
(Paris) Ein Mann empfing in der Sonntagsmesse die heilige Kommunion, zerdrückte sie und warf sie auf den Boden. Das Sakrileg ereignete sich am 17. Januar in Paris. Die vorbildliche Reaktion des Priesters, und was nicht gesagt wird.
Der schwerwiegende Vorfall ereignete sich in der Pfarrkirche Saint-Esprit im 12. Arrondissement. Die zwischen 1928 und 1935 erbaute Heiliggeistkirche wird das „Byzanz von Paris“ genannt, weil sie der berühmten Hagia Sophia in Konstantinopel, heute Istanbul, nachempfunden ist. Äußerlich ist davon nichts zu erkennen, da die Kirche in eine Häuserzeile integriert ist.
Als Pfarrvikar Simon Fornier de Violet, der jüngste der vier Priester, die in der Pfarrei wirken, an jenem Sonntag in der 11-Uhr-Messe die Kommunion austeilte, kam auch ein Mann, der durch Handkommunion den Leib Christi empfing. Anstatt ihn in den Mund zu führen, hob er diesen vor sein Gesicht, zerbröselte ihn demonstrativ und ließ ihn zu Boden fallen.
Der Mann, wie der Priester später bestätigte, zerdrückte die konsekrierte Hostie in seiner Hand. Als sich der Priester gefangen hatte, packte er den Mann an der Jacke. Dieser antwortete: „Für Nadia“ und verschwand in der Menge. „Die Tat war also geplant. Sie war vorsätzlich“, so der Priester gegenüber Aleteia.
Der junge Priester forderte darauf die anderen Gläubigen auf, zurückzutreten und Abstand zu halten. Dann sammelte er den zerbröselten Leib Christi vom Boden auf.
„Die Entweihung des Leibes Christi ist viel schwerwiegender als die Schändung einer Statue oder der Diebstahl eines Kirchengutes. Es ist das Schwerwiegendste, das liturgisch und sakramental begangen werden kann“, so der Priester.
Das Jahr 2022 begann in Frankreich mit mehreren Kirchenschändungen. Père Fornier de Violet spricht von einer „Angriffswelle des Teufels“. Solche Wellenbewegungen habe es in der Geschichte wiederholt gegeben. Der Priester scheint überzeugt, daß heute eine solche Wellenbewegung im Gange ist:
„Die Mächte des Bösen werden entfesselt, es ist ein Weg, die Kirche zu prüfen, damit sie auf Gott vertraut und sich daran erinnert, daß der Teufel von Christus besiegt wurde. Dieser Mann, der die Hostie zermalmte, stand unter dem Einfluß des Teufels.“
Am Ende der Messe erklärte Père Fornier de Violet den in der Kirche versammelten Gläubigen, was sich zugetragen hatte. Er tat es für jene, die den Vorfall nicht selbst gesehen hatten, aber auch für die Kinder, die sich auf die Erstkommunion vorbereiten und in den ersten Kirchenbänken alles genau beobachten konnten, aber vielleicht nicht verstanden hatten.
Er trug dann den aufgelesenen Leib Christi beim Auszug mit:
„Wir gehen durch das Volk Gottes mit dem gebrochenen Leib des Herrn. Das hat etwas Prophetisches und Dramatisches.“
In der Sakristei wurde die zerbröselte Kommunion von Pfarrer Arnaud Duban in Wasser aufgelöst. Nach dem dafür vorgesehenen Gebet „mischen wir dieses Wasser mit der Erde“.
Am 19. Januar wurde zur Wiedergutmachung eine Sühnemesse zelebriert. Diese wurde auch dazu genützt, „um den Gläubigen und den Kindern zu helfen, ein richtiges Verständnis für die Heiligkeit des Leibes Christi zu bekommen“.
„Dem Bösen muß von Angesicht zu Angesicht entgegengetreten werden. Man muß die Dinge beim Namen nennen“, so Père Fornier de Violet.
Die vorgefallene „Tragödie“, so der Priester, „sollte uns auch helfen, den Leib Christi zu verehren und mehr zu respektieren“.
Es sind allerdings, worauf der junge Vikar nicht einging, auch die Mitverantwortlichen zu benennen, nämlich die Bischöfe. Sie haben 1969 in Frankreich die Handkommunion mittels Dispens zusätzlich zur Mundkommunion eingeführt. Paul VI. hatte mit der Instruktion Memoriale Domini der Gottesdienstkongregation im Mai jenes Jahres eine solche Dispens ermöglicht. Unter dem Vorwand einer angeblichen Pandemie wurde von der Französischen Bischofskonferenz, darunter auch vom Erzbischof von Paris, den Diözesen die kategorische Handkommunion aufgezwungen, obwohl sie dazu weder das Recht noch die Vollmacht hat.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: Aleteia/Wikicommons
„Dem Bösen muß von Angesicht zu Angesicht entgegengetreten werden. Man muß die Dinge beim Namen nennen“
Wie wahr!
Was sagt das Alte Testament zur Berührung der Bundeslade selbt aus menschlich nachvollziehbarem Grund mit unbefugten Händen?
Als David die Bundeslade nach Jerusalem überführen will (2 Sam 6,3 EU), fällt Usa und Achio die Aufgabe zu, den Ochsenkarren anzutreiben, der die Bundeslade transportiert. Als der Karren bedenklich ins Schwanken gerät und die Bundeslade herabzufallen droht, streckt Usa seine Hand aus und berührt diese, um ihren Sturz zu verhindern. Nach dem Gesetz Gottes (Num 4,15.19 EU) ist es aber selbst den „Söhnen Kahats“, deren Aufgabe es ist, die Bundeslade und alle ihre Gerätschaften zu transportieren, unter Todesstrafe verboten, „das Heiligtum … an(zu)rühren“. Deshalb wird Usa, nachdem er gegen dieses Gesetz verstoßen hat, von Gott erschlagen, weil der göttliche Zorn über ihn entbrennt (2 Sam 6,6–8 EU).
Was ist nun das größere Heiligtum, die Bundeslade oder der Leib Christi?
Wer darf den Leib Christi mit seinen Händen berühren? Jeder? oder nur ein Geweihter?
Viele leiden heute unter dem Verbot der Mundkommunion.