„Skandalös“ scheint eine Untertreibung, um zu beschreiben, was Flanderns Bischöfe einführen wollen. Bereits 2018 dachte Kardinal Jozef De Kesel, der Erzbischof von Mecheln-Brüssel und Primas von Belgien, laut über eine „Gebetsfeier“ zur Besiegelung einer Homo-Beziehung nach. Nun ist diese Abirrung beschlossene Sache und De Kesel ist ihr oberster Verfechter.
Der Vorstoß der flämischen Bischöfe erfolgt nicht als ein Akt offener Rebellion, schon gar nicht gegen Papst Franziskus. Dieser führt die Kirche seit seiner Wahl zielstrebig auf den Weg einer Anerkennung der Homosexualität. Dieses Vorhaben zieht sich wie ein roter Faden durch das derzeitige Pontifikat und gilt als ein Hauptanliegen desselben.
Franziskus war es, der De Kesel, damals Bischof von Brügge, 2015 zum Erzbischof von Mecheln-Brüssel ernannte; eine Ernennung, die einer ideologischen Abrechnung mit Papst Benedikt XVI. und dem von diesem eingesetzten Erzbischof André-Joseph Léonard darstellte. Kardinal Godfried Danneels, der bis 2010 Erzbischof von Mecheln-Brüssel war und dem Geheimzirkel von Sankt Gallen und dem Team Bergoglio angehörte, die die Wahl von Papst Franziskus maßgeblich gefördert hatten, und selbst im Verdacht der Homosexualität stand, hatte bereits De Kesel als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Benedikt XVI. war diesem Vorschlag aber nicht gefolgt. Das verlangte nach Rache, die dann auch genommen wurde.
Und auch Franziskus war es, der Danneels, und damit die homophile belgische Riege, rehabilitierte und mit der Ernennung De Kesels belohnte. 2016 kreierte er De Kesel zum Kardinal, eine Würde, die er dem von Benedikt XVI. ernannten Léonard verweigert hatte.
Am 15. März 2021 antwortete die Glaubenskongregation in ihrer Antwort (Responsum) auf entsprechende Zweifel (Dubia) bezüglich einer Segnung von Homo-Paaren mit einem klaren Nein und erklärte, daß solche Segnungen von Homo-Paaren laut kirchlicher Lehre „nicht möglich“ sind. Papst Franziskus „reparierte“ den Vorstoß der Glaubenskongregation, indem er seine Verwunderung über den Text zum Ausdruck brachte, und rächte sich für die von ihm nicht gewünschte Verteidigung der Glaubenslehre, indem er die Glaubenskongregation von den Verantwortlichen für das Dokument säuberte. Zudem hatte er laut I.MEDIA bereits wenige Tage nach der Veröffentlichung des Responsum einem Besucher, den er in Audienz empfing, mitgeteilt, daß er sich nicht daran halten würde.
Keine Rebellion, sondern „Antwort“ auf eine Aufforderung von Franziskus
Die Bischöfe von Flandern handeln nicht eigenmächtig oder rebellisch, sondern nutzen die Türen, die ihnen Franziskus seit 2013 aufgestoßen hat. Dazu gehört auch und nicht zuletzt die großangelegte Vertuschung der Homosexualität als Hauptursache des sexuellen Mißbrauchsskandals durch Kleriker. Diese Vertuschung wird von Papst Franziskus unterstützt und maßgeblich betrieben. Nachdem er, getrieben von der New York Times, seinen Freund und Berater, den päderastisch-homosexuellen Kardinal Theodore McCarrick, entlassen hatte müssen, berief Franziskus einen Mißbrauchsgipfel in den Vatikan ein, bei dem es zustandegebracht wurde, das Thema Homosexualität – verantwortlich für mindestens 80 Prozent der sexuellen Mißbrauchsfälle in der Kirche – nicht einmal anzusprechen.
Die Riege homosexueller und homophiler Amtsträger der Kirche sieht daher mehr denn je die Chance, ihr Laster „reinzuwaschen“ und offiziell zu etablieren. Dementsprechend stark drängt es sie danach. Und ebenso wenig verwundert es, daß sie ihr Vorgehen mit dem umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia von Papst Franziskus begründen. In diesem Text aus dem Jahr 2015 erklärt der Papst, daß alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, „in ihrer Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden müssen“ (AL, 250). Amoris laetitia enthält noch weit mehr an „Öffnung“ gegenüber der Homosexualität, was allgemein kaum thematisiert, von interessierten homophilen Kirchenkreisen aber aufmerksam registriert wurde.
