(Rom) Das Geheimabkommen von 2018 zwischen dem Heiligen Stuhl und den kommunistischen Machthabern der Volksrepublik China „ist gescheitert“. Zu diesem Schluß gelangt der bekannte Vatikanist Sandro Magister und begründet, weshalb dem so ist.
Am kommenden 22. September 2020 jährt sich zum zweiten Mal die Unterzeichnung des Abkommens zwischen dem Vatikan und dem chinesischen Staat, dessen Inhalt nach wie vor von beiden Seiten geheimgehalten wird. Einige Elemente konnten dennoch rekonstruiert werden: Schwerpunkt des Abkommens sind die Bischofsernennungen. Ein neues Detail wurde vor wenigen Tagen enthüllt. Laut dem Vatikandiplomaten Erzbischof Claudio Maria Celli, der maßgeblich am Zustandekommen beteiligt war, läuft das Abkommen am 22. September aus, sollte es nicht verlängert werden. Tatsächlich war von vatikanischer Seite stets von einem „provisorischen“ Abkommen gesprochen worden.
Am vergangenen 7. Juni sagte Msgr. Celli:
„Ich denke, daß wir es wahrscheinlich für noch ein, zwei Jahre verlängern sollten. Der Heilige Stuhl hat aber noch keine Entscheidung diesbezüglich getroffen, die dann den chinesischen Behörden mitgeteilt wird.“
Der Vatikandiplomat sprach zudem von einem „nicht leichten Weg“. Es seien „Knoten geblieben“, die nicht gelöst werden konnten, und „Situationen, die sehr nachdenklich, ich würde sagen, besorgt stimmen“.
Magister spricht sogar von einer „katastrophalen Bilanz“, die nach fast zwei Jahren gezogen werden müsse.
Ohne Hong Kong und Macau, zwei kleine Territorien, die über einen Sonderstatus verfügen, zählt die Volksrepublik China 135 Diözesen und Apostolische Präfekturen. Die kirchliche Hierarchie, wie sie die Kommunisten zum Zeitpunkt ihrer gewaltsamen Machtübernahme 1949 vorfanden, wurde dezimiert. Die ausländischen Bischöfe wurden des Landes verwiesen, die einheimischen eingesperrt. 1957 gründeten die neuen Machthaber nach Ostblock-Vorbild eine schismatische Kirche, die Chinesische Katholisch-Patriotische Vereinigung, die sie direkt kontrollieren. Die Lage ist seither nicht nur schwierig, sondern verwickelt und unübersichtlich. Rom kann seit 70 Jahren offiziell keine Bischöfe mehr einsetzen. Die rechtmäßigen, romtreuen Bischöfe, die oft Jahrzehnte in Gefängnissen und Konzentrationslagern verbringen mußten, bemühten sich, Nachfolger einzusetzen. Teilweise geheim, meist mit Zustimmung Roms. Viele dieser rechtmäßigen Bischöfe wurden vom kommunistischen Regime nicht anerkannt. Für das Regime sind nur von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) eingesetzte Bischöfe legitime Kirchenvertreter, weshalb manche Bistümer zwei Bischöfe hatten: einen rechtmäßigen Untergrundbischof, der in Einheit mit Rom stand, aber vom Regime nicht anerkannt war, und einen schismatischen regimehörigen Bischof, der von den Kommunisten eingesetzt war. In den vergangenen 40 Jahren herrschten einige Phasen einer gewissen Entspannung, in denen Bischöfe ihr Amt antreten konnten, die von beiden Seiten anerkannt wurden. Die Wortwahl zur Beschreibung der Situation ist nicht leicht, da beide Seiten unter „rechtmäßigen“ und „offiziellen“ Bischöfen etwas anderes verstehen.
Das Regime übt massiven Druck auf romtreue Bischöfe und Priester aus, in die regimehörige Patriotische Vereinigung einzutreten. Verhaftungen, Umerziehung, Demolierung von Klöstern, Zerstörung von Kirchen, Kirchenverbot für Minderjährige und andere Schikanen gehören auch heute zum Alltag der chinesischen Christen. Dazu fühlen sich die romtreuen Katholiken gerade durch Roms neue „Ostpolitik“ im Stich gelassen.
