
Liebe Brüder und Schwestern,
im Rahmen der Katechesen über die Apostelgeschichte richten wir heute unseren Blick auf die Eheleute Aquila und Priscilla, die eine wichtige Rolle für die Missionstätigkeit des heiligen Paulus spielten. In Korinth gaben sie dem Apostel Wohnung und Arbeit (Apg 16,2).
Aquila war wie Paulus Zeltmacher. Später hielten sie sich in Ephesus auf (18,18f). Großzügig öffnete das Ehepaar allen Brüdern und Schwestern in Christus die Türen. In ihrem Haus fand sich die Gemeinde der Gläubigen zusammen (1 Kor 16,19), und sie selbst führten Glaubensunterweisungen durch (Apg 18,26). Durch die Gastfreundschaft dieser Eheleute wurde so ein „geistliches Zelt“ aufgerichtet, das die Keimzelle der Ortskirche bildete. Denn mit dem Völkerapostel nahmen sie auch seine Botschaft auf, die lebendig macht. Dabei scheuten sie auch das eigene Opfer nicht: Für das Leben des Paulus haben sie „ihren eigenen Kopf hingehalten“, wie dieser berichtete (Röm 16,4). Das ist schließlich allen „Gemeinden der Heiden“ zugutegekommen (ebd.). So ist das Christentum auch dank des Glaubens und der missionarischen Gesinnung vieler Laien bis zu uns gelangt. Damit es im Boden des Volkes Wurzeln schlug, bedurfte es nicht nur die Verkündigung; »um sich lebendig zu entfalten, war auch der Einsatz dieser Familien, dieser Eheleute, dieser christlichen Gemeinden, der gläubigen Laien notwendig, die den „Nährboden“ für das Wachsen des Glaubens geliefert haben« (Benedikt XVI. Generalaudienz, 7. Februar 2007).
Herzlich grüße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache, insbesondere die Pilger aus den Diözesen Linz, Sankt Pölten und Graz-Seckau in Begleitung von Bischof Scheuer. Öffnen wir unser Herz für Jesus, und seien wir unseren Geschwistern nahe, indem wir ihnen ein Zuhause geben, in dem Glaube, Hoffnung und Liebe wachsen können. Der Heilig Geist begleite euch auf euren Wegen!
Bild: Vatican.va (Screenshot)