Der Corona-Aderlaß: Minus 50–60 Prozent Gottesdienstbesucher

Der enorme Preis, den die Kirche als "Magd” des Staates bezahlt


Halbleere bis leere Kirchen sind der hohe Preis, den die Kirche für die Coronakrise bezahlen muß.
Halbleere bis leere Kirchen sind der hohe Preis, den die Kirche für die Coronakrise bezahlen muß.

Die kirch­li­chen Coro­na­maß­nah­men mit der mona­te­lan­gen Aus­set­zung der Mes­se und zahl­rei­chen Restrik­tio­nen, die bis zum heu­ti­gen Tag andau­ern, haben in eini­gen Län­dern zu einem enor­men Ader­laß an Gläu­bi­gen geführt. Nach der Wie­der­zu­las­sung der öffent­li­chen Mes­sen kehr­te nur ein Teil in die Kir­chen zurück. Vie­le sind ihnen bis heu­te fern­ge­blie­ben und wer­den es wohl dau­er­haft bleiben. 

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Die Kir­che bezahlt einen immensen Preis für ihre Ser­vi­li­tät, mit der sie den Regie­run­gen in der Coro­na­kri­se folg­te und dabei von Papst Fran­zis­kus, der die radi­kal­sten Maß­nah­men erließ, noch ange­feu­ert wurde.

Am Beginn der Coro­na­kri­se waren noch Stim­men zu hören, die davon spra­chen, daß es die Men­schen in der Not in die Kir­che drän­ge. Aller­dings hat­ten sie nicht mit Bischö­fen gerech­net, die genau das verhinderten.

In man­chen Län­dern wur­de nach der Wie­der­eröff­nung der Kir­chen die Hälf­te der Kir­chen­bän­ke und der Bestuh­lung aus den Got­tes­häu­sern ent­fernt oder mit aller­lei Bän­dern und Schnü­ren abge­sperrt und unzu­gäng­lich gemacht. Besten­falls jeder zwei­te Platz kann laut den Nach-Coro­na-Öff­nun­gen benutzt wer­den. Doch obwohl das Fas­sungs­ver­mö­gen auf die­se Wei­se hal­biert wur­de, wer­den vie­ler­orts nicht ein­mal die noch ver­blie­be­nen Plät­ze gefüllt.

Vie­le Pfar­rer müs­sen froh sein, wenn sie die­se 50 Pro­zent Kir­chen­be­su­cher errei­chen, wird glei­cher­ma­ßen aus Ita­li­en und aus Spa­ni­en berich­tet. In ande­ren Län­dern sieht es nicht bes­ser aus. Die Angst vor der Ansteckung ist dafür nur ein Grund. Nicht min­der aus­schlag­ge­bend ist das Ver­sa­gen der Ober­hir­ten in der Coro­na­kri­se. Sie kap­sel­ten die Kir­che ab, sodaß sie vie­len kei­nen Halt mehr bie­ten konn­te. Die Ober­hir­ten schie­nen auch gar nicht inter­es­siert dar­an, weil sie zu sehr damit beschäf­tigt waren, den staat­li­chen Vor­ga­ben Fol­ge zu lei­sten und zugleich jede geist­li­che Dimen­si­on der Virus­epi­de­mie zu bestrei­ten. So gab es kei­ne Mes­se, Beer­di­gun­gen nur als Not­pro­gramm, kei­ne Hoch­zei­ten, kei­ne Fir­mun­gen: der tota­le Kahl­schlag bei den Sakramenten. 

Eine Kir­che, die den Gläu­bi­gen in der Not die Heil­mit­tel ver­wehrt, ist nicht nur eine schlech­te Mut­ter, son­dern wird nicht gebraucht. Die Kir­che mach­te sich in den Augen vie­ler Men­schen selbst über­flüs­sig. Und eini­ge Obe­re tun es bewußt, wie das Doku­ment Huma­na Com­mu­ni­tas in der Ära der Pan­de­mie: Unzeit­ge­mä­ße Über­le­gun­gen über die Wie­der­ge­burt des Lebens zeigt, das am 22. Juli von der Päpst­li­chen Aka­de­mie für das Leben unter der Lei­tung von Kuri­en­erz­bi­schof Vin­cen­zo Paglia ver­öf­fent­licht wur­de. Es ist das erste und bis­her ein­zi­ge Doku­ment, mit dem der Vati­kan zur Coro­na-Epi­de­mie Stel­lung nahm.