Zum Zeitpunkt, als das Abkommen 2018 unterzeichnet wurde, hatten lediglich 72 der 135 Diözesen einen Bischof. Die andere Hälfte der Bistümer war vakant – und ist es immer noch. Auch nach zwei Jahren der „neuen Beziehungen“ zwischen Rom und Peking, die nach 70 Jahren eine Lösung für die Bischofsernennungen bringen sollten – für die Kirche von größter Wichtigkeit –, sind weiterhin nur 72 Bischofsstühle besetzt. In Rom war die Unterzeichnung des Geheimabkommens allen Bedenken zum Trotz damit gerechtfertigt worden, die vakanten Bischofssitze endlich besetzen zu können. Genau dazu kam es aber nicht.
Seither fanden nur zwei Bischofsweihen statt, jene von Msgr. Anthony Yao Shun, Bischof von Jining, und von Msgr. Stephen Xu Hongwei, Bischofkoadjutor von Hanzhong. Die Ernennung der beiden Bischöfe, die von beiden Seiten anerkannt sind, erfolgte zwar im April 2019, war aber bereits vor dem 22. September 2018 vereinbart worden. Anders ausgedrückt: Das Abkommen brachte in 21 Monaten keine einzige Bischofsernennung hervor.
Kein Schritt vorwärts
Magister geht noch tiefer ins Detail.
Zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Abkommens wurden 50 chinesische Bistümer von offiziellen Bischöfen geleitet, also solchen, die sowohl von Peking als auch von Rom anerkannt sind. 17 Bistümern standen rechtmäßige Bischöfe vor, also Untergrundbischöfe, die nur von Rom anerkannt sind. Zudem gab es sieben regimehörige Bischöfe, die von der Kommunistischen Partei Chinas eingesetzt, aber nicht von Rom anerkannt waren. Diese Bischöfe galten als Schismatiker und waren exkommuniziert. Fünf von ihnen waren von Peking in vakanten Bistümern eingesetzt worden, die für Rom auch weiterhin vakant blieben. Zwei setzten die Kommunisten in Bistümern ein, die bereits von einem romtreuen, also rechtmäßigen Bischof geleitet wurden.
Als Gegenleistung für das Abkommen hob Papst Franziskus im September 2018 parallel zur Unterzeichnung die Exkommunikation dieser sieben Bischöfe auf und erkannte sie als offizielle Bischöfe der Diözesen an, die ihnen von den Kommunisten zugewiesen worden waren. Dafür mußten die beiden romtreuen Bischöfe zurücktreten. Diese dachten aber nicht daran, das Feld für Schismatiker zu räumen, die in ihren Augen Verräter und Abtrünnige waren. Sie konnten das Vorgehen Roms nicht verstehen.
Es bedurfte etliche Monate, in denen der Vatikan Druck auf die beiden Bischöfe ausübte, um sie zum Einlenken zu bringen. Dabei wurde vor allem auf den Gehorsam gegenüber dem Papst gepocht. Genau wegen dieses Gehorsams waren sie verfolgt worden, während die illegitimen Bischöfe, für die sie nun Platz machen sollten, wegen ihres Ungehorsams ein Teil des Regimes waren und sorglos lebten. Einige wurden sogar Abgeordnete des chinesischen Parlaments.
Der 90jährige Bischof von Shantou, Peter Zhuang Jianjian, wurde emeritiert, während der 60 Jahre alte Bischof von Xiapu-Mindong, Msgr. Vincent Guo Xijin, von Rom zum Weihbischof seines Bistums zurückgestuft wurde und dem bisher exkommunizierten, aber nun offiziellen Bischof unterstellt wurde. Bischof Guo weigerte sich, das Diktat anzuerkennen, da mit der Anerkennung des „Deals“ auch der Eintritt in die regimehörige Patriotische Vereinigung verbunden sein sollte. Seine Weigerung bezahlte er mit dem Verlust der Freiheit.