Das Responsum der Glaubenskongregation wird von ihnen hingegen, dank päpstlicher Rückendeckung, ignoriert.
Homo-Verbindungen können „Quelle des Friedens sein“
Der Vorschlag der flämischen Bischöfe im Umfang von drei Seiten enthält eine strukturierte Liturgie und zwei Gebete für „verheiratete“ Homo-Paare und die Gemeinschaft. In der Erklärung der Bischöfe wird ein Moment des Gebets vorgeschlagen, dessen „Inhalt und Form“ in Absprache mit einem Seelsorger, der das Homo-Paar begleitet, geändert werden können.
Diese Liturgie beginnt mit einem Eingangswort, gefolgt von einem einleitenden Gebet, einer Schriftlesung und zwei weiteren Gebeten. Das erste ist für Homosexuelle, die „ihr Engagement füreinander“ zum Ausdruck bringen wollen. Die zweite ist für die Gemeinschaft, die die beiden Paare umgibt, die „dafür beten, daß Gottes Gnade in ihnen wirkt und sie füreinander sorgen“.
Die vorgeschlagene liturgische Abfolge setzt sich fort mit einem Fürbittgebet, einem Vaterunser, einem Schlußgebet und einem „Segen“ zum Abschluß. Diese Feier, so Willy Bombeek, langjähriger Pressesprecher des katholischen Schulwesens, Laie und selbst homosexuell, dem die flämischen Bischöfe die Aufgabe der Homo-Pastoral anvertraut haben, soll „ihre Vereinigung, diese Liebe, diese Treue segnen“.
Die neue Liturgie wurde, so ein Sprecher der Belgischen Bischofskonferenz, von Willy Bombeek „und einem Team des interdiözesanen Familienpastoraldienstes“ ausgearbeitet.
Liebet die Sünde
Ein ehernes Gesetz der Kirche lautet: Verabscheue die Sünde, aber liebe den Sünder. In der neuen Verzerrung wird unter Verweis auf die Liebe zum Sünder das Verabscheuen der Sünde ausgelöscht. Entsprechend erklärten die flämischen Bischöfe, der Seelsorge an Homosexuellen mit dem Ziel, „ihre Orientierung anzuerkennen, zu akzeptieren und positiv zu leben“, einen „strukturierteren Charakter“ verleihen zu wollen.
Die Betonung, daß eine langfristige Homo-Beziehung „keine religiöse Ehe“ sei, erweckt nur den Eindruck dessen, was es ist: eine leere taktische Floskel. Ihr Begehr verdeutlichen die Bischöfe mit der Aussage, daß Homo-Beziehungen „eine Quelle des Friedens und des gemeinsamen Glücks“ sein können.
Die Glaubenskongregation hatte in ihrem Responsum hingegen klargestellt, daß es für die Kirche unmöglich ist, die Sünde zu segnen.
Die neue Liturgie sei „keine Aussage gegen den Vatikan“, wie ein Vertreter der Bischofskonferenz betonte. „Es ist eine Antwort auf die Aufforderung von Papst Franziskus in Amoris laetitia“ und dieses habe nach Meinung der flämischen Bischöfe als Apostolisches Schreiben, das „von einer Synode ausgeht“, mehr Gewicht „als eine Erklärung eines Dikasteriums“.
Abgesehen davon, so die Bischofskonferenz, sei die neue Liturgie eigentlich nichts Neues, denn vor kurzem hatte die Diözese Lüttich in Wallonien (französischsprachiger Teil Belgiens) Formeln für Homo-Paare veröffentlicht, „die ihren Weg Gott anvertrauen wollen“.
Weiters rechtfertigten Flanderns Bischöfe ihren Vorstoß in einer Pressemitteilung, weil es zwar eine „wachsende soziale Anerkennung von Homosexuellen“ in der Gesellschaft und in der Kirche gebe, aber immer noch „homophobe Gewalt“ fortbestehe. Die Liturgie diene der „Integration homosexueller Menschen in die Glaubensgemeinschaft“.
Indem die Bischöfe die Homo-Pastoral einem Laien und Homosexuellen anvertrauten, ließen sie alle Hüllen fallen. Sie bestätigen, was Kritiker schon lange beargwöhnten: Die Homo-Seelsorge dient in den meisten Fällen nicht der Abkehr von der Sünde, sondern der Anerkennung derselben in der Kirche.
Welcher Segen aber soll auf dem Leib der Kirche liegen, wenn dieser selbst eine himmelschreiende Sünde (Gen 4,10 und 18,20; Ex 3,7 und 22,23), eine Todsünde, anerkennt und fördert?
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Twitter (Screenshot)