Die Kran­ken sind mehr als 160 Jah­re lang nach Lour­des gepil­gert, um Gna­den­mit­tel zu emp­fan­gen, um zu gene­sen oder das Lei­den mit Got­tes Hil­fe zu ertra­gen. Doch mit Coro­na wur­de Lour­des zuge­sperrt und die Was­ser­becken sind es noch heu­te. Die Kir­che hat den Not­lei­den­den die Hilfs­mit­tel vor­ent­hal­ten. Schlim­mer noch: Sie hat den Ein­druck ver­mit­telt, daß das, was Heil und Segen bringt, eine Bedro­hung sei und krank mache. 

Nein, Lour­des macht nicht krank, son­dern hilft. Und nein, die hei­li­ge Kom­mu­ni­on macht nicht krank, son­dern heilt.

Eine Kir­che, deren höch­ste Ver­tre­ter das Gegen­teil ver­mit­teln, kann nicht damit rech­nen, von den Men­schen ernst genom­men zu wer­den. Sie ent­zieht sich selbst ihre Glaub­wür­dig­keit, indem sie ihre über­na­tür­li­che Natur leug­net und sich nur mehr als mensch­li­che Orga­ni­sa­ti­on prä­sen­tiert – eine unter vielen.

Der zu ver­zeich­nen­de Ader­laß ist enorm, weil die Erschüt­te­rung der heil­brin­gen­den Rea­li­tät der Kir­che enorm ist. Die Kir­che hat ihre Tore geschlos­sen und die Gläu­bi­gen aus­ge­sperrt. Sie hat ihnen zu ver­ste­hen gege­ben, das Virus sei mäch­ti­ger als Gott, wes­halb es wich­ti­ger sei, sich abzu­son­dern, zu iso­lie­ren und zu ver­bar­ri­ka­die­ren. Die impli­zi­te Fol­ge­rung: Die Mes­se und die hei­li­ge Eucha­ri­stie sind nicht so wich­tig. Wich­ti­ger sei die Gesund­heit. Die Mes­se kön­ne man zudem im Inter­net und Fern­se­hen auch mit­er­le­ben, wenn man denn wolle.

In Kali­for­ni­en, wie Life­Si­teNews berich­te­te, haben sich zahl­rei­che frei­kirch­li­che Pasto­ren gegen die Coro­na­maß­nah­men der kali­for­ni­schen Links­re­gie­rung gestellt und sich nicht dar­an gehal­ten. Sie füh­len sich heu­te bestä­tigt. Die katho­li­schen Bischö­fe hin­ge­gen waren ver­bis­sen bemüht, wie Muster­schü­ler jede staat­li­che Auf­la­ge zu erfül­len. Dar­über haben sie sogar ver­ges­sen, ihre Stim­me gegen inak­zep­ta­ble Pro­jek­te der Regie­rung in ande­ren Berei­chen ver­nehm­bar zu erheben.

Die Kon­se­quen­zen zei­gen sich seit der Wie­der­zu­las­sung der öffent­li­chen Got­tes­dien­ste, doch die Bischö­fe schwei­gen sich ver­schämt dar­über aus. Kirch­li­che Medi­en the­ma­ti­sie­ren den Ader­laß nicht. Sie spre­chen nicht über die mas­sen­haf­ten Lücken, die der Coro­na­wahn in das Volk Got­tes geris­sen hat.

Es hat ein neu­er Herbst für die Kir­che begon­nen, und wie­der ein­mal sind ihre Bischö­fe dar­an schuld. Und der Win­ter rückt näher.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Info­Va­ti­ca­na

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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