Laut den überzeugtesten Verteidigern des Geheimabkommens, darunter Agostino Giovagnoli, Professor der Geschichte an der „Cattolica“ in Mailand, und Vertreter der Gemeinschaft von Sant’Egidio sowie Gianni Valente, Chefredakteur des Missionsnachrichtendienstes Fides, sollte das Bistum Xiapu-Mindong zum „Modellbistum“ werden, das die Welt von der neuen „Ostpolitik“ des Vatikans überzeugen würde. Stattdessen wurde es „zum Beispiel für ein einseitiges Nachgeben des Heiligen Stuhls, ohne die geringste Gegenleistung durch Peking“, so Magister. Im Gegenteil: Kaum war das Abkommen mit Rom unterzeichnet, leistete die Patriotische Vereinigung ein Treuebekenntnis zur Kommunistischen Partei, aber nicht zu Papst Franziskus.
Im Gegenteil: Wie erwähnt, wurden zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Abkommens 17 Bistümer von rechtmäßigen, also romtreuen Untergrundbischöfen geleitet. Heute sind es nur mehr zwölf. Nur zwei von ihnen wurden vom Regime anerkannt und zählen daher zu den offiziellen, von beiden Seiten legitimierten Bischöfen. Es handelt sich um Msgr. Peter Jin Lugang, Bischof von Nanyang, und um Msgr. Peter Lin Jiashan, Bischof von Fuzhou. Bischof Lin ist bereits 86 Jahre alt. Ein so hohes Alter ist kein Einzelfall, sondern fast die Regel unter den romtreuen Bischöfen. Wegen der unsicheren Nachfolge versuchen die rechtmäßigen Bischöfe so lange als möglich im Amt auszuhalten. Von den zwölf rechtmäßigen Bischöfen sind fünf über 80. 2019 ist ein weiterer im hohen Alter von 92 Jahren verstorben. Nicht nur das Regime scheint mit einer „natürlichen Lösung“ des Problems zu rechnen.
Diese Gruppe von Bischöfen wird von den Kommunisten, trotz der „neuen Beziehungen“ mit Rom, weiterhin drangsaliert. Bischof Guo unterliegt strenger Überwachung, Bischof Augustin Cui Tai, Koadjutor von Xuanhua, befindet sich seit 2014 im Hausarrest. Dasselbe gilt seit 2012 für Bischof Thaddäus Ma Daqin von Shanghai. Bischof Ma hatte am Tag seiner Bischofsweihe den Austritt aus der Patriotischen Vereinigung erklärt und war gleich am Ausgang der Kathedrale verhaftet worden. Ab dem Pontifikatswechsel drängte man ihn, sich zu unterwerfen, was er 2015 unter dem Applaus der römischen Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica öffentlich tat. Mit päpstlicher Druckerlaubnis lobte diese den Schritt als Modell für die „Versöhnung zwischen der Kirche in China und der chinesischen Regierung“. Daraus wurde aber nichts, da ihm das Regime seinen „Verrat“ nicht verzeiht.
„Der Heilige Stuhl oder der Papst haben öffentlich nicht ein Wort geäußert, um die Freilassung dieser Bischöfe zu fordern“, so Magister.
Erst recht gilt das für zwei rechtmäßige Bischöfe, die seit vielen Jahren verschwunden sind. Möglicherweise sind sie gar nicht mehr am Leben. Es handelt sich um Msgr. Jakob Su Zhimin von Baoding, der heute, sofern er noch lebt, 88 Jahre alt wäre, und Msgr. Cosmas Shi Enxiang, Bischof von Yixian, der sogar 98 alt wäre. Bischof Su wurde 1996 verhaftet und Bischof Shi 2001. In beiden Fällen handelte es nicht um ihre erste Verhaftung. Seither fehlt von ihnen jede Spur.
Auch an der Zusammensetzung der beiden Organe, die im Auftrag der Kommunistischen Partei die Kirche in China kontrollieren, änderte sich seit der Unterzeichnung des Abkommens nichts. Die sieben nun von Rom anerkannten, vormals schismatischen und exkommunizierten Bischöfe sitzen dort an führender Stelle. Eines dieser Organe ist der sogenannte Bischofsrat, der eine regimehörige Nachbildung der Bischofskonferenz ist. Die „nur“ von Rom anerkannten Bischöfe sind davon ausgeschlossen. Laut Geheimabkommen hat dieses Gremium das Recht, dem Papst die künftigen Bischöfe vorzuschlagen, nachdem diese durch eine regimegelenkte „Wahl“ in ihren Bistümern ermittelt wurden. Stimmberechtigt sind nur regimetreue Vertreter von Klerus, Ordensfrauen und Laien.
