(Hong Kong) Bischof Guo Xijin wurde von der Polizei der Volksrepublik China verhaftet. Mit ihm wurde auch der Kanzler der Diözese festgenommen.
Bischof Xijin ist der romtreue, rechtmäßige Bischof des Bistums Mindong. Vom kommunistischen Regime der Volksrepublik China wird er nicht anerkannt. Er ist einer der beiden Bischöfe, von denen Papst Franziskus den Rücktritt verlangt. Er und ein weiterer rechtmäßiger Bischof sollen zurücktreten, um einem unrechtmäßigen, regimehörigen Bischof Platz zu machen. Seinen Platz als Bischof von Mindong soll Msgr. Zhan Silu übernehmen. Silu wurde vom Regime ausgesucht und zur Bischofsweihe bestimmt. Wegen der illegalen Bischofsweihe wurde er von Rom exkommuniziert.
Nun wurde Bischof Xijin am Montag abend, kurz vor Ostern, von der Polizei verhaftet. Mit ihm wurde auch der Priester Xu, Kanzler des Bistums Mindong verhaftet.
In den vergangenen Monaten war Bischof Xijin von einer vatikanischen Delegation unter der Leitung von Kurienerzbischof Claudio Maria Celli angenähert worden. Celli, ein Vatikandiplomat, überbrachte die Aufforderung von Papst Franziskus, Platz für einen illegitimen Bischof zu machen, um ein Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China abschließen zu können. Auf ein solches hofft jedenfalls der Vatikan. Peking äußerte sich bisher nicht zur Frage.
Bischof Xijin würde, so das römische Angebot, von Msgr. Silu, dem er Platz machen soll, dann zum Weihbischof gemacht werden. Ob das kommunistische Regime damit einverstanden wäre, ist allerdings nicht bekannt.
Bereits im Vorjahr war Bischof Xijin kurz vor Ostern von der Polizei abgeholt worden, um erst 20 Tage später wieder aufzutauchen.
Laut Angaben örtlicher Katholiken sei die Festnahme erfolgt, weil sich Bischof Xijin als rechtmäßiger und romtreuer Bischof geweigert habe, während der Heiligen Tage mit dem exkommunizierten und unrechtmäßigen Zhan Silu zu konzelebrieren.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: AsiaNews
Wie sagte der Papst das vor Kurzem so schön? „Ja, ich habe ihnen (seinen Mitarbeitern beim Heiligen Stuhl) gesagt, keinen neuen Fall Mindszenty zu schaffen!“
Und schon ist es so weit! L’Histoire se répète, wie traurig.
Ich stelle mir vor wie es für Bischof Guo Xijin sein muss um, von der Mutterkirche im Stich gelassen, im Knast die Karwoche und Osterzeit verbringen zu müssen. Möge Jesus ihm nahe sein.
Es ist eine bittere Ironie, daß sich romtreue Bischöfe für die Kirche opfern, wenn zur selben Zeit nicht einmal Rom selbst romtreu ist.
Papst Franziskus und seine Entourage sollten sich fragen, ob sie durch ihr Liebäugeln mit dem kommunistischen System Chinas nicht dazu beitragen, dass dort wirklich gläubige Christen noch mehr verfolgt werden.
Vor allem sollten P. Franziskus und seine Entourage ihre tatsächlichen Motive für ihr Handeln ehrlich hinterfragen.
Ein Jesuitenpater sagte einst in einer Predigt:
„In dieser Welt können wir uns alles schönreden. Für all unser Tun können wir wichtige, angeblich gute Gründe finden, mit denen wir unsere Taten vor unserem Gewissen rechtfertigen können. … Aber später, wenn wir einst vor Gott stehen, dann werden wir eindeutig klar erkennen, was unsere wirklichen Motive für unsere Taten waren; dann werden wir uns nicht mehr selber täuschen und uns nicht mehr herausreden können. Und das wird ein sehr schmerzhafter Prozess sein.“
Was dieser Pater damals sagte, das gilt für alle Menschen; daran ändert auch alles Barmherzigkeitsgefasel von Papst Franziskus nichts.
Thomas von Aquin sagte: „Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist grausam; Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der Auflösung.“
Gott hat uns nicht nur als gefühlsduselige, rein instinktgesteuerte Wesen geschaffen, sondern uns Verstand und Vernunft gegeben. Wer Verstand und Vernunft hat, der muss sich logischerweise auch für seine Taten verantworten.
Auch wenn heutzutage viele Leute, womöglich die meisten, es vorziehen, sich narzisstisch in der hedonistischen Barmherzigkeits-Hängematte zu suhlen, anstatt gewissenhaft Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, so sollten doch zumindest kirchliche Amtsträger weltlichen Verlockungen widerstehen und ihr Ego zurückstellen, anstatt Verhaltensweisen zu praktizieren, mit denen sie Gottes Gebote quasi auf den Kopf stellen und ehrliche Christgläubige in Verwirrung stürzen.
Beten wir für Bischof Xijin, den Priester Xu, für die unterdrückten Christen in China und weltweit sowie für christliche Amtsträger, auf dass sie sich auf ihre wahren Aufgaben besinnen und Gottes Wort befolgen und verkünden.
Vermutlich zeigt sich hier lediglich, dass die Volksrepublik China „eine weltweit führende moralische Autorität in der Ausübung der katholischen Soziallehre und der Verteidigung der Menschenwürde“ ist, wie dies unlängst der Kanzler der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften, Bischof Marcelo Sanchez Sorondo, feststellte (https://de.catholicnewsagency.com/story/kurienbischof-lobt-china-als-beispielhaft-fur-die-katholische-soziallehre-2847).