An der Spitze des Bischofsrats stehen drei ehemalige exkommunizierte Bischöfe: Joseph Ma Yinglin von Kunming als Vorsitzender, Joseph Guo Jincai von Chengde als erster Stellvertreter und Generalsekretär und der bereits erwähnte Vincent Zhan Silu von Xiapu-Mindong als zweiter Stellvertreter. Weitere acht stellvertretende Vorsitzende gibt es und „alle sind natürlich mit dem Stempel der chinesischen Staatsführung“ ausgestattet, so Magister.
Das zweite Organ ist die mehrfach genannte Patriotische Vereinigung, deren Vorsitzender John Fang Xingyao, Bischof von Linyi, und seine vier Stellvertreter allesamt zur Gruppe der bis 2018 exkommunizierten Schismatiker gehören. Erster Stellvertreter ist Bischof Joseph Ma Yinglin von Kunming, der Vorsitzende des Bischofsrates.
Die Bischöfe der Volksrepublik China
Magister veröffentlichte einen Überblick über die Bischöfe in der Volksrepublik China als Beleg dafür, daß das Geheimabkommen zwar dem Regime nützte, nicht aber der katholischen Kirche.
Offizielle Bischöfe (von Rom und dem Regime in Peking anerkannt)
- Vincent Zhan Silu, geb. 1961, Xiapu-Mindong
- Joseph Huang Bingzhang, geb. 1967, Shantou
- Joseph Liu Xinhong, geb. 1964, Anhui
- Paul Lei Shiyin, geb. 1963, Leshan
- Joseph Ma Yinglin, geb. 1965, Kunming
- Joseph Guo Jincai, geb. 1968, Chengde
- Joseph Yue Fusheng, geb. 1964, Harbin-Heilongjiang
- Joseph Li Shan, geb. 1965, Peking
- Francis An Shuxin, geb. 1949, Baoding
- Peter Feng Xinmao, geb. 1963, Jingxian
- Joseph Liu Liangui, geb. 1964, Xianxian-Cangzhou
- Joseph Sun Jigen, geb. 1967, Yongnian-Handan
- Peter Fang Jianping, geb. 1962, Yongping-Tangshan
- Methodius Qu Ailin, geb. 1961, Changsha
- Joseph Tang Yuange, geb. 1963, Chengdu
- Joseph Chen Gong’ao, geb. 1964, Nanchong
- Paul He Zeqing, geb. 1968, Wanxian-Wanzhou
- John Lei Jiaipei, geb. 1970, Xichang
- Peter Luo Xuegang, geb. 1964, Yibin
- Joseph Cai Bingrui, geb. 1966, Xiamen
- Joseph Gan Junqiu, geb. 1964, Guangzhou
- Paul Su Yongda, geb. 1958, Beihai-Zhanjiang
- Paul Liang Jiansen, geb. 1964, Jiangmen
- Joseph Liao Hongqing, geb. 1965, Meixian-Meizhou
- Paul Xiao Zejiang, geb. 1967, Guiyang-Guizhou
- Matthew Cao Xiangde, geb. 1927, Hangzhou
- Paul Meng Qinglu, geb. 1962, Hohhot
- Joseph Li Jing, geb. 1968, Yinchuan-Ningxia
- Matthias Du Jiang, geb. 1963, Bameng
- Joseph Zhang Xianwang, geb. 1965, Jinan
- John Fang Xingyao, geb. 1953, Linyi
- Joseph Zhao Fengchang, geb. 1934, Yanggu-Liaocheng
- John Lu Peisan, geb. 1966, Yanzhou
- Joseph Yang Yongqiang, geb. 1970, Zhoucun
- Joseph Zhang Yinlin, geb. 1971, Jixian-Anyang
- Joseph Han Zhihai, geb. 1966, Lanzhou
- Nicola Han Jide, geb. 1940, Pingliang
- John Baptist Li Sugong, geb. 1964, Nanchang-Jiangxi
- Francis Savio Lu Xinping, geb. 1963, Nanjing
- Joseph Shen Bin, geb. 1970, Haimen
- Joseph Xu Honggen, geb. 1962, Suzhou
- John Wang Renlei, geb. 1970, Xuzhou
- John Baptist Tan Yanquan, geb. 1962, Nanning-Guanxi
- Paul Pei Junmin, geb. 1969, Shenyang-Liaoning
- Paul Meng Ningyu, geb. 1963, Taiyuan
- Peter Ding Lingbin, geb. 1962, Changzhi
- John Huo Cheng, geb. 1926, Fenyang
- Paul Ma Cunguo, geb. 1971, Shuoxian-Shouzhou
- Anthony Dan Mingyan, geb. 1967, Xi’an
- Peter Li Huiyuan, geb. 1965, Fengxiang
- Louis Yu Runshen, geb. 1930, Hanzhong
- Stephen Yu Hongwei, geb. 1975, Koadjutor Hanzhong
- Anthony Yao Shun, geb. 1965, Jining
- Joseph Han Yingjin, geb. 1958, Sanyuan
- John Baptist Yang Xiaoting, geb. 1964, Yan’an-Yulin
- Joseph Martin Wu Qinjing, geb. 1968, Zhouzhi
- John Baptist Ye Ronghua, geb. 1931, Ankang
- John Baptist Wang Xiaoxun, geb. 1966, Koadjutor Ankang
- Joseph Tong Changping, geb. 1968, Tongzhou-Weinan
- Peter Wu Junwei, geb. 1963, Xinjiang-Yuncheng
- Peter Lin Jiashan, geb. 1934, Fuzhou
- Peter Jin Lugang, geb. 1955, Nanyang
Rechtmäßige Bischöfe (Untergrundbischöfe, nur von Rom anerkannt)
- Vincent Guo Xijin, geb. 1958, offiziell Weihbischof Xiapu-Mindong, überwacht
- Thomas Zhao Kexun, geb. 1924, Xuanhua
- Augustin Cui Tai, geb. 1950, Xuanhua, Koadjutor, Hausarrest
- Julius Jia Zhiguo, geb. 1935, Zhengding
- Joseph Hou Guoyang, geb. 1922, Chongqing
- John Baptist Wang Ruohan, geb. 1950, Kangding
- Peter Shao Zhumin, geb. 1963, Yongjia-Wenzhou
- Joseph Gao Hongxiao, geb. 1945, Kaifeng
- John Wang Ruowang, geb. 1961, Tianshui
- John Pei Weizhao, geb. 1966, Yujiang
- Andreas Han Jingtao, geb. 1921, Siping-Jilin
- Joseph Wej Jingyi, geb. 1958, Qiqihar-Heilongjiang
- Joseph Zhang Weizhu, geb. 1958, Xinxiang
- Thaddeus Ma Daqin, geb. 1968, Shanghai, vom Regime abgesetzt, Hausarrest
Emeritierte offizielle Bischöfe
- Stephen Yang Xiangtai, geb. 1922, Emeritus Yongnian
- Peter Zhang Zhiyong, geb. 1932, Emeritus Fengxiang
- Joseph Zhong Huaide, geb. 1922, Emeritus Sanyuan
Emeritierte rechtmäßige Bischöfe und solche, die sich unter Druck zurückgezogen haben
- Peter Zhuang Jianjian, geb. 1931, Emeritus Shantou
- Melchior Shi Hongzhen, geb. 1929, Emeritus Koadjutor Tianjin
- Joseph Shi Shuang-xi, geb. 1967, Emeritus Weihbischof Yongnian
- Placido Pei Ronggui, geb. 1933, Emeritus Luoyang
- Pietro Mao Qingfu, geb. 1963, zurückgezogen, Luoyang
- Joseph Xing Wenzhi, geb. 1963, Emeritus Weihbischof Shanghai
- Mattia Gu Zeng, geb. 1937, Emeritus Xining
- John Zhang Qingtian, geb. 1956, Emeritus Weihbischof Yixian
- John Chen Cangbao, geb. 1959, zurückgezogen, Yixian
Verschwundene rechtmäßige Bischöfe
- Jakob Su Zhimin, geb. 1932, Baoding, verschwunden seit 1996
- Cosmas Shi Enxiang, geb. 1922, Yixian, verschwunden seit 2001
Sollte Bischof Su Zhimin noch am Leben sein, hätte er mehr als 50 Jahre seines Lebens in Konzentrationslagern und im Gefängnis verbracht.
Schließlich gibt es noch Bischof Paul Wang Huiyao, der 2002 von Rom als Untergrundbischof von Zhouzhi eingesetzt wurde. Allerdings wurde 2015 Msgr. Joseph Martin Wu Qinjingo als „offizieller“ Bischof desselben Bistums ernannt, der von Rom und vom Regime anerkannt ist. Der 1959 geborene Wang wirkt weiterhin im Bistum Zhouzhi, das er als seine Diözese betrachtet, aber ohne jede Anerkennung.
Die Geschichte der zahlreichen verstorbenen rechtmäßigen Bischöfe, wie Bischof Joseph Fan Xueyan von Baoding, der 1993 von der chinesischen Staatspolizei zu Tode gefoltert wurde, muß erst noch geschrieben werden.
Es ist die Geschichte einer Märtyrerkirche.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: AsiaNews
Als gelegentlicher Verschwörungstheoretiker mutmaße ich, dass die derzeitige – und vermutlich noch lange nicht ausgestandene – globale Corona-Pandemie eine direkte Folge des Geheimabkommens zwischen der atheistischen kommunistischen Regierung der Volksrepublik China und dem Vatikan sein könnte. Denn mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit ist das Virus irgendwo und irgendwie im „Reich der Mitte“ entstanden und von dort aus ohne große Umwege nach Italien gelangt. Bergamo war ein erster Corona-Hotspot in Europa. (Nebenbei: Hat das vielleicht etwas zu tun mit chinesischen Fabrikarbeitern in dieser norditalienischen Region?)
Egal, der Herrgott war wohl nicht so ganz einverstanden mit diesem eher unheimlichen Geheimabkommen – vielleicht sogar auf Intervention des emeritierten chinesischen Kardinals Zen? – und hat nun mit Corona ein Zeichen gesetzt. Möglicherweise hat sogar Papst Franziskus das begriffen und deshalb eine Art Bitt- und Sühnewallfahrt per pedes apostolorum durch Roms Straßen unternommen. In Santa Maria Maggiore flehte er dabei vor der Marienikone Salus populi Romani und in der Kirche San Marcello al Corso vor dem Pestkreuz zu Gott um das Ende der Pandemie. Es scheint also, als habe der Papst den Ernst der Lage wirklich erkannt und sei in sich gegangen. Auch der Ernst seiner Morgenpredigten in Santa Marta lassen diesen Schluss zu. Das Geheimabkommen jedenfalls scheint tatsächlich auf dem Prüfstand zu stehen.
Warum ist dies Abkommen ein Geheimabkommen? Was wird verheimlicht und was hat Franziskus zu verheimlichen? Es ist vergleichbar einem Handel mit dem Teufel, dem Vater der Lüge dem nichts heilig ist. Auch China denkt und handelt global. Es weiß auch, dass der Vatikan pleite und damit erpressbar ist. Folglich müssen wir dieses Abkommen unter diesen Prämissen sehen und wir kommen zur Erkenntnis,
dass wir nichts wissen und können dann sagen, dass wir deswegen mehr wissen, als die, die meinen etwas zu wissen und doch nichts wissen. Oder konkret, das Wissen um das Nichtwissen ist die erste Stufe der Erkenntnis. Dies gilt auch für das „Geheimabkommen“.
Eine grundsätzliche Frage
Wie soll ein Sozialist die Gefährlichkeit der Kommunisten erkennen können, wo es doch nur solche von Rechts gibt?
Alle Modernisten in ihrem módernden Denken sind davon betroffen.